Landkreis Beeskow-Storkow

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Das Kreisgebiet 1905

Der Landkreis Beeskow-Storkow, bis zum Zweiten Weltkrieg Kreis Beeskow-Storkow, im 19. Jahrhundert auch Beeskow-Storkowscher Kreis genannt, war ein Landkreis in Brandenburg. Er bestand in Preußen, in der SBZ und in der DDR bis 1950. Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zu den Landkreisen Dahme-Spreewald und Oder-Spree in Brandenburg.

Der Kreis Beeskow-Storkow umfasste am 1. Januar 1945

Verwaltungsgeschichte

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Königreich Preußen

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In der nachmittelalterlichen Zeit bildete sich in der Mark Brandenburg eine Gliederung in Kreise heraus. Einer dieser historischen Kreise war der Kreis Beeskow-Storkow, seinerzeit auch Bees- und Storkowscher Kreis genannt.[1][2] Er bestand aus zwei historischen Territorien, der Herrschaft Beeskow und der Herrschaft Storkow. Im Einzelnen umfasste er die beiden Städte Beeskow und Storkow sowie die königlichen Ämter Buchholz, Kossenblatt, Krausnick, Münchehofe, Plössin, Stahnsdorf und Trebatsch, sowie einige Dörfer in adligem Besitz.[3]

Durch die preußische Provinzialbehörden-Verordnung vom 30. April 1815 und ihre Ausführungsbestimmungen wurde der Kreis geteilt. Die Herrschaft Storkow kam zum neuen Regierungsbezirk Potsdam und die Herrschaft Beeskow zum neuen Regierungsbezirk Frankfurt. Der Storkower Teilkreis wurde mit dem Kreis Teltow zum Kreis Teltow-Storkow zusammengeschlossen, während der Beeskower Teilkreis in den Kreis Lübben eingegliedert wurde.

Zum 1. Januar 1836 wurde der Status quo ante wiederhergestellt.[4] Der Kreis Beeskow-Storkow wurde wiederhergestellt und dem Regierungsbezirk Potsdam zugeordnet. Das Landratsamt war in Beeskow. Gleichzeitig wurde der Kreis Teltow-Storkow wieder zum Kreis Teltow verkleinert.

Kreis Beeskow-Storkow

Norddeutscher Bund und Deutsches Reich

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Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 1. April 1882 wurden die Landgemeinde Amalienhof und der Gutsbezirk Amalienhof aus dem Kreis Beeskow-Storkow in den Kreis Lübben eingegliedert, während die Landgemeinde Cossenblatt und Teile des Gutsbezirks Cossenblatt und des Forstschutzbezirks Cossenblatt vom Kreis Lübben zum Kreis Beeskow-Storkow traten.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Beeskow-Storkow entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke bis auf drei aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Im April 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.

Das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen in der DDR vom 28. April 1950 brachte am 1. Juli 1950 das Ende des Landkreises:[5]

Kommunalverfassung

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Der Kreis Beeskow-Storkow gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1750 17.264 [6]
1800 25.942 [6]
1846 37.696 [7]
1871 42.134 [8]
1890 43.561 [9]
1900 44.594 [9]
1910 49.852 [9]
1925 53.033 [9]
1933 56.905 [9]
1939 60.713 [9]
1946 73.521 [10]
  • 1732–1759 Eberhard Wilhelm von Hohnstedt
  • 1759–1781 Erdmann Gottlob von Löschebrand
  • 1781–1808 Siegfried Wilhelm von Maltitz
  • 1808–1816 Friedrich Wilhelm von Schütze
  • 1816–1835 der Kreis war aufgelöst
  • 1836–1853 Julius Otto Eduard von Löschebrand
  • 1853–1872 Paul Max von Gersdorff (1814–1872)
  • 1872–1880 Rudolph von Platen zu Hallermund
  • 1880–1888 Adolph von Heyden
  • 1888–1904 Edwin von Gersdorff (1846–1920)[11]
  • 1904–1913 Robert Rothe
  • 1913–1933 Ernst Wiskott (1879–1934)
  • 1933–1935 Horst Lindig
  • 1935–1939 Gerhard Kessler (* 1903)
  • 1939–1945 Kurt Benz

Städte und Gemeinden

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Dem Kreis Beeskow-Storkow gehörten 1945 die folgenden Städte und Gemeinden an:

Außerdem bestanden 1945 noch die Gutsbezirke Forst Friedersdorf, Forst Neubrück und Forst Schwenow.

Vor 1945 aufgelöste Gemeinden

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  • Drahendorf, am 1. April 1939 zu Sauen
  • Kirchhofen, am 1. April 1938 zu Spreenhagen
  • Klein Eichholz, am 1. April 1939 zu Streganz
  • Klein Rietz, am 1. April 1938 zu Groß Rietz
  • Lamitsch, am 1. April 1938 zu Pfaffendorf
  • Möllendorf, am 1. April 1939 zu Limsdorf
  • Neu Boston, am 1. April 1938 zu Storkow
  • Alt Hartmannsdorf und Neu Hartmannsdorf, am 1. April 1938 zur Gemeinde Hartmannsdorf zusammengeschlossen
  • Neu Schadow, am 1. April 1938 zu Hohenbrück, nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR wieder eigene Gemeinde
  • Neu Waltersdorf, am 1. April 1938 zu Markgrafpieske
  • Pieskow, am 1. April 1938 zu Bad Saarow
  • Premsdorf, am 1. April 1938 zu Görsdorf b. Beeskow
  • Raßmannsdorf, am 1. April 1938 zu Neubrück
  • Sabrodt, am 1. April 1938 zu Leichhardt (Trebatsch), nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR wieder eigene Gemeinde
  • Sawall, am 1. April 1938 zu Leichhardt (Trebatsch), nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR wieder eigene Gemeinde
  • Schwerin, am 1. April 1939 zu Selchow
  • Streitberg, am 1. April 1938 zu Langewahl
  • Wulfersdorf, am 1. April 1938 zu Giesensdorf, nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR wieder eigene Gemeinde

Namensänderungen

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In einigen Fällen wurden die Ortsnamen als „nicht deutsch“ genug angesehen und erhielten 1937 neue Namen:

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg: Beeskow-Storkow, H. Böhlau Nachf., Weimar 1989.
  • Sophie Wauer, Klaus Müller, Kerstin Kirsch: Brandenburgisches Namenbuch. Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow, in: Band 12 der Gesamtreihe, Hrsg. Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V. an der Universitat Leipzig, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-515-08664-1. (Digitalisat)
  • Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg. Hermann Cramer, Band 1, Halle 1872–1889; Reprint: (Faksimile), Potsdam 2011. ISBN 978-3-88372-000-5.
  • Kreiskalender für den Kreis Beeskow-Storkow 1926. Reprint: Klaus D. Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3-88372-335-8. (Teil-Digitalisat)
  • Joachim Schölzel: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil IX, Beeskow-Storkow, Hrsg. Friedrich Beck, Klaus Neitmann, 1. Auflage, H. Böhlau Nachf., Weimar 1997; 2. Auflage, Klaus D. Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3-88372-310-5.
Commons: Landkreis Beeskow-Storkow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ingo Materna, Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Brandenburgische Geschichte. Akademie Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002508-5, Grenzen und Verwaltungsgliederung, S. 32 ff. (Digitalisat [abgerufen am 20. Februar 2024]).
  2. Johann Heinrich Jacobi: Geographisch-statistisch-historische Tabellen. Ernst Felisch, Berlin 1794 (Digitalisat).
  3. Friedrich Herzberg: Kurzer Abriss der Geographie der königlich-preussischen Staaten. Verlag der Buchhandlung der Königlichen Realschule, Berlin 1790 (Digitalisat).
  4. Bekanntmachung wegen theilweiser Wiederherstellung früherer Kreisgrenzen in Bezug auf die Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Jahrgang 1835, Stück 51 vom 11. Dezember 1835, S. 318.
  5. Statistisches Bundesamt: Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995. ISBN 3-8246-0321-7.
  6. a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 2. Friedrich Maurer, Berlin 1805, Kap. Kreis Beeskow-Storkow, S. 431 ff. (Digitalisat).
  7. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau’s in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S. 313 (Digitalisat).
  8. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung 1871, Berlin 1874.
  9. a b c d e f Michael Rademacher: Landkreis Beeskow-Storkow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Deutsches Gemeindeverzeichnis, Volks-und Berufszählung vom 29. Oktober 1946 in den vier Besatzungszonen und Groß-Berlin, Hrsg. Ausschuss der deutschen Statistiker für die Volks-und Berufszählung 1946, Duncker & Humblot, Berlin/München 1946. PDF.
  11. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil A (Uradel). 1942. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft (DAG). Jahrgang 41, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 176 f.