Benutzer:Claus aus Leipzig/Deutsche Jungdemokraten
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Die Deutschen Jungdemokraten (DJD) waren ein politischer Jugendverband, der 1947 in Tradition der Jungdemokraten der Weimarer Republik gegründet wurde. Sie waren von 1949 bis 1982 der Jugendverband der FDP. Hiernach parteiunabhängig schlossen sie sich im Jahr 1992 mit der Marxistischen Jugendvereinigung Junge Linke unter dem Namen Jungdemokraten/Junge Linke, später JungdemokratInnen/Junge Linke, zusammen. Dieser Verband ist seit 2013 auf Bundesebene inaktiv. Im Verbandsjargon wurden die Mitglieder Judos genannt.
Die Nachkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Deutschen Jungdemokraten wurden 1947 gegründet. Durch den Namen wurde Bezug genommen auf die Jungdemokraten der Weimarer Republik, wie sich die Mitglieder der der DDP nahestehenden Jugendvereine nannten. Diese Vereine hatten sich schon 1919 zum Reichsbund der demokratischen Jugendvereine zusammengeschlossen, der sich 1928 in Reichsbund der Deutschen Jungdemokraten umbenannte. Auf dem ersten FDP-Bundesparteitag 1949 wurden die Deutschen Jungdemokraten von der FDP als Jugendorganisation satzungsmäßig anerkannt.
Wie auch in der FDP gab es in der Nachkriegszeit bei den Deutschen Jungdemokraten einen Streit über die Frage, ob eine „Wiederherstellung des Deutschen Reiches“[1] anzustreben sei. Im Jahr 1950 gründeten Studenten, die einer derartigen nostalgisch-nationalen Ausrichtung kritisch gegenüberstanden, darunter besonders Studenten, die aus der sowjetischen Besatzungszone oder der DDR kamen, den Liberalen Studentenbund Deutschlands (LSD).[2][3] Während die Landesverbände der Jungdemokraten dann im eskalierenden FDP-„Flügelstreit“ zwischen einem nostalgisch-nationalen und einem dezidiert liberalen Flügel im Vorfeld des Bundesparteitags 1952 unterschiedliche Position bezogen, stellte sich der LSD klar auf Seite des liberalen Flügels. Der LSD bezog auch später immer wieder Positionen, die als links der zeitgleichen Positionen der Jungdemokraten wahrgenommen werden, und nahm dabei auch Entwicklungen bei den Jungdemokraten vorweg.
Unter dem Vorsitz von Wolfgang Mischnick von 1954 bis 1957 konsolidierte sich der Verband. Mischnick war aus der sowjetischen Besatzungszone geflohen und zeitgleich Landtagsabgeordneter in Hessen. Einerseits wurde stark das nationale Element betont und sich dabei auch auf das deutsche Reich als „politische Gemeinschaft aller deutschen Menschen in Ost und West“ berufen.[4] Anderseits entspannte sich durch Mischnicks Wirken das Verhältnis zum LSD.[5] Die Wahl Mischnicks wird auch als „Öffnung nach links“[6] und seine Vorsitzendenzeit als „Zurückdrängen nationalistischer Tendenzen“[5] interpretiert.
Wenngleich 1957 der vormalige Reichsvorstand in Bundesvorstand umbenannt wurde, lebte teilweise auch später noch nationaler Pathos fort. So führte der Bundesvorstand im Jahr 1961 eine pathetische und national aufgeladene Sonnwendfeier am Hermannsdenkmal durch.[6]
Bis Ende der 1960er Jahre hatten die Jungdemokraten dann wie auch die FDP eine klassisch-liberale Ausrichtung. In gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen wurde dabei das Unternehmertum und die Eigenverantwortung betont, die Sozialpolitik sollte sich auf eine Sicherung des Existenzminimums beschränken.[7]
Von der Deutschen Frage zu einer neuen Ostpolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn der 1960er Jahre war die Deutschen Frage nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Jungdemokraten. So benannten sie in ihrem 1963 beschlossenen Programm der Deutschen Jungdemokraten[8] die „friedliche Wiedervereinigung Deutschlands in einer freiheitlichen Ordnung“ als die „wichtigste Aufgabe deutscher Politik“. Mit diesem Ziel entwickelten sie von 1962 bis 1968 eine auf Entspannung und Dialog setzende Ostpolitik. Die Jungdemokraten vertraten und handelten hier nach Prinzipien, die dann grundlegend für die von der sozialliberalen Koalition unter Kanzler Willy Brandt und Außenminister Walter Scheel durchgeführten Neuen Ostpolitik wurden.
Abgesehen von sporadischen Kontakten in die DDR beginnend mit einem Besuch Wolfgang Mischnicks beim Deutschlandtreffen der FDJ 1954[6] war hierfür der Liberale Studentenbund Vorreiter. Als dieser 1959 an den von Verbänden des Ostblocks dominierten Weltjugendfestspielen in Wien teilnahm, wurde er allseitig und auch vom Vorstand der Jungdemokraten scharf angegriffen.[9] Ausgehend von Führungspersonen des LSD entwickelten die Jungdemokraten dann ab 1962, die im Jahr zuvor durch den Mauerbau geschaffenen Realitäten anerkennend, ihre Konzeption einer Ostpolitik.[10] Sie forderten zunächst die Aufgabe der Hallstein-Doktrin, nach der die Bundesrepublik jedem Staat die diplomatischen Beziehungen aufkündigte, der solche zur DDR aufnahm, 1963 dann normale politische Beziehungen zu allen Ostblockstaaten und die Wiederzulassung des Vertriebs von Zeitschriften aus der DDR.[11] Im Jahr 1965 nahmen die Jungdemokraten – im Gegensatz auch zu den Jusos – an den Weltjugendfestspielen teil,[12] 1966 nahmen sie offizielle Kontakte mit dem sowjetischen Jugendverband Komsomol auf.[6]
Auch gerade aufgrund der geforderten Ostpolitik, die ihrerseits aus einem nationalen Impuls heraus entwickelt worden war, wünschten sich die Jungdemokraten schon nach der Bundestagswahl 1965 und dann verstärkt beim Bruch der CDU-FDP-Koalition 1966 eine sozialliberale Koalition;[6][13] stattdessen kam es zur ersten Großen Koalition.
Studentenbewegung und Sozialliberale Koalition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Studentenbewegung nahmen die Jungdemokraten nicht direkt auf. Im Jahr 1968 beschloss man ein Programm 68 mit stark liberaler Handschrift, Betonung des Rechtsstaats und von Grund- und Bürgerrechten.[10][14] Im Gegensatz zu den damaligen Jungsozialisten gab es in der DJD-Satzung keine Koppelung an Parteimitgliedschaft; die FDP wurde lediglich als „parlamentarischer Ansprechpartner“ betrachtet und nur die Mitglieder im FDP-Bundesvorstand mussten Parteimitglied sein. Unter dem Einfluss der Studentenbewegung kamen ab 1968 viele Personen zu den Jungdemokraten, die keine FDP-Mitglieder waren.[10] Die Jungdemokraten orientierten sich nunmehr dezidiert nach links und wandten sich sozialliberalen, antiautoritären, radikaldemokratischen und – wie man selbst formulierte – „systemüberwindenden“ Ideen zu.[10] Parallel dazu orientierte sich der FDP-nahe Liberale Studentenbund Deutschlands (LSD) während der Studentenbewegung nach links, trennte sich 1969 von der FDP, und zerfiel bis 1971.
Nach etwa zweijährigen Diskussionen über verschiedene Konzepte wurde 1971 ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet, die Leverkusener Beschlüsse[15]. Hierin hielten die Jungdemokraten fest, dass Macht und Herrschaft gebrochen bzw. kontrolliert werden müssten, der „Prozess der Emanzipation“ müsse vorwärtstreiben, eine „demokratische Gesellschaft“ erreicht werden. Wenngleich ein historischer und gesellschaftsanalytischer Teil der Beschlüsse marxistisch geprägt war, so wurde in der Strategie ein reformistischer Ansatz verfolgt. In den im selben Jahr verabschiedeten Freiburger Thesen bekannte sich die FDP dann zu einem „Sozialen Liberalismus“ und zu einer „Demokratisierung des Staates und der Gesellschaft“. Hiermit veränderte sich die Programmatik der FDP einerseits dezidiert in die von den Jungdemokraten gewünschte Richtung, wenn sie andererseits auch weit hinter den radikaldemokratischen Forderungen der Jungdemokraten zurückblieb.
In den Leverkusener Beschlüssen wurde auch die im Jahr zuvor beschlossene „Strategie der beiden Wege“ bekräftigt. Dies bedeutete einerseits Einfluss nehmen auf Parteien und Parlamente, wobei hierbei die Mitarbeit in der FDP zentral war, andererseits Basisarbeit machen, um „in den verschiedensten Gruppen und Organisationen der Gesellschaft selbst demokratische Initiativen in Gang zu setzen oder zu unterstützen und Modelle emanzipatorischen und antiautoritären Verhaltens zu entwickeln und zu fördern“.[16] Entsprechend dem zweiten Weg formulierte der Bundesvorsitzende Heiner Bremer 1971: „Es darf den Rückzug der DJD aus den täglichen sozialen Konflikten nicht geben, weil die DJD dadurch die Möglichkeit verlieren, sich größere Gruppen als Verbündete im Kampf um auch nur geringfügige Verbesserungen vertraut zu machen und weil sie sich dadurch letztlich isolieren.“[17] Eine entsprechende Strategie wurde seit den 1970er Jahren und wird bis heute von den Jusos unter dem Namen „Doppelstrategie“ verfolgt.[18]
Neben sozialliberalen, radikaldemokratischen, Kapitalismus-kritischen, aber nicht-revolutionären, reformistischen Positionen, fanden teilweise auch revolutionäre, marxistisch-leninistische Positionen Unterstützung. Als die niedersächsischen Jungdemokraten auf ihrem Landesjungendtag 1970 einen Antrag beschlossen, in welchem zum Klassenkampf aufgerufen wurde, sowie dazu, „die Diktatur der Bourgeoisie“ zu „zerschlagen“, verließen einige niedersächsische Kreisverbände den Verband und gründeten die Sozial Liberale Jugend.[19][20] Die niedersächsische FDP fasste einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit den Jungdemokraten und wandte sich der Sozial Liberalen Jugend zu, die allerdings nur von kurzer Dauer war: Im Jahr 1972 vereinigten sich die beiden Verbände wieder.
Im Jahr 1972 wählten die Jungdemokraten als erster bundesweiter politischer Jugendverband mit Ingrid Matthäus eine Frau zur Vorsitzenden. Im selben Jahr gründete sich als Nachfolger des untergegangenen Liberalen Studentenbunds Deutschland (LSD) der Liberale Hochschulverband (LHV). Zwischen Jungdemokraten und LHV gab es große inhaltliche und personelle Überschneidungen. In den Vereinigten Deutschen Studentenschaften (VDS), der Dachorganisation der politischen Studentenverbände, bildete der LHV mit den Juso-Hochschulgruppen wechselnde Koalitionen mit den undogmatisch linken „Basisgruppen“, dem marxistisch orientierten und DKP-nahen MSB Spartakus und dem Sozialistischen Hochschulbund, der von der SPD durch die Juso-Hochschulgruppen ersetzt worden war, und organisierte Streiks und dezentrale Aktionen gegen Studienverschärfungen, Numerus clausus, Berufsverbote und Stellenabbau an den Hochschulen.
Die Jungdemokraten waren zu Beginn der 1970er Jahre maßgeblich an der Formulierung sozialliberaler Programmatik der FDP beteiligt, einer Reform des Erbrechts und Bodenrechts, den „Stuttgarter Leitlinien einer liberalen Bildungspolitik“ mit der „offenen Gesamtschule“ von 1972, formulierten das „Liberalen Manifest für Emanzipation“ (1973) und setzten das sogenannte „Kirchenpapier“ zur Trennung von Kirche und Staat (1974) durch. Mit einer Stimme unterlagen sie auf dem FDP-Bundesparteitag 1971 bei der Entscheidung über eine Mitbestimmung mit einem entscheidenden Stimmrecht für die leitenden Angestellten.
Für ein bundesweites Echo sorgten die Berliner Judos 1977 mit dem Abdruck des sogenannten Buback-Nachrufs in ihrem Verbandsorgan Blatt.[21]
Ab dem Parteitag der FDP 1977 mit Verabschiedung der Kieler Thesen entfremdeten sich Jungdemokraten und FDP zusehends. Während die FDP eine programmatische Neuausrichtung weg vom Sozialliberalismus hin zu einem eher marktorientierten Ordoliberalismus vornahm,[22] äußerten sich die Jungdemokraten dezidiert Kapitalismus-kritisch.[23] Ab Ende 1979 war ein weiterer wichtiger Streitpunkt die Unterstützung des NATO-Doppelbeschlusses mit Stationierung der Pershing II-Raketen durch die Regierung Schmidt. Dies gipfelte in der Formulierung „Die FDP ist die Agentur der Kräfte, die wir eigentlich bekämpfen“ in einem Strategiepapier der Jungdemokraten im Vorfeld der Landtagswahl Nordrhein-Westfalen im Mai 1980, eine Formulierung, die Schlagzeilen machte und auch Vertreter des sozialliberalen Flügels wie Burkhard Hirsch von den Jungdemokraten entfremdete.[24]
Den Jungdemokraten wurde auch zunehmend klar, dass die damalige FDP, geprägt von Otto Graf Lambsdorff, Josef Ertl und Hans-Dietrich Genscher, mit Kanzler Helmut Schmidt nicht weiterregieren wollte. Sie kämpften jedoch bis zuletzt für eine sozialliberale Ausrichtung der FDP und um einen Erhalt der Koalition.[25][26]
Gleichzeitig gab es mehr und mehr junge Mitglieder der FDP, die mit der Ausrichtung der Jungdemokraten nicht einverstanden waren und einen der Partei programmatisch und organisatorisch näherstehenden Jugendverband wünschten. Nach ersten von den Jungdemokraten unabhängigen Ortsgruppen ab Mitte der 1970er Jahre gründete sich im Jahr 1980 der Bundesverband der Jungen Liberalen.
Nach der Bonner Wende 1982
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Oktober 1982 wurde Kanzler Schmidt durch CDU/CSU und FDP in einem konstruktiven Misstrauensvotum gestürzt und Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt. Führende Sozialliberale setzten daraufhin auf eine „Rückbesinnung“ in der FDP, die allerdings beim folgenden Berliner Bundesparteitag der FDP vom 5. bis 7. November gründlich misslang: Die Wende zur CDU/CSU wurde nach erbitterten Diskussionen mehrheitlich anerkannt, woraufhin die Bundestagsabgeordneten Friedrich Hölscher, Ingrid Matthäus-Maier, Andreas von Schoeler und Günter Verheugen die FDP verließen, wobei Ingrid Matthäus-Maier, Andreas von Schoeler und Günter Verheugen zur SPD wechselten und Friedrich Hölscher parteilos blieb. Andere Sozialliberale, wie die Bundestagsabgeordneten Gerhart Baum, Burkhard Hirsch und Hildegard Hamm-Brücher, blieben in der FDP.
Das Ende der sozialliberalen Koalition und die gescheiterte „Rückbesinnung“ war für die Jungdemokraten das längst erwartete Signal: Die Bundeskonferenz der Jungdemokraten in Bochum am 27. November 1982 beschloss einstimmig die Trennung von der FDP – durch Streichung der FDP als parlamentarischen Ansprechpartner aus der eigenen Satzung. Zuvor hatten führende und ehemalige Jungdemokraten die Gründung der sozialliberal ausgerichteten Partei Liberale Demokraten (LD) initiiert, die dann am darauffolgenden Sonntag gegründet wurde.[27] Die Jungen Liberalen wurden umgehend von der FDP als Jugendverband anerkannt.
Ohne prominente Mitgliedschaft kamen die Liberalen Demokraten nicht über den Status einer Splitterpartei hinaus und die Jungdemokraten blieben eine parteiunabhängige Jugendorganisation. Ab Mitte der 1980er Jahre arbeiteten die Jungdemokraten relativ eng mit den Grünen zusammen. So beschloss die Bundesdelegiertenkonferenz 1987, die Grünen als parlamentarischen Ansprechpartner zu betrachten.[28] Bei dauerhafter Unentschlossenheit der Partei bezüglich der Jungdemokraten und zunehmender Professionalisierung grüner Parteiarbeit wuchs bei den Grünen die Sehnsucht nach einer eigenen Parteijugendorganisation, die in die Gründung der Grünen Jugend mündete. Diese Etablierung lockerte die Zusammenarbeit mit den Jungdemokraten. Einige ehemalige Jungdemokraten, wie z. B. Claudia Roth und Roland Appel konnten bei den Grünen zu hauptberuflichen Politikern aufsteigen. Andere, wie etwa Jürgen Gneiting, betrieben die Auflösung des Verbandes zugunsten der Grünen.
Zusammenschluss mit der Marxistischen Jugendvereinigung Junge Linke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Wende in der DDR kam es ab Frühjahr 1990 zur Zusammenarbeit mit der Marxistischen Jugendvereinigung Junge Linke. Zusammen entwickelte man das Konzept eines parteiunabhängigen, radikaldemokratischen linken Jugendverbandes und strebte eine Fusion an. Auf einer gemeinsamen Bundesdelegiertenkonferenz im März 1992 schlossen sich die DJD und die MJV Junge Linke schließlich unter dem Namen Jungdemokraten – Junge Linke (JD/JL) zusammen.[29] Für eine Übergangszeit wurde dabei eine Ost-West-Parität in allen Gremien festgeschrieben.
In den 1990er Jahren beherrschte die Debatte zwischen einem radikaldemokratischen und einem antinationalen Flügel die Verbandsarbeit. 1999 verließen schließlich die Antinationalen den Verband und gründeten die Junge Linke gegen Kapital und Nation, die sich 2013 in Gruppen gegen Kapital und Nation umbenannte.
Im Jahr 1998 benannte sich der Verband in JungdemokratInnen – Junge Linke – radikaldemokratischer und parteiunabhängiger Jugendverband um.[30]
Als im Jahr 2005 die PDS und WASG ihre Fusion zur heutigen Partei Die Linke betrieben, war die Aktivität im Bundesverband schon deutlich zurückgegangen. Nachdem kein Beschluss zu einer formellen Zusammenarbeit mit dem Jugendverband der neu entstehenden Partei gefasst wurde, gingen Aktivitäten der JungdemokratInnen – Junge Linke noch stärker zurück.[31]
Im Jahr 2009 bezeichneten sich die JungdemokratInnen – Junge Linke selbst als „parteiunabhängigen politischen Jugendverband mit radikaldemokratischem und emanzipatorischem Selbstverständnis“.[32] Der Verband bekannte sich zu einem „radikaldemokratischen Sozialismus“, strebte eine „radikale Demokratisierung aller Lebensbereiche“ an und kritisiere den „undemokratischen Charakter dieser Gesellschaft“, der sich in der Existenz autoritärer Strukturen (beispielsweise in Organisation von Schule und Polizei) sowie der mangelnden demokratischen Kontrolle der Wirtschaft zeige.[32]
Der Bundesverband ist seit 2013 inaktiv.[30] Der Landesverband Berlin ist noch aktiv und Mitglied im Landesjugendring Berlin.[33]
Reichs- und Bundesvorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amtszeit | Vorsitzende(r) |
---|---|
Weimarer Republik[6][34] | |
1919–1920 | Max Wiessner |
1920–1923 | Heinrich Landahl |
1923 | Werner Fischl |
1923–1930 | Ernst Lemmer |
1930–1933 | Hellmuth Jäger |
Bundesrepublik[6] | |
1947–1949 | Nicolaus Schücking |
1949–1951 | Theodor Baarfuß [35] |
1951–1954 | Arnold Hoffmeister |
1954–1957 | Wolfgang Mischnick |
1957–1958 | Hermann Dürr |
1958–1962 | Gerhard Daub |
1962–1964 | Günther Kastenmeyer |
1964–1966 | Karl Holl |
1966–1968 | Gerhart Baum |
1968–1970 | Wolfgang Lüder |
1970–1972 | Heiner Bremer |
1972–1973 | Ingrid Matthäus |
1973–1974 | Friedrich Neunhöffer |
1974–1976 | Theo Schiller |
1976–1977 | Hanspeter Knirsch |
1977–1981 | Christoph Strässer |
1981–1983 | Werner Lutz |
1983–1985 | Martin Budich |
1985–1987 | Dagmar Everding |
1987–1989 | Ernst-Christoph Stolper |
1989–1991 | Markus Büchting |
1991 | Herbert Nieswandt |
1991–1992 | Frank-Oliver Sobich |
Bekannte DJD-Mitglieder von 1967 bis 1982
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der Zeit des politischen Umbruchs der Jungdemokraten in der Zeit von 1967 bis etwa 1982 gab es Persönlichkeiten, die nach ihrer Jungdemokratenzeit bundesweit einen erheblichen beruflichen oder politischen Aufstieg erlebten. Viele waren sozialliberal geprägt und verließen spätestens mit der Bonner Wende 1982 die FDP und waren in der SPD oder bei den Grünen wieder zu finden, einige gingen später zu den Linken, während eher wenige in der FDP blieben.
Dem 20. Deutschen Bundestag gehören mit Matthias W. Birkwald (Die Linke), Claudia Roth (B’90/Die Grünen) und Wolfgang Kubicki (FDP) drei ehemalige Jungdemokraten aus dieser Zeit an, wobei letztere zwei das Amt eines Vizepräsidenten bekleiden. Diese und weitere bekanntere DJD-Mitglieder aus dieser Zeit und ihre besonderen Karriereschritte werden als Beispiele der politischen Wandlungen aufgelistet:
- Hartmut Aden: Mitglied des DJD-Landesvorstands Niedersachsen und des DJD-Bundesvorstands in der ersten Hälfte der 1980er Jahre, seit 2010 Professor für öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
- Klaus Allerbeck: 1967–68 Bundesvorsitzender des Liberalen Studentenbunds Deutschlands, bis 2010 Professor für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt
- Roland Appel: 1976–77 DJD-Landesvorsitzender Baden-Württemberg, 1979–83 stv. DJD-Bundesvorsitzender und Schatzmeister, 1981–82 Bundesvorsitzender des LHV und Mitglied des FDP-Bundesvorstandes, ab 1983 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsfraktion „Die Grünen“, 1990–2000 Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen, Fraktionsvorsitzender von „Bündnis 90/Die Grünen“ im Landtag in der rot-grünen Koalition mit Johannes Rau
- Gerhart Baum: 1966–68 DJD-Bundesvorsitzender, 1972–94 Bundestagsabgeordneter, 1978–82 Bundesinnenminister, 1978–92 Mitglied im FDP-Bundespräsidium, bis heute FDP-Mitglied
- Peter Becker: Stv. DJD-Landesvorsitzender Hessen, langjährig erfolgreicher Bürgerrechtsanwalt in Verfahren gegen Berufsverbote, Kriegsdienstverweigerung, Atomkraftwerkssicherheit und Energie-Dezentralisierung
- Hans-Jürgen Beerfeltz († 2016): seit 1969 DJD- und LSD-Mitglied, langjähriger stv. Leiter der Bundeszentrale für politische Bildung, 1995–2009 FDP-Bundesgeschäftsführer, 2009–2013 Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
- Pascal Beucker: 1986–88 Stv. DJD-Landesvorsitzender Nordrhein-Westfalen, Redakteur der taz
- Matthias W. Birkwald: ab 1980 DJD-Mitglied, 1980–82 FDP-Mitglied, 1988–90 DKP-Mitglied, 1990–94 hauptamtlicher Jugendbildungsreferent und ehrenamtlicher Landesgeschäftsführer beim Landesvorstand von Jungdemokraten und (ab 1992) Jungdemokraten – Junge Linke NRW, seit 1993 PDS-Mitglied, ab 2009 Bundestagsabgeordneter und rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion „Die Linke“, seit 2014 ihr Parlamentarischer Geschäftsführer und 2018–2021 stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales
- Martin Böttger: 1985–87 DJD-Bundesgeschäftsführer, 1997–2003 stv. Mitglied im WDR-Rundfunkrat
- Heiner Bremer: 1970–72 DJD-Bundesvorsitzender, 1986–89 Stern-Chefredakteur, dann Springer-Verlag, Moderator bei RTL und n-tv
- Ulrich Martin Drescher: seit 1970 DJD-Mitglied, 1982 Mitbegründer der Liberalen Demokraten (LD)
- Hinrich Enderlein: DJD-Mitglied in Baden-Württemberg, seit 1972 Stv. Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg, Mitglied im Hamburger Komitee gegen Berufsverbote, 1972–88 Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, 1990–94 Bildungsminister in Brandenburg
- Dagmar Everding: 1985–86 DJD-Bundesvorsitzende, Professorin für Architektur und nachhaltige Stadtentwicklung an der Hochschule Nordhausen
- Wolfgang Grenz: in den 1970er und 1980er Jahren DJD-Mitglied in Nordrhein-Westfalen, Vorsitzender des Kölner Liberalen Zentrums, 2011–2013 Generalsekretär von amnesty international
- Ekkehard Gries: 1964–68 DJD-Landesvorsitzender Hessen, 1971–77 stellvertretender und 1977–82 FDP-Landesvorsitzender Hessen, 1976–82 hessischer Innenminister
- Bernd Hadewig: 1969 DJD-Vorsitzender im Kreis Pinneberg, 1972–74 schleswig-holsteinischer FDP-Landesvorsitzender, 1975–83 FDP-Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein
- Tom Hegermann: Stv. DJD-Landesvorsitzender Nordrhein-Westfalen, Radiomoderator beim WDR
- Burkhard Hirsch († 2020): 1959–64 DJD-Landesratspräsident Nordrhein-Westfalen, 1976–80 Innenminister von Nordrhein-Westfalen, 1976–2005 Mitglied im FDP-Bundesvorstand, 1979–83 Landesvorsitzender der FDP Nordrhein-Westfalen, 1983–2002 Bundestagsabgeordneter, 1994–98 Vizepräsident des Deutschen Bundestages
- Karl Holl († 2017): 1964–66 DJD-Bundesvorsitzender, ab 1971 Professor für Zeit- und Parteiengeschichte an der Universität Bremen
- Georg Hundt: 1978–82 Stv. DJD-Bundesvorsitzender, 1982–84 Bundesgeschäftsführer der Liberalen Demokraten (LD), Mitarbeiter im Landesvorstand Nordrhein-Westfalen des BUND, Gründer der „Fahrradstation Münster“
- Heiner Jüttner: seit 1972 DJD-Mitglied, zeitweilig Kreis- und Bezirksvorsitzender, 1982 Mitbegründer der Liberalen Demokraten (LD), 1991–99 Beigeordneter der Stadt Aachen für „Bündnis 90/Die Grünen“
- Michael Kleff: 1976–77 Stv. DJD-Bundesvorsitzender und Schatzmeister, Mitarbeiter des linksliberalen „Pools“ im Deutschen Bundestag (Helga Schuchardt, Gerhart Baum), seit 1983 Freier Journalist beim WDR und DLF, Musikredakteur, zeitweilig Mitglied der SPD und von „Bündnis 90/Die Grünen“
- Ekkehard Klug: 1976–77 Stv. DJD-Landesvorsitzender Schleswig-Holstein, 1992–2017 FDP-Abgeordneter im Landtag von Schleswig-Holstein, 2009–2012 Minister für Bildung und Kultur in Schleswig-Holstein
- Hanspeter Knirsch: 1976–77 DJD-Bundesvorsitzender, ab 1979 Fraktionsvorsitzender der FDP-Ratsfraktion in Bochum, 1982 Austritt aus der FDP und Gründung der Liberalen Demokraten (LD), 1990 Eintritt in die SPD
- Christoph Kopke: 1972–73 Stv. Bundesvorsitzender im Gründungsvorstand des Liberalen Hochschulverbands, Professor für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
- Wolfgang Kubicki: 1975–76 DJD-Landesvorsitzender Schleswig-Holstein, 1992, 2000 und 2005 Spitzenkandidat der FDP bei den schleswig-holsteinischen Landtagswahlen, 2017–2021 Vizepräsident des Deutschen Bundestages
- Jürgen Kunze: 1969–72 DJD-Landesvorsitzender Berlin, 1970–71 Stv. Bundesvorsitzender, ab 1981 Landesvorsitzender der FDP Berlin, Professor, später Rektor der FHW Berlin und Gründungsrektor der OTA Hochschule in Berlin
- Roland Kutzki: 1969–71 DJD-Landesvorsitzender Bremen, ab 1971 SPD-Mitglied, 1990–2004 Leiter des Bereichs Städtebauförderung, Stadtentwicklung und Stadterneuerung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
- Wolfgang Lüder († 2013): 1967–70 DJD-Landesvorsitzender Berlin, 1968–70 DJD-Bundesvorsitzender, 1975–81 FDP-Senator in Berlin, 1987–95 FDP-Bundestagsabgeordneter
- Ingrid Matthäus-Maier: 1972 DJD-Bundesvorsitzende, ab 1982 SPD-Mitglied, 1988–92 stv. Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, bis 2008 Vorstandsvorsitzende der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
- Jürgen Morlok: Stv. DJD-Landesvorsitzender Baden-Württemberg, 1978–84 FDP-Landesvorsitzender, 1972–84 Landtagsabgeordneter, 1996–2020 Kuratoriumsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung (für die Freiheit)
- Klaus-Peter Murawski: 1973 Stv. DJD-Bundesvorsitzender, 1974 DJD-Landesvorsitzender Bayern, 1992–96 Bürgermeister von Nürnberg, 1996–2011 Bürgermeister von Stuttgart für „Bündnis 90/Die Grünen“
- Friedrich Neunhöffer: 1973–74 DJD-Bundesvorsitzender, 1971–2019 Mitglied im Bezirksbeirat Stuttgart-Mitte für die FDP, ab 1982 dann für die SPD und ab 2005 für die Linke
- Volker Perthes: Stv. DJD-Landesvorsitzender von Nordrhein-Westfalen, 1982–83 Chefredakteur der „Liberalen Drucksachen“, Professor, seit 2005 Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit sowie geschäftsführender Vorsitzender der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
- Jürgen Reents: 1969 Mitglied des DJD-Landesvorstandes Bremen, 1980 Mitbegründer von „Bündnis 90/Die Grünen“, 1983–85 Bundestagsabgeordneter der „Grünen“, seit 1998 PDS-Mitglied, 1999–2012 Chefredakteur des „Neuen Deutschland“
- Hartmut Röseler: 1961–65 Mitglied im DJD-Landesvorstand Berlin, 1966–67 Landesvorsitzender, 1971–79 Volksbildungsstadtrat in Berlin-Charlottenburg, 1981–1985 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für die CDU
- Claudia Roth: 1971–90 DJD-Mitglied, ab 1987 Pressesprecherin der „Grünen“-Bundestagsfraktion, 1990–94 Abgeordnete des Europäischen Parlaments, ab 1994 Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende von „Bündnis 90/Die Grünen“, 2017–2021 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
- Irmingard Schewe-Gerigk: seit 1976 DJD-Mitglied im Kreisverband Ennepe-Ruhr, 1994–2009 Bundestagsabgeordnete von „Bündnis 90/Die Grünen“
- Theo Schiller: 1974–76 DJD-Bundesvorsitzender, 1974–80 Mitglied im FDP-Bundesvorstand, 1983–85 stv. Bundesvorsitzender der Liberalen Demokraten (LD), seit 1973 Professor für Politikwissenschaft in Marburg und 1997–2001 Vizepräsident der Universität Marburg
- Andreas von Schoeler: DJD-Mitglied, ab 1982 SPD-Mitglied, 1976–82 Parlamentarischer Staatssekretär, 1991–95 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main
- Helga Schuchardt: 1969 Stv. DJD-Bundesvorsitzende, ab 1982 parteilos, 1983–87 Hamburger Kultursenatorin, 1990–98 niedersächsische Kultusministerin
- Christian Schwarzenholz: 1970 Stv. DJD-Landesvorsitzender Niedersachsen, ab 1986 Mitglied von „Bündnis 90/Die Grünen“, 1994–2003 Landtagsabgeordneter in Niedersachsen und zeitweilig umweltpolitischer Sprecher der „Grünen“-Fraktion, 1999 Übertritt zur PDS und damit erster Landtagsabgeordneter der PDS in einem westdeutschen Bundesland, 2000–2002 Bundesvorstandsmitglied der PDS, ab 2005 Mitglied der SPD, bis 2016 Referatsleiter im niedersächsischen Umweltministerium
- Ernst-Christoph Stolper: 1987–89 DJD-Bundesvorsitzender, 2011–2012 Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, 2016–2019 Stv. Vorsitzender der Umweltschutzorganisation BUND
- Christoph Strässer: 1977–82 DJD-Bundesvorsitzender, ab 1982 SPD-Mitglied, u. a. 1993–2007 Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Münster, Oberbürgermeister-Kandidat, 2002–2017 SPD-Bundestagsabgeordneter, u. a. 2014–2016 Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung und Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
- Günter Verheugen: 1967 DJD-Landesvorsitzender Nordrhein-Westfalen, 1977 FDP-Bundesgeschäftsführer, 1978–82 FDP-Generalsekretär, ab 1982 SPD-Mitglied, 1983–98 SPD-Bundestagsabgeordneter, 1998 Staatsminister, ab 1999 Mitglied der EU-Kommission
- Christian Walther: 1976–78 DJD-Landesvorsitzender Berlin, 1980–81 Mitglied im Vorstand der Vereinigten Deutschen Studentenschaften sowie im Bundesvorstand des Liberalen Hochschulverbandes, 2016–2019 Vorsitzender des Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg
- Wolf-Dieter Zumpfort: 1973–75 DJD-Landesvorsitzender Schleswig-Holstein, 1985–88 FDP-Landesvorsitzender von Schleswig-Holstein, 1979–83 FDP-Bundestagsabgeordneter, 1995–2018 Vorstandsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung (für die Freiheit)
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unterlagen zu den DJD und zum LHV befinden sich im Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach sowie im Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Albrecht: Militärpolitik und Demokratiekonzeption von Jungdemokraten und Jungsozialisten. In: Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten, Deutsche Jungdemokraten: Jungsozialisten und Jungdemokraten zur Friedens- und Sicherheitspolitik. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1977, S. 212–241.
- Dietmar W. Alt: Informationen zur Geschichte der Jungdemokraten. In: DJD-Aktuell, 5/78.
- Roland Appel: 60 Jahre Jungdemokraten. Ziele und Grenzen liberaler Jugendarbeit – 35 Jahre Deutsche Jungdemokraten. In: Arbeitsmaterialien zum Seminar der Theodor-Heuss-Akademie am 22.–24. Oktober 1982. Gummersbach 1982.
- Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. Academia Verlag, Baden-Baden 2019, ISBN 3-89665-800-X.
- Helmut Bilstein, Hartmut Hohlbein, Hans-Ulrich Klose: Jungsozialisten – Junge Union – Jungdemokraten. Die Nachwuchsorganisationen der Parteien in der Bundesrepublik. 2. verb. Auflage. Opladen 1972.
- Detmar Doering, Lieselotte Stockhausen-Doering: Kräfte des Wandels? Liberale Jugendorganisationen von der sozialliberalen Koalition bis heute. Comdok, Sankt Augustin 1990, ISBN 3-89351-053-2.
- Gernot Gutsch, Volkmar Kallenbach, Berthold Meyer: Radikal für Freiheit, Demokratie und Frieden. In: Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten, Deutsche Jungdemokraten: Jungsozialisten und Jungdemokraten zur Friedens- und Sicherheitspolitik. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1977, S. 105–130.
- Michael Hirschfeld, Elisabeth Korte (Hrsg.): Antiimperialistische Solidarität. Deutsche Jungdemokraten und ihr Verhältnis zu kommunistischen Organisationen in der Bundesrepublik und der DDR. Berlin 1981.
- Hartmut Hohlbein: Die Deutschen Jungdemokraten. Verband zwischen FDP und APO. In: Helmut Bilstein, Hartmut Hohlbein, Hans-Ulrich Klose: Jungsozialisten – Junge Union – Jungdemokraten. Die Nachwuchsorganisationen der Parteien in der Bundesrepublik. Westdeutscher Verlag, Opladen 1971, ISBN 3-7850-0215-7, S. 55–66.
- Michael Kleff: 30 Jahre Jungdemokraten – ein historischer Rückblick. In: liberal 19, 1977, S. 295–299.
- Wolfgang R. Krabbe: Die gescheiterte Zukunft der Ersten Republik. Jugendorganisationen bürgerlicher Parteien im Weimarer Staat (1918–1933). Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 1995, ISBN 3-531-12707-1.
- Wolfgang R. Krabbe: Parteijugend in Deutschland. Junge Union, Jungsozialisten, Jungdemokraten 1945–1980. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-531-13842-1.
- Jürgen Kunze: Die Jungdemokraten zwischen Liberalismus und Sozialismus. In: Jürgen Dittberner, Rolf Ebbighausen (Hrsg.): Parteiensystem in der Legitimationskrise – Studien und Materialien zur Soziologie der Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Westdeutscher Verlag, Opladen 1973 (online).
- Friedrich Neunhöffer: Jungdemokraten, FDP und Arbeiterbewegung. In: Blätter für deutsche und internationale Politik 18, 1973, S. 498–506.
- Hans-Otto Rommel: Die Weimarer Jungdemokraten In: liberal 13, 1971, S. 915–924.
- Hans-Otto Rommel: Die Deutschen Jungdemokraten nach 1945. In: liberal 22, 1980, S. 563–573.
- Joachim Stamp: Geschichte und Selbstverständnis der Jungen Liberalen von 1989 bis 2005 unter besonderer Berücksichtigung der Gründung der Jungliberalen Aktion in der DDR und des Vereinigungsprozesses 1989/1990. Dissertation an der Universität Potsdam, 2010, Abschnitt 2.1 (Die Deutschen Jungdemokraten)
- Marek Voigt: Ostpolitik und Westarbeit. Deutsch-deutsche Jugendzusammenarbeit am Beispiel der Beziehungen zwischen Jungdemokraten und FDJ. Schkeuditzer Buchverlag, Schkeuditz 2007, ISBN 3-935530-58-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Radikaldemokratische Stiftung i.G., Bildungs- und Förderwerk ehemaliger Jungdemokrat*innen/Junge Linke
- https://www.radikaldemokraten.de/, Webseite mit Archiv
- Burkhard Gutleben: Linksliberale Splitterparteien im 20. Jahrhundert
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ zitiert nach der Satzung des Landesverbandes Nordrhein-Westphalen von 1953, abgedruckt in Michael Kleff: Die Geschichte der Deutschen Jungdemokraten von 1945 bis 1975
- ↑ Ulirich Josten: Zur Geschichte des Liberalen Studentenbundes – eine Skizze. In: Volker Erhard u. a. (Hrsg.): Einsatz für Freiheit und Demokratie: Beiträge zur Geschichte des Liberalen Studentenbundes Deutschlands (LSD).
- ↑ Michael Kleff: Die Geschichte der Deutschen Jungdemokraten von 1945 bis 1975. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 570–571.
- ↑ Sepp Binder: Jugend in den Parteien (II): Alle Macht der Phantasie. In: Die Zeit. 2. Oktober 1970 (zeit.de).
- ↑ a b Ulirich Josten: Zur Geschichte des Liberalen Studentenbundes – eine Skizze. In: Volker Erhard u. a. (Hrsg.): Einsatz für Freiheit und Demokratie: Beiträge zur Geschichte des Liberalen Studentenbundes Deutschlands (LSD).
- ↑ a b c d e f g Zeitstrahl: Wahlen und Beschlüsse der JungdemokratInnen / Junge Linke 2019-2019. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 443–484.
- ↑ vgl. hierzu das Programm der Deutschen Jungdemokraten von 1963, abgedruckt in Appel, Kleff: Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen, S. 92 und 108 oder das Programm 68, zusammengefasst in Jürgen Kunze: Die Jungdemokraten zwischen Liberalismus und Sozialismus
- ↑ Das Programm der Deutschen Jungdemokraten von 1963 ist abgedruckt in: Appel, Kleff: Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen, S. 92 und 108
- ↑ Michael Kleff: Die Geschichte der Deutschen Jungdemokraten von 1945 bis 1975. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 581.
- ↑ a b c d Jürgen Kunze: Die Jungdemokraten zwischen Liberalismus und Sozialismus. In: Parteiensystem in der Legitimationskrise – Studien und Materialien zur Soziologie der Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Jürgen Dittberner, Rolf Ebbighausen, 1973, abgerufen am 19. September 2021.
- ↑ Michael Kleff: Die Geschichte der Jungdemokraten von 1945 bis 1975. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 588.
- ↑ Michael Kleff: Die Geschichte der Deutschen Jungdemokraten von 1945 bis 1975. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 598.
- ↑ Michael Kleff: Die Geschichte der Deutschen Jungdemokraten 1945 - 1975. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 595–600.
- ↑ Jürgen Kunze: Jungdemokraten plusminus 68 – über ein Dezennium des Umbruchs. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 109–136.
- ↑ Deutsche Jungdemokraten: Leverkusener Beschlüsse. 1971, abgerufen am 14. September 2021 (Auch in: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 655–677).
- ↑ Deutsche Jungdemokraten: Leverkusener Beschlüsse. 1971, abgerufen am 14. September 2021 (Auch in: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 655–677).
- ↑ Heiner Bremer: Zum Selbstverständnis der Jungdemokraten. In: liberal, Jg. 1971, Heft 6.
- ↑ Jusos in der SPD: Geschichte der Jusos. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ PARTEIEN / FDP. Nummer 13. In: Der Spiegel. Band 39/1970, 20. September 1970 (spiegel.de).
- ↑ Sepp Binder: Jugend in den Parteien (II). Alle Macht der Phantasie. In: Die Zeit. 2. Oktober 1970 (zeit.de).
- ↑ Gunter Hofmann: Bonner Bühne: Für goldene Betten und dicke Edelsteine? Die Zeit, 30. September 1977, abgerufen am 15. September 2021.
- ↑ Jan Alberding: Von den „Freiburger Thesen“ zum „Lambsdorff-Papier“ Die Transformation der FDP in der sozial-liberalen Koalition. 2018, abgerufen am 15. September 2021 (Dissertation an der Universität Marburg).
- ↑ Jungdemokraten: 10 Thesen zur Bewältigung eines Problems. In: Beschlüsse 1980. 1980, abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Martin Budich: Anpassung und Opportunismus als nahezu alternativlose Politiktechnik. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit verwirklichen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019.
- ↑ Hanspeter Knirsch: Die Zwei-Wege-Strategie der Jungdemokraten und ihr Scheitern in der Praxis. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen – Freiheit erkämpfen. 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 893–900.
- ↑ Roland Appel: Das Ende des politischen Liberalismus – die Geburtsstunde der Grünen. In: Roland Appel, Michael Kneff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 900–920.
- ↑ Liberale Demokraten: Geschichte der Liberalen Demokraten. Abgerufen am 21. September 2021.
- ↑ Pascal Beuker: Kleiner Verband mit großem Selbstbewusstsein. In: Roland Appel, Michael Kleff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen. 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 333–344.
- ↑ Thomas Bleskin: Jungdemokraten und „Junge Linke“ vereint. In: Neues Deutschland. 28. März 1992, abgerufen am 5. Dezember 2018.
- ↑ a b Laut Vereinsregisterauszug zum Verein Deutsche Jungdemokraten Bundesverband, Liberaler Jugendverband / Jungdemokraten – Junge Linke / JungdemokratInnen – Junge Linke – radikaldemokratischer und parteiunabhängiger Jugendverband, Bonn VR 3967.
- ↑ Florian Rödl: Anfang und Fall der Jungdemokrat(inn)en / Junge Linke um die Jahrtausendwende. In: Roland Appel, Michael Keff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 367–376.
- ↑ a b Radikaldemokratisch und Emanzipatorisch. ( vom 7. Februar 2009 im Internet Archive) jdjl.org; Selbstdarstellungstext.
- ↑ JDJL Berlin. Abgerufen am 21. September 2021.
- ↑ Roland Appel: Vom Wandervogel zur Radikaldemokratischen Partei – Jungdemokraten 1930–1933. In: Roland Appel, Michael Keff (Hrsg.): Grundrechte verwirklichen, Freiheit erkämpfen – 100 Jahre Jungdemokrat*innen. 2019, S. 497–530.
- ↑ Theodor Baarfuß (* 11. Dezember 1918), Angestellter in München, kandidierte bei der Bundestagswahl 1949 auf Listenplatz 19 der bayerischen Landesliste der FDP.