Benutzer:Commander-pirx/Liste Epitaphe Arkaden Stiftskirche Aschaffenburg
Die Liste der Epitaphe und Grabmale der Arkaden der Stiftskirche St. Peter und Alexander im bayerischen Aschaffenburg listet erstmalig alle Epitaphe und Grabmale auf, die sich in der nahezu quadratischen Vorhalle, dem Narthex der Stiftskirche St. Peter und Alexander und seit 1958 päpstliche Basilica minor und in den die Kirche umschließenden Arkaden befinden. Dabei sind die Reliefs in den Arkaden eine wertvolle Ergänzung der sich in der Kirche befindenden bedeutendsten und größten Epitaphe, die mit der umfassensten Sammlung im Kreuzgang der Stiftskirche eine Trinität und Einheit bilden und die Geschichte der Stiftskirche versinnbildlichen.
Lage in der Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die hier aufgeführten Denkmäler befinden sich alle in der wie ein Kreuzgang ausgeführten, zum Vorhof hin offenen Vorhalle der Stiftskirche und in den angrenzenden Arkaden, die wohl ursprünlich im kompletten Umlauf um die Stiftskirche vorhanden waren, aber durch die Anlage des Kreuzganges und den Anbauten im Osten heute stark verkleinert sind.
Die Arkaden sind ein Bogengang, der heute nur noch rechtwinklich abgehend nördlich der Vorhalle vorhanden ist und direkt an den Kreuzgang stößt.
Liste Epitaphien Arkaden und Vorhalle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bild | Position / Typ |
Entstehungs- zeit |
Person und Beschreibung | Inschriften, Wappentexte |
Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
westl. Außenwand, Epitaph | 13.Jhdt. | Grabstein mit Hochrelieffigur eines Ritters, in der Rechten das Schwert, in der Linken den Schild. Alle Details sind bis zur Unkenntlichkeit abgetreten.
Roter Sandstein (Ende des 13. Anfang 14. Jahrhundert) |
nicht mehr entzifferbar | keine | |
westl. Außenwand, Epitaph | 1636 | Kaspar Magnus Lerch von Dirmstein, kaiserlicher Wachtmeister, * 28. Mai 1610; † 16. Februar 1636
Kartusche mit Familienwappen von vier Ahnenwappen umgeben. Im Aufsatz und im Kartuschensockel Inschriften. Roter Sandstein[1].
|
Lateinische Inschrift:
Übersetzung: Wappen: |
| |
westl. Außenwand, Epitaph | um 1602 | Johann Christoph von Bettendorff (Sohn Johannes von Bettendorff uund von Katharina von Meisenbuch (Tochter von Wilhelm von Meisenbuch und der Gertraud Erckenbrechtin von Türckheim)), † 15. Juli 1602, seiner Ehefrau Maria Ursula Hafnerin von Waslenheim (Tochter des Wolfgang Haffner von Waslenheim und der Margaretha Hüffel), † 23. Februar 1605 und deren Sohn Johann Jakob, † 12. Mai 1601.
Errichtet wurde das Grabmal von Philipp Ludwig von Bettendorf, am 14. April 1582 Kanonikus und am 10. Juni 1598 Kapitular am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, † 3. März 1632 in Frankfurt am Main. Grabstein, im Mittelfeld die Inschrift, seitliche Bekrönung mit Ehewappen, doppelte achtreihige Ahnenprobe. Roter Sandstein[1]. Ahnenprobe: |
Inschrift:
Ehewappen: Geteilt, oben fünfmal rot/silbern gespalten, unten rot, Wappen der Hafner von Waslenheim. Helmzier: Bärtiger Mannesrumpf mit Spitzhut[3](T.10 I 1). Ahnenwappen: |
| |
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche | um 1696 | Katharina Sophia Görz geb. von Ramstett, † 1696, und deren Kinder Wilhelm Ferdinand ,† 1686, Anna Sophia, † 1689, und Valentin Ignaz, † 1691.
Errichtet von dem Gatten bzw. Vater Ignaz Görz, kurfürstlicher Kammerrat. Rote Sandsteinplatte, ohne Rahmung, Im oberen Teil kniet die Familie vor dem Kruzifix darunter die Inschrift[1]. Zu beiden seiten des Kreuzes Ehewappen mit Kartuschen und Laubkronen. |
Lateinische Inschrift:
Übersetzung:
|
||
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche | um 1723 | Johann Jodocus von Fleischmann, Faktor des Mainzer Domkapitels in Miltenberg, † 16. Februar 1709, und seine Frau Maria Margaretha, † 13. Oktober 1722
Errichtet von deren Sohn Anselm Franz Freiherr von Fleischmann, kaiserlicher Hofkriegsrat, Magnat von Ungarn, Botschafter im Osmanischen Reich in Konstantinopel (1711-1716). 1720 wurde er in den ungarischen Freiherrnstand erhoben[4]. Ein anderer Sohn war Kanonikus am Aschaffenburger Stift. Ein weiterer Sohn Michael, Conrad Freiherr von Fleischmann, war Capitan im Regiment des Grafen von Velen in kurpfälzischen Diensten. Gehäuse mit ornamentierten Pilastern, verkröpfter Segmentgiebel mit dem Wappen, dieses in vergoldeter Bronze; Inschrift im Hauptfeld. Roter Sandstein, teilweise bemalt[1]. |
Lateinische Inschrift:
Übersetzung:
|
||
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche | 1583 | Aethereus Sachs, Stiftsschenk † 26. Februar 1577
Errichtet von seinem Schwiegersohn Rosmann und seiner Tochter Anna. Einfache Tafel mit Rollwerkrahmen, roter Sandstein[1]. |
Inschrift:
Übersetzung: Lateinische Umschrift:
Wappen: |
???R | |
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche | um 1635 | Anna Maria Uffinger, Ehefrau des Johann Adam Uffinger, Zentgraf zu Großostheim und deren Tochter Anna Margaretha, beide † 15. August 1635 an der Pest
Inschrifttafel in Kartuschenrahmung mit Ehewappen. Roter Sandstein[1].
|
lateinische Inschrift:
Übersetzung: Wappen: |
???R | |
Arkaden Vorhalle Eingangsseite Stiftskirche | um 1643 | Anna Katharina Clemens, des Stephan Clemens erstgeborene Tochter * 13. Juli 1737, † 22. Dezember 1642, fünf Jahre alt,[3], † 27. Februar 1528. (FEHLER Jahreszahlen)
Steinplatte ohne Rahmung, oben kniet das Mädchen vor Maria und dem Jesusknaben; darunter Inschrift in Kartuschenrahmung und nacktes Kind auf dem Totenschädel ruhend. Roter Sandstein[1]. |
Lateinische Inschrift:
Übersetzung: Wappen: |
||
Arkaden Vorhalle Eingangsseite Stiftskirche | um 1643 | Anna Maria Clemens, des Stephan Clemens Ehefrau,[3], † 17. Oktober 1637, | Lateinische Inschrift:
Übersetzung: Wappen:
|
7x ??? | |
Arkaden Vorhalle Eingangsseite Stiftskirche | um 1528 | Margarethe Hartlieb genannt Walsporn, die Ehefrau des Junkers Hermann von Neuhof genannt Ley (Newenhof genannt von der Leyen) stammte aus einer Patrizierfamilie zunnächst in Landau in der Pfalz, in Worms und später in Memmingen ansässig[3], nobiliert 1499 bzw. 1541. † 27. Februar 1528
Ihr Bruder Johannes Hartlieb genannt Walsporn aus Worms, Kanoniker am Stift St. Peter und Alexander (7. April 1491), Kapitular (8. September 1501), Kustos (4. April 1532), † Juni 1537,[2] war auch Besitzer eines Adelshofes in Groß-Umstadt, Vorläufer des späteren Curti-Schlosses. Relief der Frau auf einem Hund stehend unter Renaissancesprengwerk, dasselbe ruht auf einem Manns- und Frauenkopf; eingewoben ein Putto und ein Greif. Roter Sandstein (Backoffenschüler)[5]. |
Inschrift:
Wappen: |
||
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche, oberhalb der Freitreppe, links | um 1443 | Petrus Scheckemecher † 1443
Das Relief zeigt "Mariae Tempelgang". Roter Sandstein[6] |
Lateinische Umschrift
Übersetzung: |
||
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche, oberhalb der Freitreppe, links | um 1??? | Michael Weber, aus Höchst stammend wurde am 16. April 1651 Kanoniker, 1658 Kapitular und am 28. März 1665 Kantor am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Er war auch Kanoniker am Stift Heiligkreuz-Stift (Maria im Felde)[7] zu Mainz, Pfarrer von Kleinwallstadt und Elsenfeld 1661 bis 1665 Frühmesser des Stifts. Er studierte an der Universität Mainz wo er sich am 28. Juli 1648 immatrikulierte. Er studierte bei den Jesuiten in Mainz Philosophie und war dort "Magister liber, artium et philosophiae" und widmete sich dann der Rechtswissenschaft, † 5. März 1679 in Aschaffenburg[8]. |
Lateinische Inschrift:
Übersetzung
|
||
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche, oberhalb der Freitreppe, links | um 1??? | Hans Hybert (Hüber), † 25. Juni 1546, und dessen Frau Margareta, † 9. Juni 1547.
Errichtet von deren Sohn Johannes Hüber, Dekan in Aschaffenburg. Relief mit Pieta unter Drillingsbogen, verehrt vom Dekan und dessen Eltern. Nach schwäbischer Weise werden die Adoranten von St. Peter und Andreas empfohlen. Unter dem Relief die Inschrift in Antiqua. Roter Sandstein[1]. Lic. theol. Johannes Hybert (Hüber), (Sohn) aus Babenhausen bei Augsburg wurde am 24. September 1529 Kanonikus am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, am 13. Oktober 1529 Kapitular und am 8. Juni 1537 Kustos. Die Dechantei erhielt er durch Kardinal und Erzbischof Albrecht von Brandenburg und wurde am 10. April 1540 installiert, † 27. Oktober 1546[9]. |
Lateinische Inschrift:
Übersetzung: |
??? | |
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche, oberhalb der Freitreppe, links | um 1??? | Anna Katharina (von) Vorburg, Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Mariabronn, † 23. August 1635 in Aschaffenburg, und ihre Schwester Cäcilia Praxedis, Benediktinerin zu Rupertsberg bei Bingen, † 20. Juni 1636 in Köln. Sie waren die Töchter des Rats und Miltenberger Statthalters Johann Konrad von Vorburg und der Anna Ifflinger von Graneck zu Delsberg.
Das Grabmal wurde errichtet von ihrem Bruder Wolfgang Sigismund von Vorburg, Geistlicher Rat und erzbischöflicher Kommissar, am 14. April 1620 Kanonikus, 16. Juni 1620 Kapitular, 8. August 1624 Kustos und am 19. Februar 1636 Dekan am Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, † 1. September 1645 in Aschaffenburg[10]. Ein weiterer Bruder war Johann Philipp von Vorburg (* 15. August 1596 in Solothurn, † 16. Mai 1660 in Frankfurt/Main), er war Mainzer Geheimer Rat und Amtmann, Reichsdeputierter im Fürstenkolleg und Unterzeichner des Rheinbundvertrags für Mainz[11]. Kartusche mit dem Familienwappen, roter Sandstein[1]. |
Lateinische Inschrift:
Ahnenwappen: Das Hauptwappen in Blau fünf goldene Schrägbalken (sonst meist nur drei) Helmzier: Wachsender Hirsch[3](T.14 II 5). Die vier Ahnenwappen: |
| |
Arkaden Eingangsseite Stiftskirche, oberhalb der Freitreppe, links | zw. 1617 und 1621 | Karl Rudolf Freiherr Echter von Mespelbrunn zu Ottershausen und Hallburg, * 11. Februar 1591 ⚭ (1.) am 25. April 1617 in Frankfurt mit Anna Agatha Magdalena von Heyden zu Hagenbach, Tochter des Luberts von Heyden in Hagenbach, kurtrierischer Amtmann zu Limburg, Lamberg und Vilmar und der Ursula von Schönberg, † 1621 (Echtergrablege Hessenthal), Im Pflaster sehr abgetretener Grabstein mit der Relieffigur des Ritters in der Rüstung des Dreißigjährigen Krieges. Wappen und Inschrift nicht mehr erkennbar[1]. |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benutzer:Commander-pirx/Liste Epitaphe Stiftskirche Aschaffenburg
- Benutzer:Commander-pirx/Liste Epitaphe Kreuzgang Stiftskirche Aschaffenburg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred F. Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch, Zeichnungen: Joachim von Roebel, Aschaffenburg 1983, ISBN 978-3-87965-025-5.
- August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg. Würzburg 1882, in: Arch. d. Hist. Ver. v. Unterfranken u. Aschaffenburg 26, 1882
- Felix Mader: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern Unterfranken, XIX, Stadt Aschaffenburg, München 1918 S. 72 ff
- Johann Gottfried Biedermann Geschlechts-Register Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschafft Landes zu Francken Löblichen Orts Ottenwald.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l Mader: Die Kunstdenkmäler von Bayern: Unterfranken: Stadt Aschaffenburg, S.122
- ↑ a b c d e f g h i j August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg. S. 373-379
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch, S. 67
- ↑ Das Diplom befindet sich im Stift Melk (Niederösterreich)
- ↑ Mader: Die Kunstdenkmäler von Bayern: Unterfranken: Stadt Aschaffenburg, S. 72 ff
- ↑ [1] EPIGRAPHICCA EUROPEA der LMU München - Detailaufnahmen des Epitaphs
- ↑ [2] Heiligkreuz-Stift (Maria im Felde) Mainz
- ↑ August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg. S. 263
- ↑ August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg. S. 93/125/240
- ↑ August Amrhein: Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstifts St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg. S. 95/126/271
- ↑ Peter Seelmann: Johann Philipp von Vorburg. Aus: Der Erste Rheinbund (1658), in: historicum.net, URL: http://www.historicum.net/no_cache/persistent/artikel/5973/(26. Juli 2014)
- ↑ Geschlechterregister TABULA CCIV. A. Von denen ausgestorbenen Freyherren Echter von Mespelbrunn
- ↑ Martin Kempf. Genealogie der Grafen von Ingelheim gen. Echter von und zu Mespelbrunn, Aschaffenburger JB Bd.20 S.52
[[Kategorie:Epitaph]] [[Kategorie:Peterskirche|Aschaffenburg]] [[Kategorie:Alexander-I.-Kirche]] [[Kategorie:Romanisches Bauwerk in Bayern]] [[Kategorie:Kollegiatstift]] [[Kategorie:Kollegiatstiftskirche in Deutschland]] [[Kategorie:Romanische Kirche]] [[Kategorie:Kirchengebäude im Bistum Würzburg]]