Benutzer:Dcleiden/Geschichte der Neuapostolischen Kirche

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Die Apostolischen in Deutschland, eine Übersicht

Die Neuapostolische Kirche (NAK) ist eine christliche, trinitarische und prämillenaristische Religionsgemeinschaft, die sich als Wiederherstellung urchristlicher Verhältnisse zur Zeit der biblisch überlieferten Apostel betrachtet und folglich in Anspruch nimmt von neuen Aposteln geführt zu werden. Ihre Ursprünge gehen auf eine Erweckungsbewegung um die Entstehung der katholisch-apostolischen Gemeinden (KAG) im 19. Jahrhundert in Großbritannien zurück. Mit anderen verwandten Gemeinschaften zählt sie deshalb auch zur Konfessionsgruppe der apostolischen Gemeinschaften.

Während sich die NAK selbst als direkte Nachfolgerin der KAG als Folge eines Schismas 1863 in Hamburg sieht[1], ist dies unter Experten umstritten: Der Theologe Albrecht Schröter datiert den eigentlichen Beginn der (späteren) NAK auf das Jahr 1878, als es zu einer Trennung innerhalb der allgemeinen christlichen apostolischen Mission zwischen den Anhängern um Friedrich Wilhelm Schwarz und Heinrich Geyer kam[2]. Der Religionswissenschaftler Helmut Obst verweist gar auf das Jahr 1897, in dem Friedrich Krebs das für die neuapostolische Lehre kennzeichnende Stammapostelamt schuf[3].

Zusammenfassung NAK-Artikel

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Die Anfänge der Neuapostolische Kirche gehen auf die Erweckungsbewegungen um Edward Irving, John Bate Cardale und die späteren katholisch-apostolischen Gemeinden im 19. Jahrhundert in Großbritannien zurück. Diese gingen davon aus, dass es aufgrund von Gebeten für eine zweite Ausgießung des Heiligen Geistes nach dem biblisch überlieferten Pfingsten zu wunderartigen Zungenreden, Prophezeiungen und der Ernennung neuer Apostel zur Wiederherstellung urchristlicher Verhältnisse kam. Nachdem die Bewegung auch in Deutschland Missionserfolge erzielte, kam es besonders unter dem Einfluss der Lehrdifferenzen mit dem Propheten Heinrich Geyer 1863 in Hamburg zur Exkommunikation und Abspaltung der allgemeinen christlichen apostolischen Mission. Ursache hierfür waren Unterschiede in der Endzeiterwartung und das allmähliche Versterben der zwölf katholischen-apostolischen Apostel, deren Linie die Anhänger um Geyer und später neu gerufenen Apostel Carl Wilhelm Louis Preuß aufrechtzuerhalten. 1878 trennte sich Geyer abermals, nachdem es mit den Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz und Friedrich Wilhelm Menkhoff zu stark unterschiedlichen Ansichten in Theologie, Liturgie und die Nachfolge des verstorbenen Apostel Preuß kam[4]. Unter der Führung von Friedrich Krebs (Stammapostel von 1897 bis 1905) formten sich in der „Apostolischen Gemeinde“ in Deutschland und der „Apostolische Zending“ in den Niederlanden schließlich die Struktur und Lehre der späteren NAK. Dazu gehörten unter anderem die Einführung des Stammapostelamts als absolute geistliche Autorität der neuen Apostel, die Abkehr vom ökumenischen Prinzip der Einheits- und Erweckungskirche hinzu einer stetig erstarkten Betonung des Versiegelungssakraments sowie das Verschwinden der Prophetie und anderer charismatischen Elemente[5][6].

Unter Stammapostel Hermann Niehaus (Stammapostel von 1905 bis 1930) kam es zur Festigung und Profilgebung der apostolischen Missionsgemeinden, sich nach einem Beschluss einer Apostelversammlung 1907 „Neuapostolische Gemeinde“ und ab 1930 fortlaufend „Neuapostolische Kirche“ nannten[7]. In diese Zeit fallen auch die ersten offiziösen Kirchenschriften zur neuapostolischen Lehre - 1908 auch das erste Glaubensbekenntnis - sowie Verhaltensregeln für das Glaubensleben der Mitglieder. Unter Vorwürfen staatsfeindlicher Umtriebe im deutschen Kaiserreich manifestierte Niehaus auch einen Kurs der aktiven Neutralität in politischen Belangen und richtete die Gemeinschaft patriotisch-monarchistisch aus, was sich vielseitig auf die Glaubenspraxis auswirkte[8]. Aufgrund der gescheiterten Prophezeiungen zum Ausgang des Ersten Weltkriegs kam es nach Kriegsende erneut zu ernsthaften Führungskonflikten, vor allem um die Autorität des Stammapostelamts, sowie weiteren Abspaltungen von der NAK. Die Neuapostolische Kirche wuchs vor allem in Deutschland stetig und zählte 1925 bereits 138.000 Mitglieder.

Während des Amtszeit von Stammapostel Bischoff (von 1930 bis 1960) kam es zum vorübergehenden Höhepunkt des religiösen Absolutheitsanspruchs der NAK sowie der Führungsposition des Stammapostels als Folge eines heftig geführten Richtungsstreit in der Nachkriegszeit[9]. Dazu trug auch die Haltung der Kirchenleitung gegenüber dem NS-Regime bei, die wegen der Replikation antisemitischer Hetze und staatlicher Kriegspropaganda als opportunistisch bis anbiedernd und nach außen befürwortend beschrieben wird[10]. In die Ära von Stammapostel Bischoff fällt auch eine verheerende Glaubenskrise, da sich die von ihm verkündete und zum Dogma erhobene „Botschaft“, dass sich die Wiederkunft Christi noch zu seinen Lebzeiten ereignen würde, bis zu seinem Tod 1960 nicht erfüllte.

Die neue Kritikwelle seitens ausgeschlossener Mitglieder, Anhängern von abgespaltenen Gemeinschaften und Vertretern der Landeskirchen[11] führte zu einer starken Selbstisolierung der NAK während der Amtszeit der Stammapostel Walter Schmidt (im Amt von 1960 bis 1975) und Ernst Streckeisen (von 1975 bis 1978), infolgedessen die neuapostolischen Christen auch lange von Modernisierungstendenzen der westlichen Gesellschaft abgeschnitten waren und eine auf unbedingten Gehorsam sowie rigide Führungsstrukturen ausgerichtete Glaubenspraxis pflegten[12]. Dies führte gepaart mit dem Exklusivitätsanspruch der Kirche, der Stellung der Frau, dem Umgang mit dem NS- und SED-Regime sowie anderen Streitpunkten wiederum zu heftiger Kritik in den späten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts und etablierte eine Reputation der NAK als „Sekte“ oder „Sondergemeinschaft“ in der Öffentlichkeit. Erst Stammapostel Hans Urwyler (im Amt von 1978 bis 1988) setzte reformatorische Impulse durch erste Annäherungen an Exkommunizierte und die Einführung des Prinzips der „Eigenverantwortung“. Die in der medialen Öffentlichkeit und im Internet immer massiver auftretenden Kritiker bewegten Stammapostel Richard Fehr (von 1988 bis 2005) schließlich ab 1996 zu einer Fortführung und Intensivierung von Urwylers Kurs und leitete eine Neupositionierung der NAK ein[13]. Aufgrund der Globalisierung und verstärkten Missionsarbeit stieg die Zahl der Mitglieder unter den Händen von Urwyler und Fehr exponentiell von 1,5 auf über 10 Millionen Mitglieder. Stammapostel Leber (im Amt von 2005 bis 2013) vollzog die Annäherung an das Gesamtchristentum mit zahlreichen Schritten in die institutionalisierte Ökumene, auch durch teils drastische Lehränderungen im Sakraments- und Amtsverständnis.

Trennung von den katholisch-apostolischen Gemeinden

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Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz

In den 1830er Jahren entstand in Großbritannien eine endzeitlich geprägte, konfessionsübergreifende Erweckungsbewegung. In Teilen dieser Bewegung kam es zu einzelnen Gemeindegründungen. Unter dem Eindruck endzeitlicher Prophezeiungen wurden zwölf Persönlichkeiten aus Großbritannien zu „Aposteln“ berufen, deren Aufgabe es sein sollte, das gesamte Christentum auf das zweite Kommen Jesu vorzubereiten. Sie versammelten sich auf dem Albury-Anwesen in Surrey und verfassten das sogenannte „Testimonium“, das sie verschiedenen weltlichen und kirchlichen Häuptern der damaligen Welt überreichten. Später entstanden daraus die katholisch-apostolischen Gemeinden, die nach biblischem Vorbild in zwölf verschiedene geografische Stämme eingeteilt und von jeweils einem Apostel betreut wurden. Diese gerieten 1855 nach dem Tod dreier Apostel allmählich in eine Krise, da man die vakant gewordenen Plätze wegen fehlender theologischer Rechtfertigung nicht wieder besetzte.

Dagegen opponierte besonders eine Gruppe um den deutschen Propheten Heinrich Geyer. Der Großteil der Mitglieder der katholisch-apostolischen Gemeinde in Hamburg einschließlich des Ältesten Friedrich Wilhelm Schwarz, des Priesters Carl Wilhelm Louis Preuß und Heinrich Geyers wurden vom Apostel Francis Valentine Woodhouse 1863 aus den katholisch-apostolischen Gemeinden ausgeschlossen, nachdem Geyer Rudolf Rosochacki in Königsberg ohne Zustimmung der englischen Apostel ebenfalls zum Apostel ausgerufen hatte. Rosochacki trat kurz darauf von seinem Apostelamt zurück und kehrte zur katholisch-apostolischen Gemeinde zurück.

Die getrennte Hamburger Gemeinde nannte sich von da an "Allgemeine christliche apostolische Mission" (AcaM) und wurde vom zum Apostel dieser Gemeinschaft ordinierten Carl Wilhelm Louis Preuß geführt, während Friedrich Wilhelm Schwarz als Apostel in die Niederlande gesandt wurde, wo er der Gründer der „Apostolische Zending“ und späteren „Hersteld Apostolische Zendingkerk“, dem niederländischen Arm der Bewegung, wurde[14]. Dort lernte er 1870 auch den evangelischen Missionar Friedrich Wilhelm Menkhoff kennen, der sich der Bewegung anschloss und Schwarz von einer Abkehr von der katholisch-apostolischen Liturgie zugunsten einer calvinistischen Gottesdienstform überzeugte[15]; diese hallt in Liturgie und Kircheneinrichtung der NAK bis heute nach. Aufgrund seiner Haltung wurde Menkhoff daher ein wichtiger Gegenspieler des traditionalistischen Propheten Geyers.

Durch einen Nachfolgestreit nach dem Tod des Apostels Preuß Jahr 1878, infolgedessen die Religionsgemeinschaft erneut keinen Apostel mehr in den eigenen Reihen wusste, kam es zu einer Trennung: der Großteil der Hamburger Gemeinde folgten Heinrich Geyer und dem Apostel Johann Friedrich Güldner unter dem Namen „Allgemeine christliche apostolische Mission“, andere folgten den späteren Aposteln Schwarz, Menkhoff, Friedrich Krebs sowie dem Hirten Eduard Wichmann – vorerst unter dem Namen „Allgemeine apostolische Mission“ .[16]

Festigung der (neu-)apostolischen Gemeinden

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Stammapostel Hermann Niehaus (Gemälde)
Denkmalgeschützte Kapelle in Wahlsdorf (1911), welche der Neuapostolischen Kirche von 1910 bis 2005 als Gottesdienstlokal diente. In den damaligen Herzogtümern Anhalt und Braunschweig war die NAK bereits bis 1918 relativ stark verbreitet.

Die Gemeinden, die in Deutschland von Wichmann und Krebs (später „Apostolische Gemeinde“) und in den Niederlanden von Schwarz und Menkhoff („Apostolische Zending“) angeführt wurden, stellten zu dieser Zeit einen losen Verbund mit uneinheitlichen Glaubensvorstellungen und Praktiken dar. Erst unter der kirchlichen Führung des 1881 zum Apostel ordinierten Fritz Krebs (zuständig für den Stamm Nord- und Ostdeutschland) und nach der Trennung von Geyer, der für eine Aufrechterhaltung der katholisch-apostolischen Tradition stand, und dem Tod von Schwarz und Merkhoff 1895 erwuchs eine zunehmend uniformere Religionsgemeinschaft. Seit 1896 wurde Krebs als „Einheitsvater“ oder Stammapostel bezeichnet. Am 21. Juli desselben Jahres setzte er Hermann Niehaus zum Apostel für den Bereich Bielefeld ein. 1898 bestimmte er ihn dann in einem Gottesdienst in Berlin als seinen Nachfolger im Stammapostelamt. Am 20. Januar 1905 starb Krebs, und Niehaus übernahm das Amt.

Unter Niehaus entwickelte sich NAK stark im Hinblick auf innere Festigung, Ausbreitung und Profilgebung. Im August 1906 setzte der neue Stammapostel für den verstorbenen Apostel Ruff den Apostelhelfer und späteren Nachfolger Johann Gottfried Bischoff zum Bezirksapostel für Mitteldeutschland und Württemberg ein. Nach Entschluss einer Apostelversammlung 1907 wurde die Gemeinschaft erstmals „Neuapostolische Gemeinde“ benannt und erwarb den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts in einigen Ländern des Deutschen Kaiserreiches. Er setzte zahlreiche jüngere Amtsträger ein, berief regelmäßig Apostelversammlungen ein und gründete 1907 die Kirchenschrift Apostolisches Sonntagsblatt (später Neuapostolische Rundschau) als neue wöchentliche Lektüre und Ersatz der Zeitschriften Der Herold und Wächterstimme aus Ephraim. 1908 gab er die Allgemeinen Hausregeln – und darin das erste neuapostolische Glaubensbekenntnis – heraus, 1916 das erste Lehrbuch über den neuapostolischen Glauben Fragen & Antworten[17]. Am 19. August 1909 besuchte Niehaus zusammen mit Apostel Carl August Brückner als erster Stammapostel die amerikanischen Gemeinden. 1912/1913 erschien das einflussreiche Lehrbuch Alte und neue Wege, verfasst vom neuapostolischen Apologeten Emil Schmidt unter dem Pseudonym "Salus", welches die Gesamtschau der Neuapostolische Gemeinde auf die christlich-jüdische Heilsgeschichte bis zur NAK als vollendende "Schlusskirche" sowie eine erneuerte Version des Glaubensbekenntnisses beinhaltete.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die Gemeinschaft stärker ins Visier landeskirchlicher Kritik und Schmähungen[18], worunter man ihr auch staatsfeindliche Umtriebe unterstellte[19]. Stammapostel Niehaus und andere neuapostolische Apologeten verdeutlichten ihren konservativ-patriotischen Monarchismus[20]; die nationalistischen Anklänge fanden dabei auch in Predigt und Liedgut Wiederhall. Nach den Allgemeinen Hausregeln von 1908 war neuapostolischen Christen die Mitgliedschaft in der aufstrebenden Sozialdemokratie und anderen revolutionärer Bewegungen untersagt[21]. Niehaus unterstütze die deutsche Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, besonders aufgrund seiner feindlichen Gesinnung gegen das mit der katholisch-apostolischen Bewegung verknüpfte Vereinigte Königreich[22]. Der Kriegsausbruch stellte die Glaubensgemeinschaft vor gewaltige Probleme, da zahlreiche dem Kriegspotential angehörende, ehrenamtliche Amtsträger (zwangs-)rekrutiert und an die Front entsannt wurden[23]. Während des Krieges wurde das Abendmahl als Feldpostbrief mit einer mit drei Tropfen Wein beträufelten Hostie an Soldaten versandt. 1917 wurde diese – bis heute geltende – Praxis in allen Gemeinden eingeführt. War das Heilige Abendmahl bis dato unter den beiden getrennten Gestalten Brot und Wein gefeiert worden, so finden seitdem bei der Abendmahlsfeier Hostien Verwendung, auf die bereits während der Herstellung drei Tropfen Wein geträufelt wurden. Die Niederlage der Mittelmächte gegen die Alliierten der Entente stellte auch auf Glaubensebene ein Rückschlag für die Neuapostolische Gemeinde dar: Stammapostel Niehaus und der als (Stamm-)Prophet tätige Ernst Schärtlein sagten diverse Male einen Endsieg der deutschen Waffen voraus[24]. Als interner Kritiker dieser Wirrungen trat besonders der Apostel Brückner hervor.

Am 10. Oktober 1920 ernannte Niehaus Bischoff zum Stammapostelhelfer und am 14. Dezember 1924 bestimmte er ihn zu seinem Nachfolger. Am 3. Oktober 1926 feierte der Stammapostel Niehaus noch seine Silberhochzeit, dann zwang ihn am 25. Januar 1930 ein Unfall am Vorabend der Feiern zu seinem 25-jährigen Stammaposteljubiläum, sich von seiner Tätigkeit zurückzuziehen. Er erholte sich nicht mehr, und am 21. September 1930 versetzte ihn das Apostelkollegium in den Ruhestand. Er verstarb am 23. August 1932 im Alter von 84 Jahren.

Im Jahre 1905 hatte Niehaus sechs Apostelbezirke mit 488 Gemeinden übernommen; am Abschluss seiner Wirksamkeit waren daraus zwölf europäische Apostelbezirke mit etwa 1.600 Gemeinden geworden, zu denen noch 200 überseeische Gemeinden, die in dieser Zeit entstanden, zu zählen sind. 1925 zählte die Gemeinschaft in Deutschland 138.000 Mitglieder. Wesentlich für das Wachstum der Gemeinschaft wurden die sozial schwächeren Schichten, aus denen später wichtige Amtsträger hervorgingen. Kennzeichnend ist in diesem Zeitraum die zunehmend hierarchische Kirchenstruktur. Ab 1930 etablierte sich die Bezeichnung „Neuapostolische Kirche“[25].

Herausbildung der neuapostolischen Lehre

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Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Schwarz stellten sich die Apostel mehr und mehr unter die Führung Friedrich Krebs’. Er entwickelte 1895 allmählich das Konzept des Stammapostels als oberste Autorität innerhalb der Apostel und wurde damit laut Historiker Helmut Obst zum eigentlichen Gründer der modernen NAK[26]. Die geistliche Begründung fiel dabei pragmatisch aus: Um die Notwendigkeit einer einheitlichen Führung zu verdeutlichen, verwies der damalige Apostel Niehaus auf die Führerschaft Mose' innerhalb der Israeliten sowie auf die patriarchale Stellung des Mannes in der Familie[27]. Das neue Amt brachte dadurch eine radikale theologische Veränderung, wonach die Ordination von anderen Aposteln nun allein dem Stammapostel und nicht mehr dem Ruf eines Propheten oblag[28]. War der Begriff Stamm aus der katholisch-apostolischen Gebietsaufteilung bekannt, versinnbildlichte er von nun an das Primat des Stammapostels über die weiteren Apostel mittels des metaphorischen Verhältnisses von Baum zu Ast. Der erste Gottesdienst, in dem die Funktion des Kirchenoberhaupts proklamiert wurde, fand zu Pfingsten 1897 in Berlin statt[29]. Begriffe wie „Vater“ oder „Einheitsvater“ waren noch einige Jahre üblicher als der Begriff Stammapostel. Bereits unter Krebs entwickelte sich ein starker Personenkult um das Stammapostelamt, der bis zur Amtszeit von J.G. Bischoff seinen Höhepunkt erreichen sollte. Besonders der einflussreiche Apostel Heinrich Friedrich Niemeyer opponierte gegen diese Entwicklung, was später unter Stammapostel Niehaus in einem weiteren Bruch eskalierte.

Bereits vor der Jahrhundertwende breitete sich innerhalb der apostolischen Gemeinden die Lehre vom Neuen Licht aus, nach der die Befähigung zu prophetischen Weissagungen dem Apostelamt einverleibt und – aus Sicht ihrer radikalster Vertreter – Christus im Apostelamt vergegenwärtigt sei[30]. Obwohl sich diese Lehre in der NAK nicht durchsetzen konnte, was an der Abspaltung von Julius Fischer 1902 deutlich wurde, hatte diese neben der Einführung des Stammapostelamts weitere entscheidende Auswirkungen auf die neuapostolische Lehre:

  • Die stark eschatologische Ausrichtung, die in den katholisch-apostolischen Gemeinde vorherrschte, relativierte sich zuerst merklich; auch im Zusammenhang mit der Aufbruchsstimmung im wilhelminischen Deutschland[31]. Auch im apostolischen Liedgut fanden sich Texte, die die Idee der Apostel als „Gott im Fleische“ aufnahmen[32]; eine Formulierung, die Stammapostel Krebs prägte und der sich selbst als Verleiblichung von Jesus Christus bezeichnete[33]. Erst durch Prophezeiungen zum Ausgang des Ersten Weltkrieges und besonders unter Stammapostel Bischoff kam es zu einer Neuorientierung hin zur verstärkten Wiederkunftserwartung.
  • Die Lehre vom Neuen Licht wirkt bis heute nach, da sie eine Begründung zur allmählichen Zurückdrängung einiger charismatischen Elemente der katholisch-apostolischen Tradition (z. B. Weissagungen) und der Auflösung des Propheten- im Apostelamt lieferte. Während göttlich inspirierte Visionen (sogenannte „Gesichter“) noch bis in die 1980er Jahre überliefert sind[34], folgte am 13. Oktober 1985 in einem Gottesdienst zu München die endgültige Absage an das Prophetenamt in der NAK durch Stammapostel Urwyler[35]. Besonders der theologische Streit ums Prophetenamt führte in der Geschichte der NAK immer wieder zu Konflikten und Spaltungen.

Die anfänglich tief ökumenische Überzeugung, die in den katholisch-apostolischen Gemeinden und später auch besonders unter Heinrich Geyer im Selbstverständnis einer „Erweckungskirche“ innerhalb der christlichen Kirchen gepflegt wurde[36][37], wich mit den Jahren der starken Abgrenzung diesen gegenüber. Diese wurden vermehrt mit der „Hure Babylon“ gleichgesetzt und polemisch begegnet; folglich rief man im Gegensatz zu den katholisch-apostolischen Gemeinden auch zum Austritt aus den Landeskirchen auf[38][39]. Als Grund hierfür nennen Historiker insbesondere den Rückgang der theologischen Ausbildung der Geistlichen sowie die Ablehnung apostolischer Lehren durch die etablierten Kirchen. Die Vorstellung, dass alle Getauften Teil der Kirche Jesu Christi seien, begann allmählich in der „Apostolische Zending“ unter Apostel Schwarz und später besonders unter Stammapostel Krebs zu schwinden[36]. Die endgültige Abwendung davon vollzog die NAK aber erst mit der Änderung des Glaubensbekenntnisses 1951 durch Friedrich Bischoff, wonach die „Wiedergeburt aus Wasser und Geist“ erstmals von der neuapostolischen Versiegelung abhängig gemacht wurde; daraus festigte die NAK einen jahrzehntelang gehaltenen Absolutheitsanspruch. Zwar fand sich eine solche Lehrmeinung auch schon 1890 bei Apostel Menkhoff[40], die Lehrschrift Alte und neue Wege mit dem Glaubensbekenntnis von 1913 wies jedoch noch ein allgemein-christliches Verständnis auf.

Die scharfe Abgrenzung von der theologischen Ausbildung hatte mit die Etablierung der Glaubensvorstellung vom „zeitgemäßen Wort Gottes“ zur Folge, wonach die Bibel nur durch die vom Heiligen Geist inspirierten Apostel und von ihnen beauftragten Amtsträger erschlossen werden könne[41]; bereits damals wurde dies auch als Abgrenzung vom lutherischen Prinzip Sola scriptura verstanden. Dahingehend fanden sich in der NAK lange Jahre kontroverse Aussagen zum selbstständigen Bibelstudium der Mitglieder, das in einer unorthodoxen Auslegung von 2 Kor 3,6 LUT als schädlich verstanden wurde[42]. Die Vorstellung von der göttlichen Eingebung bei der Predigt hingegen ist bis heute wesentlicher Bestandteil der neuapostolischen Lehre.

Im Zusammenhang mit der Totgeburt eines Kindes 1872 unternahm Apostel Schwarz erste Überlegungen für die Post-mortem-Spendung von Sakramenten. Diese Ansätze des späteren Entschlafenenwesens setzten sich nur langsam durch. Taufe und Versiegelung wurden anfänglich nur an in Weissagungen namentlich genannte Verstorbene gespendet, 1874 beispielsweise an berühmte Reformatoren wie Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Calvin. Ab 1886 existierte das Heilige Abendmahl für Entschlafene und spätestens seit 1898 fanden ausgewiesene Entschlafenengottesdienste im bis heute erhaltenen Rhythmus (dreimal pro Jahr) statt[43].

Die Neuapostolische Kirche im Nationalsozialismus

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Kirche „Frankfurt-West“ (Aufnahme aus dem Jahr 2008) in Frankfurt-Bockenheim, Teil des Sitzes der Neuapostolischen Kirche während der Amtszeit von Stammapostel Bischoff (1930–1960)

Die Neuapostolische Kirche ging mit dem nationalsozialistischen Regime Kompromisse ein, um nicht verboten oder verfolgt zu werden. Wenn auch die christlichen Grundsätze der Neuapostolischen Kirche dem Weltbild des Nationalsozialismus grundlegend widersprachen, so wurde sie dennoch nicht dauerhaft verboten oder systematisch verfolgt. In welchem Umfang nationalsozialistische Ansichten verbreitet und die Einstellung angepasst wurde und ob dies aus Angst vor Repressalien oder aus eigenem Antrieb geschah, ist bis heute Streitpunkt zwischen Mitgliedern und Kritikern der Kirche.[44]

Im Jahre 1933 wurden alle neuapostolischen Gemeinden kurzfristig verboten. Der damalige Stammapostel Johann Gottfried Bischoff versuchte, gute Beziehungen zum nationalsozialistischen Regime aufzubauen, um die Aufhebung eines Teiles der Verbote zu erwirken. So schrieb Müller-Scheld, der Leiter der Landesstelle Hessen-Nassau im Reichsministerium für Propaganda und ein Mitarbeiter Joseph Goebbels', in einem Empfehlungsschreiben für Bischoff: „Friedrich Bischoff ist Parteigenosse, mir seit Jahren bekannt und politisch und menschlich absolut zuverlässig.“[45] Am Tag von Potsdam predigte J.G. Bischoff, dass jetzt „der von Gott gesandte Führer gekommen sei“. Den Text der Ansprache ließ er in die Reichskanzlei schicken. In einem Rundschreiben an die Amtsträger vom 25. April 1933 erklärte Bischoff, dass es bei Eintrittsgesuchen von Mitgliedern gut sein werde, „die Personalien solcher Personen der zuständigen Ortsgruppe der NSDAP zur Nachprüfung vorzulegen“ und ihre Aufnahme erst nach dem Vorliegen einer Unbedenklichkeitserklärung der NSDAP zu vollziehen. Im Titel der kircheneigenen Zeitschrift Wächterstimme aus Zion wurde Anfang 1934 das hebräische Wort „Zion“ gestrichen. Dieser Anpassungskurs wurde auch von SS-Obergruppenführer und Leiter des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich bemerkt. Befürwortete dieser 1936 noch ein Verbot der NAK, sprach sich Hanns Kerrl, Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten, dagegen aus. Heydrich äusserte sich im Leitheft über die Neuapostolische Gemeinde des Sicherheitsdienstes vom Mai 1937 mit skeptischer Anerkennung:

„Seit der Machtübernahme betont sie [Anm.: die NAK] in geradezu auffälliger Weise ihre nationalsozialistische Gesinnung. [...] [J.G. Bischoff] verlangt von seinen Mitgliedern in zahlreichen Rundschreiben die gleiche positive Einstellung zum Staat, oft aber in einer reichlich plumpen Weise.“

Reinhard Heydrich[46]

In der kircheneigenen Zeitschrift wurden 1940 anlässlich eines Reiseberichtes von Bischoff Sätze gedruckt wie: „Schwarze und Juden steigen auf der sozialen Leiter immer höher, sie verdrängen mit ihrer billigen Arbeitskraft den besser bezahlten Weißen auch aus Stellungen, die dem Weißen allein zustehen sollten […] Das farbige Element ist zum Angriff übergegangen […] Mit Berechtigung haben wir alles das, was dem Volke im Kino, Theater und Literatur als das Produkt einer jüdisch-marxistischen Klique geboten wurde, abgelehnt.“[47] Und später im selben Jahr hieß es: „Wohl hat sich der Weiße noch eine bestimmte Vorherrschaft erhalten können, sie ist aber stark ins Wanken geraten, und sie wird noch immer mehr ins Wanken kommen, je mehr der Jude Einfluß gewinnt, denn es ist sein Ziel, die Völker zu zersplittern, sie niederzuhalten und sie auszubeuten.“[48] 1941 verkündete Unsere Familie: „Deutschland wird kämpfen bis zum totalen Siege, das heißt, bis zur Befreiung Europas und der Welt von bolschewistischen Mördern, von der britischen Plutokratie und von Juden und Freimaurern.“[49] Im Juli 1941 hieß es in derselben Zeitschrift: „Die Tempel- und Synagogenbräuche der Juden sind […] für den, der sie – etwa in Warschau – einmal in Reinkultur gesehen hat, nur ein peinliches Schauspiel.“ Bereits im Mai 1939 schrieb Unsere Familie im Zusammenhang mit der Einweihung eines neuen Gotteshauses in Stettin von der „wirksamste[n] Zurückweisung der im Auslande verbreiteten jüdischen Hetzpropaganda, die märchenhafte Dinge von Kirchenzerstörungen und Christenverfolgungen zu berichten weiß […]“.

Jeder Gottesdienst sollte – laut Amtsauflage – in jener Zeit mit einem „Heil Hitler“ enden. Es haben sich nicht alle Gemeindevorsteher (gerade in ländlichen Gebieten) den Vorschriften gebeugt. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder einzelne Gemeinden geschlossen.

Nach Schilderung der NAK sei es unter größten Schwierigkeiten gelungen, einen Teil dieser Verbote rückgängig zu machen. Darauf würden auch die anderen gegen die NAK ergriffenen Maßnahmen hinweisen: Die Nazi-Regierung habe die NAK mit ungewöhnlich hohen Steuern belastet, die Betreuung der Jugend sei unterdrückt worden, der Kauf von Grundstücken und der Bau von Kapellen abgelehnt worden, die Opfer durften nicht mehr erhoben werden, das Erscheinen der kircheneigenen Zeitschriften sei verboten worden, Bibeln und Gesangbücher hätten nicht mehr gedruckt werden dürfen. Die zur Gemeinde gehörenden Mitglieder jüdischer Abstammung seien nicht abgestoßen, sondern in jeder nur möglichen Weise unterstützt worden.[50]

Diese Haltung wurde unter anderem 1996 vom damaligen Stammapostel Fehr erläutert und 2003 vom Sprecher der Öffentlichkeitsarbeit Peter Johanning bei einem Vortrag weiter ausgeführt[51]. Johanning gab einen Artikel aus dem „Jugendfreund“ vom Juli 1933 wieder, worin schon kurz nach der Machtergreifung Hitlers zur „Untertanentreue“ aufgerufen wurde. Durch den Verweis auf Sir 10 EU legitimiere der Text das Verhältnis zwischen Staat und Kirche. „Man mag das heute als naiv empfinden, die Zeit damals brachte andere Schlussfolgerungen zu Tage.“ In jener Zeit seien die kirchlichen Amtsträger in den Richtlinien von 1933 zur politischen Enthaltung aufgerufen worden. „Dieses Bekenntnis zur unpolitischen Arbeit der Kirche“ habe „unmissverständlich die Idealvorstellung der Kirchenleitung“ signalisiert, „sich jeglicher politischer Stellungnahme zu enthalten, auch wenn die Realität hier und da anders ausgesehen“ habe. Im Weiteren gab der Pressesprecher dann die Ausführungen Richard Fehrs von 1996 zu diesem Thema wieder, wonach die Anpassung der Kirchenleitung zu dem Zweck geschehen sei, um „der Verkündigung des Evangeliums weiter nachkommen zu können.“

Der neuapostolische Historiker Karl-Peter Krauss bestritt 2017 die in der bisherigen Literatur maßgeblich und auch seitens der NAK lange vertretene Meistererzählung, die Kirche sei während der NS-Zeit (laut Kritikern als Beweis ihrer Regimenähe) außerordentlich stark an Mitgliedern gewachsen[52]. Dabei führt er an, dass die Mitgliederzahlen der Kirchenarchive für die Jahre 1933 bis 1945 deutlich unter jenen von Angaben viel zitierter NS-Quellen bleiben, deren politische Objektivität anzuzweifeln sei; darunter fällt auch das von Reichsführer-SS Heinrich Himmler herausgegebene Leitheft über die Neuapostolische Gemeinde, demzufolge die NAK zwischen 1933 und 1936 von 240.000 auf 290.000 Mitglieder angewachsen sei, während kircheneigene Aufzeichnungen von 257.561 per Ende 1937 ausgehen[53]. Im Vergleich zur Entwicklung der NAK-Mitgliedschaft in Nachbarländern wie der Schweiz, zu jener anderer christlicher Randgemeinschaften innerhalb Deutschlands sowie den in den Vorkriegsjahren angestiegenen Austrittszahlen, deren Synchronität mit derselben Entwicklung bei den Landeskirchen Krauss untermauert, ergäbe sich eben keine solche Wachstumsdynamik während der NS-Zeit. Unterstützend zeigt er mit einer anschließenden Fallstudie die Mitgliederentwicklung der NAK in Baden-Württemberg auf, welche durch das Werbeverbot ab 1933 stark gedämpft wurde. Dominik Schmolz relativierte diese Darstellung mit dem Einwand, dass die NAK mit Geburtenüberschuss immer noch ein moderates Wachstum aufbringen konnte, während die evangelische und römisch-katholische Kirche in Deutschland einen deutlichen Rückgang verkraften mussten[54].

Eine Entschuldigung für die äußere Zustimmung zum NS-Regime durch die damalige Kirchenleitung, analog zum Stuttgarter Schuldbekenntnis der Evangelischen Kirche in Deutschland, ist bis dato nicht erfolgt.

Verhältnis zum DDR-Staat

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Die Neuapostolische Kirche bezeichnet sich als politisch neutral und blieb in der DDR weitestgehend unbehelligt. „Wir geben der Hoffnung Ausdruck, dass auch in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen dem Magistrat von Groß-Berlin und unserer Kirche, so wie bisher, eine für beide Teile recht segensreiche bleiben möge.“[55] Sie bewies ihre Ergebenheit gegenüber dem neuen Regime, für ihre loyale Arbeit erntete sie Lob politischer Stellen.[56] Um daraus resultierende Vorwürfe zu klären, gehörte es von Anfang an zum offiziellen Auftrag der von Stammapostel Richard Fehr installierten AG Geschichte der Neuapostolischen Kirche, die DDR-Vergangenheit vorrangig zu erforschen. Die interne Akteneinsicht in kirchliche Archive trug wenig zur Aufhellung dieser Gesamtproblematik bei. Zwar gab es offizielle Schreiben an die DDR-Regierung, doch lassen sich daraus weder ein „Anbiedern“ der damaligen Kirchenleitung im Osten noch Vergünstigungen für die Kirche durch das DDR-Regime ableiten.[57] Eine offizielle Stellungnahme der neuapostolischen Kirchenleitung zur Zusammenarbeit der NAK mit dem Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR[58] steht bisher noch aus, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass einige hohe Geistliche der NAK als Spitzel in den Sicherheitsapparat der DDR eingebunden waren, um vor allem konvertierte Zeugen Jehovas, die von der SED aufgrund ihrer apolitischen Haltung als Feinde des Sozialismus identifiziert wurden, zu denunzieren.[59]

Die neuere Forschung auf dem Gebiet der Kirchenpolitik in der DDR brachte Quellen zum Vorschein, die auch auf Konflikte zwischen der NAK und dem Regime hindeuten; so zum Beispiel bei Baugenehmigungen oder durch die Haltung der Kirche gegenüber Jugendweihen[60].

Richtungsstreit in der Nachkriegszeit

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Bezirksapostel und vorübergehender Stammapostelhelfer Peter Kuhlen (Aufnahmedatum unbekannt)

Die Vormachtsstellung des Stammapostelamts erfuhr aufgrund der befürwortenden Haltung der Kirchenleitung gegenüber dem NS-Regime und der Kriegsführung der Wehrmacht, die durch die eigenen Kirchenmedien auch im Ausland propagiert wurde, in der Nachkriegszeit den bis damals größten Widerstand. Zu dieser Situation trugen auch die abgeschnittenen Kommunikationswege während des Krieges und späteren Sanktionierungen gegen deutsche Geistliche, z.B. Einreiseverbote, und der daraus erschwerten Leitung der Auslandsgemeinden bei. Besonders mit Wortführern aus der Schweiz, den Niederlanden und dem Saarland führte dies laut Schmolz[61] und der AG Geschichte der NAKI[62] zu Auseinandersetzungen mit Stammapostel Bischoff und ihm nahestehenden Aposteln auf verschiedenen Ebenen:

  • Die Einführung einer Altersgrenze für alle Apostel, einschließlich des Stammapostels mit Amtszeitbegrenzung
  • Die Einführung eines demokratischen Kollegialitätsprinzips innerhalb der Kirchenführung; dieses Anliegen vertrat besonders der schweizerische Bezirksapostel Ernst Güttinger[63]
  • Höhere Kompetenzen des Apostelkreises gegenüber dem Stammapostel, z.B. bei der Kontrolle über den Friedrich Bischoff Verlag, worauf vor allem Bezirksapostel Peter Kuhlen drängte
  • Regionale Sonder- und Autonomierechten (z.B. Amtsordinationen, Kirchenzeitschriften und Unabhängigkeit von der deutschen Kirchenführung)
  • Teilweise Konflikte um die Lehre, z.B. Eschatologie, Sakramentsverständnis, Weissagungen

Zentrale Konfliktherde wurden die Satzung des Apostelkollegiums sowie die Person Peter Kuhlen. Nachdem Stammapostel Bischoff seine anfängliche Zustimmung zur Einführung einer allgemeinen Altersgrenze 1938 zurückzug und eine Regelung Bischoffs Nachfolge auch während des Krieges scheiterte, ging die Mehrheit der damaligen Apostel ab 1946 dazu über, ohne Bischoffs Wissen eine solche aufzugleisen. Obwohl seine Rolle in diesem Findungsprozess widersprüchlich wiedergegeben wurde, steht fest, dass sich sich die deutschen Apostel auf Peter Kuhlen als zu empfehlenden Nachfolger einigten. Durch Vermittlungen des damaligen Apostels Walter Schmidt stimmte der anfangs brüskierte Stammapostel Bischoff einer Einsetzung Kuhlens als Nachfolger zu, nachdem dieser im zweiten Wahlgang einer Apostelversammlung im Mai 1948 gewählt wurde. Am 1. August ordinierte Stammapostel Bischoff Kuhlen „im Namen und Auftrag des Apostelkollegiums“ zum Stammapostelhelfer und seinem Nachfolger. Später bezeichnete Bischoff diese Ordination als „ohne Gottes Willen“[64] erfolgt und sich selbst als dazu von der Mehrheit genötigt. Vorerst aber stiegen der interne Einfluss von Kuhlen als Stammapostelhelfer und die auf Reform drängende Mehrheit im Apostelkreis setzte 1949 eine kollegialere Kompetenzverteilung in einer Satzungsreform durch, wonach der Stammapostel als Primus inter pares zu agieren habe.

Im Jahr 1950 jedoch änderten sich die Kräfteverhältnisse durch neu ordinierte Apostel, die Stammapostel Bischoff loyal und zugetan waren, sowie der Seitenwechsel der Apostel Schmidt und Weinmann deutlich[65]. Die Kompetenzen des Stammapostelhelfers Kuhlen wurden wiederholt beschnitten, die erneuerte Satzung rückgängig gemacht und so die Führungsstellung des Stammapostels gestärkt. Ebenfalls ausschlaggebend war der Einfluss von Seiten der Kirchenzeitschrift Unsere Familie, welche unter der redaktionellen Führung von Friedrich Bischoff und Gottfried Rockenfelder stand. Versuchten sie bereits in den Jahren davor die außerordentliche Stellung des Stammapostels zu untermauern und eine unbedingte Nachfolge ihm gegenüber einzufordern, ging man 1950 strategisch gegen Stammapostelhelfer Kuhlen vor: Im November erschienenen Jahreskalender lancierten sie einen Artikel, laut welchem Gott Stammapostel Bischoff „noch keinen Nachfolger gezeigt“ habe; damit wurde die Legitimation der Ordination Kuhlens 1948 unmissverständlich abgestritten. Infolgedessen trat Kuhlen nur Tage später vom Amt als Stammapostelhelfer und designierter Nachfolger von Stammapostel Bischoff zurück. Während Kuhlen bis zu seinem Ausschluss 1955 ein relativ einflussreiches Mitglied des Apostelkollegiums blieb, fanden sich andere Kritiker isoliert wieder, wurden bereits ausgeschlossen oder trennten sich von der NAK, wie z.B. der Niederländer Lambertus Slok, die schweizerischen Apostel Güttinger sowie der Saarländer Herbert Schmidt.

„Botschaftszeit“

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Entstehung und Dogmatisierung der „Botschaft“

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Stammapostel Johann Gottfried Bischoff

Zu Weihnachten 1951 verkündete Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in einem Gottesdienst in Gießen, dass die Wiederkunft Jesu Christi zu seinen Lebzeiten stattfinden werde. Diese Verkündigung ist innerkirchlich unter dem Begriff „Botschaft“ bekannt geworden, wobei Bischoff sie bereits ab 1950 offensiv vertrat[66]. Der Stammapostel führte sie später auf eine unmittelbare, persönliche Offenbarung durch Jesus Christus[67] sowie auf ihm zugetragene Offenbarungen anderer Mitglieder zurück. Die genauen Umstände, unter denen Bischoff diese Offenbarung erhalten haben will, sind bis heute unklar und teils widersprüchlich überliefert. Die Neuapostolische Kirche durchlebte dadurch eine tiefe Krise, aus der mehrere neue Gruppierungen hervorgingen (vgl. Vereinigung Apostolischer Gemeinden). Bischoffs Aussage wurde zum neuapostolischen status confessionis. Demnach war es vielerorts verbindlich, dass man bei Versiegelungen, Ordinationen oder anderen kirchlichen Handlungen den persönlichen Glauben an die „Botschaft“ bekannte[68]. Ebenfalls wurden Amtsträger wiederholt über das sogenannte Amtsblatt dazu angehalten, die Botschaft deutlich zu vertreten[69]. Als Folge dessen verschob sich der Inhalt vieler Predigten des Stammapostels weg von Bibelexegese zur Nacherzählung von Träumen und Visionen anderer, die den Wahrheitsgehalt der „Botschaft“ bezeugen sollten[70]. Es ist von mehreren Konfliktparteien überliefert, dass es nach 1951 im deutschsprachigen Raum zu Denunziantentum gegen vermeintliche „Botschaftszweifler“ und Tumulten am Rande von Gottesdiensten kam[71][72].

Die wichtigsten Unterstützer der Botschaft waren neben dem späteren Bezirksapostel Friedrich Bischoff insbesondere Apostel Gottfried Rockenfelder sowie die späteren Stammapostel Walter Schmidt und Ernst Streckeisen. Meinungsführer der internen Kritik an der Dogmatisierung waren neben anderen der zurückgetretene Stammapostelhelfer Peter Kuhlen und der schweizerische Apostel Otto Güttinger, die unter anderem aufgrund ihrer offenen Distanz zur Botschaftsverkündigung aus der NAK ausgeschlossen wurden.

Gründe für die Entstehung der „Botschaft“

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Der Historiker Dominik Schmolz nennt drei Hypothesen zu Kontextfaktoren, die die Entstehung der Botschaft begünstigt haben könnten[73]:

  1. Weltpolitischer Kontext: Der Bombenkrieg gegen Deutschland in den späteren Jahres des Zweiten Weltkriegs, die umgreifende Angst um Atomwaffen sowie der Ausbruch des Kalten Krieges, und damit die Erwartung eines erneuten Weltkrieges, begünstigten endzeitliche Glaubensströmungen in der frühen Nachkriegszeit. Dass sich dies in neuapostolischen Predigten niederschlug legen unter anderem Zeugnisse von Stammapostel Bischoff sowie Aktenaufzeichnungen der Staatssicherheit der DDR nahe.
  2. Kirchenpolitischer Kontext: Der interne Richtungsstreit, der unmittelbar nach Kriegsende einsetzte, wurde von Bischoff und Verbündeten als göttliches Zeichen der Zeit gewertet, welche mit den Prophezeiungen und Warnungen im Sendschreiben an die christliche Gemeinde Laodizea aus der Johannesoffenbarung in Verbindung gebracht wurden; ein angeblich weiteres Zeichen, dass die Zeit bis zur Wiederkunft Christi „erfüllt“ sei. Michael Koch deutet ebenfalls diese Ebene an, da nach seinen Recherchen auch offenkundige Antipathien zwischen den verschiedenen Konfliktparteien der Nachkriegszeit und die Verhältnisse um den Kirchenverlag in Besitz der Familie Bischoff eine entscheidende Rolle gespielt hätten[74].
  3. Personaler Kontext: Darunter fallen Bischoffs konfrontativer Umgang mit Dissensen und eine auffällige Zurückhaltung gegenüber dem Tod. Laut Schmolz gibt die Datenlage keinen einzigen Trauergottesdienst von Bischoff nach 1948 her, was bereits Zeitzeugen als persönliche ‚Scheu vor dem Tod‘ interpretiert hätten. Für letzteres sprechen laut Schmolz auch diverse Bischoff-Zitate, in denen der Umkehrschluss aus seiner „Botschaft“ folglich auch nicht mehr zu sterben prominent zu Tage tritt. Dies könnte die Bischoff dazu verleitet haben von einem unerheblichen Schaden für die Kirche im Falle seines Irrtums auszugehen[75] und den Glauben an die „Botschaft“ einzufordern.

„Wenn mich der Herr vor seinem Kommen von dieser Erde wegnehmen würde, so gäbe das keine Katastrophe für Gottes Werk; es könnte im schlimmsten Fall für manche eine Enttäuschung werden.“

Bei Helmut Obst findet sich die Vermutung, dass die Botschaft mit der Absicht von Stammapostel Bischoff entstanden ist, sich der Nachfolgeregelung um Peter Kuhlen ohne Gesichtsverlust und mit göttlicher Legitimation zu entledigen[77]. Dafür spricht auch die Aussage Bischoffs aus dem Jahr 1953, wonach er zur Ordination von Kuhlen gegen seinen Willen und ohne göttliche Legitimation gedrängt worden sei[78]. Wilhelm Parzich, ehemals NAK-Priester und 1952 maßgeblich am Schisma der Apostolischen Gemeinde des Saarlandes beteiligt, ging sogar soweit, die „Botschaft“ als eine Erfindung von Friedrich Bischoff darzustellen, der damit versucht haben soll eigene Machtansprüche und vorteilhafte Finanzverhältnisse um den Kirchenverlag vor internen Kritikern wie Peter Kuhlen zu schützen[79].

Haltung nach Stammapostel Bischoffs Tod

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Als Bischoff 1960 starb und die Wiederkunft Christi nicht eingetreten war, wurde seitens des Apostelkollegiums geäußert, Gott habe „seinen (durch Stammapostel Bischoff geäußerten) Willen geändert“[80] und der Menschheit eine nochmalige „Gnadenfrist“ gewährt[81]. Die Neuapostolische Kirche ließ diese Auffassung lange unangetastet. Noch 1996 brachte der damalige Stammapostel Fehr in der Kirchenzeitschrift Unsere Familie zum Ausdruck, dass die Nichterfüllung der Botschaft „mit dem Verstand letztlich nicht erklärt“ werden könne, dies aber „ihren göttliche[n] Charakter“ nicht in Frage stelle[82].

Eine erste öffentliche Relativierung der Botschaft erfolgte 10 Jahre später durch Stammapostel Leber, der im Interview mit dem evangelisch-freikirchlichen Nachrichtendienst ideaSpektrum die Möglichkeit ins Feld führte, dass die „Botschaft“ heute nur unvollständig bekannt sein oder auf einem Missverständnis von Stammapostel Bischoff beruhen könnte. Er stellte dabei ebenfalls klar, dass es sich hierbei nicht mehr um ein Dogma handle und sich hierüber jeder sein eigenes Urteil bilden könne[83]. Die ersten offiziellen Entschuldigungen zum damaligen Umgang mit Skeptikern, nicht der Botschaft selbst, und Annäherungsversuche bezüglich der Botschaftszeit wurden 2005/2006 in der Schweiz und im Saarland formuliert. Des Weiteren begannen wieder Gottesdienstbesuche in der NAK durch Mitglieder der Apostolischen Gemeinde des Saarlands[84]. Bei einem Informationsabend am 4. Dezember 2007 wurde in einer geschichtlichen Zusammenschau der Zeit von 1938 bis 1955 durch Apostel Drave jeglicher Zusammenhang der Spaltungen im Saarland, in Südafrika, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland mit der Botschaft negiert. Es kam daraufhin zu heftigen Protesten innerhalb der NAK[85][86][87], und die Gespräche mit der Vereinigung der Apostolischen Gemeinschaften wurden von dieser vorübergehend beendet[88].

Nach der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der Neuapostolischen Kirche und der Vereinigung der Apostolischen Gemeinschaften sowie der von Stammapostel Wilhelm Leber am 13. Mai 2013 veröffentlichten Stellungnahme zur „Botschaft“[71] konnte am 29. November 2014 im Rahmen einer Feierstunde in der Gemeinde der VAG in Düsseldorf von Vertretern beider Gemeinschaften, darunter Stammapostel Jean-Luc Schneider (NAK) sowie Apostel Matthias Knauth (VAG), eine gemeinsame Versöhnungserklärung unterzeichnet werden[89]. In beiden Dokumenten erklärte die NAK, dass sich vom biblischen Standpunkt grundsätzlich jede göttliche Vorhersage erfüllen müsse und sich folglich die Bewertung ableiten ließe, die Botschaft Bischoffs sei nicht göttlichen Ursprungs gewesen. Deshalb hätte aus heutiger Sicht der Kirche die Botschaft „in dieser Form keinen Einzug in die Lehre und Verkündigung finden dürfen“. In der Stellungnahme vom 13. Mai 2013 führte Stammapostel Leber ebenfalls aus, dass die Aussage des Apostelkollegiums 1960, Gott habe seinen Willen geändert, biblisch nicht haltbar sei.

Selbstisolierung und Gehorsamsstruktur

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Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war es aufgrund des Autoritätsverständnisses und des gesellschaftskonservativen Klimas üblich, einem höher gestellten Amtsträger unbedingt Folge zu leisten. In die neuapostolischen Lehre fand diese Haltung unter den biblisch angelehnten Bezeichnungen Nachfolge, Glaubensgehorsam oder kindlicher Glaube Eingang[90]. Eine offizielle Lehraussage im Lehrbuch Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben befand:

„Unter Glaubensgehorsam verstehen wir das Unterordnen des menschlichen Willens unter den göttlichen Willen, der sich für den neuapostolischen Christen in Wort und Lehre der Apostel offenbart.“[91]

Damit verbunden wurde deshalb auch erwartet, bei persönlichen Lebensentscheidungen Amtsträger zu befragen und derer Entscheidung Folge zu leisten, da diese dem göttlichen Willen entsprächen[92][93]. Das mutwillige Versäumen eines Gottesdienstes wurde im selben Lehrbuch als eine „schwere Sünde“ bezeichnet, der den Entzug göttlichen Segens nach sich ziehe[94]. Mit einer hohen zeitlichen Beanspruchung durch mehrere, als verbindlich betrachtete Kirchendienste sowie alltagsbestimmenden Regeln – so waren Kino-, Karneval- und Diskothekenbesuch, Tanzen, Fernsehen, Mitgliedschaft in außerkirchlichen Vereinen, für Frauen das Tragen von Hosen sowie Bärte oder Langhaarschnitt für Männer jahrzentelang von Seelsorgern verpönt oder untersagt – übte die NAK eine hohe soziale Kontrolle über ihre Mitglieder aus[95][96].

Als sich in Deutschland durch die 68er-Generation der politische Zeitgeist änderte, ging diese Entwicklung aufgrund der zurückgezogenen „Igelposition“[97] an der NAK vorbei[98]. Es blieb bis in die 1980er Jahre bei einer straff hierarchischen und autoritären Struktur. Dies wurde von Religionswissenschaftlern ebenso wie von ehemaligen Mitgliedern (teils bis heute) kritisiert, da die Forderung nach Gehorsam gegenüber den Weisungen von Stammapostel, Apostel und nachrangiger Ämter mit der Entrückung bei der Wiederkunft Christi und der unverzeihbaren Sünde wider den Heiligen Geist als Druckmittel verknüpft wurde[99]. Bis 1986 war es ebenfalls üblich, Mitglieder vom Heiligen Abendmahl auszuschließen, falls sie sich aus Sicht der leitenden Amtsträger der Kirchenmoral entzogen. Ein weiteres Sektenmerkmal sah man in der strengen antagonistischen Rhetorik gegenüber der Außenwelt und Außenstehenden als Einflussgebiet des Teufels und ständige Versuchung, das der einzelne durch einen Lebenswandel in Glaubensgehorsam „überwinden“ müsse. Kritiker wie der Psychologe Olaf Stoffel bezeichneten diese Form der Inhaltsvermittlung als klassische Mittel einer Indoktrination und Gehirnwäsche[100], und beklagten die fördernden Umstände für die Erkrankung an ekklesiogenen Neurosen[101][95]. Neben zahlreichen anderen[96] warf Stoffel der NAK auch vor, innerhalb dieser religiösen Gehorsamsstruktur und vor der vorgeworfenen Drohkulisse Gläubige zu Zeit- und Geldopfern zu drängen[102]. Andere Kritikpunkte betrafen den Absolutheitsanspruch, die Rolle der Frau, intransparenter oder unangemessener Umgang mit den Kirchengeldern, Homophobie und sexueller Gewalt, den Stammapostelkult und die Haltung der NAK zu ihrer NS- und DDR-Geschichte.

Gründe für die Isolierung nach außen sehen Historiker und Konfessionskundler vor allem im Umgang der NAK mit der gescheiterten „Botschaft“, der darauf folgenden, neuartigen Kritik von außen und Glaubenskrise unter den Stammaposteln Schmidt und Streckeisen[103][104]. Im Amtsblatt versinnbildlichte die Kirchenführung 1962 ihre Haltung mit dem Satz:

„Wir sehen uns rings von Feinden umgeben und haben nur noch einen Weg frei nach vorne!“[105]

Zu dieser selbst gewählten Isolierung trug Stammapostel Schmidt ab 1967 auch durch den Ausbau des kirchlichen Unterrichts für Kinder und Jugendliche bei, die er ebenfalls mit dem Schutz vor dem Einfluss der Außenwelt in Form des schulischen Religionsunterricht begründete[106]. Von führenden Geistlichen finden sich in Predigten und dem Amtsblatt markante Zitate aus der Zeit von Bischoffs Tod bis 1978, die auf den Glauben an die unmittelbare Wiederkunft und unbedingten Glaubensgehorsam drängten, während Zweifel daran als Gefährdung des eigenen Seelenheils oder Grund für die Hinauszögerung der Wiederkunft Christi stilisiert wurden[107].

Der 2010 erschienene und mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm Alias[108][109] des Regisseurs und Protagonisten Jens Junker über dessen Suche nach seinem leiblichen Vater thematisiert auch die neuapostolische Seelsorge unter dem Einfluss des dogmatischen Glaubensgehorsams.

Öffnungsprozess

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Mit Stammapostel Urwyler begannen die ersten Schritte hin zur Öffnung der Kirche. So wandte er sich 1982 gegen die Ächtung von ausgeschlossenen Mitgliedern[110]. Im Jahr 1986 brachte er eine Trendwende in Lehre und Praxis, indem er den Ausschluss vom Heiligen Abendmahl durch Amtsträger aufhob und die Teilnahme am Sakrament in das persönliche Ermessen stellte[111]. Darauffolgend prägte er das Prinzip der „Eigenverantwortung“, welches sich auch unter Fehr in einer veränderten Haltung zur Lebensgestaltung der Mitglieder und einer neuen Rolle des persönlichen Seelsorgers ausdifferenzierte. Trotz dieser inneren Dynamiken sah sich die NAK in den 1990er Jahren starker Kritik – vor allem von ehemaligen Mitgliedern – in Medien, öffentlichen Diskussionsveranstaltungen, einschlägigen Bucherscheinungen und dem Internet ausgesetzt[112][113]. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Gruppe „Freunde der reinen Jesulehre“ um den Schaffhauser Dr. Erwin Meyer-Widmer, der in zahlreichen offenen Briefen die NAK im Allgemeinen und Stammapostel Fehr im Besonderen kritisierte[112]; dabei trat die Kirche über das „Gremium für besondere Angelegenheiten“ mehrmals in den Dialog mit ihm.

Zu Beginn der Amtszeit von Stammapostel Fehr signalisierte die NAK wenig Reformfreude, weshalb die Kritikwelle entscheidend für die Fortführung von Urwylers Kurs war[114]. Beim NAK-Kritiker Heinz-Peter Tjaden finden sich zahlreiche Zitate aus der Zeit von 1988 bis 1990, die eine strenge Einforderung des Glaubensgehorsam dokumentieren[115]. Der Berliner Bezirksapostel Fritz Schröder wandte sich 1994 harsch gegen öffentliche Kritik an der NAK[116]. Berüchtigt wurde eine Aussage Fehrs, die unter anderem 1991 in der Zeitschrift Unsere Familie zu lesen war:

„Das Wort ‚Kritik‘ steht nirgends in der Bibel. Also hat es bei uns im Werke Gottes [Anm.: gemeint ist die NAK] auch nichts zu suchen.“[117]

1996 wies Fehr zahlreiche Punkte der öffentlichen Kritik in der Unsere Familie ausführlich zurück, entschuldigte sich jedoch als erster in seinem Amt für begangene Fehler der Kirche in der Seelsorge[118] und gestand diese 1997 auch öffentlich in einem Gottesdienst ein[119]. Mit ihrem unter Fehr angestossenen ökumenischen Öffnungsprozess nach außen änderte die NAK während der Amtszeit von Stammapostel Leber dahingehend viele Lehraussagen und Richtlinien zur Seelsorge, zum Teil drastisch. Unter Fehr und Leber kam es erneut zu freundlichen Annäherungen an andere apostolische Gemeinschaften. So hat Fehr 2000 und 2001 zu den ersten und bisher einzigen apostolischen Konzilen in Zürich eingeladen, bei denen das zwischenkirchliche Verhältnis sowie theologische Gemeinsamkeiten erörtert und in Abschlusserklärungen festgehalten wurden[120][121].

Annäherung an das Gesamtchristentum

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Der erste belegte Kontakt zwischen der NAK und der ökumenischen Bewegung kam 1963 durch den Ökumenischen Rat der Kirchen zustande. Stammapostel Schmidt lehnte eine Anfrage damals ab, da er eine Beeinflussung von außen und interne Konflikte befürchtete[122]. 1993 veröffentlichte die NAK unter Stammapostel Fehr eine Stellungnahme, die mit dem Satz endete: „Die Neuapostolische Kirche distanziert sich von der Ökumene. Sie sieht in ihr keinen geeigneten Weg zum Einssein in Christo.“[123]. 1998 relativierte er diese Haltung erstmals[124]. Ein Jahr später gründete die Neuapostolische Kirche International die Projektgruppe Ökumene, um die Vereinbarkeit der Ökumene mit der neuapostolischen Lehre zu prüfen, und stoß damit den Öffnungsprozess auch theologisch an[125]. Bis dato hat sich die NAK auf nationaler Ebene (in Deutschland beispielsweise in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) auch institutionell der ökumenischen Bewegung angenähert.

Die erste bedeutsame Lehränderung in Richtung Ökumene erfolgte an einer Informationsveranstaltung in Uster bei Zürich, bei der Stammapostel Leber die uneingeschränkte Anerkennung trinitarischer Taufen aussprach[126]. Dies wurde oft als Meilenstein interpretiert[127], da die Anerkennung der Taufe bei einem Übertritt eines andersgläubigen, getauften Christen zur NAK vorher durch einen Apostel zugesagt werden musste. 2010 folgte durch die Revision des Glaubensbekenntnisses ein neues Verständnis der Kirche Jesu Christi, das jenem der Charta Oecumenica nahe kommt[95]. Ebenfalls 2006 veröffentlichte die Neuapostolische Kirche International eine erste offizielle Erklärung zur Ökumene. In dieser schloss die NAK derzeit gemeinsame Gottesdienste, Sakramente und Segenshandlungen (z. B. Trauung, Beerdigung) aufgrund von Lehrdifferenzen noch aus. Beiträge Geistlicher anderer Kirchen sind nur außerhalb der Handlungen möglich. Zusammenarbeit im sozialen und karitativen Kontext hingegen werden gefördert[128].

Zu ersten bemerkenswerten Kontakten zur römisch-katholischen Kirche kam es bei der Kondolenz des Stammapostels Fehr zum Tod von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2005[129], den er als eine „in aller Welt geschätzte Persönlichkeit des christlichen Glaubens“ würdigte. Auch Stammapostel Leber kam mehrmals mit dem Heiligen Stuhl in freundlichen Kontakt[130][131].

Auffällig ist auch eine in der NAK-Literatur zu beobachtende, veränderte Haltung gegenüber der Reformationsbewegung. Während die vormalige Sichtweise[132] gespalten war und die Reformation als einen gescheiterten Versuch zur Wiederherstellung urchristlicher Verhältnisse betrachtete, finden sich seit 2015, u. a. mit Bezug auf das 500-jährige Reformationsjubiläum, Inhalte mit ausgesprochen anerkennender Haltung[133][134]. Die vormalige Sichtweise ist indes auch in der offiziellen Betrachtung im Katechismus nicht mehr vorhanden[135].

Stammapostel Leber lobte 2006 in seinem Interview mit der evangelischen Nachrichtenagentur ideaSpektrum die weltweiten Evangelisationsbemühungen anderer Christen, auf die die NAK angewiesen sei[136].

Das Logo der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG), einem Zusammenschluss, der von Abspaltungen der NAK aus der„Botschaftszeit“ initiiert wurde.

Im Laufe der Geschichte der Neuapostolischen Kirche beziehungsweise der direkten Vorgängergemeinschaften „Apostolischen Gemeinde“ und „Apostolische Zending“ kam es aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in der Lehre, Konflikte um die Amtsnachfolge oder regionale Autonomie sowie persönlicher Differenzen zwischen einflussreichen Geistlichen zu einer Vielzahl von Abspaltungen, wovon die meisten sich in Deutschland und den Niederlanden ereignet haben. Zu den bedeutendsten gehören:

Gemeinschaft Trennungsjahr Geografischer Schwerpunkt
Alt-Apostolische Gemeinde 1886 Mitteldeutschland
Hersteld Apostolische Zendingkerk 1897 Niederlande
Apostelamt Juda 1902 Brandenburg, Schlesien
Alt-Apostolische Kirche 1913–1926 Südafrika
Reformiert-Apostolischer Gemeindebund 1921 Ostdeutschland
Hersteld Evangelische Apostolische Gemeente 1925/1926 Niederlande
Nieuwe Hersteld Apostolische Zendinggemeente 1930 Niederlande
Christlich-apostolische Gemeinde 1933 Berlin, Pommern, Ostpreußen
Vereinigung „Christen unserer Zeit“ 1949 Baden, Hessen
Apostolisch Genootschap 1951 Niederlande
Apostolische Gemeinde des Saarlands 1952 Saarland
Gereja Kerasulan Pusaka 1953 Indonesien
Vereinigung Apostolischer Christen 1954 Schweiz
Apostolische Gemeinschaft 1955 Nordrhein-Westfalen
Apostolische Stichting 1955 Niederlande
Apostolic Church of South Africa 1955 Südafrika
Union des Chrétiens Apostoliques 1955 Frankreich
United Apostolic Church of India 1974 Indien
Apostolische Gemeinde Wiesbaden 1988/89 Hessen
Apostolische Gemeente in Nederland ca. 1990 Niederlande
Indian New Apostolic Church 2013 Indien

Die Lehre vom Neuen Licht führte mehrmals zu Spaltungen von der NAK. Eine Gruppe um Julius Fischer, ein besonders radikaler Vertreter der Lehre, betonte sogar, die leibliche Wiederkunft Christi würde nun nicht mehr stattfinden, da Christus bereits im Apostelamt der Kirche wiedergekommen sei. Dies führte zu einer ersten Spaltung und der Gründung des Apostelamtes Juda im Jahre 1902[137]. Nur wenige Jahre zuvor, 1897, hat sich in den Niederlanden im Gegensatz dazu die Hersteld Apostolische Zendingkerk (HAZK) von Krebs unter Martinus van Bommel getrennt, der andere entschiedene Gegner der Lehre vom Neuen Licht und Befürworter des Prophetenamtes um sich scherte. Auch Apostel Rockenfelder jun. und Walter Heubach gingen unter anderem aufgrund des Verschwinden des Prophetenamts sowie anderer katholisch-apostolischer Traditionen in der NAK[138] ab 1989 eigene Wege mit der Apostolischen Gemeinde Wiesbaden.

Der schwindende Einfluss des Prophetenamts, vor allem aber Differenzen um das Stammapostelamt, spielten auch bei den Konflikten zwischen Hermann Niehaus und Heinrich Friedrich Niemeyer eine Rolle, welche 1911 zu getrennten Wegen (nicht aber einem eigentlichen Schisma) zwischen der NAK und der bereits existenten Apostolic Church of Queensland (ACQ) führten. Nach einer Apostelversammlung in Deutschland wurde der australische Apostel Hermann Niemeyer während der Heimfahrt als Mitglied des Apostelrings vorübergehend suspendiert. Er forderte Autonomierechte für die australischen Gemeinden, die Niehaus nicht zugestand; zudem kam es zu Konflikten um Niemeyers Anwerbungsversuche für neue Australienauswanderer aus Deutschland. Nachdem es Niemeyer ablehnte, sich unter die Führung des dienstjüngeren Niehaus zu stellen, ließ dieser sich am 21. September 1921 in Bielefeld von allen Aposteln das Vertrauen aussprechen und schloss sie in einem eigenen Verein, dem Apostelkollegium der neuapostolischen Gemeinden Deutschlands zusammen[139]. Auch der Apostel für Südafrika, Carl Georg Klibbe, der Unabhängigkeit in der regionalen Leitung vom Stammapostel einforderte, sagte sich bis 1926 mit seiner Alt-Apostolischen Kirche ("Old Apostolic Church") los[140]. Da diese Gemeinschaft 1931 eine Million Mitglieder zählte, könnte es sich dabei um die zahlenmäßig grösste Abspaltung in der Geschichte der NAK handeln.

Zu einem besonders spannungsreichen Konflikt kam es zwischen Stammapostel Niehaus und Apostel Carl August Brückner, den er ursprünglich als Nachfolger im Stammapostelamt ersah. Dieser hatte sich seit 1917 gegen die zunehmend von Träumen und Visionen geleitete Führung, die er auch für die gescheiterter Prophetien zum Ausgang des Ersten Weltkriegs verantwortlich machte, den Machtanspruch sowie den Personenkult um das Stammapostelamt gewandt; darüber hinaus war er ebenfalls ein Gegner der Lehre vom Neuen Licht. Bestätigte der damalige Apostel J.G. Bischoff ihn anfänglich in dessen Haltung, fand sich Brückner bald alleine in der Auseinandersetzung mit Niehaus. Helmut Obst geht denn auch davon aus, dass es J.G. Bischoff war, der Niehaus von einer Versöhnung mit Brückner abriet, und 1920 selbst zum Stammapostelhelfer ordiniert wurde[141]. Der Konflikt mit Brücker eskalierte schließlich, so dass er am 17. April 1921 mit zahlreichen anderen aus der Kirche ausgeschlossen wurde. Er gründete mit Apostel Max Ecke und etwa 6.000 Anhängern den Reformiert-Apostolischen Gemeindebund[142].

Der Abspaltung der Apostolisch Genootschap in den Niederlanden lagen neben lehrmäßigen Entfremdungstendenzen auch kriegsbedingte Animositäten und Führungskonflikte mit der deutschen Kirchenführung zugrunde[143]. Die Ausschlüsse und Trennungen zwischen 1952 und 1955 in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Südafrika und den Niederlanden sind neben Nachwirkungen des Richtungsstreits ab 1946 und anderen Faktoren insbesondere auf die Verkündigung der „Botschaft“ durch Stammapostel Bischoff zurückzuführen[144][145]. Diese Gemeinschaften schlossen sich später unter dem Dach der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG) mit anderen apostolischen Gemeinschaften zusammen. Den energischsten Widerstand gegen die Dogmatisierung der Botschaft und die damit verbundene Radikalisierung unter den Mitgliedern markierte Bezirksapostel Peter Kuhlen mit einem offenen Brief an den Stammapostel im Januar 1955. Er wurde nach einer direkten Konfrontation bei einer Apostelversammlung am 23. Januar 1955 in Frankfurt in absentia mit zwei Aposteln sowie zahlreichen Amtsträgern seines Bereichs Rheinland aus der NAK ausgeschlossen.

Weitere Entwicklungen

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Stammapostel Leber während des Europa-Jugendtags 2009 in der LTU arena zu Düsseldorf

Strukturell hat sich die Verteilung der Mitgliederzahlen erheblich verschoben. War die NAK 1960 noch eine deutsch-europäische Gemeinschaft mit Dependancen in einigen außereuropäischen Ländern, so finden sich im Jahr 2005 nur noch etwa fünf Prozent der Mitglieder in Europa; der weitaus größte Teil der neuapostolischen Christen lebt aufgrund der Missionserfolge unter den Stammaposteln Urwyler und Fehr heute in Afrika (über 80%). In Deutschland war währenddessen hingegen zu beobachten, dass etliche Gemeinden geschlossen oder zusammengelegt worden sind; seit der Jahrtausendwende ist der deutsche Gemeindebestand bereits um über 40% gesunken.

2014 fand der 1. Internationale Kirchentag der Neuapostolischen Kirche in München statt, an dem über 50.000 Gläubige teilnahmen. Darüber hinaus nahm die NAK in den letzten Jahren als Teil ihrer ökumenischen Öffnung auch an einigen evangelischen Kirchentagen teil. 2019 fand der erste weltweite Jugendtag mit ca. 30.000 Gläubigen in Düsseldorf statt[146].

Unter die Amtszeit von Stammapostel Jean-Luc Schneider fallen auch historische Neuheiten wie offizielle Versöhnungserklärungen mit Abspaltungsgemeinschaften, so 2014 mit der Apostolischen Gemeinschaft[147] und 2017 mit dem reformiert-apostolischen Gemeindebund[148]. Dem gingen bereits mehrere regionale Initiativen voraus. Die Kontroversen um die Bewertung und den Umgang der NAK mit der Botschaftszeit halten jedoch bis heute an.

Unter der Leitung von Stammapostel Schneider lassen sich weitere Neuerungen erkennen, die teilweise im Kontrast zum bisherigen Selbstbild der Kirche stehen. So präsentierte Schneider 2018 die erste strategische Positionierung der NAK[149]. Darin äußerte er sich kritisch über die aus seiner Sicht überhöhte Stellung der Kirche als Institution gegenüber der Bedeutung des Evangeliums in der Vergangenheit, wie er es zuvor schon wiederholt tat[150][151]. Auch äußerte sich Stammapostel Schneider im Vergleich zu seinen Amtsvorgängern deutlicher zu gesellschaftspolitischen Themen wie z.B. zum gesellschaftlichen Einfluss sozialer Netzwerke[152], zum Umweltschutz (Bewahrung der Schöpfung)[153][154] und zur Flüchtlingsthematik[155].

Auf Pfingsten 2019 hat die NAK ihre Amtshierarchie grundlegend erneuert. Dabei entfällt die weitere Ordinierung in priesterliche Ämter von Evangelist bis Bischof ersatzlos, wie es bereits seit 2017 für das Bezirksapostelamt der Fall ist. Des Weiteren kündigte Stammapostel Schneider im Zuge dieser Änderungen eine Stellungnahme und Entscheidung bezüglich der Frauenordination an[156].

  • Erhard Ludwig: Zur Wirksamkeit religiöser Ideologien unter Bürgern der DDR, nachgewiesen am Beispiel der neuapostolischen Kirche im Bezirk Erfurt. Dissertation, Humboldt-Universität Berlin 1969, DNB 482431873.
  • Michael König & Jürgen Marschall: Die Neuapostolische Kirche in der N.S.-Zeit und ihre Auswirkungen bis zur Gegenwart. 2. Auflage, Feldafing 1994.
  • Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit – Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9.
  • Johannes Albrecht Schröter: Die Katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der "Fall Geyer". Tectum Wissenschaftsverlag; Auflage: 3., verb. (15. Oktober 2004), ISBN 3828887244
  • Netzwerk Apostolische Geschichte: Die apostolischen Gemeinden im Umbruch – 1863 bis 1900. Edition Punctum Saliens, Nürtingen 2008, ISBN 978-3-939291-03-9.
  • Netzwerk Apostolische Geschichte: Kirche auf dem Weg – die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts. Bielefeld 2010, ISBN 978-3-939291-06-0.
  • Olaf Wieland: Vom Segen gemeinsamer Arbeit. Die Anpassungsstrategie der Neuapostolischen Kirche in der DDR (= Freikirchenforschung. 21). Münster 2012, ISBN 978-3-934109-13-1.
  • Volker Wissen: Der Konflikt Bischoff - Kuhlen. Remscheid, Re-Di-Roma-Verlag, 2012, ISBN 978-3-86870-463-1.
  • Neuapostolische Kirche International: Festschrift zum Jubiläum „Ein Glaube – ein Ziel. 150 Jahre Neuapostolische Kirche“ (PDF). Hrsg. Wilhelm Leber, Zürich 2013.
  • Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage, Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4.
  • Karl-Peter Krauss: Die Mitgliederentwicklung der Neuapostolischen Kirche in der NS-Zeit: Decodierung einer Meistererzählung?. Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften, 2017, ISBN-10 3631735391.
  1. Neuapostolische Kirche: Festschrift zum Jubiläum „Ein Glaube – ein Ziel. 150 Jahre Neuapostolische Kirche“. Herausgeber: Wilhelm Leber. S. 16.
  2. Johannes Albrecht Schröter (1998): Die katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der "Fall Geyer". Tectum-Verlag, S. 228-241
  3. Helmut Obst (1996): Neuapostolische Kirche – die exklusive Endzeitkirche?. Friedrich Bahn Verlag, S. 39-40.
  4. Lothar Gassmann: Die Geyerianer. In: Handbuch Orientierung. Abgerufen am 25. April 2014.
  5. Mathias Eberle (Netzwerk Apostolische Geschichte): „Dir, Jesus im Apostel, …“ – die Lehre vom Neuen Licht. Vorträge zur Kirchengeschichte – Teil 6, gehalten am 21.2.2013 in Brockhagen
  6. MÜNCH, P. (2013). Tauftheologie und Kirchenverständnis der Neuapostolischen Kirche in Geschichte und Gegenwart. MD. Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim, 64(3), S. 47-52.
  7. Helmut Obst (2000): Apostel und Propheten der Neuzeit. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag. S. 55.
  8. Klaus Schabronat: Vom Kaiser zum Fuhrer: Kontinuitäten innerhalb der Geschichte der NAK. In: Netzwerk Apostolische Geschichte (Hrsg.): Frankfurt im Spiegel der Geschichte der apostolischen Gemeinschaften. Frankfurt 2013, S. 150–211.
  9. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 113–130.
  10. Vom Segen gemeinsamer Arbeit. NAK soll Vergangenheit in DDR und Nationalsozialismus aufarbeiten. In: religionsreport.de. Abgerufen am 30. November 2014.
  11. Kurt Hutten: Die "Stunde X" ist gekommen... Quell-Verlag, Stuttgart 1960.
  12. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 177–193.
  13. Katja Rakow: Neuere Entwicklungen in der Neuapostolischen Kirche: Eine Dokumentation des Öffnungsprozesses. Weissensee Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-89998-036-0, S. 47–109.
  14. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 24–44.
  15. ebd., S. 39
  16. Lothar Gassmann: Die Geyerianer. In: Handbuch Orientierung. Abgerufen am 25. April 2014.
  17. Helmut Obst (2000): Apostel und Propheten der Neuzeit. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, S. 97-98
  18. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 48/52.
  19. Davon zeugt insbesondere die zwischen 1906 und 1910 erschienene Streitschrift Abwehr der königstreuen patriotisch gesinnten Neuapostolischen Gemeinde gegen feindliche Angriffe; vergleiche dazu Obst (2000) Apostel und Propheten der Neuzeit; S. 112 ff.
  20. Peter Johanning: Vortrag zur Entwicklungsgeschichte: "Suspekt, weil unpolitisch". In: nak.org. 7. Februar 2003, abgerufen am 22. November 2019.
  21. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9, S. 121.
  22. NEUAPOSTOLISCHE RUNDSCHAU Zeitschrift zur Förderung des Glaubenslebens der Neuapostolischen Gemeinden des In- und Auslandes. 24. Jahrgang. Nr. 40 Sonntag, 29. September 1918
  23. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 58.
  24. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2013, S. 60.
  25. Helmut Obst (2000): Apostel und Propheten der Neuzeit. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag. S. 55.
  26. Text einer Diskussionsveranstaltung zum Thema: Neuapostolische Kirche. Manfred Gebhard, 9. Februar 1997, abgerufen am 24. November 2019.
  27. Der Herold, Juli 1897, Seiten 3–4.
  28. Obst, Helmut. Neuapostolische Kirche: die exklusive Endzeitkirche?. Friedrich Bahn Verlag, 1996; S. 41
  29. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2013, S. 45–48.
  30. Mathias Eberle (Netzwerk Apostolische Geschichte): „Dir, Jesus im Apostel, …“ – die Lehre vom Neuen Licht. Vorträge zur Kirchengeschichte – Teil 6, gehalten am 21.2.2013 in Brockhagen
  31. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9, S. 132–133.
  32. Mathias Eberle (Netzwerk Apostolische Geschichte): „Dir, Jesus im Apostel, …“ – die Lehre vom Neuen Licht. Vorträge zur Kirchengeschichte – Teil 6, gehalten am 21.2.2013 in Brockhagen
  33. Sein Letztes Wort, herausgegeben durch das Apostelkollegium 1905, Seite 10
  34. z. B. in Unter Männern (1989) von Burkhard Schröder über die Konflikte im Apostelbezirk Wiesbaden
  35. Tobias Mai: Die Lehre der Neuapostolischen Kirche im Licht der Heiligen Schrift. 2. Auflage. Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011, ISBN 3-939833-29-0, S. 197.
  36. a b MÜNCH, P. (2013). Tauftheologie und Kirchenverständnis der Neuapostolischen Kirche in Geschichte und Gegenwart. MD. Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim, 64(3), S. 47-52.
  37. z. B. Artikel 3 der Statuten der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission von 1866
  38. Johannes Albrecht Schröter: Die Katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der "Fall Geyer". Tectum, 2004, S. 263.
  39. Bei einem Vortrag des Netzwerks Apostolische Geschichte in Brockhagen 2012 konnte der neuapostolische Historiker Manfred Henke diverse Quellen aufzeigen, die die kritische Sichtweise vom Gesamtchristentum als verweltlicht und abgefallen („Babylon“) auch in katholisch-apostolischen Schriften finden lassen. Gleichzeitig jedoch sahen sich deren Geistliche nie in Feindschaft zu den etablierten Kirchen und vertraten den vorübergehenden Verbleib in den jeweiligen angestammten oder bevorzugten Kirchen ein.
  40. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, S. 123.
  41. In der Kirchenzeitschrift Wächterstimme vom 1. Oktober 1956 zum Beispiel wurde das geschriebene Wort Gottes (d. h. die Bibel ohne Zutun der apostolischen Predigt) als „abgestandenes Zisternenwasser“ bezeichnet, was den Kontrast verdeutlichen sollte.
  42. Harald Lamprecht: Die Heilige Schrift verstehen - 7. Begegnungstagung zwischen Evangelischer und Neuapostolischer Kirche in Mitteldeutschland. In: confessio.de. 28. April 2016, abgerufen am 24. November 2019.
  43. Müller-Bahr, Sebastian: Sakramentale Handlungen an Toten in den Apostolischen Gemeinden, in Eberle, Mathias [Hg.] Aufbau, Ausbau, Trennungen – Die Entwicklung der apostolischen Gemeinschaften im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, Nürtingen, 2009, S. 190–227, ISBN 978-3-939291-04-6
  44. Vom Segen gemeinsamer Arbeit. NAK soll Vergangenheit in DDR und Nationalsozialismus aufarbeiten. In: religionsreport.de. Abgerufen am 30. November 2014.
  45. Akt RKM 23418 Bundesarchiv Potsdam
  46. Helmut Obst (1996): Obst, Helmut (1996). Neuapostolische Kirche: die exklusive Endzeitkirche?. Friedrich Bahn Verlag. S. 52-53; Zitat aus: König, M., & Marschall, J. (1994). Die neuapostolische Kirche in der NS-Zeit. S. 6.
  47. In: Unsere Familie vom 5. April 1940.
  48. In: Unsere Familie vom 20. April 1940.
  49. In: Unsere Familie vom 5. September 1941.
  50. Die Neuapostolische Kirche von 1938 bis 1955. (PDF) Entwicklungen und Probleme. 4. Dezember 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. April 2014.
  51. Peter Johanning (2003). „Alte und neue Zeit“: Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der Neuapostolischen Kirche. Vortrag zur Akademietagung: „Rückkehr zur völkischen Religion? Glaube und Nation im Nationalsozialismus und heute“, gehalten am 01. Februar 2003.
  52. Karl-Peter Krauss (2017): Die Mitgliederentwicklung der Neuapostolischen Kirche in der NS-Zeit: Decodierung einer Meistererzählung?
  53. Armin Hoffmann: Die Neuapostolische Kirche in der NS-Zeit - Das Beispiel Württemberg (11.2.2016). In: Forum Fasanenhof. Februar 2016, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  54. Michael Koch: Die Grautöne der NAK unter der braunen Herrschaft. In: glaubenskultur.de. 20. Februar 2016, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  55. In: Oldenburger Sonntagsblatt vom 21. November 1954.
  56. Kurt Hutten: Seher, Grübler, Enthusiasten: das Buch der traditionellen Sekten und religiösen Sonderbewegungen. 15. Auflage. Quell-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-7918-2130-X, S. 477 f.
  57. Stellungnahme der Kirchenleitung: Aufarbeitung der DDR-Zeit geschieht seriös! In: nak.org. 9. Juli 2004, abgerufen am 23. April 2014 (Stellungnahme infolge „aufgeregter Internetdiskussionen“).
  58. Olaf Wieland: Vom Segen gemeinsamer Arbeit. Neuapostolische Kirche und das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der damaligen DDR. Berliner Dialog. Informationen und Standpunkte zur religiösen Begegnung, BD 31, Juli 2014, ISSN 0948-0390.
  59. IM Apostel. Hochrangige Vertreter der Neuapostolischen Kirche waren Spitzel. In: naktuell.de. 14. Juli 2004, abgerufen am 23. April 2014 (Artikel aus der evangelischen Wochenzeitung „Die Kirche“).
  60. Huber, A. (2018). Zur Geschichte der Neuapostolischen Kirche in der DDR. Evangelische Theologie, 78(3), S. 193-206. DOI:10.14315/evth-2018-780305
  61. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 113–130.
  62. Die Neuapostolische Kirche in der Zeit von 1938-1955. Entwicklungen und Probleme, AG Geschichte der Neuapostolischen Kirche International, verfasst zum 6. November 2007
  63. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 146–152.
  64. Die Neuapostolische Kirche in der Zeit von 1938-1955. Entwicklungen und Probleme, AG Geschichte der Neuapostolischen Kirche International, verfasst zum 6. November 2007; S. 22
  65. ebd.; S. 27-28, Fusszeile
  66. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2013, S. 131–145.
  67. ‚Wächterstimme‘ vom 15. April 1955
  68. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2013, S. 159–175.
  69. Die Botschaft des J.G. Bischoff, Karl-Eugen Siegel
  70. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2013, S. 131–145.
  71. a b Stammapostel Wilhelm Leber äußert sich zur „Botschaft“. In: Neuapostolische Kirche International (NAKI). Abgerufen am 31. Januar 2015.
  72. Otto Güttinger: Manifest über die Zustände und Tendenzen in der Neuapostolischen Gemeinde. (PDF) Vereiniger Apostolischer Christen Schweiz, 1954, S. 24, abgerufen am 29. August 2019.
  73. Dominik Schmolz (2019): Die Entstehung der „Botschaft“ J. G. Bischoffs im welt- und kirchenpolitischen Kontext. Referat im Archiv des „Netzwerk Apostolische Geschichte“ in Brockhagen am 27. April 2019
  74. Die Entstehung des Dogmas, der Herr käme zur Lebzeit Johann Gottfried Bischoffs – Eine Betrachtung der Jahre 1945–1952 von Michael Koch in Kirche auf dem Weg – die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts., Edition Punctum Saliens, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-939291-06-0
  75. Nach Peter Kuhlen ("Nachdenkliches über die Botschaft des Stammapostels J. G. Bischoff") finden sich Gottesdienst-Zitate aus dem Jahr 1954, die zu einer anderen Einschätzung Bischoffs herangezogen werden könnten.
  76. Amtsblatt 1. August 1951, Nr. 15, S. 118
  77. Obst, H. (1996). Neuapostolische Kirche: die exklusive Endzeitkirche?. Friedrich Bahn Verlag. S. 57
  78. Die Neuapostolische Kirche in der Zeit von 1938-1955. Entwicklungen und Probleme, AG Geschichte der Neuapostolischen Kirche International, verfasst zum 6. November 2007; S. 21
  79. Wilhelm Parzich: Sondernummer Febr./März 72 - Die Wahrheit nach dem Willen des EWIGEN. Homburg März 1972.
  80. Der Letzte. NEUAPOSTOLIKER. In: SPIEGEL. 14. September 1960, abgerufen am 7. August 2019.
  81. Johann Gottfried Bischoff, Susanne Scheibler; Friedrich Bischoff Verlag Frankfurt am Main, Ausgabe 1997, Ausgabe 1997, Seite 119 ff
  82. ‚Unsere Familie‘, 56. Jahrgang, Nummer 2, Seite 19
  83. Stammapostel-Interview in «ideaSpektrum»: “Jeder Apostel ist zuerst ein Diener Gottes!” In: Neuapostolische Kirche International (NAKI). Abgerufen am 7. August 2019.
  84. Ein „Mea culpa“ in Saarbrücken. Annäherungen zwischen NAK und AGdS. 3. März 2006, abgerufen am 25. April 2014.
  85. »Unwürdig, unverständlich und unakzeptabel«. In: naktuell.de. 21. Dezember 2007, abgerufen am 2. September 2019.
  86. Christian Ruch: Kritische Anmerkungen zur Geschichtsaufarbeitung in der Neuapostolischen Kirche. (PDF) In: EZW Berlin. Materialdienst, Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen, 2010, S. 11-17, abgerufen am 29. August 2019.
  87. NAK International: Stammapostel Wilhelm Leber beantwortet das Schreiben von Gerrit Sepers. In: nak.org. 14. Januar 2008, abgerufen am 2. September 2019.
  88. Reaktion der VAG auf den Informationsabend vom 4. Dezember 2007 zur Geschichte der NAK von 1938–1955. (PDF) In: Vereinigung der Apostolischen Gemeinden in Europa. 18. Dezember 2007, abgerufen am 7. August 2019.
  89. Gemeinsame Versöhnungserklärung unterzeichnet. In: Neuapostolische Kirche International (NAKI). Abgerufen am 31. Januar 2015.
  90. Eine berühmte Parole von Stammapostel Ernst Streckeisen lautete: „Nachfolge bis zuletzt - alles andere ist Leerlauf!“, zitiert aus Schmolz (2016): Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche, 4. Auflage, Edition Punctum Saliens, Steinhagen, ISBN=978-3-939291-08-4, S. 192
  91. Neuapostolische Kirche International: Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben, Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt o.J. (1992), Frage 253
  92. Gloria Geissler: Weg vom Diktatorischen. In: Augsburger Allgemeine. 3. Januar 2017, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  93. Dannwolf, Siegfried (1997). Gottes verlorene Kinder: ein Ex-Priester der Neuapostolischen Kirche klagt an. Mohn Verlag.
  94. Neuapostolische Kirche International: Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben, Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt o.J. (1992), S. 156, Frage 239
  95. a b c Sekten: Extrem streng. In: Der Spiegel. 30. Oktober 1995, abgerufen am 29. November 2019.
  96. a b Nina Magoley: "Ich bin kaputtgemacht worden": Neuapostolische Kirche kontrovers (Teil 1). In: WDR. 3. Juni 2013, abgerufen am 29. November 2019.
  97. Jens Joachim: Leber setzt auf Kontinuität und Wandel. In: naktuell.de. 18. Mai 2005, abgerufen am 29. November 2019.
  98. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 185.
  99. Georg Schmid: Wer springt aus der Arche zurück in die Flut? Der Ausstieg aus Endzeitgemeinden als psychisches und soziales Problem. In: relinfo.ch. 1995, abgerufen am 29. November 2019.
  100. Torsten Graef (2000): Die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen in totalitären Sekten aus entwicklungspsychologischer Sicht, am Beispiel der Neuapostolischen Kirche und der Zeugen Jehovas. Diplomarbeit Fachbereich Sozialarbeit, Koblenz.
  101. RELIGIONEN UND SEKTEN: „Ich bin seelisch missbraucht worden“. In: Welt. Springer Verlag, 9. März 2014, abgerufen am 29. November 2019.
  102. Olaf Stoffel: Angeklagt: die Neuapostolische Kirche: Erfahrungen eines Aussteigers. Gütersloher Verl.-Haus, Gütersloh, ISBN 3-579-01139-1, S. 97–100.
  103. Nina Magoley: "Hey, wollen wir mal reden?": Neuapostolische Kirche kontrovers (Teil 2). In: WDR. 8. Juni 2013, abgerufen am 29. November 2019.
  104. Rainer Brandes: Neue Neuapostolische Kirche: Langsame Öffnung der bisher exklusiven Glaubensgemeinschaft. In: Deutschlandfunk Kultur. 27. Juli 2013, abgerufen am 29. November 2019.
  105. Amtsblatt (1962), S. 53; zitiert bei Dominik Schmolz (2016)
  106. Susanne Scheibler: Walter Schmidt (offizielle Kirchenbiografie), Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main, Ausgabe 1997, S. 78; zitiert bei Schmolz (2016): Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche, S. 186-187.
  107. Schmolz (2016): Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche, 4. Auflage, Edition Punctum Saliens, Steinhagen, ISBN=978-3-939291-08-4, S. 183; 190-191
  108. Felicitas Kock: "Jemand, der ein Anderer ist". Süddeutsche Zeitung, 14. März 2011, abgerufen am 12. August 2019.
  109. Kino-Trailer Alias von Jens Junker (2010). YouTube, 28. September 2010, abgerufen am 12. August 2019.
  110. ebd. S. 201-202
  111. Andreas Rother: Der Vater des Prinzips „Eigenverantwortung“. In: nac.today. 20. Februar 2015, abgerufen am 29. November 2019.
  112. a b Andreas Fincke: Die Neuapostolische Kirche im Umbruch: Zwischen Wachstum und Reformstau. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) Berlin, November 1998, abgerufen am 29. November 2019.
  113. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 224–231.
  114. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 219–220.
  115. An ihren Früchten (mit Walter Krappatsch), 1990
  116. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 220–221.
  117. Richard Fehr in: Unsere Familie, Nr. 12 des Jahrgangs 1991, 20. 6. 1991.
  118. Unsere Familie, 20. Januar 1996; zitiert aus Schmolz (2016): Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche.
  119. Neuapostolische Kirche International: Die Jugend fragt - Der Stammapostel antwortet. In: waechterstimme.org. 1997, abgerufen am 29. November 2019.
  120. Neuapostolische Kirche International: Konzil apostolischer Gemeinschaften in Europa (2. September 2000)
  121. Neuapostolische Kirche International: Arbeitstreffen apostolischer Gemeinschaften (16. Mai 2001).
  122. Neuapostolische Kirche International – Projektgruppe Ökumene: Neuapostolische Kirche und Ökumene vom 8. Dezember 2007 (revidierte Version)
  123. „Neuapostolische Kirche und Ökumene“, Volker Kühnle, 3. Januar 2008, S. 8/14
  124. „Maran Atha – Unser Herr kommt“, Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt, 1998, S. 84–85
  125. Katja Rakow: Neuere Entwicklungen in der Neuapostolischen Kirche: Eine Dokumentation des Öffnungsprozesses. Weissensee Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-89998-036-0, S. 47–109.
  126. NAK International: Stellungnahme: Das Verständnis von Taufe und Versiegelung in der Neuapostolischen Kirche. (PDF) In: nak.org. 24. Januar 2006, abgerufen am 29. August 2019.
  127. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2013, S. 244.
  128. Neuapostolische Kirche International – Projektgruppe Ökumene: Hinweise für die Beteiligung der Neuapostolischen Kirche an ökumenischen Veranstaltungen vom 12. Mai 2006
  129. Richard Fehr: Kondolenzbrief zum Tod von Papst Johannes Paul II. (PDF) In: Neuapostolische Kirche International. 4. Mai 2005, abgerufen am 23. August 2019.
  130. NAK International: Stammapostel gratuliert Papst Benedikt XVI. In: nak.org. 13. April 2007, abgerufen am 23. August 2019.
  131. Wilhelm Leber: Stammapostel gratuliert dem neuen Papst Franziskus. (PDF) In: nak.org. 14. März 2013, abgerufen am 23. August 2019.
  132. NAK International: Fragen und Antworten über den Neuapostolischen Glauben. Friedrich Bischoff Verlag, 1992 (Fragen 156-162).
  133. Peter Johanning: Reformation heißt Veränderung – Gedanken zum Reformationstag. In: nac.today. 31. Oktober 2016, abgerufen am 10. September 2019.
  134. Peter Johanning: Martin Luther – ein Mann der Kirche. In: nac.today. 31. Oktober 2015, abgerufen am 10. September 2019.
  135. NAK Katechismus, Abschnitt 11.2.4
  136. ideaSpektrum: „Von anderen Kirchen können wir viel lernen“. (PDF) In: ethikinstitut.de. 2006, abgerufen am 29. August 2019.
  137. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 49–50.
  138. Netzwerk Apostolische Geschichte (2015): Unruhe in Hessen – Motive und Entwicklung einer Kirchenspaltung; gehalten in Merseburg am 1. September 2015.
  139. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 54–56.
  140. ebd., S. 57
  141. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9, S. 194–200.
  142. ebd. S. 65–78
  143. Michael Koch: Die Geburt eines Mythos – Teil 11: Divergierende Tendenzen in der NAK der Nachkriegsjahre. In: glaubenskultur.de; veröffentlicht am 22. Dezember 2011
  144. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Steinhagen 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 131–176.
  145. Die Entstehung des Dogmas, der Herr käme zur Lebzeit Johann Gottfried Bischoffs – Eine Betrachtung der Jahre 1945–1952 von Michael Koch. In: Kirche auf dem Weg – die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts., Edition Punctum Saliens, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-939291-06-0
  146. Bernd Schuknecht: Jugendtag in Düsseldorf : 30.000 junge Gläubige feiern an der Messe. In: RP Online. 5. Juni 2019, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  147. Neuapostolische Kirche und Apostolische Gemeinschaft versöhnen sich. In: oekumene-ack.de. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), 11. Dezember 2014, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  148. Peter Johanning: Versöhnung nach 96 Jahren. In: nac.today. 13. März 2017, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  149. NAK International: »Wir wollen Menschen zu Nachfolgern Christi machen«. In: nak.org. 24. Juni 2018, abgerufen am 21. September 2019.
  150. New Apostolic Church Chief Apostle Schneider Q&A On Current Church Doctrine. In: YouTube. Abgerufen am 21. September 2019 (englisch).
  151. ejt:aktuell Journal vom 24. Mai 2009, Seite 6; Zitat: „Ich kann gut verstehen, dass das Gesamtpaket NAK einigen von euch nicht gefällt. Traditionen und überkommene Regeln könnt ihr wegwerfen, aber behaltet Christus, das ist das Wichtigste.“, geäußert während des Europa-Jugendtags 2009 in Düsseldorf.
  152. Neuapostolische Kirche: Social Media – eine Frage des Umgangs. In: YouTube. 14. Juli 2017, abgerufen am 21. September 2019.
  153. Stammapostel Schneider im Gottesdienst am 16.11.2014 in São Paulo, aus Unsere Familie 3/2015.
  154. Andreas Rother: Als Ebenbild dreifach im Einsatz. In: nac.today. 3. Dezember 2019, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  155. Neuapostolische Kirche: Stammapostel ruft zur Hilfe für Flüchtlinge auf. YouTube, 6. September 2015, abgerufen am 21. September 2019.
  156. Neuapostolische Kirche: Amtsverständnis – Das Stammapostel-Video. YouTube, 9. April 2019, abgerufen am 21. September 2019.