Benutzer:Geo-Loge/Elbe Neufassung

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Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit dem großen Fluss Elbe, andere Bedeutungen unter Elbe (Begriffsklärung).

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Daten
Länge: 1.165 km
Quelle: Im Riesengebirge
Mündung: Bei Cuxhaven in die Nordsee
Quellhöhe: 1.386 m ü. NN
Mündungshöhe: 0,00 m ü. NN
Höhenunterschied: 1.386 m
Einzugsgebiet: 148.268 km²
Flussverlauf
Länder: Tschechien, Deutschland
Weltstadt: Hamburg
Großstädte: Dresden, Magdeburg
Gr. Mittelstädte: Ústí n. Labem (Aussig), Pardubice, Dessau, Cuxhaven, Lutherstadt Wittenberg, Pirna
Einzugsgebiet
Gr. Nebenflüsse: Moldau, Ohře, Mulde, Saale, Havel, Elde
Einwohner im Einzugsgebiet: 24,5 Mio.
Gebiet nach Ländern: Deutschland: 97.175 km²
Tschechien: 49.933 km²
Österreich: 921 km²
Polen: 239 km²

Die Elbe (tschechisch Labe, polnisch Łaba) ist ein europäischer Fluss, der in Tschechien entspringt, durch Deutschland fließt und in die Nordsee mündet. Die Elbe ist der zwölftlängste Fluss in Europa und gehört zu den 100 längsten Flüssen der Welt. Da die Elbe nicht in einen anderen Fluss mündet, zählt sie als Strom. Der Fluss ist heute 1.165 km lang und besitzt ein Einzugsgebiet von etwa 148.000 km².

Nachdem der Fluss Tschechien in einem großen Südbogen nach Nordwesten hin durchflossen hat, fließt er durch Deutschland und darin unter anderem über Dresden, Magdeburg sowie Hamburg und bei Cuxhaven in die Nordsee. Während der deutschen Teilung bis 1990 war die Elbe auch über längere Entfernung Grenzfluss. Obwohl sie Anfang der 1990er Jahre stark durch Schwermetalle und chemische Abwässer belastet war, gilt sie insbesondere im Mittellauf für einen europäischen Fluss als sehr naturbelassen.

Der Verlauf der Elbe

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Tschechischer Oberlauf

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Die Elbe entspringt im Riesengebirge und verlässt dieses in südliche und südöstliche Richtung, also entgegen ihrer späteren Hauptfließrichtung. Ab Pardubice verläuft sie nach einem scharfen Knick in Richtung Westen und nimmt kurz darauf ihre Hauptrichtung auf und fließt, mit wenigen Ausnahmen, Richtung Nordwesten. Bei Mělník mündet der längste Nebenfluss, die Moldau, auf linker Seite in die Elbe. Ab Litoměřice verläuft die Elbe auf etwa 100 Kilometern Länge in Richtung Norden und verlässt hinter Děčín die Tschechische Republik.

Deutscher Oberlauf

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Der deutsche Verlauf beginnt mit einer Flussbiegung, nach dem die Elbe wieder mehr in Richtung Nordwesten fließt. Es wird Dresden durchquert und im weiteren Verlauf nimmt auch das Gefälle immer mehr ab. Der deutsche Anteil am Oberlauf ist, wenn man ihn geologisch bzw. geomorphologisch festlegt, sehr klein. Spätestens ab Torgau, eher schon ab Riesa geht die Elbe in ihren Mittellauf über.

Elbtal in Magdeburg

Im Mittellauf bewegt sich die Elbe weiterhin in nordwestlicher Richtung und erreicht bei Magdeburg einen stärkeren Knick, ab dem sie etwa 80 km nach Norden, teilweise sogar Nordosten verläuft. Nach der Mündung der Havel, dem längsten rechten Nebenfluss, fließt die Elbe wieder in nordwestlicher Richtung. Kurz vor Hamburg erreicht die Elbe das untere Ende ihres Mittellaufs.

In Hamburg bildet die Elbe ein sogenanntes Binnendelta, indem sie sich für etwa 15 Kilometer in die Norder- und Süderelbe aufteilt. Dort befindet sich der bedeutende Seehafen Hamburgs, und obwohl die Nordsee noch rund 100 Kilometer entfernt ist, ist dieser Abschnitt schon deutlich maritim geprägt, weist zum Beispiel Gezeitenwirkung auf. Nach dem Hamburger Binnendelta fließt der wieder gebündelte Unterlauf weiter und mündet in einer langen Trichtermündung in die Nordsee, ohne die Grundrichtung zu ändern.

Geomorphologie und Hydrologie

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Elbtal im Riesengebirge

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Der Elbfall im Riesengebirge um 1900

Die Elbquelle befindet sich im Norden Tschechiens an der Grenze zu Polen im Riesengebirge. Sie liegt dort nordwestlich von Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) zwischen den Bergen Reifträger und Hohes Rad. Die Quelle wird durch ein in Mauern gefasstes Wasserloch symbolisiert, weil sie eigentlich durch eine Vielzahl von kleinen Quellbächen in den Siebengründen - einer großen Hochgebirgsalm - entsteht. An einer Mauer nahe dieser Quelle sind die Stadtwappen von Städten angebracht, durch welche die Elbe fließt.

Etwa 500 Meter nach ihrer Quelle stürzt der junge Fluss als Elbfall in sein erstes Kerbtal. Dieses Labský důl (deutsch: Elbgrund) zieht sich etwa 4,5 Kilometer durch den Hauptkamm des Riesengebirges. Im weiteren Verlauf im Riesengebirge wird die Elbe durch die Krausebauden-Talsperre aufgestaut.

Das Tal der Elbe teilt später den Hauptkamm des Gebirges vom südlichen und flacheren Böhmischen Kamm auf kurzer Strecke. Der Böhmische Kamm (oder auch Innere Kamm) wird von der Elbe genau wie weitere sich abflachende Kämme in südliche Richtung durchbrochen. Dabei werden auf kurzer Strecke starke Höhenunterschiede überwunden. In Hradec Králové, etwa 200 Kilometer südlich der Elbquelle, ist der Flusspegel dann bereits auf eine Höhe von 235 Meter über NN gefallen.

Nun beschreibt der Verlauf einen langen Bogen, anfangs in Richtung Westen, später in Richtung Nordwesten in einer von den Sudeten eingegrenzten Beckenlandschaft. Erst in Nordböhmen und Deutschland quert sie in weiteren Durchbruchstälern die Umrandung der Sudeten.

Weitere Durchbruchstäler

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Elbe im Elbsandsteingebirge

Die Elbe durchbricht zwischen Litoměřice und Dresden mehrere Mittelgebirgsketten. Zuerst ist es das kleinere Böhmische Mittelgebirge, um anschließend ein kurzes Stück im Eger-Graben zu verlaufen. Das Erzgebirge erreicht die Elbe deshalb nicht direkt. Weil das aufgestemmte Erzgebirge, ein feststeiniges Pultschollengebirge, auf südlicher Seite sehr steil ist, "suchte" sich die Elbe im Verlauf eine andere Stelle zum Durchbruch des Mittelgebirgsrückens - das Elbsandsteingebirge. Dieses ist niedriger und schließt im Mittelgebirgsrücken die Lücke zwischen Erzgebirge und Lausitzer Gebirge. Wesentlich ist auch, dass Sandstein viel leichter erodiert als die festeren Gesteine am Rand der Scholle des Erzgebirges.

Des gesamte Durchbruch der Elbe durch das Elbsandsteingebirge ist etwa 30 Kilometer lang. Die Landschaftsräume des Elbsandsteingebirges sind dabei die Böhmische Schweiz auf tschechischer und die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite. Von einem Durchbruchstal lässt sich auch noch beim Elbtalkessel sprechen, der aber auch schon stark glazial geformt wurde. Danach geht die Elbe in wesentlich flachere Landschaften über und durchbricht keine Gebirge mehr.

Die Elbe verlässt hinter dem Elbtalkessel den Bereich des tektonischen Sächsisch-Thüringischen Grundgebirges. Von nun an durchläuft sie im nordostdeutschen Tiefland pleistozäne Landschaften. Der Strom hält jetzt auch überwiegend eine nordwestliche Fließrichtung ein. Diese grobe Geradeläufigkeit ist dadurch zu erklären, dass die Elbe nun innerhalb der glazial geschaffenen Urstromtäler fließt, also in großen Schmelzwasserrinnen der verschiedenen Eiszeiten. Diese haben sich alle parallel zu den Eisrandlagen in nordwestlich-südöstlicher Ausrichtung gebildet. Während der letzten Glaziale existierte wohl bereits ein - streckenweise in abweichenden Flussbetten verlaufendes - Hauptentwässerungsgerinne, das man heute als Elbe bezeichnet. Bei starken Kaltzeiten wie dem Drenthe-Stadium der Saaleeiszeit dürfte dieser Fluss regelrecht aufgestaut worden sein, da das Inlandseis dann bis an die Mittelgebirgsschwelle reichte.

Ein Besonderheit des Elbverlaufs ist es, dass die Geländegegebenheiten den Fluss kurz hinter Magdeburg zu einem Wechsel des Urstromtals zwingen. Bis dahin bewegt er sich im Magdeburg-Breslauer-Urstromtal, das weiter nordwestlich noch von der Aller und der Weser eingenommen wird. Die Elbe fließt nun aber plötzlich auf einer längeren Strecke in Richtung Norden und Nordnordosten weiter. Dabei gelangt sie bald in das weichseleiszeitliche Glogau-Baruther-Urstromtal. Dieses ist entstehungsgeschichtlich jünger und daher geomorphologisch noch besonders gut erhalten, was sich zum Beispiel durch stellenweise abrupte Unterschiede des Höhenniveaus zwischen der Talsohle und den begrenzenden Geesträndern bemerkbar macht. Etwa ab der Havelmündung spricht man auch vom Elbe-Urstromtal. Der Grund für den Wechsel der Urstromtäler liegt im vorletzten Glazial: Die Saaleeiszeit bildete Inlandgletscher, deren Eisrandlage im sogenannten Warthe-Stadium etwa bis zum heutigen Magdeburg reichte. An der Stelle des späteren Richtungswechsels bildete der Gletscher eine Art Nase, die das Magdeburg-Breslauer Urstromtal anschürfte und vorhandene Endmoränen einebnete. Dazu lagerte sich Geschiebematerial ab, welches das dortige Tal schließlich blockierte und so die Elbe in ein anderes Flussbett zwang. An der Verlaufskarte (s. o.) lassen sich die markanten Richtungsänderungen gut ablesen.

Die Elbe kann fast insgesamt als ein "Sandfluss" bezeichnet werden, zum einen, weil sie Sandsteingebirge durchbricht und erodiert, vor allem aber, weil der Tieflandanteil des Elbverlaufes in den Urstromtälern über pleistozänen Sandablagerungen (und holozänen Sedimenten des Flusses selbst) verläuft. Relikte der Eiszeiten sind im Mittel- und Unterlauf auch Findlinge, die wegen der Schifffahrt teilweise aus der Elbe geborgen wurden, aber auch immer noch im Grund des Flusses vorhanden sind.

Flüsse über 100 km Länge

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Der größte Nebenfluss der Elbe ist die Moldau (tschechisch Vltava) mit 440 Kilometern Länge, die bei Mělník etwas nördlich von Prag in die Elbe mündet. Über die Moldau reicht das Einzugsgebiet der Elbe bis in kleine Teile Bayerns. An der Stelle ihrer Mündung ist die normale Abflussmenge der Moldau sogar größer als die der Elbe. Der zweitlängste Nebenfluss ist die Saale mit 413 Kilometern, die bei Barby in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündet. Mit 325 Kilometern ist die Havel der längste rechte Zufluss der Elbe, mit dessen größerem Nebenfluss, der Spree, gerechnet ist sie sogar mit über 480 Kilometern Länge der größte Nebenfluss der Elbe überhaupt. Die Eger (tschech. Ohře) hat eine Länge von 291 Kilometer und folgt in etwa dem Verlauf des gleichnamigen Eger-Grabens und des Südfußes des Erzgebirges. Ihre Quelle befindet sich in Bayern und sie mündet in der Nähe der tschechischen Stadt Leitmeritz. Die Schwarze Elster (188 km) entspringt in der Oberlausitz und verläuft in Richtung Westen. Sie ist folglich ein rechter Zufluss. Die Mulde (124 km) ist ein wichtiger Abfluss des Erzgebirges und verläuft als linkes Nebengewässer sehr kontinuierlich nach Norden.

Andere Nebengewässer mit mehr als 100 km Länge sind die Elde (220 km) im unteren Mittellauf zwischen Wittenberge und Hamburg, die Oste (153 km), die in den Ästuar der Elbe mündet, die Ohre (110 km), die im Bereich der Elbe parallel zum Mittellandkanal verläuft, und die Polzen (102 km), die noch in der Tschechischen Republik mündet.

Weitere Nebenflüsse (Auswahl)

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Die Elbe selbst entsteht aus den beiden Gewässern Weißwasser und der Kleinen Elbe. Weitere wichtige Nebenflüsse der Elbe sind insbesondere im Raum des Osterzgebirges die Flüsse Bílina (Biela), Müglitz (entspringt als Mohelnice in Tschechien) und Weißeritz. Als weithin bekannter, wenn auch eher kleiner und kurzer Nebenfluss ist die Hamburger Alster zu nennen.

Siehe auch: Liste von Nebenflüssen der Elbe

Naturräume, Flora und Fauna, Naturschutz

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Naturräumliche Haupteinheiten

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Elbtal im Elbsandsteingebirge

Die Elbe durchfließt auf deutschem Gebiet die folgenden „Naturräumlichen Haupteinheiten“ (definiert nach geomorphologischen, bodenkundlich-geologischen und biogeografischen Kriterien gemäß Bundesamt für Naturschutz, BfN, 1994):

  • D15 – Sächsisch-böhmisches Kreidesandsteingebiet
  • D19 – Sächsisches Hügelland und Erzgebirgsvorland
  • D10 – Elbe-Mulde-Tiefland
  • D09 – Elbtalniederung
  • D24 – Untere Elbeniederung (Elbmarsch)

Die drei letztgenannten Naturräume innerhalb des Norddeutschen Tieflandes werden dabei wesentlich durch die Elbe selbst bestimmt und definiert.

Felsformationen in der Sächsischen Schweiz

Das „Sächsisch-böhmische Kreidesandsteingebiet“ erstreckt sich innerhalb des deutschen Gebietes von der Staatsgrenze zu Tschechien etwa bis Pirna (südöstlich von Dresden). Landschaftsräumlich ist der Bereich als Elbsandsteingebirge bzw. der deutsche Teil des Gebirges als Sächsische Schweiz bekannt. Das „Sächsische Hügelland und Erzgebirgsvorland“ passiert die Elbe von Pirna/Dresden bis kurz vor Riesa. Von dort erstreckt sich bis kurz hinter Magdeburg (etwa Mündung des Elbe-Havel-Kanals) der lange Verlauf des „Elbe-Mulde-Tieflandes“. Danach reicht ein weiterer sehr langgezogener Abschnitt, die „Elbtalniederung“, bis vor die südöstlichen Tore Hamburgs. Alle diese Abschnitte und Naturräume gehören zur kontinentalen Biogeografischen Region.

Ab dem Sperrwerk bei Geesthacht spricht man von der Unterelbe, präziser vom Naturraum „Untere Elbeniederung“. Dieser wird zur atlantischen Biogeografischen Region gezählt. Durch den marinen Mündungstrichter (Ästuar) der Elbe in die Nordsee zieht sich dann noch eine naturräumliche Grenze, die zwischen der Unteren Elbeniederung am niedersächsischen Südufer und dem Naturraum „D21 – Schleswig-Holsteinische Marschen“ auf der nordöstlichen Seite unterscheidet.

Die genannten Naturräumlichen Haupteinheiten können in weitere Untereinheiten differenziert werden (Beispiele: „Dessauer Elbtal“, „Untere Mittelelbeniederung“ etc.) – auf diese feinere Gliederung, die je nach Bundesland nicht immer einheitlich definiert wird, soll hier nicht eingegangen werden.

Charakteristische Biotoptypen der Flussaue

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Das "Elbholz" - ein Hartholz-Auwald als Fragment der natürlichen Auenvegetation
Qualmgewässer bei Pevestorf (Lüchow-Dannenberg)
Dresdner Elbwiesen

Da die Elbe sehr unterschiedliche Landschaften durchläuft, sind die sie begleitenden Biotope je nach naturräumlichen Gegebenheiten und dem Grad der Veränderung durch den Menschen entsprechend verschieden. Auf tschechischer Seite und im sächsischen Mittelgebirgsbereich ist die Flussaue überwiegend auf ein schmales, teilweises schluchtartiges Kerbtal beschränkt, das sich nur streckenweise weiter öffnet. Solche Areale sind dann oft mit Siedlungen, Verkehrswegen oder Landwirtschaft überformt. Ein höheres Maß an natürlichen oder naturnahen Biotopen weist der lange Mittellauf auf, der vergleichsweise dünn besiedelt ist, allerdings durch Deichbau einen großen Teil der ursprünglichen Auenlandschaft innerhalb der Urstromtäler verloren hat. Der Unterlauf wiederum hat durch die Dimensionierung des Mündungstrichters (bei Cuxhaven ist die Elbe 15 Kilometer breit!), durch den Gezeiteneinfluss und durch die Nutzung als Wasserstraße einen gänzlich eigenen Charakter.

Zu den natürlichen Biotoptypen eines mitteleuropäischen Tieflandflusses gehören vor allem Weichholz- und Hartholzauwälder. Während die länger überflutungstoleranten Weichholzauen aus Weiden und Pappeln noch auf größeren Abschnitten zumindest linear vorhanden sind, sind Hartholzauen (mit Eichen, Ulmen, Eschen u. a.) nur noch in Fragmenten erhalten geblieben. Oft mussten sie landwirtschaftlichen Flächen weichen oder wurden durch Deichbau vom regelmäßigen, lebensnotwendigen Überflutungsgeschehen abgeschnitten. Die größten zusammenhängenden Reste von „echtem“ Auwald - auch ganz Mitteleuropas - finden sich heute im Dessauer Elbtal, insbesondere zwischen den Mündungen von Mulde und Saale.

Die überwiegend offenen Landschaften der mittleren Elb-Auen werden von Grünlandnutzung, in überschwemmungssichereren Bereichen auch von Ackernutzung geprägt. Dazwischen sind Biotoptypen wie Niedermoore (Erlenbruchwälder, Großseggenriede, Röhrichte) und verschiedene Stillgewässerarten anzutreffen. Vor allem vor der Regulierung des Flussverlaufes durch Deiche sowie Buhnen konnten durch die Fließgewässerdynamik (Hochwässer, Verlaufsänderungen) ständig neue Randgewässer wie Flutrinnen und –mulden, Altarme und Bracks entstehen. Ein Charakteristikum der Elbe ist auch nach der Ausdeichung erhalten geblieben: Bei Hochwasser steigt der Grundwasserspiegel zeitlich verzögert an und drückt – begünstigt durch den grobporigen, sandigen Boden – unter den Deichen hindurch. Auf der anderen Seite tritt dieses Wasser als so genanntes Dränge-, Druck- oder Qualmwasser wieder an die Oberfläche. Auf diese Weise entstehen dort temporäre Gewässer, in denen viele sehr seltene Tier- und Pflanzenarten ein Refugium haben – ein gewisser Ersatz für die ursprünglichen, durch die Bedeichung verloren gegangenen Überflutungsbiotope. Das sandige Ufer der Elbe selbst mit den ständigen Wechseln aus Überstauung und Trockenheit ist ebenfalls Lebensraum einer spezialisierten Flora und Fauna (s. u.). Gleiches gilt für pleistozäne Geestrücken und periglazial entstandene Flugsanddünen, die entweder als Inseln innerhalb der Talaue liegen oder diese begrenzen.

In den stärker urban geprägten Abschnitten des Elbufers finden sich oft Grünlandflächen auf den Auenstandorten, so genannte "Elbwiesen". Diese werden in der Regel extensiv als Weide oder Mähwiese bewirtschaftet und dienen zudem als Erholungs- und Veranstaltungsflächen. Dabei verblieben aber auch Reste von Auenbewaldung die teilweise unter Naturschutz stehen. Häufig spielen sie auch als Retentionsraum eine Rolle und dienen zusammen mit verlandeten Altarmen dem Hochwasserschutz. Nebenarme der Elbe wurden entweder künstlich trocken gelegt oder verlandeten von sich und sind heute innerhalb von bebauten Gebieten als Feuchtwiese erhalten. Diese Altarme, die bei Hochwasser selbst schnell hohe Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten aufweisen, wurden nicht überall baufrei gehalten.

Im Unterlauf übt die Nordsee bereits einen merklichen Einfluss auf die Landschaft und die Lebewelt aus. Die weitläufigen, von Entwässerungsgräben durchzogenen Grünlandkomplexe entlang der Elbe werden hier als Marsch bezeichnet.

Typische/besondere Pflanzen und Tiere

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Schlammling

Die natürliche Pflanzenwelt der Elbe, ihrer Ufer und Auen ist vor allem durch den stetigen Wechsel von trockenen und nassen Bedingungen geprägt – dies gilt sowohl räumlich als auch zeitlich betrachtet. Im Fluss selbst wachsen heute vergleichsweise wenige Pflanzen. Das hängt mit menschlichen Eingriffen in Verlauf, Fließgeschwindigkeit und Wasserqualität zusammen. Aber schon am sandigen bis schlickigen Spülsaum findet man spezialisierte, teils amphibisch lebende Pflanzen wie den Hirschsprung, den Schlammling, verschiedene Zweizahn- und Gänsefuß-Arten, Röhrichte, Seggenriede und Hochstaudenfluren. Unter den krautigen Pflanzen sind viele so genannte Stromtalpflanzen, die schwerpunktmäßig oder sogar ausschließlich entlang größerer Flussläufe vorkommen. Ihre Ansiedlung wird begünstigt durch kleinklimatisch bevorzugte, wechselfeuchte Standorte sowie durch Ausbreitung mittels Verdriftung, Schiffsverkehr und Wasservögel. Zu den mit Schwerpunkt im Elbtal auftretenden Arten gehört u. a. die Elbe-Spitzklette. Unter den Gehölzen sind Weiden, insbesondere die Silberweide, Schwarzpappeln und alte Stiel-Eichen besonders landschaftsprägend.

Wasserhahnenfuß

Die Nebengewässer in den Elbauen weisen eine große Vielfalt an Wasser-, Sumpf- und Uferpflanzen auf, darunter seltenere Arten wie die Krebsschere, die Schwanenblume und die Seekanne. Im Spätfrühling und Frühsommer sind viele Tümpel und Flutmulden von einem weißen Teppich blühenden Wasserhahnenfußes bedeckt. Feuchtwiesen sind zur gleichen Zeit rosa von Blütenaspekten der Kuckuckslichtnelke und gelb von verschiedenen Hahnenfuß-Arten. Sehr kleinräumlich können sich feuchte und trockene Biotope abwechseln, so dass man wenige Meter entfernt Pflanzen der Magerrasen und Sand-Trockenrasen findet.

An der Unterelbe mischen sich Florenelemente atlantischer und salzverträglicher Standorte in die Ufervegetation. Dazu gehört beispielsweise die Strandsimse. Eine Rarität, die weltweit betrachtet ausschließlich an wenigen Stellen der Unterelbe endemisch vorkommt, ist der Schierlings-Wasserfenchel (Oenanthe conioides). Dieser ist auf den extrem seltenen Lebensraum „tidebeeinflusstes Süßwasserwatt“ spezialisiert. Bekannt wurde dieses durch das Zuschütten des „Mühlenberger Loches“ bei Hamburg im Zuge der Ansiedlung des Flugzeugbauers DASA/Airbus-Industries.

Fischotter
Kranich

Säugetiere: Bemerkenswerte Säugetierarten an der Elbe sind der Fischotter und der Biber. Die Elbe-Biber befinden sich – ausgehend von ihrem Refugium im Dessauer Auwald – dank intensiver Naturschutzmaßnahmen seit einigen Jahren wieder in Ausbreitung an der Mittelelbe und den dortigen Nebenflüssen. Seit 1990 wird beispielsweise auch die niedersächsische Elbtalaue von dieser Tierart wieder besiedelt (2004 wurden allein dort rund 300 Tiere gezählt). Hier galt die Art seit 1819 als ausgestorben – Folge vor allem einer intensiven Bejagung.

Vögel: An der Elbe und in ihren Auen kommt ein Großteil der mitteleuropäischen Arten als Brutvogel vor. Darunter sind Seltenheiten wie der Seeadler, der Schwarzstorch und verschiedene Limikolen. Hinzu kommen Zugvögel, die das Elbtal als Rastgebiet und Wanderlinie nutzen – besonders die untere Mittelelbe und den Mündungsbereich. Beispiele sind nordische Schwäne und Gänse aus Westsibirien (Sing- und Zwergschwan, Bless- und Saatgans u. a.). Unter den Großvögeln sind die Weißstörche besonders populär, die entlang der Mittelelbe in zahlreichen Dörfern brüten. In Ausbreitung als Brutvögel ist der Kranich, der versteckt in Bruch- und Auwäldern nistet. Daneben ziehen viele nordische Kraniche über die Elbe und rasten dort.

Laubfrosch
Rotbauchunke

Amphibien: Mindestens zwölf der 21 deutschen Lurcharten kommen entlang der Elbe in den Auengewässern vor. Besonders hervorzuheben sind dabei die großen Bestände von Moorfrosch und Laubfrosch, die anderenorts oft nur noch selten zu finden sind. Eine herausragende Rolle spielt das Elbetal für die Rotbauchunke – sie kommt vor allem in den Qualmgewässern hinter dem Deich vor, aber auch in Flutmulden des Vordeichlandes, die nicht bei jedem Hochwasser erreicht werden. Diese Art ist auf die jahreszeitlichen Wechsel der Wasserstände existenziell angewiesen.

Insekten: Auf die Vielzahl der besonderen Insektenarten entlang der Elbe einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen. Bemerkenswert ist, dass nicht nur in den Randgewässern, sondern in der Elbe selbst wieder viele Insektenlarven (Libellen, Eintagsfliegen etc.) vorkommen. Die größte Diversität herrscht aber sicherlich in den eingestreuten Trockenbiotopen. Auch die alten Eichenbäume entlang der Mittelelbe sind ein wichtiger Insekten-Lebensraum (u. a. verschiedener Großkäfer).

Krebstiere: In den Qualmgewässern und anderen temporären Tümpeln finden sich so genannte „Urzeitkrebschen“ - Kiemenfußkrebse wie Siphonophanes grubei und Lepidurus apus. Deren Eier können lange Trockenperioden überdauern, um dann bei Überschwemmung schlagartig zu schlüpfen und eine neue Generation zu produzieren. Ein ganz anderes Phänomen ist die massenhafte Ausbreitung der Chinesischen Wollhandkrabbe. Diese gelangte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem Ballastwasser von Frachtschiffen nach Hamburg. Von dort eroberte sich dieser Neozoon zunächst einen Großteil der Elbe. Zwischen den 1930er- und den 1950er-Jahren kam es zu mehreren Zusammenbrüchen der Bestände wegen der Gewässerverschmutzung. Nach vierzig Jahren Abwesenheit wird diese Art seit den 1990er-Jahren nun wieder in Massen in der Elbe beobachtet. Das Stauwehr bei Geesthacht überwinden die Krebse, indem sie zu Millionen entweder die „Fischtreppe“ benutzen oder einfach über Land krabbeln. In Fischreusen richten die Krabben einen großen wirtschaftlichen Schaden an, weil sie nicht nur die Fische fressen, sondern auch die Netze zerschneiden.

Flussbarbe

Die Elbe galt einmal als einer der fischreichsten Flüsse Europas. Noch um 1900 lagen die Erträge der Elbfischer mit rund 100 Kilogramm pro Hektar doppelt so hoch wie in Seen. Dazu zählten Standfische ebenso wie Wanderfische, die zwischen dem Flusssystem und dem offenen Meer hin und herwechselten. Zu den spektakulärsten Wanderfischarten gehörte der Stör, von dem manchmal über drei Meter lange Exemplare gefangen wurden. Bereits im 19. Jahrhundert gingen die Bestände dann zurück – verursacht durch erste Ausbaumaßnahmen im Fluss, Uferbefestigungen und Beseitigung von Kiesbänken. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen industrielle Abwässer hinzu, die den Sauerstoffgehalt des Flusswassers reduzierten und dieses vergifteten. 1921 wurde bei Wootz in Brandenburg wohl der letzte kapitale Elb-Stör gefangen. Spätestens mit dem Bau der Staustufe Geesthacht im Jahr 1960 war Schluss mit der freien Wandermöglichkeit zwischen Fluss und Nordsee; daran konnten auch viel später am Rand eingebaute „Fischtreppen“ nur sehr bedingt etwas ändern. Außerdem hatte die extreme Wasserverschmutzung im 20. Jahrhundert ein Übriges zum Aussterben vieler Fische beigetragen.

Seit der deutlichen Verbesserung der Wasserqualität um 1990 (s. u.) erholen sich einige Fischbestände. An der mittleren Elbe werden inzwischen wieder über 30 Arten gezählt, an der Unterelbe sogar mehr als 90. Neben bekannten Namen wie Aal, Hecht, Karpfen und Zander gibt es u. a. auch Döbel, Hasel, Schleie, Blei, Quappe, Flussbarsch, Barben, Aland, Gründling, Ukelei, Stint, Meerforelle, Zährte, Zope und den seltenen Nordseeschnäpel.

Lachs

Allerdings muss beim Verzehr auf absehbare Zeit noch mit erhöhten Schwermetallbelastungen vor allem älterer und fettreicher Fische gerechnet werden. Besonders positiv im Vergleich zu Flüssen wie dem Rhein oder der Mosel ist das fast völlige Fehlen von Staustufen (Ausnahme: Geesthacht).

Auch der Atlantische Lachs ist ein Wanderfisch, der ehemals in der Elbe überaus häufig war ("Arme-Leute-Essen") und dann durch die Gewässerverschmutzung und Verbauung völlig verdrängt wurde. 1925 kam die bis dahin sehr einträgliche Lachsfischerei zum Erliegen. Nach der Überwindung der deutschen Teilung begann man in Sachsen mit Wiedereinbürgerungsversuchen von Lachsen aus Skandinavien und Irland. Erste bescheidene Erfolge sind sichtbar, aber noch nicht nachhaltig.

Gewässergüte (Wasserqualität)

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Durch Bergbau, Hüttenindustrie, Zellstoff- und chemische Industrie im oberen Einzugsgebiet kam es vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer extrem hohen Belastung der Wasserqualität durch Schwermetalle und andere Schadstoffe.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde insbesondere im Bereich des Nebenflusses Mulde eine Sanierung oder auch Einstellung der Produktion der Betriebe erreicht und der Schwermetalleintrag konnte deutlich reduziert werden.

In den Elbanliegergemeinden wurde nach der Wiedervereinigung der Bau kommunaler Kläranlagen forciert. Bis dahin floss häusliches Abwasser vielfach ungeklärt in die Elbe. Die Halbmillionenstadt Dresden klärte ihre Abwässer bereits seit 1911 in der damals modernsten mechanischen Kläranlage in Dresden-Kaditz. Vor 1990 konkurrierte die Elbe mit der Saale um den Titel "dreckigster Fluss Mitteleuropas" - sarkastisch sagten Dresdner, wenn es um Asphaltierungsarbeiten ging, man könne anstelle des Asphalts auch gerne Elbwasser verwenden.

Seit 1990 sank der Schadstoffgehalt des Wassers durch den Wegfall vieler Industriezweige und durch Kläranlagen um etwa 90%. In der Zwischenzeit machen weniger industrielle Schadstoffe als der Eintrag von Nährstoffen und Pestiziden aus der Landwirtschaft Probleme. Nach Gewässergüteklassen wird die Elbe immer noch auf den meisten Strecken als "kritisch belastet" bewertet.

Der seit 1991 wirksame Internationale Warn- und Alarmplan Elbe wird ab 18. Oktober 2004 durch das Alarmmodell Elbe (ALAMO) verbessert. Dieses rechnergestützte Modell sagt das Eintreffen, die Dauer und die Konzentration von Schadstoffen für den Flussverlauf von der Tschechischen Republik bis zum Wehr Geesthacht bei Hamburg vorher.

Die Verbesserung der Wasserqualität lässt sich auch daran festmachen, dass im Rahmen eines "Internationalen Elbebadetages" (erstmals am 14. Juli 2002; nächster am 17. Juli 2005) sogar wieder zum Schwimmen in der Elbe öffentlich ermuntert wird.

Großschutzgebiete

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Mittellauf bei Fluss-KM 530; Bestandteil des Biosphärenreservats "Niedersächsische Elbtalaue"

Nationalpark: Von dieser strengsten Kategorie für Großschutzgebiete existierten im Verlauf der Elbe zwischenzeitlich drei, heute noch zwei: Der Nationalpark „Sächsische Schweiz“ (93 km²) und der Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ (4410 km²; davon nur ein kleiner Anteil im Bereich der Elbmündung). Der 1998 in Niedersachsen ausgewiesene Nationalpark „Elbtalaue“ musste nach kurzer Zeit aus formaljuristischen Gründen und der Klage eines einzelnen Landwirtes wieder aufgelöst werden, da er im Sinne eines „Entwicklungs-Nationalparks“ aktuell nicht die strengen internationalen Kriterien eines Reservates mit in seinem Kernbereich vom Menschen unbeeinflusster Naturlandschaft erfüllte. (Nach dieser Auslegung wären im dicht besiedelten Mitteleuropa allerdings eigentlich fast gar keine Nationalpark-Ausweisungen möglich!)

Biosphärenreservat: Folgerichtig aus der formalen Nichteignung als Nationalpark, aber auch schon parallel dazu initiiert, wurden 1997 große Teile der mittleren Elbe das Biosphärenreservat anerkannt. Dabei stehen neben Naturschutz auch ein Management von Tourismus und Landwirtschaft im Mittelpunkt. Insgesamt 3750 km² und über 400 Kilometer Flusslänge umfasst das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ zwischen Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Daneben bestehen innerhalb der Bundesländergrenzen mehrere nach Länder-Naturschutzrecht ausgewiesene Biosphärenreservate (BSR), die teilweise deckungsgleich mit dem UNESCO-Reservat sind, beispielsweise das BSR „Mittlere Elbe“ um Dessau, das BSR „Brandenburgische Elbaue“ und das BSR „Niedersächsische Elbtalaue“.

Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU: Im Rahmen des europäischen Schutzgebiet-Vernetzungskonzeptes Natura 2000 wurden von den Bundesländern und der Bundesregierung mehrere Gebiete entlang der Elbe als FFH-Gebiete zur EU-Kommission nach Brüssel gemeldet. Dabei handelt es sich um eine strenge Schutzgebietskategorie, die den Vorrang von Natur vor verschiedenen Nutzungsinteressen gewährleisten soll und dem Gedanken an einen Biotopverbund verpflichtet ist. Die FFH-Gebiete sind überwiegend deckungsgleich mit ohnehin schon ausgewiesenen, anderen Schutzgebietskategorien.

Vogelschutzgebiet nach EU-Richtlinie: An der unteren Mittelelbe und der Unterelbe sind mehrere Areale nach dieser Schutzkategorie ausgewiesen, die parallel zur FFH-Richtlinie speziell die Vogelwelt berücksichtigt.

Im gleichen Abschnitt befinden sich auch mehrere Feuchtgebiete internationaler Bedeutung gemäß der Ramsar-Konvention.

Naturschutzgebiet: Diese strenge Schutzkategorie nach Länderrecht gilt für zahlreiche kleinere Flächen entlang der Elbe, die Bestandteil der Großschutzgebiete sein können, aber nicht müssen. Bei Ausweisung als FFH-Gebiet oder Kernzone eines Nationalparks oder Biosphärenreservats kann die bisherige NSG-Verordnung auch aufgehoben werden.

Landschaftsschutzgebiet: Diese schwache Schutzkategorie nach Länderrecht sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt, hat aber faktisch wenig Relevanz für Naturschutz. Landschaftsschutzgebiete dienen mehr der Erhaltung von durch menschliche Einflüsse geformte Landschaften. In urbanen Räumen schützen sie die verbliebenen Restflächen der Auen vor Überbauung.

Naturpark: Ein Naturpark ist eine überwiegend touristische Gebietskategorie. Im Elbeverlauf ist der Naturpark „Elbufer-Drawehn“ (750 km²) in Niedersachsen zu erwähnen.

Geschichte und Kultur

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Die Elbe ist ein Sandfluss mit teilweise noch naturbelassenen Ufern

Der Strom trägt sicherlich einen Namen, den ihm frühe indogermanische Völker verliehen, die an dem Gewässer lebten. Die später hier erschienenen Slawen nannten den Fluss Labi und entsprechend benannte sich der slawische Stamm der Polaben, denn "po" und "Labi" ergibt: Leute an der Elbe/Elbanwohner. Zu verbinden ist der Flussname aber auch mit dem lateinischen Adjektiv albus "weiß". So nannten die Römer den Fluss Albis. Die Elbe heißt dieser Deutung nach entweder wegen des schäumenden Wassers in ihrem Oberlauf so oder aber wegen der hellen Sandufer in grüner Umgebung.

Besiedlungsgeschichte

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Kulturräume und -landschaften

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Datei:Altstadt wb.jpg
Lutherstadt Wittenberg
Kulturlandschaft Dresdner Elbtal
Speicherstadt in Hamburg

Die Elbe ist zwar wesentlich dünner besiedelt als vergleichbare Ströme in Europa. Trotzdem haben sich an ihren Ufern Kulturräume, -landschaften und -objekte von hohem internationalem Wert gebildet.

Kulturräume lassen sich nach dichter besiedelten Räumen, aber auch nach Landschaften und landwirtschaftlichen Nutzräumen einteilen. Wichtige solcher kulturlandschaftlichen Einheiten sind Böhmen, das Obere Elbtal um Dresden, der Raum um Magdeburg, Dessau und Wittenberg und das hanseatische Gebiet von Hamburg. Nach Kriterien der landwirtschaftlichen Nutzung lassen sich beispielsweise im Oberen Elbtal ein Weinanbaugebiet und im weiteren Umfeld Magdeburgs die fruchtbare Lößlandschaft der Magdeburger Börde benennen.

In Städten entlang der Elbe liegen innerhalb Deutschlands insgesamt vier Stätten des Weltkulturerbes der UNESCO. Einige stehen dabei in enger Beziehung zur Elbe, vor allem, wenn es sich um Kulturlandschaften handelt. Bei Einzelobjekten, die als Welterbe anerkannt werden, ist ein enger Zusammenhang zur Elbe nicht offensichtlich.

In der Stadt Wittenberg löste Martin Luther am 31. Oktober 1517 die Reformation der christlichen Kirche aus. Die Wirkungsstätten von Luther in Wittenberg und Eisleben wurden 1996 in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Neben der Entdeckung Amerikas durch die Europäer gilt die Reformation als epochales Initial der Neuzeit.

Neben diesen Einzelobjekten stehen auch Kulturlandschaften an den Ufern der Elbe unter Schutz. Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich ist ein nach englischem Vorbild angelegter Landschaftspark und bildet eine 142 km² große Fläche. Teile des Parks gehören ebenfalls zum Biosphärenreservat Mittelelbe und markieren einen Übergang von Kultur- zu Naturlandschaft. In die geformte Auenlandschaft sind zahlreiche Schlösser und Villen eingelagert.

Ebenfalls 1996 wurden die Bauhaus-Stätten in Dessau zum Weltkulturerbe erklärt. Der Bauhaus-Stil entstand 1919 und ist für die klassische Moderne bedeutsam. Das Bauhaus zog 1925 von Weimar, wo die Wirkungsstätten ebenfalls als Welterbe gelten, nach Dessau und später nach Berlin. Ein enger Bezug zum Fluss Elbe kann daher nicht gesehen werden.

Damit befinden sich drei der Welterbestätten an der Elbe in kurzen Abschnitt zwischen Wittenberge und Dessau. Zusammen mit der historisch bedeutsamen Stadt Magdeburg, die im Mittelalter als eine der wenigen Kaiserpfalzen im östlichen Teil der Kaiserreiche genutzt wurde, bildet dieser Bereich einen kulturhistorischen Kern an der Elbe.

Im Jahr 2004 wurde die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal auf die Liste der Weltkulturerbe gesetzt. Das 20 Kilometer lange Gebiet konzentriert sich im Gegensatz zum Dessau-Wörlitzer Gartenreich sehr auf die Elbe und durchläuft fast die komplette Stadt Dresden. Gewürdigt wurde die jahrhundertelange Einbeziehung des Flusses und des Elbhangs beim Aufbau des Stadtbildes. Neben Schlössern, Parks und den Elbwiesen umfasst es die architektonisch wertvolle Innenstadt, aber auch industrie-historische Stätten.

Neben diesen geschützten Kulturräumen befinden sich weitere wichtige Stätten entlang der Elbe, die unter Denkmalschutz stehen. Die 1883 gegründete Speicherstadt in Hamburg wurde komplett auf Pfählen errichtet. Zu Zeiten des Stückguttransport stellten diese Lagerhäuser den Übergang zwischen Schiff und Eisenbahn beziehungsweise Straßenfahrzeugen dar. Die Festung Königstein ist die größte Bergfestung in Europa und wurde im Elbsandsteingebirge auf dem gleichnamigen Felsplateau angelegt und erhebt sich 240 Meter über die Elbe.

Hochwasser, Niedrigwasser, Sturmfluten

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Hochwassermarken am Schloss Pillnitz in Dresden
Normales Winterhochwasser an der Mittelelbe Ende März 2005 und die Lage zwei Monate später
Normales Winterhochwasser Ende März 2005 in Dresden

Saisonale Hochwasser gehören zum natürlichen Geschehen an der Elbe. Starke Niederschlagsereignisse im oberen Einzugsgebiet der Elbe bauen sich regelmäßig zu Hochwasserwellen auf. Neben den an anderen Flüssen auch zu beobachtenden Winterhochwassern ist eine Besonderheit der Elbe die Entstehung von Hochwassern im Spätfrühling, begünstigt durch die Schneeschmelze im Riesengebirge. Diese sind eine Voraussetzung für das Entstehen naturkundlich wertvoller Biotopstrukturen insbesondere am Mittellauf (s. o.)

Durch besonders lang anhaltende und starke Niederschläge entstand im August 2002 im Oberlauf der Elbe, der Moldau und weiterer linker Nebenflüsse wie der Mulde die so genannte Jahrhundertflut. Der Oberlauf und der obere Mittellauf sind im Allgemeinen für Hochwasser gefährdeter wegen der Nähe zu niederschlagsreicheren Mittelgebirgen, des gering dimensionierten Querschnitts von Kerbtälern und der höheren Fließgeschwindigkeit. Vor allem die Durchbruchstäler im Elbsandsteingebirge und im Böhmischen Mittelgebirge besitzen von Natur aus wenige Ausweichflächen; in diesen Arealen erreicht der Fluss deshalb bei Hochwasser schnell sehr hohe Pegelstände und Fließgeschwindigkeiten.

Im unteren Mittellauf erhält die Elbe vergleichsweise viel unbewohnten Raum, weshalb sich in diesem Bereich auch im Sommer 2002 die Hochwasserwelle etwas abgeflacht hat. Allerdings machte sich doch das Fehlen von Retentionsraum in Folge ausgedeichter Flussauen stark bemerkbar. Der Unterlauf ist vor Hochwasser in Folge von Niederschlag sehr gut geschützt, auf Grund seiner nach Nordwesten exponierten Trichterform aber immer wieder für Sturmfluten anfällig. Nach der großen Sturmflut 1962 wurde der Schutz durch Deiche und Sperrwerke im Bereich des Hamburger Hafens soweit erhöht, dass keine vergleichbar großen Schäden mehr eintraten.

Überschwemmungen traten an der Elbe auch durch menschliche Einflüsse auf. So kam es immer wieder zu Rückstauungen, wenn sich bei Winterhochwasser Eisschollen an Brücken verkeilten. Beim bis zum Elbehochwasser 2002 schlimmsten Hochwasser im März 1845, war die Elbe vorher komplett durchgefroren.

Das Hochwasser 2002 war in der Hinsicht einmalig, dass es das erste starke Spätsommerhochwasser war. Die bis dahin starken Hochwasser 1784, 1799 und 1845 traten alle nach schneller Schneeschmelze auf. Im Einzugsbereich der Elbe liegen mit dem Riesengebirge, dem Bayerischen Wald, dem Böhmerwald, dem Fichtelgebirge und dem Erzgebirge fünf Gebirgszüge, deren Höhenlagen über 1000 Meter reichen. Daraus ergibt sich die hohe Gefährdung nach Schneeschmelzen. Im Gegensatz dazu sind die genannten Gebirge, mit Ausnahme des Erzgebirges, kaum als Stauregengebiete bei Westwetterlagen bekannt. Starker Stauregen fällt an diesen Gebirgen insbesondere bei der Vb-Wetterlage, bei der die einziehenden Feuchtluftmassen aus dem Mittelmeerraum stammen und auf die Gebirgsketten stoßen, die sich in Ost-West-Richtung erstrecken.

Das letzte nennenswerte Hochwasser trat im April 2006 auf und entstand auf Grund von normaler Schneeschmelze bei leicht erhöhten Schneemengen vor allem im Erzgebirge. Bei diesen normalen und fast jährlichen Hochwassern reichen die Ausweichflächen in Dresden und Magdeburg aus, so dass nur wenige bewohnte Flächen betroffen sind. In Dresden müssen ab zwei Metern über Normalstand einige ufernahe Straßen gesperrt werden.

historische Aufnahme des Hungersteins in Děčín

Niedriger Wasserstand des Flusses bedeutet Einschränkungen oder auch die Einstellung der Schifffahrt. Niedrigwasserstände sind charakteristisch für die Elbe, da diese - im Gegensatz zum Rhein - nicht zusätzlich aus Gletscher-Schmelzwasser gespeist wird und daher eine im Jahresverlauf eine weniger stetige Wasserführung aufweist. In solchen Zeiten werden auch mehrere so genannte Hungersteine sichtbar. Der Magdeburger Domfelsen, früher Hungerfelsen genannt, erscheint, wenn der Wasserstand weniger als 1,30 m beträgt. In Děčín trägt ein großer Basaltstein die Bezeichnung Hungerstein, da sein Erscheinen für die Schiffersfamilien und auch die Bauern an der Elbe Notzeiten ankündigte.

In den beiden Jahren 2003 und 2004 lag der Pegel der Elbe in Dresden vermehrt unter einem Meter, was den sehr regenarmen Sommern zuzuschreiben war. Im Jahr 2004 war auch schon das Winterhalbjahr extrem niederschlagsarm.

Flussregulierung, -begradigung, Deichbau

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Buhnen und Buhnenfelder am rechten Ufer bei Fluss-KM 530

In Tschechien ist die Elbe über 19 Staustufen stark reguliert. Ziel ist es, die Elbe dort so weit wie möglich schiffbar zu halten. Als weiteres Argument für die Wehre wird der Hochwasserschutz angeführt. Allerdings ist fraglich, ob das Anstauen eines Flusses in der Hinsicht nicht eher kontraproduktiv ist, weil sich dadurch Hochwasserscheitel stauchen und erhöhen könnten. Aus biologischer Sicht sind solche Bauwerke ohnehin sehr negativ zu bewerten (vgl. „Fischbestand“).

Im deutschen Flussverlauf befinden sich mit Ausnahme der 1960 zum Schutz vor Tideeinfluss gebauten Staustufe bei Geesthacht südöstlich von Hamburg keine weiteren derartigen Querbauwerke zur Flussregulierung. Im Vergleich zu Rhein oder Weser ist die Elbe damit über eine große Strecke von 600 Kilometern in dieser Hinsicht unreguliert. Allerdings ist das Gefälle in dem Bereich meist auch so gering, dass Staustufen keine große Wirkung hätten. Vielmehr wird über Buhnen überall entlang des Ufers versucht, die Elbe zu beschleunigen. Dadurch soll der Fluss sein Flussbett selber auswaschen und weniger Sediment ablagern, so dass die Wassertiefen in der Fahrrinne erhalten werden können. Ein Ergebnis ist allerdings, dass sich die Elbe immer weiter in den Bodengrund eintieft und dadurch den Grundwasserstand absenkt, was zu einer allmählichen Austrocknung der Auenlandschaft führt. Dabei spielt die Mittelelbe im Abschnitt zwischen dem Elbe-Havel-Kanal und Lauenburg für die Schifffahrt eigentlich kaum eine Rolle, da der Frachtverkehr über die eigens angelegten Kanäle geführt wird. Es gilt auch zu bedenken, dass die Elbe regelmäßige sommerliche Niedrigwasserperioden aufweist (s. o.), die die Schifffahrt zum Erliegen bringen. Ein „Rückbau“ der Buhnen statt eines weiteren Ausbaus der Elbe zu einer durchgängigen „Wasserstraße“ wäre insofern ökologisch und ökonomisch geboten.

Im Interesse der Schifffahrt wurde die Elbe im 19. und 20. Jahrhundert auch um etliche Kilometer verkürzt, indem Schlingen und Mäander abgeschnitten und so der Verlauf begradigt wurde. Lediglich ein kurzer Abschnitt zwischen den deutschen Fluss-Kilometern 506 bis 520 (Dömitz-Hitzacker) blieb davon aufgrund des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Teilung bisher gänzlich verschont.

Eine weitere Maßnahme des Menschen zur „Zähmung“ des Flusses ist die Befestigung der Ufer mit Steinschüttungen und -packungen. Auch dies soll Erosionen und Flussbettverlagerungen verhindern, erhöht aber gleichzeitig auch die Fließgeschwindigkeit. Zudem gehen wertvolle Uferlebensräume für Tiere und Pflanzen verloren oder können wegen der ausbleibenden Flussdynamik gar nicht erst neu entstehen.

Im Oberlauf ist die Elbe durch Mittelgebirge eingegrenzt, weshalb sie in diesen Abschnitten nirgendwo in größerem Maßstab eingedeicht ist. Längere Deichanlagen in Deutschland beginnen im westlichen Dresdner Stadtteil Gohlis. Vorher wird die Elbe in gewisser Hinsicht durch den Bahndamm der Elbtalbahn "eingedeicht". Im Mittel- und Unterlauf legte der Mensch bereits im Mittelalter erste Deiche an, um dem Fluss Siedlungsraum und später auch landwirtschaftliche Flächen abzutrotzen. Im Lauf der Zeit wurden die Deiche immer weiter perfektioniert und näher an den Fluss gerückt. So fehlen der Elbe heute allerdings weite Bereiche ihrer ursprünglichen, oft zwanzig Kilometer breiten Aue, so dass Hochwasserschäden aufgrund fehlenden Raumes für den Fluss hier letztlich auch menschengemacht sind.

Städte, Regionen und Infrastruktur

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Städte und Regionen

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Elbe unter dem Meißner Dom
Elbe in Děčín

Wichtige Städte an der Elbe sind Hamburg, Dresden und Magdeburg. Wichtige Mittelstädte entlang der Elbe sind Dessau, die Lutherstadt Wittenberg, Meißen, Pirna, Riesa und Wittenberge.

Die größten Städte an der Elbe in Tschechien sind Hradec Králové (deutsch: Königsgrätz), Ústí nad Labem (deutsch: Aussig an der Elbe), Pardubice (deutsch: Pardubitz), die alle drei fast 100.000 Einwohner haben, und Děčín (deutsch: Tetschen-Bodenbach).

Verdichtungsräume haben sich um Hamburg, Dresden und Magdeburg gebildet. Auch im unteren Eger-Graben um Ústí nad Labem hat sich ein Ballungsraum gebildet. Die Elbmündung gehört zur Metropolregion Hamburg, während die Region um Dresden zur Metropolregion Sachsendreieck zählt.

Seit 1987 besteht zwischen Dresden und Hamburg eine Städtepartnerschaft. Die Kooperation zwischen Pirna und Děčín besteht sogar schon seit 1975.

Im Vergleich zu anderen Flüssen in Deutschland, etwa dem Rhein oder dem Main, ist die Elblandschaft streckenweise dünn besiedelt. Wesentlich bewohnter sind dagegen die Ufer einiger Nebengewässer und deren Einzugsgebiete, wie die der Havel (Berlin), der Moldau (Prag) oder der Saale (Halle und Leipzig). Gerade das Fehlen urbaner Räume über weite Strecken des Mittellaufs begünstigte dort den Erhalt natürlicher Flusslandschaften.

Siehe auch: Städte und Orte an der Elbe

Elbtal als Verkehrsweg

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Ruine der im 2. Weltkrieg zerstörten Eisenbahnbrücke in Höhe Dömitz

Die Bedeutung des Elbtals als Verkehrsweg schwankt sehr stark. Dort wo der Fluss Gebirge durchbricht ist seine Bedeutung hoch. Insbesondere Eisenbahnstrecken folgen da dem Tal, weil sie auf niedrigere Gefälle angewiesen sind. Als Beispiel dafür sei die Passage durchs Elbsandsteingebirge als bedeutende Ferneisenbahnstrecke genannt. Der Mittel- und Unterlauf der sich durch flachere Regionen zieht, spielte keine große Rolle bei der Anlage von Eisenbahnstrecken und Autobahnen. Eisenbahnstrecken wurden so angelegt, dass sie viele Städte erreichen und nicht hauptsächlich dem Flusstal folgen müssen. So gibt es zum Beispiel keine Ferneisenbahnstrecke zwischen Dresden und Magdeburg, die entlang der Elbe verläuft. Vielmehr verbindet die Relation Dresden - Magdeburg Städte wie Leipzig und Halle (Saale). Zwischen Děčín und der Moldaumündung gibt es in Tschechien Eisenbahnstrecken auf beiden Elbseiten ähnlich wie beim Mittelrhein.

Als internationales touristisches Projekt wurde der Elberadweg, der zwischen Mělník und Cuxhaven der Elbe folgt, eingeführt und ausgebaut. Seine Gesamtlänge an der Elbe (Der Weg beginnt 50 km südlich der Elbe in Prag) beträgt etwa 930 km.

Bundeswasserstraße Elbe

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Datei:Trogbrücke Magdeburg.JPG
Wasserstraßenkreuz Trogbrücke

Die Elbe ist eine der 28 Bundeswasserstraßen in Deutschland. Eine hohe Bedeutung als Verkehrsweg genießt sie für das Binnenland Tschechien, das sich über die Elbe an den Welthafen Hamburgs anschließt. Gerade deshalb drängt die Tschechische Republik darauf, dass Deutschland die Elbe so ausbaut, dass sie längere Zeit im Jahr schiffbar wird. Dies wäre nur zu erreichen, wenn die Elbe weiter begradigt, vertieft oder mit Schleusen versehen würde.

Eine der schwierigsten Passagen für die Schifffahrt ist der Flussbogen vor der Dresdner Altstadt wegen der hohen Fließgeschwindigkeit und der dicht hintereinander liegenden Bogenbrücken. An dieser Stelle können Schiffe auch geschleppt werden. Der noch unbegradigte Abschnitt zwischen der Havelmündung und Hitzacker bereitet Flussschiffern ebenfalls Probleme, etwa der so genannte "Böse Ort" - ein schmaler 90°-Knick bei Schnackenburg.

Weite Strecken des Mittellaufs weisen heute kaum gewerblichen Schiffsverkehr auf. Dieser wird überwiegend über vorhandene Kanäle wie den Elbe-Seitenkanal, den Elbe-Lübeck-Kanal und den Mittellandkanal geführt. Ein Ausbau der Elbe in diesem Abschnitt wäre ökonomisch und ökologisch daher sehr fragwürdig.

Das Wasserstraßenkreuz Magdeburg ist einer der bedeutendsten Wasserverkehrsknoten in Europa und lässt ein Überqueren der Elbe in Ost-West-Richtung zu. Es schließt den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal an die Elbe an. Über diese Kreuzung ist die Elbe indirekt mit der Oder, dem Rhein, dem Main und der Donau verbunden.

An der Elbe gibt es fünf Wasser- und Schifffahrtsämter. Diese sind in Dresden (verantwortlich für die Flusskilometer 0 bis 290), Magdeburg (KM 290 bis 502), Lauenburg (KM 502 bis 607), Hamburg (KM 638 bzw. 632 linkes Ufer bis 689) und Brunsbüttel (KM 689 bis 727).

Wichtige Häfen

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Luftbild der Norderelbe im Bereich des Hamburger Hafens

Der Hamburger Hafen liegt etwa 110 km flussaufwärts der Mündung. Er ist der zweitgrößte Seehafen in Europa und bietet Liegeplätze für 320 Seeschiffe, von denen 38 für große Containerschiffe vorgesehen sind. Der Magdeburger Hafen wird so ausgebaut, dass seine Wassertiefe unabhängig vom Elbpegel wird. Dadurch soll erreicht werden, dass er für Binnenschiffe, die vom Mittellandkanal oder vom Elbe-Havel-Kanal einlaufen, zum Liegeplatz wird, wenn die Elbe extreme Wasserstände führt. Weitere bedeutendere Binnenhäfen sind in Riesa, Dresden (Alberthafen) und Děčín. Vor dem Dresdner Terrassenufer befinden sich die zentrale Anlegestelle der Weißen Flotte und weitere Anleger für Hotelschiffe.

Feuerschiff Elbe1 (außer Dienst)

Die Elbmündung besitzt aus zwei Gründen eine hohe Bedeutung für die Seeschifffahrt: Zum einen ist der Trichter der Zugang zum Hamburger Hafen, zum anderen befindet sich in der Mündung auf rechter Seite der Zugang zum Nord-Ostsee-Kanal. Der untere Teil der Elbmündung gehört deshalb zu den am stärksten befahrenen Wasserstraßen in Europa. Die Elbmündung ist über drei bis zu 45 Meter hohe Feuerschiffe von offener See her markiert.

Die Elbmündung ist permanent für Schiffe bis zwölf Meter Tiefgang befahrbar. Durch die schon eintretenden Tiden lässt die Unterelbe auch höheren Tiefgang bei Flut zu. Der Tidenhub beträgt normalerweise 3,7 Meter, weshalb sich der maximale Tiefgang bei Flut etwa um 1,8 Meter erhöht. Die Mündung muss ständig ausgebaggert werden, damit die Tiefe erhalten bleibt. Zwölf Meter Tiefgang sind gerade für moderne Containerschiffe nicht mehr ausreichend, weshalb ein tieferes Ausheben der Elbe diskutiert wird. Obwohl der Mündungstrichter bis zu 15 km breit ist, bleibt dem Schiffsverkehr auch dort nur eine relativ enge Fahrrinne; den Rest nehmen breite Wattbänke wie der Medemsand ein. Da sich die letzte Brücke in Hamburg - also 110 km vor der Mündung - befindet, herrscht im Mündungstrichter zudem ein starker querender Fährverkehr.

Weiterführende Informationen

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Commons: Elbe – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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