Benutzer:Mojoi/Deutsch-afghanische Beziehungen
Die Deutsch-afghanische Beziehungen (Monasebat e Alman o Afghanistan; persisch مناسبات آلمان و افغانستان; auf Paschtu De Alman au Afghanistan Monasebat paschtunisch د آلمان او افغانستان مناسبات) sind direkte und indirekte, bilaterale und nichtstaatliche[1] Kontakte und Kommunikation, Interaktionen und Handeln, Verträge und Zusammenarbeit, die zwischen Afghanistan und Deutschland (einschließlich während der Teilung Deutschlands) durch staatliche Stellen, Staatsbeamten, personelle Aktuere und Nichtregierungsorganisationen entstanden sind. Im Laufe ihrer ca. 110-jährigen historischen Entwicklung umfassen sie militärische, sicherheitspolitische, diplomatische, wirtschaftliche und kulturelle Bereiche. Beide Länder sind mit Botschaften und diversen konsularischen Abteilungen in den jeweiligen Ländern vertreten. Die deutsche Botschaft befindet sich in Kabul. Die Außenstellen im Bereich der konsularischen Angelegenheiten befinden sich in Herat seit 2003[2] und Mazar i Sharif[3]. Die Botschaft von Afghanistan - mit einem Konsul[4] in Deutschland befindet sich in Berlin, Generalkonsulate stehen in Bonn und Grünwald bei München[5]. Allerdings hatte Afghanistan bis zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung zwei Botschaften in der geteilten Stadt.
Hintergründe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Entstehung der deutsch-afghanischen Beziehungen spielten nicht nur geo- und außenpolitische Aspekte eine Rolle, sondern auch die innenpolitische Lage. Aufgrund der Festleung der Grenzen im Norden, Westen und Süden sind die Völkern, Nationen, Stämme (Qaum) und Unterstämme Khel voneinander getrennt worden.[6] Die Intention des Königs (Amir) Abdul Rahman Khan von Afghanistan war, Voraussetzungen eines modernen Staates mit alten Methoden zu schaffen.
Von den direkten und indirekten Angeboten der Europäer, z.B. militärische Unterstützung und Waffenlieferung aus Russland und England und Waffenangebote vom Deutschen Reich, erhoffte er sich, sein Vorhaben, die Errichtung eines Staates unter der Bezeichnung Afghanistan mit aller Härte durchzusetzen.[7] Die Waffenlieferungen, Aufbau der Rüstungsindustrie Afghanistans und die finanziellen Hilfen kamen dem Monarchen gelegen, nicht um die ausländischen Invasionstruppen zu bekämpfen - schließlich bestand zwischen England und dem Monarchen einen Friedensvertrag - sondern seine Absicht war, die Macht der innenpolitischen Gegner zu brechen, die durch willkürliche Grenzfestlegungen der kolonialen Mächte von ihrer Heimat - das Land hieß seit der Machtübernahme von Durrani bis 1850 Chorassan und Mawarulnahr- getrennt worden waren.
Zunächst legten Russlands Zaren und Briten die Grenzen mitten durch Gebiete der Turkvölker sowie der tadschikischen Völker Turkestan bzw. Turkistan bzw. historisches Turan (heutige Länder wie Usbekistan mit einer Grenze von 137 km, Turkmenistan mit einer Grenze von 744 km und Tadschiken mit einer Grenze von ca. 1200 km zu damaliger Region der Durrani-Dynastie - deren Kernland im heutigen Afghanistan liegt) im Norden des Landes fest.[8] Eine ca. 900 km lange Grenze, festgelegt von Persien und Großbritannien gemäß des 1858 vereinbarten anglo-persischen Vertrages,[9] trennte die sistanisch-belutschischen und persischsprechenden Völker zwischen Iran und Afghanistan. Bis zur Regierungszeit von Zaher Shah (1933-1973) wurden die Gebiete von Turkvölkern in Afghanistan als Turkestan bezeichnet. 1880-1910 gab es sechs Großprovinzen in Afghanistan.[10] Inzwischen gibt es 34 Provinzen im Lande.
Durch die letzte ca. 2500 km lange Grenzfestlegung, die Durand-Linie, zwischen Afghanistan und Indien (heute Pakistan), sind paschtunische und belutschische Völker getrennt worden.[11]
Afghanistan befand sich während der Herrschaftszeit von Amir Abdur Rahman Khan in dem Prozeß der Errichtung eines Nationalstaates mit ethnonationalistischen, räumlichen und religiösen Rahmenbedingungen [12], so dass die Herrscher Paschtunen als Synonyme für Afghanen und Pathanen gebrauchten.[13]
Nach Dschamal ad-Din al-Afghani[14] bedeutet der Begriff Afghan (persisch افغان; (Weh)klage bzw. Jammer), umgangsprachlich Aughan für Stämme der Paschtunen. Seit 1936 ist die Bezeichnung Afghan erstmals für Untertanenen des Königreiches in Afghanistan gebraucht worden, 1964 in der Verfassung des Königs Zahir Shah aufgenommen und 2004 in der Verfassung von Karzai für Staatsbürger Afghanistan bestätigt worden.
In der Tat kämpften die Völker Afghanistans drei Mal gegen Britisch-Indien. [15] Die Ratifizieruzng des Vertrags von Gandomak am 26. Mai bzw. am 30. Mai 1879 beendete [16] [17] zwar den Zweiten anglo-afghanischen Krieg (1878-1988), jedoch war das Ergebnis dieses Vertrages, dass Afghanistan faktisch ein semiautonomes Protektorat von Britisch-Indien wurde. Gemäß des Vertrages von Gandamak gelang dem Herrscher Abdur Rahman Khan, der auf Betreiben der Engländer im Jahre 1880 König wurde, über machtpolitische Spielräume lediglich im innenpolitischen Bereich zu verfügen. Die Außenpolitik des Landes hatte der Monarch ganz an die Briten abtreten müssen. Mit anderen Worten bestimmten die Engländer die Diplomatie des Landes. Das britische Imperium legte für das Territorium die englische Bezeichnung afghan land in dem Vertrag von 1858 mit Persien fest. Die persische Übersetzung lautet demnach stan e Afghan bzw. Afghanestan, international Afghanistan.[18]
Der König war aber im innenpolitischen Bereich für die Durchsetzung und Ausweitung seiner Macht auf Waffen angewiesen. Die Bestrebungen des Königs, Waffen aus anderen Quellen zu erhalten oder das Waffenmonopol der Engländer zu umgehen, konnten nur noch durch geheime Missionen oder nichtsstaatliche Expeditionen oder durch Privatpersonen, nach dem heutigenSprachjargon, durch NGOs (Nichtsregierungsorganisationen) realisiert werden. Die Kontakte mit Russland und dem Deutschen Reich (Personen aus Deutschland in geheimer Missionen) haben aus Sicht des Emirs einen innenpolitischen Hintergrund, damit der Herrscher mit ausländischen Militärhilfen, den Widerstand der nichtpaschtunischen Völker zu brechen und die Macht des Staatsvolkes zu stabilisieren. Dafür bekam die Regierung finanzielle und militärische Hilfen. Nach Unterzeichnung des nach Sir Henry Mortimer Durand genannten Durand-Linie-Vertrags am 12. November 1893 bekam Amir statt jährlich 120.000 englische Pfund sogar 180 000 Pfund.[19][20][21] Der absolutistische Herrscher, dem den Beinamen "der eiserne Amir" brachte[22], hatte, wie andere vor ihm auch, gegen innere Konflikte anzukämpfen. Z.B. in Kafirstan (Land der Heiden) - nach ihrer Islamisierung (hanafistische Konfession) Nuristan (Land des Lichtes) umbenannt. Unruhen und Revolten plagten auch zu dieser Zeit das Land. Mit Reduktion der nichtpaschtunen Einwohner versuchte er die Zahl der Paschtunen zu maximieren. So startete er mehrere Fledzüge gegen die nicht-paschtunischen Völker, besonders gegen die Hazara, so dass der Monarch von Praktiken Gebrauch machte, die heute als Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord bzw. Genozide bezeichnet werden. Dennoch beschwichtigen die Nachfolger des Monarchen z.B. Kakar, M. Hassan[23], dass die Absicht des Königs nicht Verbrechen gegen die Menschen war, sondern er, der Monarch, die Konsolidierung des Nationalstaatseine beabsichtigte und seine Armee in den Hochebenden des Hindukush in Zentralafghanistan, in Wintermonaten, von Kabul aus nicht mit Nahrungsmitteln versorgt werden konnte. So waren die hungrigen Soldaten gezwungen, für sich Nahrungsmittel zu beschaffen. [24] Auch seine Um- und Siedlungspolitik [25], nichtpaschtunische Gebiete zu erobern und sie durch Paschtunen umzusiedeln, hatte den Zweck, die Macht des Nationalstaates zu sichern.[26] Viele von ihnen, insbesondere die Tadschiken, Hazara und Usbeken sowie die Turkmenen, einst machten sie ca. 60% aus, waren gezwungen, nach Persien und Nordindien zu fliehen. Nach dem Vertrag von Gandomak kooperierte er mit den Briten, so dass er als Gegenleistung jährlich enorme finanzielle Zuwendungen und Waffen erhielt. [27].Abdul Rahman Khan wird gerne von Paschtunen als Bismarck von Afghanistan bezeichnet.[28][29][30] Andererseits versuchte der Amir von Afghanistan [31] mit Waffenlieferungen aus nichtbritischer Produktion seinem Hof einen unabhängigen Charakter zu verleihen. Abdul Rahman führte die Sklaverei ein. Vom Verkauf der Sklaven, hauptsächlich aus den Völkern der Hazara, zog der Herrscher von Emirat Afghanistan Steuern ein.
Anfänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Deutsch-Afghanische Beziehung ist vor dem Ersten Weltkrieg entstanden, als das Land unter dem neuen Namen Afghanistan als Spielball im großen Spiel The Great Game des zaristischen Rußlands und der Britisch Indien-Kompanie geworden war. Der Konkurrenz der beiden kolonialen Mächte und der militärischen Interventionen der britischen Streitkräfte aus Indien ist zu verdanken, dass das Gebiet unter dem Namen des heutigen Afghanistan nicht eine direkte Kolonie wurde. Es war zu dieser Zeit außenpolitisch gesehen als halbautonomes Land, also als eine Halbkolonie.
Deutschland hatte ebenso ein Interesse, die britischen Einflüsse in Afghanistan zu reduzieren. England wurde damals als Erzfeind Deutschlands angesehen und England war bis 1919 außenpolitisch betrachtet Herr über Land und dessen Diplomatie. Deswegen machte Deutschland von konspirativen Kontakten mit Abdur Rahman Khan in Afghanistan Gebrauch oder umgekehrt. [32]
Die erste Begegnung eines Deutschen namens Gottlieb Fleischer[33] Abdur Rahman Khan geshah im Jahre 1898 [34][35]. Dieses Jahr wird allgemein als Beginn einer afghanisch-deutschen Beziehung im Bereich des Militärs angesehen. Er soll als Botschafter des Deutschen Reiches und als Beauftragte der Rüstungsfirma Krupp in Kabul tätig gewesen sein.[36]
Ing. Gottlieb Fleischer war ein technischer Angestellter der Firma Krupp, der die Rüstungsindustrie des Monarchen unter dem Namen Mashin Khana Maschinenhaus (persisch ماشين خانه) und Tup-Khana Kannonenhaus(persisch توپ خانه) [37] aufbaute.[38] Offenbar handelt es hier um die Bemühungen des Diktators, „Waffenmonopol der Nachbarn“ z.B. der Britisch-Indischen Kompanie zu umgehen.[39] Der Krupp-Techniker kam im Jahre 1904 durch ein mysteriöses Attentat ums Leben. Adamec schreibt in diesem Zusammenhang: He was killed in November 1904 near the border while traveling to India[40]
Zuvor bereiste der deutsche Arzt, Archäologe und Orientforscher Johann Martin Honigberger 1832 das Gebiet auf dem Boden des heutigen Afghanistan. Der aus Siebenbürgen stammende Forscher hielt sich dort für zwei Jahre auf.[41]
Handels- Freundschaftsvertrag zwischen Afghanistan und dem Deutschen Reich 1916
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zweite Begegnung einer 60köpfigen Delegation kam mit dem Sohn Abdul Rahman Khans dem Freimaurer von Lodge Concordia No. 3102 in Kalkutta nämlich Habibullah Khan im Jahre 1915 in dessen Arg (Zitadelle, heute Präsidentenpalast von Karzai), deren Pavillon, (Kuti e Baghtscha persisch کوتى باغچه; Kuti in Sanskrit/Hindi कुटी = Hütte im Garten) offenbar von einem deutschen Architekten 1988 in Kabul geplant, zustande. [42] Oskar Ritter von Niedermayer und Werner Otto von Hentig begleiteten die Delegation, die als Niedermayer-Heting-Mission bezeichnet wird.[43][44] [45] Bei dieser Begegnung handelt sich um eine geheime Mission im Auftrage seiner Majestät des deutschen Kaisers, Wilhelms II und dessen Brief an den afghanischen Emir Habibullah, Apr. 1915 [46] um einigermaßen den Sohn des absolutistischen Monarchen mehr Engagement für die Unabhängigkeit Afghanistans nämlich für entschiedeneres Vorgehen gegen England in Indien als Erzfeind Deutschlands zu bewegen. Dort ist dem Habibullah Khan ein Angebot unterbreitet worden sein, dass im Falle der eines Bündnisses mit Deutschem Reich, die Lieferung von 100000 Gewehre und 300 Kanonen in Aussicht gestellt worden ist. Trotz Scheiterns der Expedition wurde am 24.Januar.1916 einen Handels- und Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Afghanistan unterzeichnet.[47][48][49][50].
Aufnahme der diplomatischen Beziehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charakteristisch für die deutsch-afghanischen Beziehungen sind, dass sie nicht durch zwischenstaatlichen Beziehungen entstanden sind. Militärische Kooperation des Monarchen mit der deutschen Waffenindustrie war der Beginn der Beziehungsentstehung. Die Ratifizierung des Handels- und Freundschaftsvertrages von 1916 sowie die Anerkennung der Regierung durch Amanullah Khan durch Deutschland 1919 geschahen vor der Aufnahme der diplomatischen Beziehung 1922.
Nach der Ermordung von Habibullah Khan rief sein Sohn Amanullah Khan im Mai 1919 die Unabhängigkeit Afghanistans aus. Er machte die repressive Politik seines Großvaters u.a. die Zwangsexilieren rückgängig. Die Sklaverei von Nichtpaschtunen, insbesondere von Hazara, hob er auf. Ebenso hob er die Zwangssteuer [Jazia], die von afghanischen Juden und Afghanen mit hinduistischen Glaubensrichtungen entrichten wurden, auf. Einwohner des Landes, insbesondere die Experten, die sein Großvater (Abdul Rahman Khan) ins Landesinnere verbannt und/oder ins Ausland exiliert hatte, lud er nach Afghanistan ein. Er begann grundlegende Reformen durchzuführen. Bei den Reformen war sein Schwiegervater, Mahmud Tarzi, ein Gelehrte aus dem türkischen Exil und seine Frau König Soraya zur Seite. Deutschland gehört nach der Sowjetunion zu den ersten Ländern, die Afghanistan's Unabhängigkeit anerkannten.
Diese neue Generation ebnete die Intensivierung der deutsch-afghanischen Beziehungen an. 1922 reiste eine erste afghanischen Delegation in Berlin, um Gespräche über Diplomatie, Handelsbeziehung und Kultur zu führen. Dr. Fritz Grobba als „Arthur Borg“ geboren, war vom 24.10.1923 bis September 1924 als Konsul in Kabul und ab diesem Datum bis 9. Juni 1926 als Gesandtschaftsrat (heute Botschaftsrat) als Geschäftsführer in der deutschen diplomatischen Vertretung als eine Art Minister Plenipotentiary tätig[51] tätig. Amtssitz und Residenz der konsularischen und diplomatischen Vertretung Deutschlands befanden sich im berühmten Teerassengarten des Kaisers Babur in Kabul.[52]
1926 wurde der mit dem Austausch von Botschaftern verbundene Freundschaftsvertrag zwischen Afghanistan und Deutschland von konsularischer Ebene in Botschaftsebene abgerundet.[53][54] Deutschland gehört nach der Sowjetunion zu den ersten Ländern, die Afghanistans Unabhängigkeit im Jahre 1919 anerkannt haben. Deutschland ist nun nach der Sowjetunion der zweitwichtigste große Handelspartner[55] des Königs Anmanullah Khan, der einen auf Rechtstaatlichkeit und Parlamentarismus basierte Staat aufbauen wollte.
Deutschlands Engagement für Staatsbildung, Wirtschaftsaufbau und Bildungswesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vierzig afghanische Studenten reisten nach Deutschland, um zu studieren, u.a. Abdul Ghafur Breshna und Ghulam Mohammad Farhad. Ghulam Mohammad Farhad hatte in Deutschland der 1920/30er Jahren Elektronik studiert und war ein Ingenieur von Siemens. [56] Im selben Jahr reisten deutsche Architekten und Fachleute in Afghanistan ein u.a. Wilhelm Rieck, der als Ingenieur bei der Firma Siemens-Schuckertwerke AG in Berlin arbeitete und der Künstler Maas [57] Im selben Jahr begannen die Arbeiten der ersten Eisenbahn des Landes zwischen Kabul und nach Amanullah Khan genannten Darlaman Stadt von Aman. Für die Projekte waren nicht nur Tausende von Menschen beschäftigt worden, sondern es entstanden auch eine Reihe von Ausbildungsstätten mit ca. 700 Schülern der Fachschulen. Von diesen Projekten haben vor allem die persischsprechenden Paschtunen profitiert, aber auch die Nichtpaschtunen. Das Darlaman-Gebäude bzw. Darul-Aman-Palast, welches eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Deutschen Reichstag hatte, sollte als Parlaments- und Regierungsgebäude der neuen afghanischen Demokratie fungieren und nicht wie heute noch in den Medien genannt, als Königspalast. [58][59]
1922 bis 1924 leitete Walter Horten und ein Team von 22 Ingenieuren aus Deutschland und Frankreich mit der Errichtung von ca. 70 Gebäuden im europäischen Stil. Eine etwa 7 km lange Eisenbahnlinie baute die Deutschland zwischen Kabul und dem Stadtteil nach Amanullah Khan genannten Darulaman (Stadt von Aman). Ab 1923 arbeitete Emil Trinkler für die Bremer Deutsch-Orientalische Handelsgesellschaft AG in Afghanistan, die 1925 in Deutsch-Afghanische Compagnie AG in Afghanistan umbenannt wurde. [60][61]
Bildungspolitik, Kultur und Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1924 lebten ca. 70 Fachleute und ihre Familienmitglieder in Kabul. 1924 hat Deutschland mehrere Schulen, Gymnasien für Jungen und Mädchenschulen sowie Brücken wie Horton-Brücke sowie Fabriken in Kabul gebaut. Berühmt sind die bilingualen Schulen wie Amani-Oberrealschule und Aische Durani Mädchen Gymnasium, in denen nicht nur Deutsch als Fremdsprache, sondern auch als Unterrichtssprache für alle naturwissenschaftliche Fächer war.[62][63] Gründer und Direktor der Amani-Oberrealschule war Dr. Iven, ein Lehrer aus Charlottenburg von 1924-1936 [64] Allein für nach König Amanullah (1919-1929) benannten Amani-Oberrealschule (1933 wurde nach der Tötung des Nadir Shah in Nedjat-Oberrealschule umbenannt - seit 1975 nach der Abdankung von Zahir Shah im Jahre 1973 der neue Name rückgängig gemacht) hat die Bundesregierung jährlich für Lehrmittel ca. 500 000 DM ausgegeben. Im Gebäude der Amani-Oberrealschule befanden sich die Räume einer Musikschule, die den Schüler aller Schulen von Kabul die Möglichkeit anbot, auf europäische Musikinstrumente zu spielen und klassische Musik zu erlernen. In den 60er Jahren hat diese Schule in Kabul ihr eigenes Gebäude bekommen. 1928 besuchte König Amanullah und seine Frau Deutschland. Der König wurde von Paul von Hindenburg mit allen Ehren begrüßt. König Amanullah begann eine Reihe von neuen Reformen im Staats- Rechts- und Bildungswesen. Die Kosten für das Bildungswesen rückten an der dritten Stelle vor. 1929 gab es in der Stadt Kabul und in Paghman, ein Distrikt der Provinz Kabul (Provinz)[65]Hunderte von Gebäuden und Wohnhäusern im Baustil der Berliner Zwanziger Jahre. Gegenüber des Hauptgebäudes der Amani-Oberrealschule baute Deutschland eine 1937 Berufsschule. Hier unterrichteten deutsche Lehrkräfte.[66]
Die nationalsozialistische Regierung rückte ab 1933 die Ausbildung und Aufrüstung der afghanischen Polizei und des Militärs in den Mittelpunkt ihrer Orientstrategie in den indoiranischen bzw. indoarische Kulturkreisen. Die bereits in Weimarer Republik aufgebaute Luftwaffe Afghanistans haben die Nationalsozialisten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ziel war Aufstände der Afghanen - Synonym bzw. Typonym bzw. Ethnonym für Paschtunen - Afghan als Staatsbürger ist erst 1936 eingeführt- d.h. der paschtunischen Stämme jenseits der Demarkationslinie d.h. Durandlinie gegen Engländer in Indien zu unterstützen. Während der Regierungszeit der Nationalsozialisten und insbesondere nach 1935 ist die Idee der NS-Rassentheorie bei Repräsentanten des afghanischen Staates gut aufgenommen, so dass sie, diese Repräsentanten sich als Afghanen d.h. Paschtunen, als echte arische Rasse bezeichneten. 1936 bezeichnete der afghanische Außenminister Faiz Mohammad das deutsche Volk als arische Bruder. Den Namen des heutigen Afghanistan bezeichneten sie in der Antike als Ariana bzw. Aryana, zumal der Name Herat in der Antike Aria bzw. Era hieß. Paschtunische Autoren haben Versuche unternommen, eine Mythologie und Anthologie für Paschtunen z.B. Pata Chazana zu kreieren. 1936 hat das Vorgängerinstitut für Sprache und Literatur von Paschtu (seit 1937 Paschtu Tolana)[67] nach einigen Reformen und der Einführung von neuen Buchstaben Paschtu als alleinige Nationalsprache erklärt. Afghanyat, (Ehrenkodex der Paschtunen), wurde in Paschtunwali umgeändert. Staatliche Behörden und Schulen sind angewiesen worden, Paschtu auch als alleinige offizielle Amtssprache anzuwenden. Paschtu wurde auch bei nichtpaschtunischen Gebieten als Unterrichtssprache bzw. Nationalsprache erklärt. Der Begriff Ariana, eine altpersisch bzw. griechisch-lateinische Bezeichnung für das Neupersische[68] Iran - Iran nicht als Staat mit heutigen Grenzen - wurde als Zusatzname für staatliche Behörden und Gesellschaften hinzugefügt: Ariana_Afghan_Airlines, Ariana Wörterbuch, Ariana Zeitschrift und Ariana Cinema in Pashtunistan-Platz in Kabul, Airana Hotel usw. Auch heute wird der Begriff Ariana als Zusatzname im Iran, in Afghanistan und in Tadschikistan gebraucht, in Afghanistan z.B. Ariana Television Network oder Ariana Afghanistan TV[69]. Im Rahmen der Paschtunisierung muß Nationalhymne auf Paschtu besungen werden und die Bezeichnungen der staatlichen Institutionen, Behörden, Ränge in Militär und Polizei sowie akademische Titel auf Paschtu sein. Diese Terminologien sind als Estelahat e Melli (Nationalbegriffe) benannt worden.
Selbst in der Regierungszeit von König Zahir Shah waren die Soldaten der afghanischen Nationalarmee mit deutschen Helms, Stiefeln und Uniformen bekleidet.[70][71][72][73][74]
1931 kehrte Abdul Ghafur Breshna mit seiner Ehefrau Marguerite Breshna, geb. Neufeind und seinem Sohn Habibo[75] nach Afghanistan. Brechna wurde 1943 Generalintendant vom Radio Kabul bzw. Radio Afghanistan heute RTA. Ehrenamtlich nahm auch die Leitung der bilingualen Schule, nachdem die deutsche Lehrkräfte Afghanistan verließen. Sein Verdienst war, dass er die körperliche Züchtigung in der Amani-Oberrealschule (Nedjat-Obertrealschule 1933-1974) verboten hatte. Marguerite Brechna entwickelte für das Mädchengymnasium Mallalai ein Schulkonzept. Sie hatte die Fabelgeschichten von Panj bzw. Panch-Ketab (Fünf Bücher) ,so wird Kalīla wa Dimna bzw. Panchatantra im indo-iranischen Kulturkreis genannt, ins Deutsche für die Schulen in Afghanistan übersetzt, die Deutsch als Unterrichtssprache hatten. 1968 bekam Brechna das Große Verdienstkreuz mit Stern der BR Deutschland für seine Verdienste um die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Afghanistan.[76]
Ein 1927/28 F 13 gebautes Flugzeug kaufte König Aman Ullah d.h. Amanullah Khan bei seinem Besuch im Jahre 1928 in Berlin. Mit dem deutschen Flugzeug flog er nach Kabul. Ein Jahr nach ihrem 10-jährigen Jubiläum nahm die Deutsche Lufthansa AG 1937 regelmäßig ihre Flüge von Frankfurt nach Kabul auf.[77] Deutschland intensivierte seine Unterstützung bei dem Aufbau der afghanischen Luftwaffe. Deutsche Experten veranstalten Schulungen in Flugzeugmechanik und Flugzeugreparatur. 1937 machten sie u.a. das F13 Flugzeug wieder flugfähig. 1969 schenkte die afghanische Regierung das alte Junkers-Flugzeug dem Deutschen Museum. Das Flugzeug ist seither im Deutschenmuseum und seit 1984 in der neu eröffneten Luftfahrthalle des Deutschen Museums ausgestellt.[78]
Kurze Unterbrechung nach dem Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland gab es eine Unterbrechung in der afghanisch-deutschen Beziehungen. Obwohl König Zahir Shah die Neutralität Afghanistans im 2. Weltkrieg verkündigt, wies er auf Druck der Alliierten 1941 Deutsche Vertreter aus.
Afghanische Beziehung zu Bundesrepublik Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Höhepunkt der Beziehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1952 bat Afghanistan die USA, das afghanische Militär auszubilden. Die USA machte sie von der Mitgliedschaft Afghanistans in SEATO (ein NATO freundliches Bündnis in Vorderasien) abhängig. Nachdem Afghanistan aufgrund seiner Neutralität das Ansinnen der USA abgelehnt hat, nahm die deutsch-afghanische wirtschaftliche Zusammenarbeit zu.
Deutschland hat innerhalb von weniger als 30 Jahren 1934-1960 drei große Elektrizitätswerke und damit verbundenen Staudämme am Kabulfluß gebaut: in Chake Wardak in der Provinz Wardak, am Band e Naghlu sowie am Band e Sorobi ebenfalls am Kabulfluß, an den Stellen werden weitere Flüße wie Panschir-Fluß in Kabulfluß münden.[79], eine Vielzahl von landwirtschaftliche Projekte und Fabriken gebaut. In der Provinz Baghlan errichtete Bundesrepublik Deutschland in 1930er und 1940er Jahren mehrere landwirtschaftliche Projekte u.a. eine Zuckerfabrik, heute New Baghlan Sugar Company [80], in Baghlan[81] und eine Textilfabrik.
Bekannte deutsche Firmen und Konzerne hatten ihre Niederlassungen in Afghanistan. Die Baufirma HOCHTIEF AG war in Afghanistan nach den Worten von Dr. Hans-Peter Keitel quasi ein Staatsbauunternemen in Afghanistan.[82][83] 1959 ist das Hauptgebäude [84] des Nobelgymnasiums abgebrannt. Der Betrieb dieses bilingualen Gymnasiums kostete der Bundesregierung jährlich ca. eine halbe Mio. DM bis zu Übernahme durch die Regierung der DDR im Jahre 1978. Der Bundespräsident Heinrich Lübcke legte bei seinem Besuch 1967 den Grundstein für das neue Schulgebäude in Kabul. [85]
Deutschland hat das Radio-Kabul aufgebaut. Afghanische Ingenieure, die in Deutschland studiert haben, übernahmen während der Unterbrechung der Beziehung ab 1945 für kurze Zeit die volle Verantwortung für den reibungslosen Ablauf des Betriebes. In den 50er Jahren hat Deutschland Radio Kabul für landesweite Ausstrahlung ausgebaut. Ab nun heißt es für Ausland Radio Afghanistan für Inland auf Farsi [86] Radio e Melli Afghanestan oder auf Paschtu De Afghanestan Melli Radio (dt. Nationalradio Afghanistan).
Die ca. 40000 Mann starke Polizei Afghanistans wurde von der Bundesrepublik Deutschland in den 50er, 60er und 70er Jahren ausgebildet und mit diversen technischen Anlagen, kriminaltechnischen Geräten und Fahrzeugen ausgerüstet. Die afghanischen Polizeiuniformen waren Spenden aus dem Bundesland NRW aus Deutschland. An der Polizeiakademie lehrten die Fachkräfte.[87] Bundesrepublik Deutschland war in den 70er Jahren der drittwichtigste Handelspartner Afghanistans nach der Sowjetunion und den USA. 1970 lebten allein in Kabul ca. 400 deutsche Familien. Dort gab es eine deutsche Schule für Angehörige der deutschen Kolonie sowie Restaurants z.B. Khyber Restaurant und von deutschen Einwohnern Kabul besuchten Gaststätten[88] und Infrastrukturen. Höhepunkt der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Deutschland war im 70er Jahren die Durchführung von Großprojekten wie Paktia-Projekt zur Aufforstung der Wälder des Landes, Errichtung von Großfabriken wie Afghanische Wollindustrie sowie Weinfabrik, Landwirtschaftsbank, Werkstätten, Zweigstellen von verschiedenen Firmen sind nennenswerte deutsche Projekte. Geräte und Turbinen sowie Stromzähler und Transformationen stammten aus der Firma Siemens. Afghanistans Elektrizitätswerke, Telefongeräte- und Anlagen bzw. Telefonzentrale, Kabelverlegung sowie Stromzähler sind von der Firma Siemens aufgebaut worden und Siemens hatte in Kabul’s Jade e Maiwand eine Zweigstelle. [89] [90]
Siemens in Afghanistan Hier Chronologie der Siemens AG in Afghanistan
- 1925 Abwicklung von Geschäften mit Afghanistan über Siemens India
- 1928 Besuch des afghanischen Königspaars in Berlin-Siemensstadt
- 1931 Entsendung eines Ingenieurs nach Afghanistan zur Interessenvertretung von S&H und SSW
- 1937-1941 Bau der Wasserkraftwerke Wardack zur Versorgung von Kabul sowie Pul-i-Ghomri zur Versorgung einer Textilfabrik
- 1942-1953 trotz Einstellung der Entwicklungshilfe war Siemens-Afghanistan unter der Leitung von Farhad aktiv
- 1954 Gründung einer Niederlassung unter der Bezeichnung Siemens Afghanistan Ltd.
- 1957 Eröffnung einer Vertriebsgesellschaft unter gleichem Namen mit Sitz in Kabul und Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Sarobi, 1954 bis 1957 errichtet von einem Konsortium, dem die SSW und die Siemens-Bauunion angehörten
- 1962 Beteiligung von Exzellenz Attik Rafiq, Schwager des Königs, an Siemens Afghanistan Ltd.; dadurch Stärkung der Position von Siemens Kabul gegenüber den afghanischen Behörden
- 1969 Umwandlung von Siemens Afghanistan Ltd. in einen Stützpunkt
- 1977 Auflösung der bisherigen Siemens Afghanistan Ltd.; Gründung der Afghan Electrical Engineering and Equipment Ltd., die die Vertretung der Siemens AG in Afghanistan übernimmt
- 2003 Eröffnung eines ständigen Büros in Kabul [91]
Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Kabul wurde von der Bundesrepublik gefördert. Die Universitäten Köln, Bochum und Aachen waren und sind Partneruniversitäten. Anfang der 1960er Jahren hat die Bundesrepublik Deutschland für die Polizei Akademie in der Nähe des von der Bundesrepublik Deutschland geschenkten Riesenzeltes sowie die Kriminaltechnik ausgestattet. Deutsche Lehrkräfte haben die Polizeistudenten ausgebildet. Wiesbadener Bundesbehörde hat für Polizeibeamte aus Afghanistan im Rahmen der Fördermaßnahmen der Bundesregierung einjährige oder mehrjährige Ausbildungsprogramme entwickelt. Viele Polizeifahrzeuge, Fahrräder und Motorräder und andere Ausrüstung der Polizei stammten aus Deutschland.
Wie wichtig das deutsch-afghanische Verhältnis in 1960er war, zeigen die zahlreichen Staatsbesuche der deutschen Staatsmänner wie Ludwig Erhard am 29. September 1960 als Bundeswirtschaftsminister fünftägig, Kurt Georg Kiesinger am 12. September 1968 dreitägig und am 12. September 1969, jeweils als Bundeskanzler viertägig, Heinrich Lübke als Bundespräsident, Walter Scheel als Außenminister usw. in Afghanistan und die Gegenbesuche der Politiker aus Afghanistan.
Bis Mitte 1970er Jahren bestand für Staatsangehörige aus Afghanistan keine Visumpflicht. Sie konnten sich jeweils 3 Monate im Bundesgebiet aufhalten.
Abbau der Beziehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978 ist die Dynastie des paschtunischen Stammes der Mohammadzai (1933-1978) durch einen prosowjetischen Putsch beendet worden.
Ab dieser Zeit verringerte sich die Zahl der Deutschen aus der Bundesrepublik Deutschland, während sich die Zahl der Fachleute aus den ehemaligen alten Bundesländern kurzfristig erhöhte.
- Insbesondere Paschtunen bzw. persischprechende Paschtunen mit Muttersprache Dari - die Umbenennung Dari in Paschtu geschah 1965- suchten viele Paschtunen als erste Asyl in der Bundesrepublik Deutschland. Nur wenige der Nichtpaschtunen wie Usbeken, Tadschiken und Hazara u.a. kamen bis Deutschland. Viele Hazara berichteten, dass ihre Anträge im europäischen Ausland von Einwanderungsbehörden nicht einmal entgegen genommen wurden, weil sie als Japaner oder Chinesen gehalten worden sind. Dagegen hatten es jene Paschtunen, die unterhalb der Durand-Linie wohnten und die als Staatsangehörige Pakistans sind, leichter im Ausland in den ersten Jahren der afghanischen Fluchtwelle als afghanische Asylberechtigte anerkannt zu werden. Offenbar haben die deutschen Behörden der Migration diesen Missbrauch des Asylrechts rechtzeitig entdeckt.
- 1992 dankte der Präsident der Republik Najiebullah ab.
- 1996 war die Machtergreifung von den Taliban. Die Taliban haben Dr. Najiebullah, dem Gräueltaten zu Zeiten der Sowjet-Invasion nachgesagt werden und seinen Bruder, öffentlich gehängt.
Afghanistan und Deutsche Demokratische Republik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aufnahme der diplomatischen Beziehung erfolgte am 17. Januar 1973. König Zaher Shah erkannte die DDR als Zweiter deutscher Staat an. Ab nun ist in Kabul eine Vertretung der Deutschen Demokratischen Republik eröffnet.
- 1978 stürzten die prosowjetischen Parteien Kalk (überwiegend Paschtunen) und Parcham (überwiegend Nichtpaschtunen) durch einen Putsch das Regime von Daud Khan (Vetter des König Zahir Shah) und übernahmen die Macht und riefen die Demokratische Republik Afghanistan aus. Allmählich wurden die deutschen Fachleuten der Bundesrepublik Deutschland durch Lehrkräfte der DDR ersetzt.
- 1979 marschierten die sowjetischen Soldaten in Afghanistan an. Im Rahmen des Warschauer Vertrages wurden auch deutsche Soldaten aus DDR verwickelt.
- Die Häuser und Liegenschaften der Deutschen Demokratischen Republik wurden seit der deutschen Einheit in Bundeseigentum übergangen und seit 2003 von der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich benutzt. Im April 1973 wurde Zahir Shah von seinem Vetter Daoud Khan gestürzt.
- 1981 verließen alle deutsche Lehrkräfte aus der Bundesrepublik des 1965 in Afghanistan gegründeten Goethe-Instituts in Kabul. Die Mission vom Goethe wird durch Herder-Institut der Deutschen Demokratischen Republik weitergeführt. Auch in den beiden deutschen Gymnasien unterrichteten seit 1981 die Dozenten der DDR. Durch Flucht der Auswanderung und durch Knappheit der Lehrkräfte und Lehrmittelmangel bauten die Qualität und Quantität des Unterrichts ab.
Deutschland und Afghanistan 1978 bis 1979
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Putsch vom 27. April 1978, die prosowjetische Partei bezeichnete ihn als Saurrevolution, haben die 1977 fusionierten Fraktionen der Demokratischen Volkspartei Khalk und Parchtam die Demokratische Republik Afghanistan ausgerufen. Während die wirtschaftlichen, politischen, militärischen und kulturellen Beziehungen zur Sowjetunion zunahmen, bauten die deutsch-afghanischen Regierungsbeziehungen rapide ab. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland begann stattdessen die Flüchtlinge aus Afghanistan in Pakistan humanitär finanziell und materiell zu unterstützen. Ferner nahm die Bundesrepublik Deutschland Flüchtlinge, die ins Bundesgebiet Asylantrag gestellt haben, auf und eine überwiegende Anzahl auch als Asylberechtigte anerkannt worden oder selbst die Abschiebung jenen ausgesetzt, deren Anträge rechtskräftig abgelehnt worden waren.
Deutschland und Afghanistan 1979 bis 1992
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland intensivierte ihre humanitäre Hilfen für Flüchtlinge aus Afghanistan nach der Invasion der Sowjetunion, da nach der Besetzung des Landes durch eine fremde Macht, der ohnehin schon begonnene bewaffnete Kampf gegen kommunistische Regierung im Jahre 1978 in eine nach Auffassung der islamischen Fundamentalisten in einen heiligen Dschihad verstärkt und bewaffnet weitergeführt wurde, zumal die Führer der Modschahedin - in USA und Europa als Freiheitskämpfer bezeichnet worden sind. Führer der islamischen Fundamentalisten haben im antisowjetischen Kampf das Thema der Auswanderung als eine islamische Pflicht nach dem Vorbild des islamischen Propheten (gemeint die Flucht von Mohammed von Mekka nach Medina) vergleichend erklären, so dass nach die Zahl der Flüchtlinge aus Afghanistan ins Ausland rapide stieg. Zwar hat die Bundesrepublik ihre Hilfen als humanitär bezeichnet, aber die Führer der Siebener islamischen Parteien, z.B. Islamische Partei unter Führung von Gulbuddin Hekmatyar, die sich in Pakistan aufhielten, von diesen finanziellen Zuwendungen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland profitiert. Die dreier Parteien der schiitischen Konfession des Islams, z.B. die Wadat-Partei unter der Führung von Abdul Ali Mazari hatten ihre Hauptquartiere im Iran. Von den insgesamt weltweit 10 Mio. afghanischen Flüchtlingen hat die Bundesrepublik über 100 000 aufgenommen. Aufgrund einer Sonderregelung dürfen Staatsangehörige u.a. aus Afghanistan Antrag auf Einbürgerung bei Beibehalten der Erststaatangehörigkeit (Doppelstaatlichkeit) stellen.[92][93] Durch humanitäre Hilfen u.a. der Bundesrepublik [94] und durch direkte und indirekte Bewaffnung der antisowjetischen Kräfte mit Stinger-Raketen. Ferner wurden die islamischen Fundamentalisten bzw. die Vorsitzende der Parteien von Bundes- und Landespolitikern hofiert.
Deutschland und Afghanistan 1992-1996
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wieder in einem Saur Tag, [95] haben die islamischen Modschahedin in Kabul die Macht übernommen. Während die ganze machthabende politische Klasse des Landes, die hohen Offeriere der afghanischen Nationalarmee, bekleidet von Paschtunen und insbesondere Machthaber der paschtunischen Stämme während der Jahre des Widerstands und des bewaffneten Kampfes überwiegend sich im westlichen Ausland, auch in der Bundesrepublik Deutschland, aufhielten, haben die Nichtpaschtunen, insbesondere die Nationale Islamische Vereinigte Front zur Rettung Afghanistans, als Nordallianz bekannt, fusionierten Front zum zweiten Mal in der Geschichte die Macht in Afghanistan übernommen. Auch diese Regierung war nicht in der Lage alle Völker und Stämme Afghanistans zu integrieren. Vor allem die paschtunischen Stämme waren aufgrund der Handelsweisen von Taliban verpönt. Auch diese nichtpaschtunische Regierung konnte die Auswirkungen dieser Beziehungen für die Belange aller Völker widerspiegeln. Paschtunen, die bereits vor Jahren ohnehin das Land verlassen haben, waren an der wichtigsten Staatsposten und an Schlüsselministerien nicht beteiligt.
Deutschland und Afghanistan 1996-2001
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Machtergreifung von Taliban hat die Bundesrepublik Deutschland den Staat Islamisches Emirat Afghanistan nicht anerkannt. Die Botschaft der von Nordallianz dominierende Regierung der überwiegend Nichtpaschtunen war in Bonn bzw. Berlin als legitime Vertreter Afghanistan anerkannt, obwohl in den beiden Ländern keine Botschafter akkreditiert waren. Die Gesandte d.h. Botschaftsrat erledigte geschäftsführend die Botschaftsgeschäfte mit der deutschen Regierung. Ein Vertretungsbüro der Regierung von Taliban war lediglich in Frankfurt von der Bundesrepublik Deutschland während 1996-2001 geduldet, da die Bundesrepublik Deutschland im Sinne hatte, alle Völker und Nationen in Afghanistan völkerübergreifen an einem Tisch zu versammeln.
Deutsche Beiträge zum Wiederaufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die auf Initiative der Bundesrepublik finanzierte und organisierte Afghanistan-Konferenz, inzwischen als Bonn 1 bezeichnet, begünstigte zum ersten Mal in der Geschichte des Landes völkerübergreifend und ausgewogen eine Machtbeteiligung aller Völker, Nationen und Ethnien in Afghanistan. Ab dieser Zeit hätten die deutsch-afghanischen Beziehungen im Interesse der Belange aller Nationalitäten und Völker Afghanistan zu Gute kommen. Bis dahin war die Beziehung Deutschlands zu Völkern Afghanistans geteilt. Zum ersten Mal in der Geschichte Afghanistans sind ab dieser Zeit die Hazaras an der Macht bzw. an den Gesprächen über Staatsbildung bzw. Regierungsbildung in Bonn 1 beteiligt, obwohl die prozentuale Machtbeteiligung einer angemessenen statistischen Erhebung bzw. Volkszählung nicht Rechnung getragen hatte, da bis jetzt in Afghanistan eine solche statistische Erhebung nicht stattfand. Eine solche statistische Erhebung wird auch von Karzai-Regierung immer wieder abgelehnt. Die Bundesrepublik Deutschland gehörte zu der westlichen Ländern, die Burhānuddin Rabbāni bewogen hat, zu Gunsten von Hamed Karzai von seinem Präsidentenamt abzudanken. Die Konferenzen in Afghanistan sowie die sog. traditionelle Stammesversammlungen sind von der Bundesregierung mit Material GTZ und von Friedrich-Ebert-Stiftung mit Konzeptbildung und Moderationsmethoden mitfinanziert und organisiert.
Kaum war das Regime von Taliban gestürzt, hat die Bundesregierung Volker Bausch [96] für Renovierung der beiden deutschsprachigen Gymnasien Amani-Oberrealschule [97] [98] und Aische Durani Mädchen Gymnasium[99] beauftragt. Bereits 2005 waren mindestens ca. 300 deutsche Bürger in Kabul in diversen Bereichen aktiv. Zusätzlich waren mindestens 4000 Soldaten im Lande stationiert und erst nach 2005 im Rahmen der Umstrukturierung in der NATO-Truppen in Afghanistan, ISAF genannt, die Mehrzahl der deutschen Soldaten nach Norden stationiert worden ist. Ferner baute die deutsche Regierung eine Mädchenschule in Balch unter dem Namen einer Dichterin des 10. Jahrhunderts n. C. Beim Wiederaufbau der Jomhoryat-Mädchenschule leisteten deutsche Institutionen einen Beitrag. Manche deutsche NOGs - Nichtregierungsorganisationen bzw. nichtstaatlich - wie z.B. GTZ, Stiftungen wie Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung und weitere Firmen und Institutionen- haben ihre Zweigstelle in Kabul und in manchen anderen Provinzen eröffnet.[100] Erst seit 2002 profitieren alle Bürger und Bürgerinnen Afghanistans einigermaßen ausgewogen, unabhängig von den ethnischen, sprachlichen und kulturellen Eigenarten - von der deutsch-afghanischen Beziehungen sowie von finanziellen Zuwendungen und von den Wiederaufbaumaßnahmen, obwohl die nichtpaschtunischen Minister eher einen repräsentativen Charakter und keine Entscheidungsmacht besitzen. Die schnellsten und unbürokratischen Hilfen leisten die deutschen Soldaten effektiv und effizient im Lande. Zahlreiche Reiseberichte bestätigen und loben die Leistungen Deutschlands. Institutionen der deutschen Regierung schließen wegen der Effektivität und Effizient auch Verträge mit den jeweiligen Gouverneuren und örtlichen Behörden, in denen z.B. die Soldaten der Bundeswehr stationiert sind. Sonst müssen diese Verträge aufgrund der zentralistischen Strukturen des Landes zwischen Zentralregierung und den jeweiligen Provinzen mehrmals hin und her zugesendet werden.
Die Wiederaufbaumaßnahmen in Afghanistan sowie die Beiträge Deutschlands für Gute Regierungsführung und Korruptionsbekämpfung betragen bis 2010 insgesamt 1,4 Mrd. Euro. Die Kosten für das militärische Engagement Deutschlands, des Bundeswehr-Einsatzes sind hier nicht aufgezählt. Während Deutschlands Waren wie Maschinen, Elektrogeräte sowie Anlagen nach Afghanistan importiert werden, exportiert Afghanistan in den letzten Jahren traditionelle Waren wie Teppiche, Trockenfrüchte und Textilen, Schmuckwaren sowie Edelsteine u.a. Gegenstände aus Lapis Lazuli im Werte von 4,2 Mio. Euro im Jahre 2009.[101]
Schätzung und Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie die Einflüsse Deutschlands bei den Regierungsbildungen in Afghanistan sind, zeigen, dass deutsche Staatsangehörige, die in Deutschland promoviert bzw., studiert haben und hier eigentlich ihre Hauptwohnsitze haben, von Hamed Karzai als Minister bzw. als Vizeminister (dt. Staatssekretär) ernannt worden sind: Hier einige Namen: Dr. Rangin Dadfar Spanta, Ex-Außenminister und heutiger Chef der Nationalen Sicherheit, Dr. Momammad Amin_Farhang, Minister für Wiederaufbau und später Wirtschaft, Bochumer Universität, Schwager des König Zahir Shah, Dr. Mohammad Azam Dadfar (Aachener Universität), Dr. Mohammad Jalil Shams (Wirtschaftsminister)[102], Dr. Ing. Qiamuddin Djalalzada (Aachener Universität), Vizeminister für Städtebau, Diplom Ing. Kramuddin Djalalzada (Uni Aachen) und zahlreiche weitere Staatssekretäre und hohe Beamten, die in Afghanistan in verschiedenen Ministerien hohe Positionen bekleiden. Und nicht zuletzt ist Abdul Rahman Ashraf Uni Tübingen, von seinem Vetter Zalmay Rassoul, derzeitige Außenminister von Afghanistan in Berlin ernannt.
Deutschland leistet zwar einen großen Beitrag in Bereichen der Korruptionsprävention, Nepotismus sowie der guten Regierungsführung, da die Fachleute in den Bereichen eingesetzt worden sind. Ferner sind die sog. Auslandafghanen wegen ihrer sicheren internationalen Einkommensfinanzierung- ihre afghanische Einkommen sind sehr gering - nicht auf Korruption angewiesen sind, um ihre mehrköpfigen Familienmitglieder ernähren zu können. Außerdem befinden sich ihre Familienmitglieder in Bundesgebiet, wie sie selber in Interviews darauf hinweisen. Allerdings hat Deutschland den Beglaubigungsurkunde eines deutsch-afghanischen Staatsangehörigen, angenommen, der wegen Nepotismus, in Berlin als Botschafter eingesetzt worden ist. Er hat eigentlich in Tübingen Bergbau studiert. Auf jeden Fall hat er die Eignung und die Kompetenz in Industrie und Bergbau beschäftigt zu werden, da Afghanistan über enorme Potenziale, riesige Mineralvorkommen, Öl- und Gas, Gold, Kupfer Lithium usw., verfügt. Die deutsch-afghanischen Beziehungen sind in den wirtschaftlichen Bereichen ausweitbar.
Deutsche Kriegsbeteiligung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe auch: Deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan
In Folge der Terroranschläge am 11. September 2001 kam es zum US-geführten Krieg in Afghanistan. Im Rahmen der Operation Enduring Freedom sind aufgrund eines Beschlußes des Deutschen Bundestags vom 22. Dezember 2001 seit dem 2. Januar 2002 deutscher Streitkräfte in Afghanistan stationiert. Von 2002 bis 2012 wurde die Mandatsobergrenze für deutsche Truppe schrittweise von 1.200 auf 5.350 erhöht.[103] Im Januar 2012 beschloss der Deutsche Bundestag die Reduzierung der Höchstgrenze für die einzusetzenden Soldaten von 5.350 auf 4.900 Soldaten.[104] Die Haupteinsatzgebiete der Bundeswehr sind die Provinzen Kundus, Balkh, Takhar, Badakhshan und Baglan im Norden Afghanistans. Bis Anfang Februar 2012 kamen 53 deutsche Soldaten ums leben.[105]
Seit 2002 besuchen zahlreiche deutsche Staatsmänner - und Frauen Afghanistan im Rahmen der ISAF. Aufgrund einer Sondervereinbarung besteht für Regierungsmitglieder dieser Staaten keine Visumpflicht. Bundeskanzler Schröder, Außenminister Joschka Fischer, und Bundeskanzlerin und insbesondere die Verteidigungsminister wie Peter Struck, Franz Jung, Karl-Theodor zu Guttenberg - nahm er an einer Talk-Show bei Johannes B. Kerner teil- und Thomas De Maiziere besuchten mehrmals Afghanistan. Auch die deutschen Verteidigungsminister wurden von dem Staatspräsidenten Afghanistan Hamed Karzai empfangen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Conrad Schetter: Ethnizität und ethnische Konflikte in Afghanistan. Berlin 2003
- Habibo Brechna, Die Geschichte Afghanistans: Das historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre, 2005
- Ludwig W. Adamec: Historical Dictionary of Afghanistan, 4rd. ed., 2012
- Ludwig W. Adamec: Afghanistan's Foreign Affairs to the Mid-Twentieth Century: Relations with the USSR, Germany, and Britain. Tucson: University of Arizona Press, 1974
- Ludwig W. Adamec. Afghanistan, 1900-1923: A Diplomatic History. Berkeley: University of California Press, 1967
- Willy Kraus (Hrsg.):Afghanistan 1975
- Conrad Schetter: Kleine Geschichte Afghanistan, 2004
- Max Klimnburg Afghanistan: Das Land im historischen Spannungsfeld Mittelasiens, Wien 1966
- Clements, Frank A.: Conflict in Afghanistan: a historical encyclopedia, 2003
- Said Jamaludin Al Afghani: (Tatimmat al-bayan fi tarikh al-Afghan; تتمة البيان في تاريخ الأفغان; Folgeaussagen über die Geschichte der Afghanen), Ägypten, 1901, S. 13 ff
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen des deutschen Auswärtigen Amtes über die Beziehungen zu Afghanistan
- Amani Oberrealschule
- Aischa Durrani Mädchengymnasium
- amani-ors-kabul und ayshaschule
- Bundeszentrale für politische Bildung Deutschlands Engagement in Afghanistan-Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart
- hydro-afghanistan
- Elektrizitätswerke als Talsperre
- [1]
- welt.de Aufträge für Siemens
- [2]
- Polizeiakademie Kabul
- deutsch-afghanische Polizeiphoto vor ca. 40 Jahre)
- sechs Provinzen 1980-1910
- Digitalisat bei archive.org
- Controversial plan to split up Afghanistan
- Gibt es bald ein Nord- und Südafghanistan?
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Diverse wirtschaftliche Projekte werden durch NGOs realisiert
- ↑ Außenstelle der deutschen Vertretuung in Herat
- ↑ Außenstelle der deutschen Botschaft in Mazar i Sharif
- ↑ die Botschaft von Afghanistan
- ↑ Berlin, Grünwald und Absurdistan Generalkonsulat von Afghanistan wird eröffnet
- ↑ Paschtunen sind in Stämmen und Unterstämmen und Clans gegliedert.
- ↑ Afghanistan ist seit seiner Namensgebung 1850 und vor allem seit 1919 bis heute ein verletzlicher und instabiler Staat.
- ↑ Klimburg 1966 meinte, dass ohne diese Grenzfestlegung des Amu Darja Amudarja das südliche Turkestan (Nordafghanistan) über kurz und lang in das russische Imperium eingegliedert worden wäre in: Klimburg 1966, S.53
- ↑ Während Afghanistan diese neue Grenze anerkannte, verweigerte Persien seine Zustimmung": in Genese des afghanischen Nationalismus in: Schetter 2003, S.219
- ↑ Die sechs Provinzen in der Zeit von Amir Abdul Rahman Khan hießen: Provinz Afghani Turkestan, Provinz Badachschan mit Wakhan-Korridor, Provinz Herat, Provinz Kandahar, Provinz Farah und Provinz Kabul
- ↑ Während Pakistan die Durand-Linie anerkannt hat, verweigert Afghanistan seine Anerkennung aus ethno-nationalistischen und geo-strategischen Gründen, so Conrad Schetter, 2008. Selbst die Regierung Karzai hat 2012 den Amerikanern übel genommen, als führende Persönlichkeiten die Durand-Linie als international anerkannte Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan bezeichneten.
- ↑ Die drei Rahmenbedingungen lauten: Ethnonym Afghan 2. Territorium für Staat und 3. Staatsreligion: die war bis 2004 die hanafistische Richtung des Islams, mehr dazu Conrad Schetter 2003, S. 220 ff
- ↑ Auch wird zwischen diese Bezeichnungen keinen Unterschied gemacht, da die Bedeutung der Begrifflichkeiten nicht auf staatliche Diktat geändert werden können. So ist heute eine Vogel-Strauß-Politik mißbraucht, wonach das Staatsvolk und deren echten Repräsentaten sich ausgerechnet auf jene Bedeutungen beziehen, insbesondere, wenn es um Einheit der Paschtunen d.h. die Errichtung eines Großafghanistan bzw. Paschtunistan geht.
- ↑ Said Jamaludin Al Afghani: (Tatimmat al-bayan fi tarikh al-Afghan; تتمة البيان في تاريخ الأفغان; Folgeaussagen über die Geschichte der Afghanen), Ägypten, 1901, S. 13 ff
- ↑ Das Trauerspiel von Afghanistan ist der Titel einer Ballade von Theodor Fontane, die in Dichtform einen Überblick über den Krieg in Afghanistan, hier Ersten Anglo-afghanischen Krieg gibt. Gemeint war, dass von einer ca. 13000 Mann starken Armee nur Dr. William Brydon die Stadt Jalalabad erreichte. Charakteristisch ist für dieses Gebiet, dass seine Bewohner durch spontane Aufstände und nicht durch Kriegserklärungen der Herrscher gegen die Eindringlinge z.B. England, Rußland usw. kämpften. Die Herrscher des Landes haben stets mit ausländischen Besatzern und Invasoren kooperiert.
- ↑ Habibo Brechna, Die Geschichte Afghanistans: Das historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre, Zürich, 2005, S.155
- ↑ Ludwig W. Adamec, Historical Dictionary of Afghanistan, Lanham 2012, S. 160
- ↑ Ghain (Arabischer Buchstabe) bzw. Ġ wird auch [gh] geschrieben; dieses Phon wird hinten im Rachen ähnlich dem dt. Gaumen-r, z.B. in wäre bei Norddeutschen ausgesprochen; die Namensänderung von Afghanistan als Land der Afghanen ist in der Innenpolitik Afghanistans auf der Tagesordnung; diese Frage ist im Ausland nicht aktuell, wohl aber die Teilung des Landes in Nord und Süd sowie in acht Zonen, angeregt durch britische und us-amerikanische Politiker.
- ↑ Habibo Brechna, 2005, S. 241
- ↑ Vgl. Seine Kriegsaktivitäten [...] wie z.B. gegen Hazara, unterstützten die Briten mit umfangreicheren Waffenlieferungen
- ↑ Adamec, 1967, Seite 17-27; Vgl. Conrad Schetter, 2003, S. 220
- ↑ Schetter 2003, S. 217
- ↑ Professor an der Universität Kabul und heute in Berkeley, University of California
- ↑ Vgl. Conrad Schetter, 2003, S. 223 ff
- ↑ ebenda S. 228 ff
- ↑ ebenda S. 227 ff.
- ↑ Vgl. Conrad Schetter: Ethnizität und ethnische Konflikte in Afghanistan. Berlin 2003
- ↑ http://www.aric.de/fileadmin/users/aric/PDF/Afghanistan.pdf
- ↑ ebenda S.1
- ↑ siehe auch Conrad Schetter 2003
- ↑ Farsi-Variation des Arabischen Emir
- ↑ Ludwig W. Adamec, 1974 hat hier unveröffentlichte geheimen Dokumente aus den indischen, britischen und deutschen Archiven in seinem Buch Afghanistan's Foreign Affairs to the Mid-Twentieth Century: Relations with the USSR, Germany, and Britain. Tucson: University of Arizona Press, 1974 veröffentlicht, aus denen er die komplizierten politischen Verwicklungen und Zusammenhänge des Großen Spiels der kolonialen Mächte zu erklären suchte.
- ↑ Ludwig W. Adamec: The A to Z of Afghan Wars, Revolutions and Insurgencies,Lanham, 2. Auflage 2005, S. 40
- ↑ Ludwig W. Adamec: Historical Dictionary of Afghanistan, 4rd. ed., 2012, S. 162
- ↑ Ludwig W. Adamec. Historical Dictionary of Afghanistan, 4rd. ed., 2012, S. 162; Vgl. Ludwig W. Adamec. Afghanistan, 1900-1923: A Diplomatic History. Berkeley: University of California Press, 1967
- ↑ Rupert Neudeck: Jenseits von Kabul – unterwegs in Afghanistan, , München, 2003, S. 64f
- ↑ Adamec, 2012, ebenda
- ↑ ebenda
- ↑ ebenda
- ↑ Germany-Afghanistan-Relations in: Adamec 2012, S. 162
- ↑ Deutsche Welle: Dauerbrenner Afghanistan in Deutschland vom 13.08.2007
- ↑ Deutschland förderte den Wiederaufbau des Pavillons in Zusammenarbeit mit Afghan Rehabilitation Group (ARG) und der Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf
- ↑ Adamec 2012, S. 162
- ↑ K. Jäkel: Fünftausend Jahre Geschichte auf dem Boden des Landes in: Willy Kraus (Hrsg.):Afghanistan 1975, 3. Aufl. S.122
- ↑ Ein deutscher James Bond in Kabul in: http://www.heise.de/tp/artikel/14/14080/1.html
- ↑ [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14322834.html DER SPIEGEL 6/1980 04.02.1980 Für Kaiser Wilhelm durch die Salzwüste
- ↑ Deutsche in Afghanistan: Die Abenteuer des Oskar von Niedermayer am Hindukusch, herausgegeben von Matthias Friese und Stefan Geilen, 2002
- ↑ http://www.planet-wissen.de/laender_leute/naher_und_mittlerer_osten/afghanistan/deutsch_afghanische_beziehung.jsp
- ↑ Clements, Frank A.: Conflict in Afghanistan: a historical encyclopedia, 2003, Pgs 6-8
- ↑ Vogel, Renate: Die Persien- und Afghanistanexpedition Oskar Ritter v. Niedermayers 1915/16. Osnabrück: Biblio Verlag 1976 (= Studien zur Militärgeschichte, Militärwissenschaft und Konfliktforschung, Bd. 8
- ↑ Clements, Frank A. 2003, S. 7
- ↑ http://www.kabul.diplo.de/contentblob/2256574/Galeriebild_gross/2405446/b_Babur_Garten.jpg
- ↑ http://www.bpb.de/internationales/asien/afghanistan/48614/deutschlands-engagement?p=all
- ↑ Der Freundschafts- und Handelsvertrag ist 1916 bereits vor Akkreditierung der Konsuls und Botschafter bzw. Gesandtschaften der beiden Regierungen abgeschlossen worden
- ↑ ebenda
- ↑ http://www.siemens.com/history/de/laender/afghanistan.htm
- ↑ http://www.darulaman.de/index.htm
- ↑ http://www.andrewgrantham.co.uk/afghanistan/railways/kabul-to-darulaman-railway/
- ↑ http://www.darulaman.de/
- ↑ Harald Wixforth in:Berghoff/Kocka/Ziegler (Hrsg.):Wirtschaft im Zeitalter der Extreme - Beiträge zur Unternehmensgeschichte, Beck-Verlag, München 2010 S. 100.
- ↑ M. T. Mokhtarzada:Entstehung und Entwicklung der deutsch-afghanischen Beziehungen: unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungshilfe der Bundesrepublik Deutschland für Afghanistan während der ersten Entwicklungsdekade, Berlin, 1972, S.52
- ↑ http://www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2205138/Auslandsschulwesen/NeuesausderZfA/2008/Jung__Amani.html?__nnn=true
- ↑ http://www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2205138/Auslandsschulwesen/NeuesausderZfA/2011/DelegationAfghanistan.html?__nnn=true
- ↑ Auszüge aus einem Artikel von Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Franz Schmidt - Berlin aus der Zeitschrift :Die Deutsche Schule im Auslande (Juli/August 1935)
- ↑ Paghman
- ↑ http://www.amani-ors-kabul.com/beitraege/lycee.htm
- ↑ Adamec, 2012, S. 20 ff
- ↑ Neupersisch ist mit arabischer Schrift
- ↑ Afghanistan TV
- ↑ http://img40.photobucket.com/albums/v123/visioninthedark/EISENHOWER%20DEC%201959%20AFGHAN%20VISIT/Afghan_2_Dec_1959_-_Edit_2.jpg
- ↑ http://img40.photobucket.com/albums/v123/visioninthedark/EISENHOWER%20DEC%201959%20AFGHAN%20VISIT/Afghan_1_Dec_1959_-_Edited.jpg
- ↑ Ludwig W. Adamec, 1974, 1974, S. 17., 19, 223
- ↑ http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2003/01/13/a0134
- ↑ http://www.welt.de/politik/deutschland/article13804438/Schaendliches-Trauerspiel-um-den-Bundespraesidenten.html
- ↑ Habibo Brechna, Die Geschichte Afghanistans: Das historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre, 2005
- ↑ http://www.afghan.de/index.php?name=Forums&file=viewtopic&t=1855
- ↑ Clements, Frank A, ebenda
- ↑ http://www.deutsches-museum.de/sammlungen/ausgewaehlte-objekte/meisterwerke-ii/junkers/
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- ↑ Frust in Afghanistan
- ↑ In einem Interview mit Dr. Hans-Peter Keitel von Uta Knapp und Helge Toben vom 04.02.2004 dpa
- ↑ http://amani.get-concept.de/images/amani-schul-gebaeude-1929-1.jpg Amani-Oberrealschule-gebaeude-1929
- ↑ sara-luebke-kabul http://www.welt.de/politik/deutschland/article13804438/Schaendliches-Trauerspiel-um-den-Bundespraesidenten.html Der Präsident wird militärisch, allerdings mit Uniformen als deutschen Hilfsbeständen, geehrt
- ↑ Bis zu 60er Jahren war der Begriff Dari unbekannt
- ↑ Vgl.Michael Roeder 2010
- ↑ http://www.flickr.com/photos/east_med_wanderer/3768847490/
- ↑ Vgl. Wirtschaft: in Willi Kraus (Hrsg): Afghanistan 1974
- ↑ Ghulam Mohammad Farhad war der Begründer vom „Afghan Electric Company“, die mit Deutschland bzw. mit Siemens zusammenarbeitete.
- ↑ ebenda Siemens
- ↑ http://www.einbuergerungstest.biz/einbuergerung-allgemein/doppelte-staatsbuergerschaft#Abstammungsprinzip
- ↑ 2011 allein in München haben sich 233afghanische Staatsangehörige einbürgern lassen
- ↑ Deutschland dürfte gemäß Verfassung keine Rüstung an den Krisengebieten schicken. Außerdem wolle Deutschland ihre Beziehung zur Sowjetunion nicht auf Spiel setzen u.a. auch wegen deutscher Einheit
- ↑ Saur (Stier) ist der 2. Monat des iranischen Kalenders 21.April bis 20. Mai in Schaltjahr 21.Mai
- ↑ http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/huenfeld/Huenfeld-Paedagoge-Bausch-neuer-Direktor-der-Point-Alpha-Stiftung;art17,454780
- ↑ http://www.amani-oberrealschule.com
- ↑ http://www.amani-ors-kabul.com
- ↑ http://www.afghan-aid.de/durani_highschool.htm
- ↑ Wenn es um die Aufsichtspflicht der afghanischen Behörden handelte; hieß es, sie seien Nichtregierungsorganisationen. Aber wenn um Interessenwahrnehmungen gegenüber der afghanischen Behörde handelt, werden sie als staatliche Institutionen erklärt. Die Mitarbeiter dieser Institutionen besitzen Diplomatenpässe wegen der Immunität bzw. wegen ihrer Sicherheit, obwohl sie weder zu diplomatischen noch zu konsularischen Mannschaften Deutschlands angehören. Dennoch war die Beziehung zwischen Bürgern Afghanistans und den deutschen Organisationen freundlich
- ↑ http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=74524.html
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/politik/afghanische-minister-in-berlin-stellen-sie-endlich-die-positiven-dinge-dar-1.271985
- ↑ Entwicklung der Mandatsobergrenze
- ↑ Bundestag verkleinert Bundeswehrkontingent
- ↑ Deutsche Opfer in Afghanistan (engl.)
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