Benutzer:Nin-TD/Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Oker
Heudeber-Danstedt–Oker | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke in Wernigerode mit der Harzer Schmalspurbahn, 2021 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 6425 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 320, 330, 354 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 39,8 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | nein | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Oker ist eine 40 Kilometer lange, eingleisige, nicht-elektrifizierte und unterbrochene Hauptbahn (Bad Harzburg–Oker: Nebenbahn) am Nordharzrand. Sie trägt zumindest zwischen Oker und Bad Harzburg den traditionellen Namen Harzhexenbahn.[3]
Die Strecke ist zwischen den Bahnhöfen Bad Harzburg und Ilsenburg aufgrund der Deutschen Teilung offiziell stillgelegt und zwischen Bad Harzburg und Stapelburg entwidmet und abgerissen.
1996 wurde ab Ilsenburg die Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg auf Teilen der stilgelegten Bahnstrecken Heudeber-Danstedt–Oker und Halle–Vienenburg eröffnet, um eine Anbindung nach Westen hierüber herzustellen.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heudeber-Danstedt–Stapelburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke beginnt im Bahnhof Heudeber-Danstedt. Sie geht hier heute nahtlos aus der Bahnstrecke Halle–Vienenburg hervor, die westlich von Heudeber-Danstedt bis zur Landesgrenze Niedersachsen stillgelegt und teilweise überbaut ist. Von hier aus verläuft sie geradlinig nach Südwesten zum Wernigeröder Hauptbahnhof, in welchem Anschluss an die Harzer Schmalspurbahn besteht.
Ab Wernigerode verläuft die Bahnstrecke nah am Harzgebirge entlang. Sie durchquert Darlingerode, führt nördlich an Drübeck vorbei und erreicht danach den Bahnhof Ilsenburg. Die Strecke ist ab Ilsenburg bis Bad Harzburg offiziell entwidmet, allerdings wird das Gleis bis zum Israelsberg südlich von Stapelburg als Teil der Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg übergangslos benutzt.
Stapelburg–Bad Harzburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke ist ab Stapelburg zurückgebaut. Der Gleisdamm ist zwischen Stapelburg und Bad Harzburg auf Luftaufnahmen bis heute jedoch deutlich erkennbar. Der alte Bahnverlauf führt südlich von Stapelburg zur ehemaligen Innerdeutschen Grenze an der Ecker. Das Bahnviadukt über die Ecker besteht bis heute und verfügt über Gleisreste.
Westlich der Ecker führte die Bahnstrecke südwestlich an Eckertal vorbei und querte den Schimmerwald. Die Bahntrasse kreuzte hier die heutige L 501. Sie führte weiter durch das Zellholz und das Heinische Bruch an den Südrand von Westerode, wo die Bahntrasse durch die Quellesiedlung teilweise überbaut ist. In einem engen Bogen umrundete die Bahnstrecke den Hornberg und unterquerte hier die Bundesstraße 4. Im Rahmen des autobahnähnlichen Neubaus dieser Straße Mitte des 20. Jahrhundert wurde die Bahnstrecke vorgesehen und überbrückt. Die Trasse mündete anschließend in den Kopfbahnhof Bad Harzburg.
Bad Harzburg–Oker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Trassenverlauf zwischen Bad Harzburg und Oker wird bis heute genutzt und verbindet auf kurzer Strecke die Täler der Oker und der Radau. In Schlewecker Stadtteilgebiet überquert die Bahnstrecke mit einem Brückenbauwerk die Radau und die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg. Anschließend schneidet die Bahnstrecke Harlingerode mittig und umkurvt den Langenberg von Norden. Westlich von Harlingerode werden die Schlackenhalden und Deponien des historischen Hüttenwerks Harz beziehungsweise des jetzigen Recyclingparks Harz durchquert. Nachdem die Bahnstrecke im engen Radius den Ort Oker im Verbund mit der Bahnstrecke Vienenburg–Goslar quert, endet sie am Bahnsteig 3 im Bahnhof Oker und geht hiernach in die Bahnstrecke nach Goslar über.
Die Strecke bildet zusammen mit den Bahnstrecken Vienenburg–Goslar und Braunschweig–Bad Harzburg ein auf Karten auffälliges Dreieck.
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Trasse mit Stellwerk im Bahnhof Ilsenburg, im Hintergrund das Empfangsgebäude.
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Signalbrücke am Bahnhof Bad Harzburg mit zwei von Erixx betriebenen Triebfahrzeugen.
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RE 10 aus Hannover westlich von Harlingerode.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfänge bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bau Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Direktverbindung zwischen Halberstadt, Heudeber-Danstedt und Vienenburg bestand mit der Bahnstrecke Halle−Vienenburg seit 1869. Diese nahm zwar den kürzesten Weg, ließ jedoch so den dichter besiedelten Harzrand und damit Städte wie Wernigerode und Ilsenburg aus. Der schon damals wichtige Touristenort Wernigerode konnte in Berlin durchsetzen, dass die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft zum Bau einer etwa neun Kilometer langen Zweiglinie ab Heudeber-Danstedt verpflichtet wurde. Diese stand ab dem 11. Mai 1872 zur Verfügung.
Nun mehrten sich Forderungen auch aus Ilsenburg mit seiner damals wachsenden Eisenindustrie. Es kam zu langen Verhandlungen über eine Bahnverbindung Wernigerode–Ilsenburg–Bad Harzburg mit möglicher Verlängerung Richtung Goslar, die nach damaliger Einschätzung nicht wirtschaftlich gewesen wäre. Am Ende ließ sich die Preußische Staatsbahn doch noch zum Bau bewegen; am 20. Mai 1884 wurden Ilsenburg und Wernigerode miteinander verbunden. Für eine Strecke mit rein regionaler Bedeutung nahm man auch einen kurvenreichen Verlauf in Kauf. Durch Trassierungsfragen und den Widerstand von Grundbesitzern wurde der Weiterbau nach Bad Harzburg weiter verzögert. Erst ab 1. Oktober 1894 wurde auch hier der Verkehr über Stapelburg und Eckertal, von Anfang an mit durchgehenden Personenzügen von Bad Harzburg nach Halberstadt, aufgenommen.
Bau Bad Harzburg–Oker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem wachsenden Eisenbahnverkehr hatte der nördlich gelegene Bahnhof Vienenburg zunehmend mit Überlastungserscheinungen zu kämpfen, da hierüber zwischen Bad Harzburg und Goslar die kürzeste Schienenverbindung bestand. Am 31. Dezember 1902 richtete die Herzogliche Kreisdirektion des Landkreises Wolfenbüttel in diesem Zusammenhang an das Herzoglich Braunschweigische Eisenbahnkommissariat den Wunsch nach einer Bahnstrecke Oker – Bad Harzburg. Zudem war ein eigener Bahnanschluss mehreren Industrien (Mathildenhütte, Sägewerk Klages) in Harlingerode und Schlewecke dienlich.
Am 8. Mai 1906 begannen durch die Polizeidienststelle Harzburg die Vorbereitungen zum Geländekauf zwischen Bad Harzburg und Oker. Das Herzogtum Braunschweig übernahm die Kosten für die Wege und Vorflutanlagen, während die übrige Finanzierung durch die Preußische Eisenbahndirektion erfolgte. Die Trassierungs- und Betriebsstellenlagepläne lagen 1907 aus, wurden aber wegen des Widerstands des Harlingeröder Holzfabrikanten Heinrich Klages geändert, um in Harlingerode die Güterverladung von seinem Sägewerk aus zu ermöglichen. Auch zwischen Bad Harzburg und Oker verzögerte der Widerstand der dortigen Grundbesitzer die Planungen zum Weiterbau. Ein Boniteur namens Tapp aus Holzminden war für die Einigung mit den ca. 100 Grundstückseigentümern zwecks Grunderwerb für die Bahnstrecke zuständig. Pro Hektar abzutretendem Land wurde ein Betrag von ungefähr 18.000 Mark vereinbart, wobei die Grundstückseigentümer unterschiedliche Beträge erhielten. Weigerten sich die betroffenen Landeigentümer zu einer Einigung, war eine Enteignung möglich.
Am 15. Juli 1910 wurde der Bau der Bahnstrecke offiziell begonnen. Es waren Geländearbeiten nötig, die das erste Baujahr in Anspruch nahmen. Probleme ergaben sich durch Grabungen im Harlingeröder Bruch, die zu Wassereinbrüchen führten und umfassende Drainagemaßnahmen nötig machten. Der Arbeitszugbetrieb war ab dem 1. September 1911 zugelassen. Es wurden im Rahmen der Bauarbeiten rund 230.000 m³ Boden bewegt und rund 9.000 m³ Beton für Brücken und Durchlässe verbaut.[3] Am 1. Mai 1912 konnte die Preußische Staatsbahn offiziell den Betrieb aufnehmen. Zusammen mit der Bahnlinie eröffnet wurden der Bahnhof Harlingerode und der Haltepunkt Schlewecke (Harz).
Betrieb bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An die Bahnstrecke wurde 1919 westlich von Harlingerode die Zahnradbahn Metall- und Farbwerke Oker als Gleisanschluss im heutigen Bahnhof Oker Ost angeschlossen. Im Zuge der Errichtung des Hüttenwerks Harz wurde ab 1935 der Bahnhof Oker Ost erweitert. Die Grube Hansa schloss 1938/39 eine Drahtseilbahn zur Eisenerzabfuhr an den Bahnhof Harlingerode an. Im 20. Jahrhundert fand auf der Bahnstrecke dank dieser Erweiterungen nach Westen signifikanter Güterverkehr über den Bahnhof Oker Ost (Hüttenwerk Harz, Metall- und Farbwerke Oker), den Gleisanschluss der Harz-Lahn-Erzbergbau AG (Grube Hansa) und den Bahnhof Harlingerode (Sägewerk Klages u.A.) statt.
Auch wenn diese Verbindung hauptsächlich der Erschließung der Region diente, gab es eine Reihe von Fernzügen, darunter in den 1930er Jahren durchgehende Kurswagen Hamburg–Wernigerode–Berlin. Der Ost-West-Güterverkehr mied hingegen den steigungsreichen Harzrand und fuhr über Vienenburg.
Betrieb ab 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl die Strecke keine schweren Zerstörungen erlitten hatte, wurde sie 1945 mit der Teilung Deutschlands in Besatzungszonen zwischen Stapelburg und Eckertal unterbrochen. Die Deutsche Bundesbahn gab den Personenverkehr von Bad Harzburg nach Eckertal 1958 auf, den Güterverkehr 1973.[4] Für eine Nebenbahn ungewöhnlich, wurde die Strecke in Westdeutschland auch von D-Zügen befahren.
Die Deutsche Reichsbahn zog den öffentlichen Verkehr 1961 von Stapelburg bis Ilsenburg zurück, da die Strecke im Bereich Stapelburg nah an der Grenze lag. Die Strecke blieb hier jedoch als Anschlussbahn für Militärtransporte erhalten.
Im Westabschnitt wurde die Zahnradbahn zu den Metall- und Farbwerken Oker Anfang der 1950er-Jahre außer Betrieb genommen. Zum 30. Juni 1976 wurde der Passagierhaltepunkt Schlewecke aufgelassen. Der Bahnhof Harlingerode war ab 1982 nach umfangreichen Rationalisierungsmaßnahmen nur noch Haltestelle mit angegliedertem Gleisanschluss, der Passagierhaltepunkt wurde zum 31. Mai 1987 offiziell aufgelassen.
Betrieb ab 1989
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Wende und friedliche Revolution in der DDR wurde nach dem Mauerfall im Dezember 1989 das Streckenstück Ilsenburg–Stapelburg wiedereröffnet und in den Folgejahren intensiv über einen oder mehrere Lückenschlüsse zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Nordharz diskutiert. Es erwies sich bald, dass Bundesregierung und Bahn maximal eine Verbindung zeitnah finanzieren würden. Die Steigungen bei und der Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof Bad Harzburg wurden für den Verkehr als ein zu großes Hemmnis gesehen.
Daher wurde die Bahnstrecke Ilsenburg−Vienenburg als Ersatz der unterbrochenen Bahnstrecke zwischen Halle und Vienenburg gewählt, die nun den Verkehr über Wernigerode und Ilsenburg mit aufnahm. Am 12. April 1995 wurde die Strecke Ilsenburg–Stapelburg daher erneut stillgelegt und zum 2. Juni 1996 die neue Verbindung in Betrieb genommen. Drei alte Naturstein-Gewölbebrücken der alten Bahnstrecke zwischen Ilsenburg und Bad Harzburg aus dem Baujahr 1869 konnten dabei erhalten werden.
Auf der Strecke wurden anfangs auch Interregiozüge eingesetzt, die aber bald wieder aus dem Fahrplanangebot verschwanden.
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Streckenzustand der Bahnstrecke Bad Harzburg−Oker war um 2000 schlecht. Aufgrund dessen war die Strecke nach Ansicht einiger Kommunalpolitiker stilllegungsgefährdet.[5] Die letzte Betriebsstelle zwischen den Bahnhöfen Bad Harzburg und Oker, der Bahnhof Oker Ost, wurde am 27. Oktober 2001 aufgelassen.[2]
2007 wurde die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt, sie erhielt neue elektronische Stellwerke und wurde für den Einsatz von Neigetechnik ausgerüstet. Ab Dezember 2007 ist sie wieder durchgängig befahrbar. Im Zuge des Umbaus wurden fast alle alten Stellwerke sowie der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof Ströbeck abgerissen. Die Denkmalschutzbehörden erstatteten Anzeige. Ein Vorsatz konnte der Deutschen Bahn jedoch nicht nachgewiesen werden.
Seit dem Fahrplanwechsel 2008 hat sich die Fahrzeit östlich von Ilsenburg aufgrund abgeschlossener Sanierungsmaßnahmen weiter verkürzt.[6]
Der Fahrplan 2009 sah zwischen Oker und Bad Harzburg vier Linien im Zwei-Stunden-Takt vor, den Harzexpress, einen weiteren RegionalExpress nach Hannover, sowie Regionalbahnen von und nach Braunschweig, Göttingen und Kreiensen.
Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 fuhren die Züge des Regional-Express Halle (Saale)–Goslar bis nach Hannover über Hildesheim. DB Regio setzte bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 auf dieser Linie Neigetechnik-Triebwagen der Baureihe 612 ein. Auf der ehemaligen Regionalbahn-Linie Halle (Saale)–Halberstadt–Vienenburg setzte DB Regio bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2005 Triebwagen der Baureihe 642 ein. Die Transdev Sachsen-Anhalt betrieb von 2005 bis 2018 das Nordharznetz, zu dem auch der Regionalexpress Magdeburg–Goslar gehörte. Zwischen 2015 und 2018 betrieb sie außerdem den Regionalexpress Halle–Goslar.
Im Oktober 2018 wurde der Abschnitt von der Einmündung in die Bahnstrecke Goslar–Vienenburg in Oker bis zum Rupenklint westlich von Harlingerode saniert; dazu wurde der Oberbau mit Ausnahme der Schienen ersetzt. Der restliche Streckenabschnitt bis in die Einfädelung in die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg unterlag im Herbst 2020 einer Sanierung, bei der die alten Holzschwellen durch Betonschwellen ersetzt wurden. Die Gleisanlagen des aufgegebenen Güterbahnhofs Oker Ost südlich der Bahnlinie wurden im Frühjahr 2021 abgerissen.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie dient ab Ilsenburg über Wernigerode dem Verkehr von Goslar nach Halberstadt und Magdeburg/Halle (Saale) und hat damit für den Nordharzraum eine wichtige touristische Bedeutung. In Wernigerode besteht Anschluss an die Harzer Schmalspurbahnen. Ab Bad Harzburg dient sie dem Verkehr in Richtung Goslar–Kreiensen (–Göttingen) und nach Hildesheim und Hannover.
Personennahverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke liegt zwischen Oker und Bad Harzburg im Verkehrsverbund Region Braunschweig und zwischen Ilsenburg und Heudeber-Danstedt im Zuständigkeitsbereich der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt. Seit der Einstellung des Interregio wird die Strecke nur noch vom Nahverkehr bedient.
Das derzeitige Betriebskonzept besteht zwischen Heudeber-Danstedt und Ilsenburg aus zwei jeweils im Zwei-Stunden-Takt fahrenden Regional-Express-Linien, Magdeburg–Goslar und Halle (Saale)–Goslar, die sich zwischen Halberstadt und Goslar zu einem Ein-Stunden-Takt überlagern. Eingesetzt werden neue Dieseltriebwagen der Baureihe 648. Beide Linien werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 von Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben. An Wochenenden wird ein Zugpaar Richtung Magdeburg als Harz-Berlin-Express umsteigefrei nach Berlin verlängert. Diese Linien verkehren ab Ilsenburg weiter über die Bahnstrecken Ilsenburg−Vienenburg und Vienenburg−Goslar.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 verkehrt der Regionalexpress Hannover – Halle (Saale) nicht mehr über Bad Harzburg und endet über Vienenburg und die Bahnstrecke Goslar–Vienenburg kommend in Goslar. Die LNVG begründet diesen Schritt mit einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Linie durch ein einheitliches Fahrzeugkonzept ohne Neigetechniktriebzüge. Im Gegenzug wurde ein stündlicher Regionalexpress Bad Harzburg – Hannover (RE 10) eingerichtet, der in Goslar gute Anschlüsse nach Halle hat.[7] Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung des Dieselnetzes Niedersachsen Südost (DINSO) konnte sich die OHE-Tochter erixx das Los 2 mit der Regionalexpress-Linie Bad Harzburg–Hannover sichern. Das Unternehmen betreibt nun seit Dezember 2014 die Linie für 15 Jahre mit Dieseltriebzügen vom Typ LINT 54 aus dem Fahrzeugpool der LNVG.[8]
Für das Los 1 erhielt DB Regio den Zuschlag, welches die Regionalbahnen Bad Harzburg – Kreiensen und Bad Harzburg – Göttingen (RE 82) enthält. Das Unternehmen betreibt die Linie seit Dezember 2014 für 15 Jahre mit modernisierten Triebzügen vom Typ LINT 41 weiter.[9]
Güterverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ilsenburg besteht Anschluss der Ilsenburger Grobblech GmbH an das Schienennetz. Über die Strecke Ilsenburg−Vienenburg wird hierüber Güterverkehr in Richtung Salzgitter abgewickelt.
Im Westabschnitt beschränkt sich der Güterverkehr aufgrund der Natur als Stichstrecke auf einzelne Güterzüge eines Betriebs in Bad Harzburg. Der Güterverkehr über den Gleisanschluss Harlingerode wurde 1998/99 eingestellt.[3]
Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwsichen Bad Harzburg und Oker wird die Elektrifizierung der Bahnstrecke und ein neuer Passagierhaltepunkt in Harlingerode werden vom Regionalverband Großraum Braunschweig 2021 im Rahmen des Nahverkehrskonzepts 2030+ überprüft.[10]
Unfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 28. Januar 2011 kam es zwischen Wernigerode und Ilsenburg an einem mit Halbschranken versehenen Bahnübergang zu einem Unfall. Ein mit Gusseisen beladener LKW kollidierte dabei mit einem Regionalexpress. Es gab vier Leichtverletzte, zwei Autos wurden durch den mitgerissenen LKW-Anhänger beschädigt. Bahnanlagen und der Triebfahrzeugkopf wurden dabei teils schwer beschädigt. Die Schadenhöhe lag bei etwa 417.000 Euro.[11]
Bahnhöfe
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Wernigerode Hbf (DB AG)
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Bahnhof Wernigerode (HSB)
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Bahnhof Ilsenburg
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Bahnhof Bad Harzburg
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Bahnhof Oker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dirk Endisch: Die Strecke Halberstadt–Vienenburg. Verlag Dirk Endisch, Stendal 2009, ISBN 978-3-936893-36-6.
- Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Rückkehr zur Schiene. Reaktivierte und neue Strecken im Personenverkehr 1980–2001. transpress, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-71185-0.
- Josef Högemann: Eisenbahnen im Harz (I). Band 1: Die Staatsbahnstrecken. Verlag Kenning, Nordhorn 1995, ISBN 3-927587-43-5.
- Helmut R. Sülldorf: Lückenschluss auf spontane Art und Weise. In: eisenbahn-magazin. Nr. 7, 2016, ISSN 0342-1902, S. 40–43.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Überlieferung zur Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg im Bestand der Reichsbahndirektion Magdeburg im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Dessau
- Heudeber-Danstedt − Oker auf klauserbeck.de (genaue Streckenbeschreibung inkl. Kilometrierung)
- Eisenbahn Harzvorland: Strecke Bad Harzburg - Goslar
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedhelms Eisenbahnseiten: Bahnhöfe und Haltepunkte. Abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑ a b Oker Ost Ozf auf stellwerke.info, abgerufen am 8. Juni 2021; Datenquellen des Projekts.
- ↑ a b c Friedhelm Schlender: Strecke Bad Harzburg - Goslar. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- ↑ Helmut R. Sülldorf: Lückenschluss auf spontane Art und Weise. In: eisenbahn-magazin. Nr. 7, 2016, ISSN 0342-1902, S. 40.
- ↑ Friedhelms Eisenbahnseiten: Lückenschluss Nordharz. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
- ↑ Nordharzstrecke für den Neigetechnikverkehr freigegeben
- ↑ LNVG, SPNV-Konzept 2013+, S. 124–125 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2019. Suche in Webarchiven)
- ↑ Pressemitteilung der LNVG zur Vergabe des DINSO-Netzes an erixx ( vom 13. November 2013 im Internet Archive)
- ↑ Pressemitteilung der LNVG zur Vertragsunterzeichnung für das DINSO-Netz ( vom 5. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Goslarsche Zeitung: Vorerst kein Bahnhof für Harlingerode. 26. Mai 2021.
- ↑ Holger Hadinga, Kerstin Beier: Lkw wird von Regionalzug erfasst. In: Mitteldeutsche Zeitung (Hrsg.): Mitteldeutsche Zeitung. Wernigerode 29. Januar 2011 (Online [abgerufen am 8. Juli 2021]).
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