Benutzer:OHVChris75/FC Hansa Rostock/Saison 2006/07
In der Saison 2006/07 spielte der F.C. Hansa Rostock in der 2. Bundesliga. Hansa Rostock beendete die Saison auf den zweiten Tabellenplatz und stieg somit in die 1. Bundesliga auf.
Ausgangssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach zehn Jahren in der Bundesliga war Hansa Rostock am Ende der Saison 2004/05 in die 2. Bundesliga abgestiegen. In der Folgesaison wurde der sofortige Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben. Mit einem Zehnten Tabellenplatz und nur zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz war das Ziel jedoch klar verfehlt worden.
Die Saison 2006/07 war somit die zweite Zweitligasaison in Folge. Trainer Frank Pagelsdorf zählte die Mannschaft zu den acht Mannschaften, die eine reelle Chance zum Aufstieg besitzen.[1]
Finanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haupt- und damit Trikot-Sponsor des F.C. Hansa Rostock blieb die Versicherungsgesellschaft neue leben. Der am Anfang der Saison 2005/06 abgeschlossene Vertrag wurde vor Saisonbeginn um ein Jahr verlängert.[2] Neuer Ausrüster für die Saison 2006/07 war das niederländische Unternehmen masita. Es wurde ein Dreijahresvertrag geschlossen.[3]
Die Lizenz erhielt der F.C. Hansa vom DFB in der Erstentscheidung, allerdings unter drei Auflagen. Erstens musste der Verein bis zum 30. Juni 2006 eine Bilanz des damals aktuellen Geschäftsjahres vorlegen. Zweitens musste Rostock ab September 2006 eine monatliche betriebswirtschaftliche Auswertung vorweisen, die Einnahmen und Ausgaben des Monats ausweist. Drittens musste Hansa im September 2006 nachweisen, dass die geplanten Personalaufwendungen für die Saison 2006/07 eingehalten worden sind.[4]
Der Saisonetat betrug in dieser Spielzeit 16 Millionen €.[5]
Nachdem der F.C. Hansa bereits die Saison 2004/05 mit einem Defizit von 400.000 € und die Saison 2005/06 mit einem Defizit von 1,4 Millionen € abgeschlossen hatte, war für die Saison 2006/07 ebenfalls ein Defizit von 1,2 Millionen € eingeplant.[6]
Mannschaft/Trainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abgänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit den Stürmern Magnus Arvidsson (zu Halmstads BK) und Rade Prica (zu Aalborg BK) verließen die letzten beiden Schweden den Verein. Arvidsson spielte bereits seit 1999 beim F.C. Hansa. Mit 27 Toren ist er der Rekordtorschütze Rostocks in der Bundesliga. Rade Prica spielte insgesamt vier Spielzeit für die Hanseaten und war mit 2,2 Millionen € der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte. Neben den beiden Schweden verließ mit Antonio Di Salvo auch der letzte erstligaerfahrene Stürmer den Verein. Nach fünf Spielzeiten an der Ostsee wechselte er zum TSV 1860 München. Stürmer Clemens Lange, der zu keinem Profieinsatz kam, wechselte in die Zweite Mannschaft.
Mit Axel Keller und Carsten Busch verabschiedeten sich die beide Ersatzleute hinter Stammtorhüter Mathias Schober. Der Vertrag mit Axel Keller wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.[7] Er wechselte zum Ligakonkurrenten FC Erzgebirge Aue. Carsten Busch erhielt keinen neuen Vertrag und wechselte in die Oberliga zum SV Babelsberg 03. Beide Torhüter hatten kein Liga-Spiel an der Ostsee bestritten.
Mišo Brečko war in der Vorsaison vom Hamburger SV an den F.C. Hansa ausgeliehen. Beide Vereine konnten keine Einigung über eine weitere Ausleihe erzielen.[8]
Mit Mittelfeldspieler Ronald Maul verließt eine zweifacher Nationalspieler den Verein. Nach fünf Spielzeiten wurde sein Vertrag nicht verlängert. Er wechselte anschließend zum FC Carl Zeiss Jena.
Zsolt Lőw und Flávio besaßen Einjahresverträge, die nicht verlängert wurden. Sie konnten sich nicht in die Stammformtion spielen. So kam Lőw insgesamt zu elf, Flávio nur zu vier Einsätzen. Der Vertrag von Abwehrspieler Denis Lapaczinski wurde ebenfalls nicht verlängert. Er stand zwei Spielzeiten im Rostocker Kader und kam auf insgesamt 26 Ligaeinsätze. Er wechselte zusammen mit Zsolt Lőw zum Regionalligisten TSG 1899 Hoffenheim.
Zur Winterpause verließ Enrico Gaede den Verein Richtung Siegen. In anderthalb Jahren hatte er zwölf Spiele für den F.C. Hansa absolviert.
Zugänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namhafteste Neuverpflichtung der Saison war der Spielmacher Stefan Beinlich. Beinlich spielte bereits von 1994 bis 1997 für den F.C. Hansa und war mit dem Verein in der Saison 1994/95 schon einmal in die 1. Bundesliga aufgestiegen.
Neben Beinlich wurde mit Maik Wagefeld ein weiterer Mittelfeldspieler verpflichtet. Er kam vom 1. FC Nürnberg, war jedoch in der Rückrunde der vergangenen Saison an Zweitligaabsteiger Dynamo Dresden ausgeliehen. Wagefeld unterschrieb einen Zweijahresvertrag.
Für den Sturm wurde Sebastian Hähnge vom Zweitligaaufsteiger FC Carl Zeiss Jena verpflichtet. Der zum damaligen Zeitpunkt 28-jährige hatte in der abgelaufenen Regionalligasaison 15 Treffer für die Thüringer erzielt.
Für die Abwehr wurden Christian Rahn verpflichtet. Der fünfmalige Nationalspieler Rahn kam vom 1. FC Köln. Er brachte Erfahrung von 89 Bundesliga- und 61 Zweitligaspielen mit.
Dexter Langen kam von Dynamo Dresden und unterschrieb einen Dreijahresvertrag. Er ist ein Spieler für die rechte Abwehr- und Mittelfeldseite.
Als Torhüter Nummer zwei und drei hinter Schober kamen Jörg Hahnel vom FC Erzgebirge Aue und Patric Klandt vom SV Wehen. Hahnel hatte sich in Aue nicht gegen Stammkeeper Tomasz Bobel durchsetzen können. Klandt hatte für den SV Wehen 50 Spiele in der Regionalliga Süd bestritten und erhielt beim F.C. Hansa einen Zweijahresvertrag.
In der Winterpause wurde mit Régis Dorn ein weiterer Stürmer verpflichtet. Der Elsässer kam vom Zweitligisten Kickers Offenbach und erhielt einen Vertrag bis 2010. Der Innenverteidiger Diego Morais wurde bis zum Saisonende vom brasilianischen Zweitligisten Villa Rio Esporte ausgeliehen.
Kader
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tor
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Abwehr
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Mittelfeld
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Angriff
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Stefan Beinlich wurde von Trainer Frank Pagelsdorf zum Kapitän bestimmt. Er übernahm damit die Nachfolge von René Rydlewicz. Beinlich war bereits in der Saison 1996/97 Kaptiän des F.C. Hansa.[9]
Mathias Schober ist der einzige Spieler, der alle Pflichtspiele über 90 Minuten bestritt. Enrico Kern und Marc Stein kamen auf 33 Ligaeinsätze. Die beiden Torhüber Jörg Hahnel und Patric Klandt sowie Martin Pohl, Enrico Gaede und Anton Müller kamen zu keinem Ligaeinsatz.
Die interne Torjägerkrone gewann Enrico Kern mit zwölf Treffern. Đorđije Ćetković erzielte als zweitbester Schütze sieben Treffer.
Trainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trainer in dieser Saison war Frank Pagelsdorf. Er hatte im August 2005 das Amt von Jörg Berger übernommen. Bereits von 1994 bis 1997 war Pagelsdorf Trainer der Hanseaten und war in der Saison 1994/95 mit ihnen in die 1. Bundesliga aufgestiegen.
Vereinsführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorstandsvorsitzender in dieser Saison war der 35-jährige Dirk Grabow. Er übernahm im Juli 2006 das Amt von Manfred Wimmer. Manager in dieser Saison war der 42-jährige Stefan Studer. Er übernahm wie Grabow den Posten im Juli 2006 und war Nachfolger von Herbert Maronn. Die beiden neuen Vorstandsmitglieder sind ehemalige Spieler des F.C. Hansa. Grabow und Studer erhielten einen Vertrag bis 30. Juni 2007.[10][11]
Aufsichtsratsvorsitzender war seit 1995 Horst Klinkmann.
Vorbereitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach fünf Wochen Urlaub begann das Training für die Mannschaft am 2. Juli 2006.[12] Vom 20. Juli bis 28. Juli 2006 bezog die Mannschaft ein Trainingslager in Ostseebad Kühlungsborn.[13]
In den ersten drei Vorbereitungsspielen konnten die Spieler des F.C. Hansa Rostock zweimal 9:0 (1. FC Neubrandenburg 04 und VfL Grün-Gold-Güstrow) sowie 6:2 (AWO Hagenow 96) gewinnen. Die erste Niederlage folgte im vierten Spiel beim Regionalligaaufsteiger 1. FC Union Berlin (0:1). Während des Trainingslagers gab es einen klaren 10:0 Sieg gegen den Malchower SV 90, zwei weitere Siegen gegen Torgelower SV Greif (4:0) und den VfB Lübeck (2:1) sowie ein Unentschieden gegen den SV Babelsberg 03 (2:2). Das erste Spiel nach dem Trainingslager endete 0:0 gegen Holstein Kiel. Zum Abschluss der Vorbereitung bezwang der F.C. Hansa Eintracht Schwerin mit 6:1 und erreichte ein 1:1 Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg.[14]
Spiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hinrunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Saison 2006/07 begann für den F.C. Hansa mit einem Auswärtsspiel. Und zum dritten Mal in den letzten vier Jahren führte dieses erste Auswärtsspiel zum SC Freiburg. Christian Rahn und Dexter Langen gaben ihr Debüt im Hansa-Dress. Kai Bülow sah nach gut einer Stunde eine Gelb-Roten Karte. Trotz Überlegenheit der Freiburger erkämpfte Rostock ein 0:0 und damit einen Punkt.
Beim ersten Heimspiel der Saison war der FC Erzgebirge Aue zu Gast. Vor 25.000 Zuschauern reichte ein frühes Tor durch Enrico Kern, um die drei Punkte einzufahren. Sebastian Hähnge wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und gab damit sein Debüt im Hansa-Trikot.
Am dritten Spieltag trat die Mannschaft vor 6.500 Zuschauern im Playmobil-Stadion gegen die SpVgg Greuther Fürth an. Tore von Enrico Kern, Gledson und Amir Shapourzadeh sicherten eine 3:1 Auswärtssieg.
Im zweiten Heimspiel war Mitaufstiegskanditat 1. FC Kaiserslautern zu Gast im Ostseestadion. Das dritte Saisontor von Enrico Kern brachte Hansa von 16.000 Zuschauern in Führung. Nach einer roten Karte gegen den Lauterer Demai und einem Eigentor von Mathieu Beda siegte Rostock mit 2:0. Damit schafften sie den Sprung auf Tabellenplatz zwei und somit in die Aufstiegsränge.
Am fünften Spieltag war Hansa beim FC Augsburg zu Gast. Es war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften überhaupt. Nach der Augsburger Führung in der 70. Minute konnte Stürmer Marcel Schied sechs Minuten vor Spielende noch den Ausgleich zum 1:1 erzielen. Es war das einzige Tor von Schied in dieser Saison.
Am nächsten Spieltag kam der spätere Aufsteiger MSV Duisburg ins Ostseestadion. 27.000 Zuschauer sahen einen MSV Duisburg mit mehr Ballbesitz, einer besseren Zweikampfquote und mehr Torschüssen.[15] Doch durch ein Elfmetertor von Enrico Kern konnte der F.C. Hansa das Spiel mit 1:0 für sich entscheiden. Der MSV-Torhüter hatte in der 75. Minute erst den Ball vertändelt und dann den nachsetzenden Đorđije Ćetković im Strafraum gefoult.
Nachdem Kapitän Stefan Beinlich die letzten drei Partien wegen einer Adduktorenreizung pausieren musste, stand er im Auswärtsspiel bei Wacker Burghausen wieder im Aufgebot. In der 75. Minute erzielte Enrico Kern seinen fünften Saisontreffer und sicherte Hansa somit einen 1:0 Auswärtssieg. Durch das gleichzeitige Unentschieden des Karlsruher SC kletterte die Mannschaft auf den ersten Tabellenplatz.
Dieser erste Tabellenplatz wurde im folgenden Heimspiel durch eine 2:1 Sieg gegen die Offenbacher Kickers verteidigt. Régis Dorn, der in der anschließenden Winterpause nach Rostock wechselte, hatte die Offenbacher in der ersten Halbzeit Führung gebracht. Marc Stein und Đorđije Ćetković drehen von 20.000 Zuschauern die Partie. Für beide war es das erste Saisontor.
Am neunten Spieltag gab Rostock durch ein 2:2 beim 1. FC Köln die Tabellenführung wieder an den Karlsruher SC ab. Köln war zweimal in Führung gegangen. Enrico Kern in der ersten und Sebastian Hähnge in der zweiten Halbzeit glichen jeweils aus. Für Hähnge war es das erste Zweitligator seiner Karriere.
Zum Spiel gegen den Regionalliga-Aufsteiger Carl Zeiss Jena kamen 22.500 Zuschauer ins Ostseestadion. In der 68. Minute ging Jena durch eine Freistoß in Führung. Fünf Minuten später konnte René Rydlewicz mit seinem einzigen Saisontreffer zum 1:1 ausgleichen.
Beim SC Paderborn 07 sorgten Gledson und Ćetković für einen 2:0 Auswärtssieg.
Am 12. Spieltag war der Tabellenletzte Eintracht Braunschweig zu Gast. Christian Rahn brachte die Hanseaten bereits in der siebten Minute in Führung. Nachdem der Braunschweiger Dennis Brinkmann nach einer guten halben Stunde die Gelb-Rote Karte erhielt, spielte Hansa fast eine Stunde in Überzahl. Enrico Kern erhöhte noch vor der Pause auf 2:0. Rahn mit seinem zweiten Treffer und Hähnge stellten den 4:0 Endstand her.
Am 13. Spieltag trafen sich im Wildparkstadion die beiden noch ungeschlagenen Teams, der Karlsruher SC und der F.C. Hansa Rostock, zum Spitzenspiel der Zweiten Liga. 27.000 Zuschauer sahen bereits nach sechs Minuten die Karlsruher Führung. In der 17. Minute traf Massimilian Porcello mit einem 40-Meter-Freistoß zum 2:0. In der 30. Minute schloss Bradley Carnell einen Konter ab und erhöhte sogar auf 3:0 für die Badener. Amir Shapourzadeh konnte in der 54. Minute auf 3:1 verkürzen. Nur neun Minuten später stellte Sebastian Freis den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Damit schien das Spiel entschieden. Doch mit drei Toren innerhalb von neun Minuten erkämpfte sich Hansa noch ein Unentschieden. Zuerst trafen Shapourzadeh in der 78. und Christian Rahn in der 81. Minute zum Anschluss. In der 87. Minute stellte Đorđije Ćetković den 4:4 Endstand her. Mit diesem Ergebnis blieben beide Teams weiter ungeschlagen und punktgleich an der Tabellenspitze.
Am nächsten Spieltag kam mit Rot-Weiss Essen der Tabellenvorletzte ins Ostseestadion. Kai Bülow brachten die Hanseaten nach einer knappen halben Stunde mit seinem einzigen Saisontreffer 1:0 in Führung. Nach der Pause erhöhte Marc Stein zum 2:0 Endstand.
Am 15. Spieltag trat der F.C. Hansa bei der TuS Koblenz an. Nach einem 0:0 zur Pause stellten Enrico Kern, Christian Rahn und Stefan Beinlich einen 3:0 Auswärtssieg sicher. Für Beinlich war es der erste und einzige Saisontreffer. In der Nachspielzeit überwand er den Koblenzer Torhüter mit einem direkten Freistoß. Mit diesem Sieg eroberte Hansa die Tabellenführung von Karlsruher SC zurück. 15 Spiele in Folge ohne Niederlage stellten gleichzeitig einen neuen Vereinsrekord der Nach-Wendezeit auf.
Im letzten Heimspiel der Hinrunde war der TSV 1860 München zu Gast. Vor 26.000 Zuschauern gingen die Münchener in der 24. Minute in Führung. In der 38. Minute glich Enrico Kern per Handelfmeter zum 1:1 Endstand aus.
Am 17. Spieltag reiste der F.C. Hansa zur SpVgg Unterhaching. Beide Mannschaften trennten sich 0:0. Damit gab der F.C. Hansa die Tabellenführung und somit die Herbstmeisterschaft an den KSC ab. Gleichzeitig blieb das Team in dieser Saison weiterhin ungeschlagen.
Rückrunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum ersten Rückrundenspiel gegen den SC Freiburg kamen 19.000 Zuschauer ins Ostseestadion. Hansa verlor durch ein Tor von Soumaila Coulibaly mit 0:1. Dies bedeutete die erste Saisonniederlage für das Team.
Am zweiten Spieltag der Rückrunde folgte gleich die zweite Saisonniederlage. Die Mannschaft unterlag dem FC Erzgebirge Aue im Erzgebirgsstadion mit 0:3. Beim Stand von 0:1 hatte Mathias Schober noch einen Stafstoß pariert. Trotz der zwei Niederlagen in Folge blieb der F.C. Hansa auf dem zweiten Tabellenplatz.
Nach mittlerweile vier Spielen ohne Sieg konnte Hansa im Heimspiel gegen Greuther Fürth wieder einen Sieg einfahren. Vor 13.000 Zuschauern erzielte Sebastian Hähnge in der 69. Minute den 1:0 Siegtreffer. Der zur Rückrunde verpflichtete Stürmer Régis Dorn bestritt sein erstes Spiel für die Hanseaten. Auch Diego Morais lief nach der Einwechslung in der 90. Minute zum ersten Mal im Hansa-Dress auf.
Es folgte ein Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern. Die Lauterer belegten den ersten Nicht-Aufstiegsplatz und lagen fünf Punkte hinter dem F.C. Hansa. Enrico Kern brachte Hansa durch einen Strafstoß kurz vor der Pause in Führung. In der 51. Minute erzielt der Lauterer Vignal mit einem direkten Freistoß aus 35 Metern den 1:1 Endstand. Damit konnte Hansa den Vorsprung vor dem direkten Aufstiegskandidaten verteidigen, fiel jedoch hinter den MSV Duisburg auf den dritten Tabellenplatz zurück.
Gegen den Aufsteiger aus Augsburg lag der F.C. Hansa zu Hause vor 14.100 Zuschauern nach 31 Minuten bereits 0:2 zurück. Zafer Yelen sicherte mit einem direkten Freistoßtor in der 36. Minute sowie einem verwandelten Strafstoß in der 72. Minute noch ein 2:2 Unentschieden. Enrico Kern, der etatmäßige Elfmeterschütze, saß eine Gelb-Sperre ab.
Am 23. Spieltag stand das Spiel beim Tabellenzweiten MSV Duisburg an. Duisburg begann druckvoller und ging folgerichtig in der 19. Minute in Führung. Daraufhin kam Rostock besser ins Spiel. In der 28. Minute erzielte Zafer Yelen durch einen abgefälschten direkten Freistoß den 1:1 Ausgleich.[16] In der zweiten Halbzeit wurde zwei Abseitstore des MSV nicht anerkannt. In der 75. Minute erzielte Amir Shapourzadeh mit seinem vierten Saisontreffer die 2:1 Führung für Hansa, was gleichzeitig den Endstand bedeutete. Mit dem Sieg kletterte Hansa wieder auf den zweiten Tabellenplatz.
Im Heimspiel gegen Wacker Burghausen hatte der spätere Absteiger Burghausen ein Chancenplus, konnte dieses jedoch nicht in Tore umsetzen.[17] 16.000 Zuschauern sahen ein 0:0-Unentschieden.
Das folgende Auswärtsspiel in Offenbach holte der F.C. Hansa erneut einen Punkt. Offenbach war in der ersten Halbzeit in Führung gegangen, Enrico Kern traf in der 59. zum 1:1 Endstand. In der 75. Minute hatte Enrico Kern sogar die Chance zum 2:1, doch er vergab einen Handelfmeter.
Am 26. Spieltag war der 1. FC Köln zu Gast im Ostseestadion. Vor 16.300 Zuschauern erreicht der F.C. Hansa das dritte Unentschieden in Folge. Die Kölner waren nach knapp 20 Minuten in Führung gegangen, Gledson glich kurz vor der Pause aus.
Beim Auswärtsspiel in Jena präsentierte sich der F.C. Hansa in spielerisch schlechter Verfassung. Jena besaß mehr Torchancen, doch Gledson erzielte durch einem Torwartfehler das 1:0 für Hansa. Nach dem Wechsel drückte Jena auf den Ausgleich und vergab mehrere Chancen.[18] In der 85. Minute erzielte Jena doch noch den Ausgleich. Doch nur eine Minute später war es Đorđije Ćetković, der Hansa erneut in Führung brachte und den 2:1 Auswärtssieg herstellte.
Am Spieltag des Osterwochenendes kam der SC Paderborn ins Ostseestadion. Nach nur 140 Sekunden brachte Đorđije Ćetković den F.C. Hansa vor 18.500 Zuschauern in Führung. Ein weiterer Treffer von Shapourzadeh wurde wegen eines vermeintlichen Handspieles nicht anerkannt. Direkt nach der Pause eröffnete sich Paderborn die größte Chance zum Ausgleich, doch Koen verfehlte freistehend das Tor. In der 66. Minute erzielt Regis Dorn seine ersten Treffer für den F.C. Hansa und stellt den 2:0 Endstand her.
Beim Schlusslicht Eintracht Braunschweig reichte eine schwache Leistung nur zu einem 1:1 Unentschieden. Đorđije Ćetković hatte Hansa in der 36. Minute in Führung gebracht. Braunschweig gelang trotz eines Chancenübergewichtes lediglich der Ausgleich nach einer knappen Stunde.
Nach einer Serien von zehn ungeschlagenen Spielen musste der F.C. Hansa gegen den Tabellenführer Karlsruher SC wieder eine Niederlage einstecken. Vor 22.000 Zuschauern im Ostseestadion führte der KSC zur Halbzeit mit 1:0. Zafer Yelen konnte in der 61. Minute durch einen direkten Freistoß ausgleichen. Nur fünf Minuten ging der KSC erneut in Führung. Nach weiteren Großchancen vor allem auf Rostocker Seite blieb es bei der 1:2 Heimniederlage für die Rostocker.
Wie in den beiden vorangegangenen Auswärtsspielen konnte der F.C. Hansa auch bei Rot-Weiß Essen nicht überzeugen. Trotz Chancenvorteilen auf Essener Seite erreichte die Mannschaft ein 0:0 Unentschieden. In der 50. Minute wurde das Spiel aufgrund eines durch Leuchtfeuer ausgelösten Brandes im Hansa-Fanblock vom Schiedsrichter für knapp 15 Minuten unterbrochen. Es flogen weitere Feuerwerkskörper auf das Spielfeld, Personen wurden an die vorderen Zäune gedrückt, Panik drohte. Schließlich stürmte eine Hundertschaft der Polizei den Gästeblock, erst dann konnte das Spiel fortgesetzt werden.[19] Der DFB nahm Ermittlungen auf und verhängte gegen den Verein eine Geldbuße von 100.000 €. Zusätzlich mussten die Stehplätze in anschließenden Heimspiel leer bleiben.
In der Tabelle kamen die Verfolger näher. Der Abstand zu Duisburg, Fürth und Freiburg betrug nach diesem Spieltag noch zwei Punkte.
Vor 16.000 Sitzplatzzuschauern verlor der F.C. Hansa sein Heimspiel gegen die TuS Koblenz mit 0:3. Da auch die drei Verfolger ihre Heimpartien verloren, blieb es bei einem Zwei-Punkte-Vorsprung vor einem Nicht-Aufstiegsplatz.
Beim letzten Auswärtsspiel der Saison gegen den TSV 1860 München fehlten dem F.C. Hansa einige etatmäßige Spieler. Régis Dorn war verletzt, Stefan Beinlich krank und Gledson saß eine Gelbsperre ab. Dafür durfte Diego Morais zum ersten Mal über 90 Minuten aufs Feld. Die erste Chance im Spiel, ein direkter Freitoß, nutzte Christian Rahn zum 1:0. In der 24. Minute vergab 1860 eine Großchance, und im Gegenzug erhöhte Enrico Kern zum 2:0. Die Münchner erarbeiteten sich im weiterer Spielverlauf etliche Chancen, doch erst in der 79. Minute gelang ihnen der Anschlusstreffer. Hansa rettete den knappen Vorsprung über die Zeit.
Duisburg und Freiburg gewannen ihre Partien am vorletzten Spieltag ebenfalls und blieben damit im Aufstiegsrennen. Fürth verlor und konnte somit nicht mehr an den Rostockern vorbeiziehen. Die Entscheidung um die beiden Aufstiegsplätze hinter Zweitligameister Karlsruhe entschied sich somit am letzten Spieltag zwischen Rostock, Duisburg und Freiburg. Bei eigener Niederlage wäre Hansa aufgestiegen, wenn Duisburg oder Freiburg nicht gewonnen hätten. Ein eigenes Unentschieden hätte gereicht, wenn entweder Duisburg nicht gewonnen oder Freiburg mit maximal zwei Toren Unterschied gewonnen hätte. Um sicher aufzusteigen, war somit ein Sieg notwendig.
Das letzten Spiel der Saison fand im ausverkauften Ostseestadion gegen die SpVgg Unterhaching statt. Zafer Yelen brachte Hansa durch einen direkten Freistoß bereits nach sieben Minuten in Führung. Đorđije Ćetković erhöhte nach 17 Minuten auf 2:0. Nur fünf Minuten später gelang Unterhaching der Anschlusstreffer. In der 85. Minute erhöhte Christian Rahn durch einen direkten Freistoß auf 3:1 und sicherte somit endgültig den Sieg.
Aufstieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach 34. Spieltagen belegte der F.C. Hansa Rostock den zweiten Tabellenplatz, mit zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Nicht-Aufsteiger, den SC Freiburg. Damit sicherten sie sich gemeinsam mit dem Karlsruher SC und dem MSV Duisburg den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der F.C. Hansa Rostock gewann in der Saison 16 seiner 34 Ligaspiele und spielte 14-mal Unentschieden, so oft wie nur noch der 1. FC Kaiserslautern. Mit nur vier verloren Spielen waren sie das Team mit den wenigsten Niederlagen. Hansa schoss 49 Tore und kassierte nur 30. Keine Mannschaft ließ weniger Gegentore zu.
Seit dem vierten Spieltag stand Rostock ununterbrochen auf einem Aufstiegsplatz. An vier Spieltagen hatten sie sogar die Tabellenführung inne.
DFB-Pokal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ersten Runde des DFB-Pokals musste der F.C. Hansa Rostock beim Oberligisten und damals amtierenden Brandenburgischen Pokalsieger SV Babelsberg 03 antreten. Zur Halbzeit führte Babelsberg 1:0, nach einer guten Stunde sogar 2:0. Dem F.C. Hansa gelang lediglich der Anschlusstreffer durch Zafer Yelen in der 69. Minute. Damit war Rostock bereits in der ersten Pokalrunde ausgeschieden.
Zweite Mannschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zweite Mannschaft des F.C. Hansa Rostock spielte in der Saison 2006/07 in der Fußball-Oberliga Nordost (Staffel Nord). Am Ende der Saison belegten sie, sechs Punkte hinter Aufsteiger SV Babelsberg 03, den zweiten Tabellenplatz.
Als damals amtierender Pokalsieger Mecklenburg-Vorpommers waren sie für die erste Runde des DFB-Pokals startberechtigt. Hier verloren sie 1:9 gegen die Profis des FC Schalke 04. Während des Spiels wurde der dunkelhäutige Schalker Spieler Gerald Asamoah mit rassistischen Rufen beleidigt. Daraufhin verurteilte der DFB den F.C. Hansa Rostock zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 €, und belegte die Zweite Mannschaft mit einer Platzspere für ein Spiel.[20]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ HansaNews.de, »Stärkere Mannschaft als im letzten Jahr«, 9. August 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., neue leben bleibt Hauptsponsor des F.C. Hansa Rostock, 24. Mai 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Masita neuer Ausrüster des F.C. Hansa Rostock, 3. Juli 2007
- ↑ NDR online, Hansa erhält Lizenz unter Auflagen, 20. April 2006
- ↑ NDR online, Hansa: Aufstieg oder Sparkurs, 13. März 2007
- ↑ NDR online, Hansa schließt Geschäftsjahr mit Millionenverlust ab, 16. November 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Vertrag von Axel Keller einvernehmlich aufgelöst, 19. Mai 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Keine weitere Ausleihe von Miso Brecko, 11. Mai 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Stefan Beinlich ist neuer Kapitän auf der Kogge, 27. Juli 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Manfred Wimmer und Herbert Maronn treten von ihren Ämtern zurück, 17. Mai 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Neues Führungsteam beim F.C. Hansa Rostock, 18. Mai 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Urlaub für die Hansa-Profis – was verlangt der Trainer?, 1. Juni 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Trainingslager des F.C. Hansa in Kühlungsborn, 19. Juli 2006
- ↑ F.C. Hansa Rostock e.V., Vorbereitungsspiele Saison 06-07
- ↑ bundesliga.de, F.C. Hansa Rostock : MSV Duisburg 1:0 (0:0), 2. Oktober 2006
- ↑ kicker.de, Entscheidung durch Shapourzadeh, 26. Februar 2007
- ↑ kicker.de, Bogavac scheitert am Pfosten, 4. März 2007
- ↑ mdr.de, Unglückliche Niederlage für Jena, 30. März 2007
- ↑ Der Tagesspiegel, DFB prüft Strafe gegen Rostock, 1. Mai 2007
- ↑ Berliner Zeitung, Strafe gegen Hansa Rostock, 16. September 2006