Breitenbach am Herzberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Breitenbach a. Herzberg)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Breitenbach am Herzberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Breitenbach a. Herzberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 46′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 50° 46′ N, 9° 31′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Hersfeld-Rotenburg
Höhe: 258 m ü. NHN
Fläche: 42,43 km2
Einwohner: 1667 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36287
Vorwahl: 06675
Kfz-Kennzeichen: HEF, ROF
Gemeindeschlüssel: 06 6 32 004
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Machtloser Straße 5
36287 Breitenbach a. Herzberg
Website: www.breitenbach-am-herzberg.de
Bürgermeister: Volker Jaritz (parteilos)
Lage von Breitenbach a. Herzberg im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
KarteThüringenVogelsbergkreisLandkreis FuldaSchwalm-Eder-KreisWerra-Meißner-KreisAlheimRotenburg an der FuldaCornbergNentershausen (Hessen)BebraBebraWildeckHeringen (Werra)Philippsthal (Werra)Friedewald (Hessen)LudwigsauNeuenstein (Hessen)HohenrodaSchenklengsfeldSchenklengsfeldHauneckHaunetalNiederaulaKirchheim (Hessen)Breitenbach am HerzbergRonshausenBad Hersfeld
Karte
Breitenbach aus der Luft gesehen

Breitenbach am Herzberg (amtlich Breitenbach a. Herzberg) ist eine Gemeinde im äußersten Südwesten des osthessischen Landkreises Hersfeld-Rotenburg.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt am Fuß des Hirschberges (er wird oft auch Herzberg genannt) und des Rimbergs im südlichen Knüllgebirge. Die Ortsteile verteilen sich auf das untere Jossatal und dessen Nebentäler.

Die Gemeindegemarkung hat ihren tiefsten Punkt an der Jossa im Ortsteil Oberjossa mit 234 m ü. NN. Die höchste Stelle liegt mit 529 m ü. NN an den Hängen des Rimberges.

Die Gemeinde liegt zwischen Alsfeld (etwa 18 km westlich gelegen) und Bad Hersfeld (etwa 20 km nordöstlich gelegen).

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breitenbach grenzt im Norden an die Gemeinden Ottrau und Oberaula (beide im Schwalm-Eder-Kreis), im Osten an die Gemeinden Kirchheim und Niederaula (beide im Landkreis Hersfeld-Rotenburg), im Süden an die Städte Schlitz und Grebenau sowie im Westen an die Stadt Alsfeld (alle drei im Vogelsbergkreis).

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Breitenbach, Hatterode, Oberjossa, Gehau und Machtlos.

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes Breydenbach apud stratam bi dem Herzisberg datiert von 1290. Diese Urkunde bezieht sich auf noch ältere Urkunden. Somit wird angenommen, dass die Dörfer bereits zwischen 400 und 800 entstanden sind.

Von 1290 bis 1298 wurde die Burg Herzberg an der Handelsstraße „Kurze Hessen“ durch Heinrich von Romrod erbaut. Heinrich erhielt die Gegend um das Dorf (das Gericht Breitenbach) als Lehen von den hessischen Landgrafen. Im Jahre 1372 und 1373 war die Burg unter Friedrich von Herzberg ein Hauptstützpunkt des Ritterbundes der Sterner, die im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts gegen die zunehmende Macht der hessischen Landgrafen kämpften. Über mehrere hundert Jahre hatten danach die Freiherren von Dörnberg die Burg und spätere Landesfestung Herzberg inne.

Während der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) war Breitenbach Hauptort des Kantons Breitenbach und Sitz des Friedensgerichts.

Ab 1814 zählte Breitenbach zum Kurfürstentum Hessen. Nach dem Deutschen Krieg kam der Ort 1867 zum Königreich Preußen und dessen Provinz Hessen-Nassau. 1928 wurde der größte Teil des aufgelösten Gutsbezirks Breitenbach/von Dörnberg eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zum Land Hessen (Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain).[2]

Gebietsreform und Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten mit Wirkung zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Breitenbach am Herzberg, Hatterode und Oberjossa freiwillig zur neuen Großgemeinde Breitenbach am Herzberg.[3] Die Gemeinden Gehau und Machtlos kamen durch Landesgesetz am 1. August 1972 hinzu.[4][5]

Gemeindevertretung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[6] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[7][8][9]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
  
Insgesamt 13 Sitze
  • SPD: 6
  • BFH: 7
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 47,6 6 48,7 6 50,8 7 50,7 8 53,9 8
BFH Bürgerforum Herzberg 52,4 7 51,3 7 49,2 6
FWG Freie Wählergemeinschaft Breitenbach a. H. 49,3 7 46,1 7
gesamt 100,0 13 100,0 13 100,0 13 100,0 15 100,0 15
Wahlbeteiligung in % 58,5 53,8 53,1 61,8 62,1

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Breitenbach am Herzberg neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und vier weitere Beigeordnete angehören.[10] Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2008 der parteiunabhängige Volker Jaritz.[11] Er wurde als Nachfolger von Siegfried Steube (FWG), der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,[12] am 10. Februar 2008 in der Stichwahl bei 76,8 Prozent Wahlbeteiligung mit 65,5 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt, ohne Gegenkandidaten, im März 2020.[13]

Amtszeiten der Bürgermeister[14]
  • 2008–2026 Volker Jaritz[11]
  • 2002–2008 Siegfried Steube (FWG)[12]
  • 1990–2002 Paul Orth (SPD) (1938–2022)[15]

Für die Ortsteile Breitenbach, Hatterode, Oberjossa, Gehau und Machtlos bestehen Ortsbezirke nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbeiräte bestehen aus drei bis sieben Mitgliedern. Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt und bestimmt aus seiner Mitte den/die Ortsvorsteher/in. Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der eingegliederten ehemaligen Gemeinden.

Blasonierung: „Ein neun Mal von Silber und Blau schräglinks gewellter Balken. Davor ein von Gold und Rot schrägrechts geteilter gekrönter Zinnenturm mit einem sechszackigen Stern in verwechselten Farben des Turmes.“

Bedeutung: Der Turm steht für die Burg Herzberg. Der Stern auf dem Turm erinnert an den Ritterbund der Sterner, die auf der Burg einen bedeuteten Stützpunkt hatten. Die Farben Gold und Rot stammen aus dem Wappen der Freiherren von Dörnberg, die seit 1477 im Besitz der Burg sind.

Die Flagge wurde am 10. November 1988 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

„Die Flagge der Gemeinde Breitenbach zeigt das Gemeindewappen: auf dem im Wellenschnitt von Blau und Weiß neunmal schräglinks geteilten Flaggentuch auf einem von Rot und Gold schräg geteilten Turm mit fünf Zinnen ein sechsstrahliger Stern in verwechselten Farben; über dem Turm eine goldene Krone mit roten und blauen Edelsteinen.“[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Burg-Herzberg-Festival (Open-Air Festival, jeden Sommer)
  • Kobold-Kirmes
  • Hutzelfeuer (Verbrennen der Weihnachtsbäume)
  • Ritterspiele

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Breitenbach am Herzberg, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 45. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  10. Gemeindevorstand
  11. a b Volker Jaritz will Bürgermeister in Breitenbach/H. bleiben: „Um das Amt bewirbt sich ein weiteres Mal Volker Jaritz (63 Jahre), der das Amt seit dem 1. Juli 2008 innehat.“
  12. a b Osthessen News, 15. Januar 2009: "Fall STEUBE": Zurruhesetzung aufgehoben - Vorwürfe gegen Amtsarzt
  13. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Breitenbach am Herzberg 2020
  14. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Breitenbach am Herzberg (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  15. Traueranzeigen Paul Orth 2022
  16. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Breitenbach a. Herzberg, Landkreis Hersfeld-Rothenburg vom 10. November 1988. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1988 Nr. 49, S. 2611, Punkt 1164 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
Commons: Breitenbach am Herzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien