Burgstall (Mitwitz)
Burgstall Markt Mitwitz
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Koordinaten: | 50° 15′ N, 11° 15′ O |
Höhe: | 340 m ü. NHN |
Einwohner: | 113 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 96268 |
Vorwahl: | 09266 |
Wohnhaus
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Burgstall (Gemeindeteil des Marktes Mitwitz im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).[2]
) ist einGeographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Straßendorf befindet sich am westlichen Fuß des Wolfberges mit der Heunischenburg. Das Föritzbächlein, im Unterlauf Untere Föritz genannt, fließt durch den Ort. Im Westen befindet sich in einer aufgelassenen Sandgrube eine Weiherplatte. Die Bundesstraße 303 führt nach Mitwitz (3,5 km westlich) bzw. nach Gehülz (3 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Kaltenbrunn zur Staatsstraße 2708 (1,8 km nördlich).[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burgstall wurde 1142 erstmals urkundlich erwähnt, als der Bamberger Bischof Egilbert Güter mit dem Kloster Michelsberg tauschte. Dabei übergab er Güter, die nahe bei Kronach unterhalb von Lindenberg und „Burcstal“ und dem Fluss Steinach gelegen waren und erhielt ein Gut bei Niederfüllbach sowie einen Hof bei Memmelsdorf.[4] Das hochmittelalterliche Rodungsdorf gehörte seit der Frühen Neuzeit zum Halsgericht Mitwitz.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Burgstall 17 Anwesen (1 Gut, 3 halbe Güter, 6 Sölden, 4 Tropfhäuser, 1 Haus, 2 Einödgehöfte). Das Hochgericht übte das Halsgericht Mitwitz aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft hatte die Herrschaft Mitwitz inne.[5]
Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses kam Burgstall im Jahr 1806 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Burgstall dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mitwitz zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Mitwitz, der auch Burgstall angehörte. Seit 1856 war Burgstall eine Ruralgemeinde, zu der Rotschreuth und Wolfsberg gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Burgstall zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3,827 km².[7]
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Burgstall im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Burgstall und Wolfsberg wurden nach Mitwitz eingegliedert, während Rotschreuth nach Gehülz eingegliedert wurde.[8][9]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 26 Grenzsteine
- Haus Nr. 8 (ursprüngliche Hausnummerierung): Zugehöriger Stall aus Sandsteinquadern, am Türsturz bezeichnet mit „JZBH JNGM · 1835“. Der zugehörige Stadel mit einem Einbau aus Sandsteinquadern ist am Türsturz bezeichnet mit „JZ.BH.JNG.M.1839“.[10] Das Haus listete Tilmann Breuer in dem Buch Landkreis Kronach von 1964 als Kunstdenkmal auf. Es wird in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da es entweder nicht aufgenommen, abgerissen oder stark verändert wurde.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Burgstall
Jahr | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 147 | 168 | 178 | 184 | 175 | 167 | 158 | 160 | 156 | 172 | 180 | 184 | 176 | 146 | 147 | 218 | 213 | 208 | 160 | 167 |
Häuser[11] | 26 | 27 | 27 | 28 | 30 | 31 | 34 | |||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [19] | [21] | [19] | [22] | [19] | [19] | [19] | [23] | [19] | [7] | [24] |
Ort Burgstall
Jahr | 1813 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 84 | 78 | 104 | 130 | 108 | 97 | 119 | 168 | 122 | 127 | 113 |
Häuser[11] | 17 | 15 | 18 | 18 | 21 | 23 | 25 | 35 | |||
Quelle | [25] | [6] | [12] | [14] | [17] | [20] | [22] | [23] | [7] | [24] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Jakob (Mitwitz) gepfarrt.[5] Die katholische Minderheit war in die Schlosskuratie in Mitwitz gepfarrt.[22]
Die zuständige evangelische Bekenntnisschule befand sich in Mitwitz.[14] Seit ab 1912 gehörte sie zum Schulsprengel Kaltenbrunn.[26]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 32.
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 66–67.
- Otmar Wagner: 850 Jahre Burgstall: 1142–1992: Beiträge zur Ortsgeschichte, Mitwitz-Burgstall, Mitwitz 1992, OCLC 644567596.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsblatt vom 1853
- Burgstall in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Burgstall in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24. Oktober 2020.
- Burgstall im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 24. Oktober 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 311 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Mitwitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S. 20.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 466.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 577.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 687 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 500.
- ↑ Otmar Wagner: 850 Jahre Burgstall: 1142-1992: Beiträge zur Ortsgeschichte, Mitwitz-Burgstall, Mitwitz 1992, S. 90.
- ↑ T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 32.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 886, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1003 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1052–1053 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1085–1086 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 159 (Digitalisat). Für Rotschreuth s. bei Gehülz, S. 158.
- ↑ Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S. 136.
- ↑ Otmar Wagner: 850 Jahre Burgstall: 1142-1992: Beiträge zur Ortsgeschichte, Mitwitz-Burgstall, Mitwitz 1992, S. 80.