Charles Lane (Schauspieler, 1905)

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Charles Lane (* 26. Januar 1905 in San Francisco, Kalifornien; † 9. Juli 2007 in Brentwood, Kalifornien; eigentlich Charles Gerstle Levinson) war ein US-amerikanischer Schauspieler mit einer 75 Jahre langen Filmkarriere. Er war vor allem für die Darstellung strenger, ernster oder zynischer Charaktere in Nebenrollen bekannt.

Leben und Karriere

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Charles Lane wurde unter dem Namen Charles Gerstle Levison in San Francisco in eine Arbeiterfamilie geboren. Als Einjähriger erlebte er das Erdbeben von San Francisco und gehörte bei seinem Tod zu den letzten Überlebenden dieser Katastrophe. Lane arbeitete zunächst als Versicherungskaufmann und spielte gelegentlich, mehr in seiner Freizeit in Theatershows. Sein Freund, der Regisseur und Schauspieler Irving Pichel, überzeugte Lane schließlich, die Schauspielerei auch als Beruf auszuüben. Er wurde Mitglied des Pasadena Playhouses und gab sein Filmdebüt 1931 in einer kleinen Nebenrolle als Hoteldiener in Leichtes Geld. Seine ersten Rollen erhielten in der Regel keine Nennung im Abspann, was sich ab Mitte der 1930er-Jahre zusehends änderte. Markenzeichen waren seine hagere Gestalt und eine Brille in vielen seiner Rollen; er war vom Beginn seiner Karriere ein Charakterdarsteller und spielte daher oft Figuren, die deutlich älter als er selbst waren. Sein Aussehen machte ihn „für Generationen von Filmfreunden sofort erkennbar“.[1]

Charles Lane spezialisierte sich vor allem auf die Verkörperung von betont ernsthaften und strengen, mitunter übellaunigen oder zynischen Charakteren; häufig in Nebenrollen als Anwalt, Geschäftsmann, Beamter, Reporter oder Arzt. Er gehörte zu den Lieblingsschauspielern des Regisseurs Frank Capra und war in neun seiner Filmen zu sehen, beispielsweise in Lebenskünstler (1938) als Mitarbeiter der Steuerbehörde, in Mr. Smith geht nach Washington (1939) als hinterlistiger Journalist und in Ist das Leben nicht schön? (1946) als Häusermarkler, der für den Filmschurken Mr. Potter arbeitet. Mit dem Aufkommen des Fernsehens in den 1950er-Jahren erhielt Lane auch dort in den nächsten Jahrzehnten bis ins hohe Alter zahlreiche Serienrollen. Insbesondere Lucille Ball besetzte ihn in ihren Serien häufig als überernste Autoritätsfigur.

Insgesamt wirkte er bis zum Jahre 2006 an über 360 Film- und Fernsehproduktionen mit. Er kam quasi nie über Nebenrollen heraus, wegen seines Wiederkennungswertes und seiner vielen Rollen besaß er dennoch eine beachtliche Bekanntheit. Lanes Aussehen und seinem häufigen Rollentypus des tüchtigen, aber etwas söldnerhaften Autoritätsmenschen wurde später etwa die Figur des Blauhaarigen Anwalts aus Die Simpsons nachempfunden.[2] Ihn selbst störte (trotz guter Bezahlung) das Typecasting auf bestimmte Rollen, was er als unfair empfand – denn je überzeugender er in diesen war, desto mehr wurde er von den Castingbüros der Hollywood-Studios auf ähnliche Rollen besetzt. Daher spielte er auch gerne in Theaterproduktionen, wo er vielseitigere Charaktere darstellen durfte.[3]

Charles Lane hatte Anfang der 1930er-Jahre zu den ersten Schauspielern gehört, welche der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild beitraten. Die Screen Actors Guild erklärte den 30. Januar 2005 zum „Charles Lane Day“ (dt.: „Charles-Lane-Tag“). Am 16. März 2005 erhielt er für sein Lebenswerk einen TV Land Award. Als Mitbegründer und ältestes lebendes Mitglied der International Academy of Television Arts & Sciences wurde Lane anlässlich seines 100. Geburtstags 2005 bei der Emmy-Verleihung besonders geehrt. Seine letzte Rolle hatte er im Alter von 101 Jahren als Erzähler des Films The Night Before Christmas.

Charles Lane war ab 1931 mit Ruth Covell († 2002) verheiratet, mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte. Er starb im Juli 2007 im Alter von 102 Jahren am 9. Juli 2007, als er sich in einem Gespräch mit seinem Sohn befand.[4]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Nachruf bei Fox News
  2. The 12 Best Nameless Characters on The Simpsons. In: Consequence of Sound. 6. April 2017, abgerufen am 22. November 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. Nachruf in der Washington Post
  4. Nachruf in der Washington Post