Christian Becker (Regisseur)
Christian Becker (* 4. Januar 1971 in Düsseldorf) ist ein deutscher Filmeditor, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian Becker studierte von 1994 bis 1999 an der Kunsthochschule für Medien Köln im Bereich Film/Fernsehen bei Jeanine Meerapfel und Horst Königstein. 1996 studierte er für ein halbes Jahr in Kuba an der Internationalen Hochschule für Film und Fernsehen. Seine Kurzfilme liefen auf nationalen und internationalen Festivals. Für Viene del cielo, einen Kurzfilm, den er in Kuba drehte, erhielt er 1997 den 1. Preis beim Filmfest Dresden.[1]
2002 gründete er zusammen mit Oliver Schwabe field recordings. Die Regisseure arbeiteten unter diesem Label im Spielfilmbereich als Regie- und Autorenduo zusammen.[2]
2005 kam ihr von Wim Wenders produzierter Debütspielfilm Egoshooter[3], der auf dem 57. Internationalen Filmfestival von Locarno Premiere feierte, in die Kinos. Tom Schilling spielt darin einen orientierungslosen Jugendlichen, der ein Videotagebuch führt. 2009 erschien ihr zweiter Kinospielfilm Zarte Parasiten[1][4] mit Robert Stadlober in der Hauptrolle. Der Film erzählt die Geschichte eines Pärchens, welches sich als menschliche Dienstleister durchschlägt. Der Film feierte 2009 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2009 Premiere.
2007 gründete Becker zusammen mit Oliver Schwabe die Filmproduktion field recordings filmproduktion, die vorwiegend Dokumentarfilme und Spielfilme produziert.[5][6]
Neben seiner Tätigkeit als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, ist er bei vielen Projekten auch als Filmeditor tätig.
2022/23 war er Vertretungsprofessor für Film-Montage an der FH Dortmund.
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1996: Eine frische Brise (Kurzfilm, Buch, Regie)[7]
- 1997: Viene del cielo (Kurzfilm, Buch, Regie, Schnitt)[1]
- 1999: Luder (Kurzfilm, Buch, Regie)[1]
- 2004: Egoshooter (Spielfilm, zusammen mit Oliver Schwabe, Buch, Regie, Schnitt)[3]
- 2009: Zarte Parasiten (Spielfilm, zusammen mit Oliver Schwabe, Buch, Regie)[4]
- 2011: Escape (Kurzfilm, Schnitt)[8]
- 2012: Mutmaßungen über Hendrik (Messer) (Musikvideo, zusammen mit Oliver Schwabe, Regie, Schnitt)[9][10]
- 2013: Das waren die Grünen (Dokumentarfilm, Schnitt) Bildersturm Filmproduktion.[11]
- 2013: Neonlicht (Messer) (Musikvideo, zusammen mit Oliver Schwabe, Regie, Schnitt)[12]
- 2014: Von der Beraubung der Zeit (Dokumentarfilm, Produzent)[1]
- 2015: Ateliergespräche mit Kaspar König (Dokumentarfilmserie, Schnitt)[8]
- 2016: Der Bruder (Kurzfilm, zusammen mit Oliver Schwabe, Buch, Regie, Schnitt)[8]
- 2017: Tokio Hotel – Hinter die Welt (Dokumentarfilm, Schnitt)[8]
- 2018: Familienleben[13] (Dokumentarfilm, dramaturgische Beratung)[14]
- 2018: Exodus – Berichte von vier unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (Dokumentarfilm, Schnitt, Produzent)[8]
- 2018: Asi mit Niwoh – Die Jürgen Zeltinger Geschichte (Dokumentarfilm: Schnitt, Produktion)[8]
- 2019: Die Liebe frisst das Leben, Tobias Gruben, seine Lieder und die Erde (Dokumentarfilm: Schnitt, Produktion)[15]
- 2021: Lydia (Kurzfilm: Buch, Regie, Schnitt, Produzent)[16]
- 2022: Sweet Disaster (Kinospielfilm, Buch/Regie: Laura Lehmus, eine Zeitgeist Filmproduktion in Koproduktion mit field recordings filmproduktion) - Koproduzent[17]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1997: 1. Preis Filmfest Dresden in der Kategorie bester Kurzfilm für Viene del cielo[1]
- 2005: Nominierung New Faces Award für Egoshooter, Beste Regie Newcomer (zusammen mit Oliver Schwabe)[18]
- 2005: Nominierung JJ Star Award für Egoshooter, Jeonju Film Festival, Korea
- 2010 Nominierung Orizzonto Competition für Zarte Parasiten, 66. Internationale Filmfestspiele Venedig
- 2016: Nominierung Best Short für Der Bruder,[19] La Cabina – Festival international de mediometrajes de Valencia
- 2016: Nominierung Best Actor für Daniel Michel in Der Bruder, International Figari Film Fest
- 2016: Nominierung Best Short NRW Competition für Der Bruder bei den 62. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen[20]
- 2016: Nominierung Best Short für Der Bruder, 5th Festival Int'l de Cine de Hermosillo, Sonora, Mexico
- 2016: Nominierung Best Short für Der Bruder, Bamberger Kurzfilmtage[21]
- 2018: Nominierung bester Dokumentarfilm Filmpreis NRW Film Festival Cologne für Asi mit Niwoh – Die Jürgen Zeltinger Geschichte[22]
- 2018: Nominierung deutscher Menschenrechts-Filmpreis für Exodus – Berichte von vier unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen[23][24]
- 2019: Nominierung bester Dokumentarfilm Filmpreis NRW Film Festival Cologne für Die Liebe frisst das Leben[25]
- 2021: Preis NRW Competition für Lydia bei den 67. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen[26]
- 2021: Preis der Stadt Duisburg für Lydia bei der 45. Duisburger Filmwoche[27]
- 2024: Best Director (International) für Die Grube, 15. Baku International Filmfestival
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Becker bei IMDb
- Christian Becker bei filmportal.de
- Christian Becker. Field Recordings Filmproduktion (Kurzbiografie inkl. Filmografie auf der Webpage seiner eigenen Firma).
- Christian Becker at IFFR. International Film Festival Rotterdam (IFFR) (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Christian Becker bei filmportal.de
- ↑ Die Liebe frisst das Leben, Tobias Gruben, seine Lieder und die Erde. SWR Doku Festival, abgerufen am 30. Juni 2020.
- ↑ a b Reinhard Kleber: In Paris fing die Erfolgsgeschichte an. 1. April 2005, abgerufen am 10. Februar 2019 (Über Christian Becker und seinen Film „Egoshooter“).
- ↑ a b Christian Buß: Beziehungsdrama „Zarte Parasiten“ – Tausche Zärtlichkeiten gegen Zimmer. In: Spiegel Online. 8. September 2010, abgerufen am 10. Februar 2019 (Kritik zu dem Film „Zarte Parasiten“).
- ↑ Impressum. Field Recordings Filmproduktion, abgerufen am 30. Juni 2020.
- ↑ Oliver Schwabe – News. Abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ Christian Becker at IFFR. International Film Festival Rotterdam (IFFR), abgerufen am 10. Februar 2019 (englisch).
- ↑ a b c d e f Eingetragen unter „Filmography“ in Christian Becker bei IMDb
- ↑ Messer: Messer – Mutmaßungen über Hendrik (Official Video) auf YouTube, 23. Mai 2012, abgerufen am 15. November 2020 (Musikvideo).
- ↑ Messer: »Mutmaßungen über Hendrik«. In: MESSER. 16. Mai 2012, abgerufen am 30. Juni 2020.
- ↑ Das waren die Grünen
- ↑ Neonlicht, Musikvideo.
- ↑ Familienleben auf rosa-hannah-ziegler.com
- ↑ Familienleben, Filmwebsite.
- ↑ Filmfest Hamburg 2019 | Die Liebe frisst das Leben – Tobias Gruben, seine Lieder und die Erde. Archiviert vom am 4. Juli 2020; abgerufen am 26. März 2024.
- ↑ Die Filmstiftung vergibt 448.000 Euro für 14 Low Budget-Projekte. In: Film und Medien Stiftung NRW. Abgerufen am 14. April 2021.
- ↑ Sweet Disaster, Kinospielfilm, 2020-2021 bei crew united, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ Siehe Unterseite „Nominations“ in Christian Becker bei IMDb
- ↑ Der Bruder auf crew-united.com
- ↑ 62.Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
- ↑ Bamberger Kurzfilmtage
- ↑ Asi mit Niwoh ( des vom 30. Juni 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Film Festival Cologne 2018.
- ↑ Nominierte 2018. Deutscher Menschenrechts-Filmpreis, abgerufen am 11. Februar 2019 (Nominierung von „Exodus“ für den „Deutschen Menschenrechtspreis“).
- ↑ Exodus – Berichte von vier unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen bei crew united, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Die Liebe frisst das Leben – Tobias Gruben, seine Lieder und die Erde. In: Film Festival Cologne. Abgerufen am 29. November 2019.
- ↑ Internationale Kurzfilmtage Oberhausen gGmbH: LYDIA. Abgerufen am 14. April 2021.
- ↑ Duisburger Filmwoche: Festival/Preisträger:innen - 45. Duisburger Filmwoche - 10.-14. November 2021. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
Personendaten | |
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NAME | Becker, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmeditor und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1971 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |