Cornelia Urban

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cornelia Klisch (2020)

Cornelia Urban (ehemals Cornelia Klisch; * 24. September 1972 in Erfurt) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie ist seit 2019 Mitglied des Thüringer Landtages.

Nach dem Abitur im Jahr 1991 am Heinrich-Mann-Gymnasium Erfurt und einem Auslandsjahr in Frankreich und Italien studierte Cornelia Klisch bis 1998 Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wurde promoviert. Währenddessen absolvierte sie Auslandssemester in Bologna und Chicago. Danach arbeitete sie in den Jahren 1999 bis 2004 als Assistenzärztin an der Klinik für Neurologie der Universität Freiburg im Breisgau und am Helios Klinikum Erfurt. Sie ließ sich 2006 in Erfurt nieder, wo sie bis heute als Fachärztin für Neurologie tätig ist.[1][2]

Cornelia Klisch bekam zwei Kinder und war geschieden.[3][4] Im Dezember 2022 heiratete sie erneut.[5] Sie änderte ihren Namen nach der Kommunalwahl 2024 und der Landtagswahl 2024 in Cornelia Urban, in dem sie an ihrem Geburtstag, dem 24. September, den Familiennamen ihres Ehemannes annahm.[6]

Partei und Politik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cornelia Urban gehört seit 2007, mit Unterbrechung, dem Landesvorstand der SPD Thüringen an und wurde 2022 als stellvertretende Landesvorsitzende erneut bestätigt.[7]

Darüber hinaus war sie in der Arbeitsgemeinschaft der Frauen tätig, in der sie von 2006 bis 2014 dem Bundesvorstand angehörte und von 2008 bis 2014 den Thüringer Landesvorsitz innehatte. Von 2015 bis 2022 war sie Bundesvorstandsmitglied der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen, deren Thüringer Landesteil sie von 2016 bis 2019 als Vorsitzende anführte.

Von 2009 bis 2020 hatte sie ein Mandat im Erfurter Stadtrat inne.[8] Bei der Kommunalwahl 2024 wurde sie eineut in den Stadtrat gewählt. Nach ihrer Wahl in den Landtag 2024 kündigte sie die Nierlegung ihres Mandats an.[6]

Bei der Landtagswahl in Thüringen 2019 kandidierte sie für die SPD im Erfurter Süden (Wahlkreis Erfurt IV) und zog über die Landesliste in den Thüringer Landtag ein. Als einzige Ausschussvorsitzende der Thüringer SPD hatte sie den Vorsitz im Landtagsausschuss für Gesundheit, Soziales, Arbeit und Gleichstellung seit 2019 inne.[9]

Bei der Landtagswahl 2024 zog sie erneut über die Landesliste in den Landtag ein. Dort wurde sie zur stellvertretenden Landtagspräsidentin gewählt.[6]

Cornelia Urban plädiert für eine Erhöhung der Anzahl von Medizinstudienplätzen in Thüringen. Der dafür notwendige Beschluss wurde 2020 vom Landtag getroffen.[10] Ab dem Studienjahr 2021 werden die Medizinstudienplätze in Jena um zehn Prozent erhöht.  Zusätzlich soll eine Haus- und Facharztquote eingeführt werden, wonach sechs Prozent der Studienplätze an Bewerber vergeben werden, die sich zur Arbeit in einer von ärztlich unterversorgten oder bedrohten Region verpflichten.[11]

Urban fordert eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie eine bessere Bezahlung von Pflegekräften.[12] Sie steht für einen verbindlichen Personalschlüssel, um Pflegekräfte zu entlasten und so die Qualität der Pflege zu erhöhen. Zudem soll es für Pflegekräfte einen Flächentarifvertrag geben. Urban tritt für eine Pflegeversicherung mit Vollkaskoschutz ein, um Altersarmut der Pflegebedürftigen durch hohe Pflegekosten zu verhindern. Um pflegende Angehörige zu entlasten, sollen laut Urban die Kurzzeitpflege und weitere Unterstützungsangebote ausgebaut werden. Auf Bundesebene fordert sie ein Pflegekrankengeld analog zum Kinderkrankengeld.

Sie setzt sich für die Gleichstellung von Frau und Mann ein, insbesondere für eine gleichwertige Bezahlung der Geschlechter sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.[13]

  • Helene-Weber-Bundespreis 2015[14]
Commons: Cornelia Urban – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Neurologie Erfurt, Praxis Dr. Cornelia Klisch. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  2. Dr. Cornelia Klisch: Zwischen Medizin und Landespolitik. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  3. Abgeordnete Dr. med. Cornelia Klisch. Thüringer Landtag, archiviert vom Original am 27. September 2020; abgerufen am 27. September 2024.
  4. Katrin Zeiß: Dr. Cornelia Klisch: Zwischen Medizin und Landespolitik. In: Ärzte Zeitung. Springer Medizin Verlag, 30. Mai 2021, abgerufen am 27. September 2024.
  5. Casjen Carl: 10.000-Euro-Hochzeitsgeschenk geht nach Erfurt-Südost. In: Thüringer Allgemeine. Funke Medien Thüringen, 12. September 2023, archiviert vom Original am 22. Juli 2024; abgerufen am 27. September 2024.
  6. a b c Holger Wetzel: Erfurter SPD-Chefin löst Hochzeitsversprechen ein. In: Thüringer Allgemeine. Funke Medien Thüringen, 1. Oktober 2024, abgerufen am 12. Oktober 2024.
  7. FOCUS Online: Arnstadt: Drei Frauen in Thüringens SPD-Spitze gewählt. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  8. Holger Wetzel: Cornelia Klisch verlässt den Erfurter Stadtrat. In: Thüringer Allgemeine. Funke Medien Thüringen, 13. Dezember 2019, abgerufen am 1. Juni 2021.
  9. Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  10. HCS-Content GmbH Germany: Erfurt: Mit mehr Medizinstudenten gegen den Ärztemangel. In: inSüdthüringen. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  11. Thüringen stockt Medizin-Studienplätze auf. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  12. Genug geklatscht: 30-Stundenwoche für Pflegekräfte bei vollem Lohnausgleich · SPD Thüringen. In: SPD Thüringen. 29. April 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  13. SPD-Fraktion zum Equal-Care-Day 2020: Pflegende Angehörige sichtbar machen/Mindestlohn für Pflegekräfte muss steigen. In: www.spd-thl.de. 27. Februar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2020; abgerufen am 1. Juni 2021.
  14. Conny Klisch ist Preisträgerin des Helene-Weber-Preises 2015. ASF Thüringen, abgerufen am 1. Juni 2021.