Dampftriebwagen Bauart Buffaud & Robatel

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Dampftriebwagen Bauart Buffaud & Robatel
Dampftriebzug vor dem Depot La Chapelle
Dampftriebzug vor dem Depot La Chapelle
Dampftriebzug vor dem Depot La Chapelle
Nummerierung: VV 4–11
Anzahl: 8
Hersteller: Buffaud & Robatel
Baujahr(e): 1908–1909
Ausmusterung: 1932
Bauart: 2+A1+2 n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 26.710 mm
Anfahrzugkraft: 25 kN
Treibraddurchmesser: 1040 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 250 mm
Kolbenhub: 320 mm
Kessellänge: 2038 mm
Kesselüberdruck: 14 bar
Rostfläche: 0,72 m²
Strahlungsheizfläche: 3 m²
Rohrheizfläche: 50,42 m²
Wasservorrat: 2,650 m³
Brennstoffvorrat: 1,150 t Kohle
Sitzplätze: 1. Klasse: 8
2. Klasse: 14
3. Klasse: 28
Gepäckwagen: 6
Stehplätze: Endplattformen: 12
Abteil 2. Klasse: 6
Abteil 3. Klasse: 12

Die Dampftriebwagen Bauart Buffaud & Robatel der Compagnie des chemins de fer du Nord (NORD) waren acht Dampftriebzüge von Buffaud & Robatel (Voiture à vapeur = VV), die im Vorortverkehr von Paris eingesetzt wurden. Sie bestanden aus einer Lokomotive, die von zwei Personenwagen eingerahmt war. Wegen ihrer mit Gittertüren verschlossenen niedrigen Traglastenabteile[1] wurden sie von den Fahrgästen als cages à poule ‚Hühnerställe‘ bezeichnet.[2]

Die Nord suchte nach einem Fahrzeug, das ohne große Infrastruktur zwischen beliebigen Bahnhöfen verkehren konnte. Im Besonderen sollten für den Betrieb keine Drehscheiben und keine Umfahrungsgleise in den Bahnhöfen notwendig sein, außerdem sollten die Betriebskosten möglichst niedrig gehalten werden. Die Triebzüge wurden 1908 in Betrieb genommen, nachdem von der kleinen Ringbahn keine Züge mehr im Gare du Nord endeten. Die Triebzüge der Nord pendelten zwischen dem Gare du Nord und dem Bahnhof La Chapelle-Saint Denis an der Ringbahn und stellten so den Anschluss von ihr an den Gare du Nord her. Während des Ersten Weltkriegs wurde zwischen fünf Uhr am Morgen und sieben Uhr abends stündlich nur noch ein Zug geführt. Die Triebzüge verkehrten bis 1932 zwischen dem Gare du Nord und dem kleinen Ring.[2]

Der Triebzug wurde auf den Weltausstellungen in Brüssel 1910[3] und in Turin 1911[4] gezeigt.

Lokomotive mit aufgesetzter Verkleidung

Die Triebzüge bestanden aus drei Teilen: einem vorauslaufenden Wagen mit einem Abteil der 1. und 2. Klasse, der Lokomotive mit Gepäckabteil (bei der es sich somit genau genommen um einen Dampf-Gepäcktriebwagen handelte) in der Mitte und dem nachlaufenden Wagen 3. Klasse. Damit die Streckensicht des Lokführers nicht eingeschränkt wurde, waren die Wagenkästen der Reisezugwagen asymmetrisch ausgeführt, wobei die in Fahrtrichtung linke Seite so abgesenkt war, dass sie die Sicht des Lokführers auf die Signale nicht behinderte. Die Wagen hatten in der Mitte einen Längsgang und auf der in Fahrrichtung rechten Seite Längsbänke. Auf der niederen Seite waren mit Gittertüren verschlossene Traglastenabteile eingerichtet. Damit sollte verhindert werden, dass in dem eher kleinen Passagierraum die Reisenden durch Gepäck behindert würden. Die Wagen waren mit einer Warmwasserheizung versehen, deren Wasser durch den Kessel der Dampflok erhitzt wurde.[5]

Die Komposition bot insgesamt 56 Sitzplätze und 30 Stehplätze. In der 1. Klasse waren acht, in der 2. Klasse 14 und in der 3. Klasse 28 Sitzplätze, behelfsmäßig konnten im Gepäckabteil der Lokomotive weitere sechs Sitzplätze 3. Klasse angeboten werden.[6]

Maßbild der Komposition
  • Félix Sartiaux, J Koechlin: La nouvelle voiture automobile à vapeur de la Compagnie des Chemins de fer du Nord. In: Revue générale des chemins de fer et des tramways. 27, 1. Semester, Nr. 1, Januar 1904, S. 11–19 (bnf.fr).
  • Voiture automobile à vapeur de la Compagnie des Chemins de fer du Nord. In: Exposition universelle. 1911. Turin (Hrsg.): Exposition internationale des industries et du travail de Turin 1911. Groupe VII. Classes 39 et 40. Industrie des Transports. - Chemins de fer et tramways. 1911, S. 97–100 (cnam.fr).
Commons: Voiture à vapeur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Les premières automotrices : à la vapeur, sans en avoir l’air bei trainconsultant.com (französisch), abgerufen am 15. Dezember 2024
  2. a b Petite Ceinture Info: Les automotrices à vapeur de la Compagnie du Nord. 23. Dezember 2021, abgerufen am 23. Dezember 2021 (französisch).
  3. A. Bucher: Das Eisenbahnwesen auf der Weltausstellung in Brüssel 1910. In: Polytechnisches Journal. Band 326, 1911, S. 22–26 (hu-berlin.de – unterste Zeile in der Tabelle 2).
  4. Exposition universelle 1911
  5. Exposition universelle, S. 99
  6. Exposition universelle, S. 98