Die DDR-Bibliothek

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Die DDR-Bibliothek ist eine Buchreihe im Verlag Faber & Faber in Leipzig, die von 1995 bis 2003 in 24 Bänden erschien.

Die Leipziger Verleger Elmar und Michael Faber gaben seit 1995 ausgewählte Werke heraus, die sie für repräsentativ für die Geschichte der Literatur in der DDR hielten. Darin enthalten waren sowohl Autoren, die der DDR positiv gegenüberstanden, wie Johannes R. Becher und Anna Seghers, als auch Titel, die überhaupt nicht in der DDR erscheinen konnten, wie Vor den Vätern sterben die Söhne von Thomas Brasch oder Das geht seinen Gang von Erich Loest. Vertreten waren bekannte Autoren wie Christa Wolf, Heiner Müller und Christoph Hein, und heute nur noch wenig bekannte wie Karl-Heinz Jakobs und Werner Heiduczek. Nicht aufgenommen wurden wichtige Schriftsteller wie Stefan Heym, Franz Fühmann und Günter de Bruyn. Ausgewählt wurde meist nicht der erfolgreichste Titel eines Autors, sondern ein weniger bekannter, wie Das Impressum statt Die Aula von Hermann Kant oder Horns Ende statt Der fremde Freund von Christoph Hein.[1]

Der geplante 22. Band mit 108 Gedichten konnte 2002 nicht erscheinen, da die Lyriker Wolf Biermann, Günther Kunert und Reiner Kunze ihre Zustimmung dazu verweigerten.[2] 2003 wurde die ursprünglich auf vierzig Titel angelegte Reihe mit dem 25. Band abgeschlossen.

  • Christian Eger, Fabers DDR-Bibliothek. Drei Dichter sagen: Ohne uns!, in Mitteldeutsche Zeitung vom 8. August 2002, mit einigen Hintergrundinformationen
  • Irmtraud Gutschke, Bückware für den aufrechten Gang, in nd vom 18. August 2005 Text
  • Anke Westphal, Ost-Plünnen. Lieber Sammler, bitte melde dich!, in Die Zeit, 24/1996 vom 7. Juni 1996 Textanfang

Einzelnachweise

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  1. Irmtraud Gutschke, Bückware für den aufrechten Gang, in nd vom 18. August 2005 Text
  2. Christian Eger: Fabers DDR-Bibliothek. Drei Dichter sagen: "Ohne uns!", in Mitteldeutsche Zeitung vom 8. August 2002 Auszüge