Diskussion:Alt-Kölln
"Cölln"?
[Quelltext bearbeiten]Ein schöner Artikel! Sagt mal, weiß jemand, was das Wort "Cölln" bedeutet? Es scheint ja recht häufig in Ortsbezeichnungen aufzutauchen, wenn ich mir die Begriffsklärungsseite so ansehe. -- Paule 12:31, 24. Apr. 2008 (CEST)
- Es ist abgeleitet von lateinischen Colonia, dies ist auch die Bezeichnung für Cölln im ältesten erhaltenen Dokument. Es bedeutet Kolonie, Siedlung. --Jörg 22:45, 24. Apr. 2008 (CEST)
Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sich der Name des Berliner Stadtteils Neukölln vom Namen des damaligen Cöllns ableitet (also so wie New York von York)? Dann wäre die Aussage, dass der Name Cölln im heutigen Stadtgebiet nicht mehr präsent ist, nicht ganz richtig. Kann das jemand überprüfen? --Wafthrudnir 14:01, 25. Mai 2008 (CEST)
- In der entsprechenden Literatur gibt es verschiedene Erklärungen, aber in der Tat führen alle nach Cölln: 1) Rixdorf suchte krampfhaft einen neuen Namen 2) Es gab auf Rixdorfer Boden die Cöllnischen Wiesen und die Cöllnische Heide 3) Der Name Cölln war mehr oder weniger frei, da aus der Mode gekommen 3) Dass es "Neu-Cölln" schon gab, nämlich den kleinen historischen Stadtteil rund um die Wallstraße und das Märkische Museum, störte weder Rixdorf noch den genehmigenden Kaiser. 4) Ein paar Jahre später hat man dann die Straße "Neu-Cölln am Wasser" im alten Neu-Cölln in "Märkisches Ufer" umbenannt; wahrscheinlich zur Konfusionsverminderung. 5) Anmerkung am Rande: In der Wikipedia geistert "Neu-Cölln am Wasser" als Name des Ur-Neu-Cölln herum; aber das ist Unfug und WP-Folklore. Neu-Cölln am Wasser war nie etwas anderes als ein Straßenname in Neu-Cölln und der amtliche Name des Stadtteils war bis 1920 immer nur "Neu-Cölln", siehe auch den Plan von 1688 im Artikel. --Definitiv 16:41, 25. Mai 2008 (CEST)
- Bei den "Ost-Cöllns" halte ich dann doch eher eine slawische Herkunft für wahrscheinlicher. -- j.budissin+/- 08:51, 20. Dez. 2008 (CET)
- Gibt es denn mehrere "Ost-Cöllns"? In meiner eigenen Verwandtschaft bin ich mal auf eine eingeheiratete "von Cölln" gestoßen, deren Familie aber höchstwahrscheinlich weder aus dem Rheinland, noch aus Berlin stammte, sondern aus dem Pieselpopeldorf Köhlen in Nordniedersachsen (wahrscheinlich entfernte Verwandte der Herren von Bederkesa). Auch im Umfeld des genannten Pieselpopeldorfes geistern Legenden von lateinischen Ursprüngen umher, aber mit Sicherheit unbegründete. Geoz (Diskussion) 18:59, 2. Dez. 2012 (CET)
- Bei den "Ost-Cöllns" halte ich dann doch eher eine slawische Herkunft für wahrscheinlicher. -- j.budissin+/- 08:51, 20. Dez. 2008 (CET)
Keine Ahnung, was J budissin mit den "Ost-Cöllns" meinte. Beim "Berliner" Cölln ist die herrschende Meinung, dass Cölln vom rheinischen Köln abgeleitet ist. (Ich erspar mir mal die Indizien dafür, weil sie ziemlich umfangreich sind.) Dafür, dass man für Cölln auch eine slawische Herkunft in Erwägung zog (kolne, auch so ein Wort für feuchte Niederung und Sumpf), gibt es zwei Erklärungen: Man glaubte lange, den Ursprung Cöllns in einem slawischen Fischerdorf zu finden. Es wurden aber bisher weder in Cölln noch in Alt-Berlin spätslawische Siedlungsspuren gefunden. Zweitens: trotz der großen Mühe, die sich Joachim Herrmann, der Chefarchäologe der DDR, gemacht hat, immer wieder slawische Spuren zu finden, um eine innigere Beziehung zu den russischen "Brüdern" herzustellen. Prof. Schich hat kürzlich die These aufgestellt, Colonia bedeutet konkret Kolonie, weil Cölln durch die Markgrafen von Berlin aus angelegt worden sei. --Ulrich Waack (Diskussion) 21:35, 2. Dez. 2012 (CET)
Im Berliner Dom hängt in der Ausstellung eine Kartendarstellung der Ursprünge Berlins mit der Erläuterung, dass sich der Name Cölln von Collen herleitet, was eine Anhöhe (z.B. ein höheres Spree-Ufer) darstellt . Das spricht für den slawischen Einfluss und die z.B in der Abbildung im hiesigen Artikel verwendete Schreibweise. Die Verschiebungen zwischen Collen - Cholm - Golm - Cölln - Cöllen - Kölln sind allesamt logisch und auch bei den Wiki-Artikel (Cholm) sowie im deutschen Wörterbuch belegt. Bislang (!) habe ich hingegen keinen Beleg dafür gefunden, dass das römische (lateinische) Colonia jemals mit Doppel-L geschrieben worden wäre. Ist auch unlogisch, weil hier ja die Kirchensprache soweit ausgereift war, dass man wusste, wie mans zu schreiben hat. Würde mich freuen, wenn Etymologen sich hier einbringen könnten. Die Idee mit dem erhöhten Spree-Ufer, einem Cholm, liegt auch aus technisch-geografischen Gründen nahe: Im Schwemmland des Zprawe-Flusses musste man schon auf einer Erhebung in der Landschaft siedeln, wenn man nicht immer nasse Füsse haben wollte.
--Panama1965hut (Diskussion) 13:27, 16. Jun. 2013 (CEST)
- Nachtrag nach vier Jahren: Mit "Ost-Cöllns" meinte ich Cölln bei Berlin und Cölln in der Oberlausitz. Beide Namen sind sicherlich nicht von Colonia abgeleitet, sondern ähnlich wie Kollm eben slawischen Ursprungs. Berlin selbst ja auch. --j.budissin+/- 11:42, 24. Aug. 2017 (CEST)
- Namenserläuterung ergänzt. Slawische Erklärung scheint eher unwahrscheinlich, aber wer weiß das schon genau....--Lm-berlin (Diskussion) 19:01, 14. Sep. 2019 (CEST)
Schreibweise Cölln/Cöln/Köln/Kölln
[Quelltext bearbeiten]In historischen Texten finden sich mindestens vier Schreibweisen dieses Ortes -- wenig überraschend angesichts der lange Zeit fehlenden Rechtschreibnormierungen im Deutschen. Mir sind in Archiven begegnet: Cölln/Cöln/Köln/Kölln, die allesamt dasselbe Städtchen bezeichnen. Ich würde intuitiv dazu neigen, wo ich die Wahl habe, "Kölln" zu schreiben, wahrscheinlich wegen Neukölln. Nur aus Neugier daher die Frage: woher die scheinbar recht eindeutige Präferenz für "Cölln" (schließlich ist dieses Kölln nicht in der Liste der anderen Köllns aufgeführt, sondern nur unter ferner liefen)? --MamaJohnny (Diskussion) 18:36, 12. Jan. 2013 (CET)
- Zunächst einmal kann man die Kölns mit K ausscheiden, weil sie die neuere Schreiweise darstellen. Selbst Köln am Rhein wurde noch bis um 1800 mit C geschrieben (vom römischen Colonia Claudia Ara Agrippinensium). Als Rixdorf im Jahre 1912 den Namen Neukölln annahm, orientierte es sich am mittelalterlichen Cölln (vgl. Neukölln am Wasser, zunächst Neu-Cölln genannt).
- Die beiden ersten urkundlichen Erwähnungen lauten „Colonia“ (1237) und „Colne“ (1334). Die Suche, wann „Colne“ zum ersten Mal mit „ö“ und mit „ll“ auftaucht, ist mir jetzt zu aufwendig. Hingewiesen sei aber noch mal auf Köln am Rhein, das im 13. Jahrhundert als das „hillige Coellen“ erscheint und noch heute „Kölle“ genannt wird. --Ulrich Waack (Diskussion) 22:26, 12. Jan. 2013 (CET)
- Danke, Ulrich, für deinen Kommentar. Die Antwort, zumindest in der K-Frage, scheint für dich eine recht eindeutige zu sein. Verstehe ich dich richtig, dass dein Ansatz quasi ist, sich grundsätzlich an der ältesten überlieferten Version zu orientieren? Ich frage deshalb, weil das ja durchaus einige Konsequenzen hätte. Neulich bin ich bspw. auf ein Buch gestoßen (Mitte 19. Jh.), das als Verlagsort »Helmstädt« trug, was mich vor die Frage stellte, ob ich in meine Bibliographie das nun in dieser oder in der heute geläufigen Schreibung übernehmen sollte. Die (Bildungs)historiker übrigens, deren Arbeiten ich derzeit hier liegen habe, scheinen ganz klar zu »Kölln« zu tendieren. Möglicherweise gibt es da aber auch andere Gewohnheiten in anderen Zweigen. Vielleicht weißt du da ja mehr. --MamaJohnny (Diskussion) 20:27, 19. Jan. 2013 (CET)
Hallo zusammen, dazu fällt mir eine alte, etwas allgemeinere Frage wieder ein. Meines Wissens wurde in der Orthographische Konferenz von 1901 in lateinischstämmigen Worten das "C", gemäß seiner Aussprache, in "K" (siehe hier) oder "Z" (z. B. Zirkel) gewandelt. Weshalb dies jedoch überhaupt auch auf die Eigennamen vieler Städte (z. B. auch, Cassel, Carlsruhe, Cöpenick) angewendet wurde, ist mir ohnehin stets schleierhaft geblieben. Vielleicht kann das ja allgemein erklärt werden – bei Eigennamen(!). Weshalb es dann aber wieder Ausnahmen, wie bei Cölln gab, ist noch unverständlicher. Und wie konnte in Berlin jemals ein Kottbusser Damm entstehen, obwohl man den Namensgeber ja offenbar bei der C-Bereinigung vergessen hatte. Oder war hier nicht die Stadt Cottbus gemeint? Gibt es evtl. noch irgendwo einen Ort Namens Kottbus oder Kottbuss? Viele Grüße! Friedrich Hoffmann (Diskussion) 21:39, 13. Jan. 2013 (CET)
- Kottbusser Damm dürfte sich klar auf Cottbus beziehen - siehe Artikel und siehe auch Kottbusser Tor ... nach diesem Artikel entstand die Änderung Cottbusser Tor in Kottbusser Tor zwischen 1921 und 1926 (im Berliner Adreßbuch bereits 1893 mt "K"). Gruß --Lienhard Schulz Post 21:57, 13. Jan. 2013 (CET)
Der Hinweis auf die Rechtschreibreform von 1901 gibt die Erklärung für die Änderung der Schreibweise von Cölln zu Kölln. Dass sich das auf Amtsebene und im öffentlichen Gebrauch auch durchgesetzt hatte, erkennt man an den Änderungen der Straßennamen Köllnische Straße, Köllnischer Fischmarkt. Auch der Grundbuchbezirk hieß fortan Alt-Kölln. Kölln war also, wie Köln am Rhein in der modernen Zeit angekommen. Durch das Verschwinden der Straßennamen und auch sonstigen Gebrauchs des Namens Kölln im Zusammenhang mit gegenwärtigen Belangen wird immer nur noch Bezug genommen auf das historische Cölln, das man ja auch mit "C" schrieb.--Lm-berlin (Diskussion) 21:49, 21. Nov. 2018 (CET)
Ich habe mich noch einmal umfassen zur Schreibweise der Stadt Berlin-Kölln befaßt. Es ist so, dass spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts sich die Schreibweise "Kölln" durchgesetzt hatte. Friedrich Nicolai und andere maßgebende Stadtbeschreiber verwenden ganz selbstverständlich die Schreibweise "Kölln". In neuerer Fachliteratur wird ebenfalls "Kölln" verwendet. Einzige Ausnahme: Literatur mit Bezug auf das Mittelalter. Dort findet man konsequent die Schreibweise "Cölln", was ja auch der zeitgenössischen Schreibweise entspricht. Nachdem der Begriff lange nicht benutzt wurde, wird heute der Stadtteil in Unterscheidung zu Alt-Berlin als Alt-Kölln bezeichnet. Ich bin dafür in den Wikipedia-Artikeln die modernere Schreibweise "Kölln" zu verwenden , die seit 1901 letztlich ja auch vorgeschrieben ist und vor 1945 ausschließlich verwendet wurde und würde das in einiger Zeit ändern, zunächst erstmal als Aufmerksamkeitstest hier in der Überschrift. Hier einige Quellen:
- Carl Friedrich Riecke: Ursprung und Namen der Städte Berlin und Kölln an der Spree, Berlin 1866
- Hans-Joachim Veigel, Uwe Winkler, Dieter Engelmann: Mittelalterliche Handelsstadt Berlin/Kölln: die Doppelstadt von den Anfängen bis 1648, Berlin, 1987
- Horst Ulrich: Berlin Handbuch - das Lexikon der Bundeshauptstadt, Berlin, 1992
im Gegensatz zur Literatur zum Mittelalter in Berlin-Cölln
- Norbert W. F. Meier: Berlin im Mittelalter - Berlin/Cölln unter den Askaniern, Berlin, 2012
- Paul Beilke: Die Bewohner der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln, Berlin 2012
--Lm-berlin (Diskussion) 22:59, 1. Sep. 2019 (CEST) ...noch ein weiterer Nachweis der Alltagsschreibweise von "Kölln" bzw. "Alt-Kölln" spätestens seit den 1870er Jahren sind die Einträge zu den Stadtbezirken im Berliner Adressbuch (https://digital.zlb.de/viewer/readingmode/34111732_1870/1410/) --Lm-berlin (Diskussion) 23:18, 1. Sep. 2019 (CEST)
- Übrigens wird auch in der Denkmaltopografie von Berlin-Mitte die Schreibweise "Kölln" konsequent verwendet (Denkmale in Berlin, Ortsteil Mitte, Berlin 2003), damit ist nun diese Schreibweise wohl endlich nicht nur in wissenschaftlichen sondern auch in offiziellen, amtlichen Publikationen angekommen.--Lm-berlin (Diskussion) 02:48, 12. Sep. 2019 (CEST)
Cölln
[Quelltext bearbeiten]Heerführer Kolonnenführer Colon (nicht signierter Beitrag von 2a02:810a:9440:d88:d149:5a01:9a48:fdc9 (Diskussion) 23. August 2017, 12:38 Uhr)
- Könntest du das etwas konkreter ausführen? --j.budissin+/- 13:03, 23. Aug. 2017 (CEST)
Namensherkunft
[Quelltext bearbeiten]Über die Herkunft des Ortsnamens hatten wir ja hier schon diskutiert. Im Artikel findet sich dazu allerdings bis heute nichts. Könnte das jemand, der mit einschlägiger Literatur zu K(C)ölln ausgestattet ist, eventuell ergänzen? --j.budissin+/- 10:02, 12. Sep. 2019 (CEST)
- Namenserläuterung ergänzt. Slawische Erklärung scheint eher unwahrscheinlich, aber wer weiß das schon genau.... (nicht signierter Beitrag von Lm-berlin (Diskussion | Beiträge) 19:03, 14. Sep. 2019 (CEST))
Unsinn (erledigt)
[Quelltext bearbeiten]In der ersten urkundlichen Erwähnung ist von colonia juxta Berlin ‚Kölln bei Berlin‘ die Rede, was den Schluss zulässt, dass das Kölln bei Berlin von Köln am Rhein unterschieden werden sollte.
Was für ein Unsinn ! es heisst" Siedlung neben Berlin", das lässt doch überhaupt keinen derartigen Schluss zu. Es ist lateinisch und solche Bezeichnungen für Siedlungen in Latein gab es vielfach.
Man kann doch nicht "juxta" übersetzen, aber "colonia" nicht. Wenn es der Name der Siedlung wäre, warum wurde dann "Berlin" großgeschrieben, aber "colonia" nicht? Eben. (nicht signierter Beitrag von 2003:ca:a741:ef00:9067:b1e6:c1ea:fdec (Diskussion) 6. Nov. 2021, 10:37 Uhr)
Wo findet man die erste urkundliche Erwähnung von Cölln, in der von "colonia juxta Berlin" die Rede sein soll?
[Quelltext bearbeiten]Nach meiner Kenntnis ist die Ersterwähnung von Cölln in der Urkunde von 1238 (Merseburg), die auf den Brandenburger Zehntstreit (1237) zurückgeht. Die Jubiläen von Berlin (seit 1937) berufen sich auch auf diese Urkunde.
Die erste explizite urkundliche Erwähnung von Berlin erfolgte erst 1244. Dies steht im Widerspruch zu der oben behaupteten Ersterwähnung (colonia juxta Berlin)
Bitte aufklären oder löschen/modifizieren! --Dwikar6 (Diskussion) 16:45, 27. Feb. 2024 (CET)