Diskussion:Carl von Ossietzky
Querverweis
[Quelltext bearbeiten]Es fehlt für mich der Querverweis zu der Soldaten sind Mörder Seite. Hhat jemand den Durchblick in der Sache und kann den einfügen? --Skipper 21:56, 5. Aug 2005 (CEST)
- In dem Artikel fehlen leider ziemlich viele Dinge. Was es mit der Anklage wegen des "Soldaten sind Mörder"-Satzes auf sich hatte, ist in dem Tucholsky-Artikel genau beschrieben. Dies könnte natürlich problemlos übernommen werden. --Schreibkraft 22:53, 5. Aug 2005 (CEST)
Lesenswert-Diskussion
[Quelltext bearbeiten]Carl von Ossietzky (* 3. Oktober 1889 in Hamburg; † 4. Mai 1938 im Polizeikrankenhaus Berlin nach mehrjähriger KZ-Internierung) war ein deutscher Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift Die Weltbühne.
- ohne Votum, da am Ausbau beteiligt - der Artikel ist noch weit von exzellent entfernt, für "lesenswert" sollte es jedoch reichen -- Achim Raschka 11:22, 29. Aug 2005 (CEST)
- Bender235 12:07, 29. Aug 2005 (CEST) Neutral. Frage: Wie kann man "rückwirkend" einen Nobelpreis bekommen? Eigentlich bekommt man ihn doch dann, wenn man ihn bekommt. Und nicht rückwirkend. Oder bekommen ihn vielleicht alle Empfänger rückwirkend?`--
- Contra, habe mich bereits am Ausbau beteiligt, finde aber, dass der Artikel wirklich noch zu rudimentär ist. Wesentliche Aspekte der Biographie fehlen noch, von der Rezeption ganz abgesehen. Ein weiterer Ausbau ist aber in Kürze geplant. Was die Frage von Bender235 betrifft: Ossietzky erhielt den Nobelpreis tatsächlich rückwirkend, weil sich das Komitee 1935 auf gar keinen Kandidaten einigen konnte. 1936 wurden daher zwei Friedensnobelpreise verliehen: einer für 1936, der andere rückwirkend für 1935. Solche Dinge müssten in der Tat in dem Artikel erklärt werden. --Schreibkraft 12:21, 29. Aug 2005 (CEST)
- Danke für die Erklärung. Das sollte in der Tat im Artikel ergänzt werden. --Bender235 15:08, 29. Aug 2005 (CEST)
- Contra: Der Hinweis auf den Monismus ist verwirrend, die politische Richtung wird ebenso wenig klar wie seine Haltung zur KPD und zum Nationalsozialismus (Hitler als "verschlafene Pyjama-Existenz" u.a.m.). --Phi 17:04, 3. Sep 2005 (CEST)
Bildunterschrift
[Quelltext bearbeiten]Meines Wissen gibt es in Berlin keine Carl-von-Ossietzky-Straße. Ich nehme an, hier ist die Ossietzkystr. in Pankow gemeint. Ich habe die Unterschrift geändert, da das Bild aber noch anderweitig verwendet wird, sollte vielleicht die Unterschrift generell geändert werden. Ich weiß nur nicht wie. Grüße aus Berlin
BGH-Urteil 1992
[Quelltext bearbeiten]"Carl von Ossietzky, der große Pazifist und Demokrat, wurde im Jahre 1931 wegen Landesverrats vom Reichsgericht verurteilt. Mit viel juristischer Spitzfindigkeit wurde dieses Urteil noch im Jahre 1992 aufrechterhalten." [...] "Der Bundesgerichtshof entschied über die Beschwerde im Beschluß vom 2.12.1992. "Nach der Rechtsprechung des Reichsgerichtes schloß die Rechtswidrigkeit der geheimgehaltenen Vorgänge die Geheimniseigenschaft nicht aus. Jeder Staatsbürger schuldet nach Auffassung des Reichsgerichtes seinem Vaterland eine Treuepflicht des Inhalts, daß das Bestreben nach der Einhaltung der bestehenden Gesetze nur durch eine Inanspruchnahme der hierzu berufenen innerstaatlichen Organe und niemals durch eine Anzeige bei ausländischen Regierungen verwirklicht werden durfte." Die Beschwerde wurde abgelehnt."
http://www.fu-berlin.de/defo/fb/sonstiges10.html
Streit um den Artikelanfang
[Quelltext bearbeiten]Zu dem kleinen Editwar mit diversen IPs ist zu bemerken:
Ossieztzky ist mitnichten in einem Polizeikrankenhaus gestorben. Er starb im Berliner Krankenhaus Nordend, das eine spezielle TBC-Abteilung hatte. Während dieses Aufenthaltes wurde er allerdings von der Gestapo überwacht. Meines Wissens wird bei keiner Biographie im ersten Satz erwähnt, dass die Person im Krankenhaus gestorben ist.
Zu dem Prozess: Ossietzky ist genau genommen wegen Spionage (nicht Landesverrats) verurteilt worden. Wenn dies im Artikelanfang erwähnt wird, sollte auch der Grund für die Verurteilung genannt werden. Auf diese Weise erschließt sich die Verleihung des Friedensnobelpreises besser. Dass der BGH 1992 ein Wiederaufnahmeverfahren ablehnte, ist für das Verständnis von Ossietzkys Person völlig irrelevant.
Zu dem Nobelpreis: Es stimmt nicht, dass Ossietzky den Nobelpreis nicht annehmen durfte, auch wenn er von Göring, nicht Hitler, sehr dazu bedrängt wurde, auf ihn zu verzichten. Die Gestapo lehnte es aber ab, Ossietzky zur Entgegennahme des Preises nach Oslo reisen zu lassen. Hitler verfügte anschließend, dass in Zukunft kein Deutscher mehr einen Nobelpreis annehmen dürfe.
Monismus und Erster Weltkrieg
[Quelltext bearbeiten]Für diejenigen, die sich jetzt über einen Edit-War hier wundern, die Diskussion und andere Quellen sind hier zu finden [1]. --KarlV 17:11, 20. Okt 2005 (CEST)
Hier der Beleg für alle Interessierten: "In den Jahren vor dem Weltkrieg war der Darwinsche Entwicklungsgedanke das einigende Band zwischen den Monisten gewesen. Nun diente er vielen von ihnen zur Rechtfertigung des Völkermordes. Sie pervertierten ihn, wie sich Ossietzky um 1918 erinnerte, zu einem "gewissen Popular-Darwinismus, der von allen Theorien des Meisters gerade die alleranfechtbarste aufgeschnappt hat - nämlich das große leere Wort vom Kampf ums Dasein. Wer das erste Jahr des Krieges miterlebt hat, der weiß, was für ein verwüstender Unfug mit dieser Phrase getrieben wurde. Erbarmungslos wurde jedes Fünkchen Vernunft und Selbsteinkehr erstickt mit diesem unseligsten aller Darwin-Worte". Scharfe Kritik übte Ossietzky an einflußreichen Führern des DMB wie Ostwald, Max Maurenbrecher und Haeckel, die sich in der "Vergottung" des Deutschtums durchaus mit einem Werner Sombart und einem Houston Stewart Chamberlain messen könnten und ihm die "nötige pseudowissenschaftliche Grundlage" geliefert hätten." Quelle [2].
- Aus dem Beleg geht doch eindeutig hervor, dass sich Ossietzky gegen den Missbrauch des Entwicklungsgedankens à la Darwin und Haeckel wehrte. Das heißt doch nicht, dass er sich von den Thesen Haeckels selbst distanzierte. Im übrigen gehört die Auseinandersetzung zwischen chauvinistischen und pazifistischen Monisten in das folgende Kapitel. Die Formulierung von KarlV erweckt außerdem den Eindruck, als habe sich Ossietzky auch vom Monismus abgewandt. Dabei scheint das Gegenteil der Fall gewesen zu sein, da er sich gegen die Nationalisten in seinem Verband durchsetzen konnte. --Schreibkraft 11:02, 21. Okt 2005 (CEST)
- So sehe ich das auch! Aus dem Beleg geht hervor, daß es sich um eine Kritik an der Rechtfertigung des Krieges handelt. Eine generelle Zuückweisung der Ideen Haeckels und des Sozialdarwinismus (einschließlich der Eugenik) ist darin nicht zu sehen. -- Beblawie 11:11, 21. Okt 2005 (CEST)
- Ich kann aus dem Zitat allerdings auch keine irgendwie geartete Befürwortung des Sozialdarwinismus und der Eugenik herauslesen. Ich lese nur, dass der "Kampf ums Dasein" für Ossietzky ein "großes leeres Wort" war. --Schreibkraft 11:26, 21. Okt 2005 (CEST)
- Das ist richtig. Die Befürwortung von Sozialdarwinismus und Eugenik müssen wir aus anderen Aussagen Ossietzkys gewinnen. Ich schreibe das auch nicht in den Artikel, solange ich dazu nicht genauer recherchiert habe. Falsch ist jedoch die Schlußfolgerung aus dem vorhandenen Beleg, Ossitzky hätte sich generell gegen den Sozialdarwinismus und gegen die Thesen Haeckels ausgesprochen. -- Beblawie 11:30, 21. Okt 2005 (CEST)
- Also - nach Eurer Interpretation ist dann folgender Satz "Scharfe Kritik übte Ossietzky an einflußreichen Führern des DMB wie Ostwald, Max Maurenbrecher und Haeckel, die sich in der "Vergottung" des Deutschtums durchaus mit einem Werner Sombart und einem Houston Stewart Chamberlain messen könnten und ihm die "nötige pseudowissenschaftliche Grundlage" geliefert hätten." falsch? --KarlV 11:35, 21. Okt 2005 (CEST)
- Du schreibst hier selber von der Kritik an der "'Vergottung' des Deutschtums". Das ist also Kritik am Nationalismus in der Kriegszeit (und in den Zeilen vorher an der Rechtfertigung des Krieges), aber keine generelle Kritik am Sozialdarwinismus. -- Beblawie 11:41, 21. Okt 2005 (CEST)
Was mir an der Darstellung von KarlV nicht gefällt, ist die pauschalisierende und konstruierende Verkürzung der Diskussion auf einen einzigen Halbsatz. Warum stellt er die Auseinandersetzung zwischen Ossietzky und den deutschtümelnden Monisten während des Krieges nicht annäherend so dar, wie ihre Komplexität es verdient? Es gibt in der Wikipedia zum Glück kein Platzproblem. Ossietzky war gewiss kein Sozialdarwinist oder Eugeniker, im Gegenteil. Aber aus dem genannten Zitat geht nicht eindeutig hervor, dass er sich zu diesem Zeitpunkt explizit von den entsprechenden Thesen Haeckels distanzierte. In seinem Artikel "Antisemiten" aus dem Jahre 1932 finden sich dagegen dutzende Aussagen gegen rassistisches Gedankengut. --Schreibkraft 12:09, 21. Okt 2005 (CEST)
Ich habe Deine Einwände beherzigt. Gruß --KarlV 12:15, 21. Okt 2005 (CEST)
Anstatt zu revertieren, könntest Du ja mal vielleicht einen Gegenvorschlag präsentieren? --KarlV 12:35, 21. Okt 2005 (CEST)
- Hallo!? Ist KarlV etwa der Autor des obigen Zitates? So geht es ja nun wirklich nicht. Ich habe zwar die Absicht, das gesamte Kapitel zu überarbeiten, aber da ich das NICHT mit Copy&Paste mache, dauert das ein wenig länger als zwei Minuten. Und um eine URV zu löschen, muss man nicht warten, bis man einen Gegenvorschlag hat. --Schreibkraft 12:41, 21. Okt 2005 (CEST)
Ich wollte mich mit Dir absprechen, wer was dazu schreibt. Ich oder Du? Simple Frage. --KarlV 12:43, 21. Okt 2005 (CEST)
- Solange bestimmte Wikipedia-Standards eingehalten werden, kann hier jeder schreiben, was er will. Ich freue mich über jeden brauchbaren Satz, den ich nicht selber recherchieren und schreiben muss. --Schreibkraft 12:52, 21. Okt 2005 (CEST)
Also ich - ok! Du hast recht, dass dauert oft länger als 2 Minuten. --KarlV 12:54, 21. Okt 2005 (CEST)
- Ihr Lieben, wie wäre es denn, wenn wir uns alle ein bisschen Zeit nehmen, die Nasen in die Bücher stecken statt ins Internet und erst dann, wenn wir mehr Material haben als die paar Halbsätze, um die man sich hier zankt, weiter am Artikel arbeiten würden? Ich hab in meiner alten (DDR-) Ausgabe "Ossietzky für unsere Zeit" ein glühendes Bekenntnis zu Haeckel aus dem Juni 1918 gefunden. Dass er sich "ca. 1918" (eine Formulierung, die an sich schon sträflich vage ist) vom Monismus distanziert hätte, ist also schon mal nicht richtig. Ich werde jetzt jedenfalls hier schweigen, bis ich substanzielle Informationen bei der Hand habe, und vielleicht machen die anderen das auch. Bis demnächst also, euer --Phi 12:55, 21. Okt 2005 (CEST)
- Hallo lieber Benutzer: Phi, ein guter Vorschlag und ein Mißverständnis, es geht nicht darum, dass sich Ossietzky vom Monismus abgewandt hat, sondern dass er Haeckel kritisiert hat. Da scheint es ja eine Entwicklung gegeben zu haben im Monismusverband (vor dem Tod Haeckels - nach dem Tod Haeckels). Das Ossietzky also 1918 ein glühender Verehrer war, wird von mir nicht bestritten, wohl aber, das er dass bis zu seinem Tod gewesen ist (glühender Verehrer wohlgemerkt). Aber bitte, begeben wir uns in Klausur. --KarlV 13:00, 21. Okt 2005 (CEST)
- Ossietzkys Nähe zum Monismus lag vor allem darin begründet, dass der Monismus die menschliche Vernunft gegen den religiösen Wunderglauben setzte. Damit verbunden war ein Glaube an den wissenschaftlichen Fortschritt, der auch zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse führen sollte. Das Manuskript "Monismus und Pazifismus", in dem Ossietzky Haeckel vorwirft, den monistischen Fortschrittsgedanken zugunsten pangermanistischer Phantastereien verraten zu haben, stammt übrigens aus dem Jahr 1917. Siehe zu diesem Thema auch die Biographie von Suhr, S. 73ff. --Schreibkraft 13:14, 21. Okt 2005 (CEST)
- Lieber Phi, dem kann ich nur zustimmen. Leider muß man sich hier ständig mit unausgegorenen und schlecht recherchierten "Erweiterungen" herumschlagen. Die Arbeit wäre wesentlich fruchtbarer, wenn alle VOR dem Schreiben besser recherchieren würden. Auch in Zeiten des Internets dauert das immer noch einige Zeit, weil man sich die Literatur, die man braucht, erst besorgen muß. Manchmal duaert es einige Tage, manchmal Wochen, bis die bestellte Literatur eintrifft. Es besteht aber auch gar keine Notwendigkeit, Streitfragen immer sofort zu klären. -- Beblawie 13:18, 21. Okt 2005 (CEST)
- Ausnahmsweise gebe ich Freund Beblawie sogar recht. Ist doch alles eine Sache der Absprache. Wäre schön, wenn Du Dich zukünftig auch daran halten würdest, hier dann mitzudiskutieren und nicht gleich mit der Brechstange Deinen Kopf durchsetzen zu wollen. Edit-WArs müssen nicht sein (und es fällt mir schon auf, dass Du mit mindestens 10 verschiedenen Nutzern schon bereits zu gange gewesen bist). Denk mal drüber nach. Ich bin bei Wikipedie nicht hier, damit ich mich immer mit Dir streiten muss. Wenn wir das vernünftig diskutieren, wäre das auch eine gute Lösung. In diesem Sinne. Bis zum nächsten Mal --KarlV 14:16, 21. Okt 2005 (CEST)
Hallo, vielleicht wären Benutzer: Schreibkraft oder aber auch Benutzer:Phi so freundlich mich darüber aufzuklären, wieso zum Kuckuck der renommierte Professor Harry Pross nur dazu kommt folgende Aussage zu machen: "Carl von Ossietzky brach unter diesen Eindrücken mit dem Monistenbund, in dem er seine geistige Heimat gefunden zu haben glaubte. Dessen Begründer, Ernst Haeckel, wollte Religion und Wissenschaft durch eine Lehre von der Einheit in einer «Substanz» verbinden, die materielle und psychische Erscheinungen komplementär vereinigt." --KarlV 16:22, 24. Okt 2005 (CEST)
- Hi Karl! Weiß ich auch nicht. Wenn man sich streitet, helfen, finde ich, direkte Belege immer besser als weitere Meinungen berühmter Professoren. Ich wüsste gerne (keine Floskel - echte Neugier!), wann und mit welcher Begründung sich Oss. vom Monismus abgewandt hat. Dass er das tat, habe ich stets vermutet, nur wäre ich neugierig auf die Umstände. Heute kam meine bei Abebooks bestellte Ossietzky-Biographie von Grossmann hier an, doch da werden Haeckel und der Monismus überhaupt verschwiegen. Seltsam, das alles. Danke aber für das Zitat! Mfg, --Phi 16:34, 24. Okt 2005 (CEST)
- Hi - bedeutet dies, dass ab jetzt nur noch Originalbelege gelten und keine publizierten Aussagen hochkarätiger Professoren und Wissenschaftler (und ihrer publizierten und rezitierten Arbeiten)? Gruß --KarlV 17:03, 24. Okt 2005 (CEST)
- Ach iwo, Karl. Man kann nur eben Thesen bekanntlich auf dreierlei Weisen verteidigen: Durch Tradition (hamwirschonimmersogemacht, weißdochjeder), Autorität (wieprofessortibatongdarlegte, stehtauchschoninderbibel) und durch Empirie. In einem Disput unter aufgeklärten Menschen halte ich eben emprirische Argumente für die besten und schlagkräftigsten, da wir auf Traditionen nurmehr wenig geben und Autoritäten angezweifelt werden können. Was jetzt hier "gilt", davon war gar keine Rede: Ich hab doch geschrieben, dass mich hier die reine Neugier treibt. Gruß, --Phi 17:23, 24. Okt 2005 (CEST)
- Hallo KarlV. Vielleicht sollte ich Dir einmal klar machen, worum es in dieser Auseinandersetzung eigentlich geht: Da ist zum einen die Weltanschauung des Monismus, die stark von Ernst Haeckels Gedankengut geprägt wurde. Und da sind zum anderen Haeckel selbst und der Monistenbund, die versuchen, diese Weltanschauung in der Öffentlichkeit zu propagieren. Ossietzky hat sich viele Ideen des Monismus zu eigen gemacht und bekommt während des Ersten Weltkriegs den Eindruck, dass sich Haeckel und andere Mitglieder des Bundes von ihren eigenen Konzepten verabschieden und somit Verräter in eigener Sache werden. Außerdem bemängelt er, in einem Artikel vom 1.3.1918, dass sich der Bund nicht aktiv genug in die politischen Debatten einmischt. So viel zu den Fakten. Mein Eindruck von Deinen Absichten ist folgender: Du findest Haeckels Konzept des Sozialdarwinismus nicht gut (was ich verstehen kann), und suchst nach prominenten Stimmen, die sich gegen dieses Konzept gewandt haben. Daher ziehst Du den bislang unbelegten Schluss, dass Ossietzky, weil er sich irgendwann vom Monistenbund getrennt hat, auch dieses Konzept ablehnte. Bislang deuten aber alle Befunde darauf hin, dass Ossietzky nicht den Monismus als solchen, sondern die anderen Monisten und den Monistenbund irgendwann nicht mehr gut fand. Diese Entwicklung ist aufschlussreich und sollte daher in dem Artikel dargestellt werden. Und das Zitat von Harry Pross ist eine Stelle mehr, die diese Entwicklung belegt. Nicht mehr und nicht weniger. Über Ossietzky Einstellung zum Sozialdarwinismus lässt sich bislang nur gesichert behaupten, dass er vom "Kampf ums Dasein" offensichtlich nie viel gehalten hat. --Schreibkraft 19:32, 24. Okt 2005 (CEST)
Vielen Dank an Euch beiden, dass Ihr mich hier aufgeklärt habt. Mit der letzten Aussage von Benutzer:Schreibkraft gehe ich 100% daccord, und wenn sich sein geäußerter Inhalt in dem Artikel wiederspiegeln würde, wäre ich voll zufrieden. Und zu dem Streit - nein, eigentlich ging es auf der Seite Ernst Haeckel urprünglich darum, dass Ossietzky ein Anhänger von Haeckel ist und Haeckel dewegen eher politisch links zu verorten wäre, soweit die These ([3]), wo ich natürlich die Gegenthese aufgestellt habe, nämlich, dass die Verehrung von Haeckel durch Ossietzky (merke Personenbezogen), nicht immerwährend war, sondern nur vorübergehend. Darum hat sich der Streit in der Hauptsache gedreht. --KarlV 21:14, 24. Okt 2005 (CEST)
- Wie Dein Link zeigt, lautete die These nicht, daß Haeckel als links galt, weil Ossietzky ein Anhänger Haeckels war. Was aber sagt uns Deine Aussage, daß die Verehrung Haeckels durch Ossietzky nicht immerwährend war, über Haeckel? Wenn Ossietzky seine Meinung über Haeckel tatsächlich geändert haben sollte - was noch zu belegen wäre - ändert das ja nichts an Haeckel, sondern sagt uns eher etwas über die Entwicklung Ossietzkys (der wesentlich jünger als Haeckel war und ihn um einige Zeit übelebt hat). -- Beblawie 22:14, 24. Okt 2005 (CEST)
- "Auf Grund seiner religionskritischen Einstellung galt Haeckel als Vertreter der politischen Linken und zählte unter anderem Carl von Ossietzky zu seinen Anhängern" - eindeutiger geht es nicht - Du willst hier wohl uns verarschen? --KarlV 08:35, 25. Okt 2005 (CEST)
- Diese These besagt, daß Haeckel als Vertreter der politischen Linken galt, weil er eine religionskritische Einstellung vertrat (was sicher eine problematische Aussage ist), aber nicht - wie Du es hier behauptest, weil Carl von Ossietzky zu seinen Anhängern zählte. -- Beblawie 10:48, 25. Okt 2005 (CEST)
- Und wenn das stimmt, was Du da behauptest, was hat dann Ossietzky dann in diesem Satz zu suchen (verloren)? --KarlV 11:00, 25. Okt 2005 (CEST)
- Vermutlich deshalb, weil Haeckel für Ossietzky aufgrund der genannten Eigenschaften attraktiv gewesen sein soll, aber auf keinen Fall wird behauptet, daß Haeckel deshalb als links (oder religionskritisch) galt, weil Ossietzky ein Anhänger Haeckels war. -- Beblawie 12:10, 25. Okt 2005 (CEST)
- So - so. Das Glas ist also nicht halbvoll, sondern halbleer. Unglaublich, was man in einen Satz alles hineininterpretieren kann. --KarlV 12:19, 25. Okt 2005 (CEST)
- Aber, aber, meine Herren! Wer wird sich denn streiten? Und noch dazu über einen wenig geschickten Satz, den ich einmal in einen ganz anderen Artikel hineingeschrieben habe? Hier geht es doch nicht darum, ob Haeckel ein Linker war, sondern um Ossietzkys Verhältnis zu ihm und zum Monismus, ob er sich von diesem gelöst hat, und wenn ja, von welchen Aspekten. Hier scheint Benutzer:Schreibkraft Bescheid zu wissen - könntest du nicht mal eine Formulierung finden, mit der hier alle leben können? Mit friedlichen Grüßen, --Phi 19:27, 25. Okt 2005 (CEST)
- Schon erledigt. --Schreibkraft 01:16, 26. Okt 2005 (CEST)
- Vielen Dank Schreibkraft, ich finde Deine Formulierung hervorragend. --KarlV 08:30, 26. Okt 2005 (CEST)
Totengräber der Republik?
[Quelltext bearbeiten]Benutzer:Schreibkraft hat hier die Diskussion eingefügt, wie das Verhältnis Ossietzkys zur Weimarer Republik zu bewerten ist, erstmal vielen Dank dafür. Diese Diskussion sollte man aber, wie ich finde, in den Artikel Weltbühne verlagern und ausführlicher führen. Immerhin hat die Weltbühne ab 1928 (oder war´s ab 1930) zur Wahl der republikfeindlichen KPD aufgerufen, sie bezeichnete die Republik als den "Staat, den wir verneinen", ein junger Mitarbeiter hat es 1932 als ganz gleichgültig bezeichnet, ob man von den Nazis erhängt oder von der Reichswehr erschossen wird - eine krasse Unterschätzung der Bedrohung, in der man sich befand. Hier ist sicher viel Material zum Streiten gegeben, und wenn ich dazu komme, meine alten Unterlagen dazu durchzusehen, kommt bestimmt noch ne Menge nach. Aber eben besser nicht hier, sondern dort. Bis bald, --Phi 09:54, 27. Okt 2005 (CEST)
- In dem Artikel Weltbühne gibt es bereits eine solche Diskussion, ebenso wie in dem Artikel Kurt Tucholsky. Der Absatz sollte aber hier stehen bleiben, weil es speziell um Vorwürfe gegen Ossietzky geht. Die erwähnten Zitate gegen Hilferding stammen auch gar nicht aus der Weltbühne, sondern aus dem Tagebuch. Im übrigen sollten sämtliche Behauptungen über die Weltbühne konkret belegt werden können. Dies gilt auch für angebliche Wahlempfehlungen. --Schreibkraft 11:24, 27. Okt 2005 (CEST)
- Diskussion? Im Artikel Weltbühne scheint es mir bei einem bloßen Zitat geblieben zu sein, liebe(r) Schreibkraft (wie redet man dich eigentlich korrekt an?). Ich hab ja schon angedeutet, dass ich meine Materialien erst einmal zusammensuchen muss, und wenn ich sie hoffentlich alle gefunden habe, dann kommen auch genauere Belege - versteht sich ja von selbst. Gruß, --Phi 16:24, 27. Okt 2005 (CEST)
Aus dem Review
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel hat inzwischen schon einen gewissen Umfang erreicht. Zahlreiche Fehlbehauptungen im Zusammenhang mit dessen Biographie wurden ausgeräumt. Häufig tabuisierte Themen wie die Alkoholkrankheit seiner Frau und die Existenz seiner "Freundin" werden ebenfalls nicht ausgespart. Um den Artikel für die Exzellenten kandidieren zu lassen, sollten bestimmt Aspekte sicherlich noch weiter ausgeführt werden. Für Hinweise auf Lücken sowie Hilfe, diese zu stopfen, wäre ich dankbar. --Schreibkraft 20:18, 14. Okt 2005 (CEST)
- sehr schöner Artikel. Ich weiss nicht ob ich den Links jetzt nicht ausreichend gefolgt bin, aber die Weltbühnen-Zeit kommt mir ziemlich kurz. Ich erfahre zwar etwas von seinem Stil als Redakteur, aber so gut wie gar nichts welchen Einfluss er in seiner Zeit wirklich auf die Weltbühne hatte und wie er sie veränderte. Was man auch noch machen könnte: seine politische Einstellung kann man zwar anhand des Lebenswegs grob ahnen, aber bei einem fleißigen Publizisten wie Ossietzky sollte das doch auch genauer gehen? -- southpark 15:27, 20. Okt 2005 (CEST)
- Noch zwei Kleinigkeiten, die mir grad aufgefallen sind: Einmal "Die Missstände in dem anfänglich von der SA geführten Lager führten schließlich dazu, dass die SS unter Heinrich Himmler im Frühjahr 1934 das Lagersystem neu organisierte." Ich weiss nicht - so klingt das ein bißchen als wäre es um humanistischere Lager bei der SS gegangen + ich habe ehrlich gesagt Zweifel, ob man den wirklich brutalen Machtkampf zwischen SA und SS zur Anfang der Nazizeit in so einem Halbsatz abhandeln kann. Wenn ich dran erinnert werde, schaff ich es vielleicht noch das mal präziser rauszusuchen. Und das andere: wenn du magst und du meinst es bringt was, kann ich noch anbieten das nächste mal wenn ich dabin ein Foto von der "Carl-von-Ossietzy-Bibliothek" zu machen. -- southpark 18:40, 20. Okt 2005 (CEST)
- Ich habe inzwischen einige Dinge ergänzt, wobei ich natürlich nicht alles wiederholen möchte, was schon in dem langen Weltbühne-Artikel steht. Generell lässt sich sagen, dass Ossietzky die Weltbühne wenig veränderte und er versuchte, das Erbe Siegfried Jacobsohns sehr getreu weiterzuführen.
Was die Sache mit den KZ betrifft, so heißt es in der Suhr-Biographie:- Die Mißstände in Sonnenburg bleiben nicht geheim und drohen dem Image des reputationsbeflissenen NS-Regimes erheblich zu schaden. Die Bevölkerung in der Umgebung hört Tag für Tag die Schreie der Gefolterten, und immer wieder kommt es zu Protesten.
- Man kann den Satz sicherlich anders formulieren, zum Beispiel: "Die Neuorganistion des Lagersystems unter der Leitung der SS führte im Frühjahr dazu, dass das KZ Sonnenburg aufgelöst wurde und man zahlreiche Häftlinge in das KZ Papenburg-Esterwegen verlegte. Zur Auflösung des KZ Sonnenburg mag auch die Tatsache beigetragen haben, dass die SA-Männer die Inhaftierten dort häufig folterten und sich die Anwohner bereits über die Schreie der Gefolterten beschwert hatten."
Ein Foto von der Ossietzky-Bibliothek wäre sicher nett, wobei mir ein schönes PD-Foto von Ossietzky lieber wäre... --Schreibkraft 13:03, 26. Okt 2005 (CEST)
- Ich habe inzwischen einige Dinge ergänzt, wobei ich natürlich nicht alles wiederholen möchte, was schon in dem langen Weltbühne-Artikel steht. Generell lässt sich sagen, dass Ossietzky die Weltbühne wenig veränderte und er versuchte, das Erbe Siegfried Jacobsohns sehr getreu weiterzuführen.
- Leider wird der zweiten Hälfte seines Lebens mehr Platz eingeräumt als der ersten (gemessen in Bildschirmseiten). Auf diese Weise wird das Bild auf ihn verzerrt. Da sollte noch geändert werden, um einen neutralen Blick auf ihn zu geben. Stern !? 00:45, 27. Okt 2005 (CEST)
- Nun ja. Kann das vielleicht daran liegen, dass Ossietzky bis zu seinem 30. Lebensjahr ein einfacher Justizschreiber mit literarischen Ambitionen war? Außerdem sind die Weltbühne-Jahre und die KZ-Haft inkl. Nobelpreisverleihung besser erforscht und auch biographisch interessanter, wie ich finde. Und was ist an dem bisherigen Blick nicht neutral? --Schreibkraft 02:22, 28. Okt 2005 (CEST)
Habs mittlerweile nochmal gelesen, erscheint mir mittlerweile inhaltlich und stilistisch besser. mir fällt spontan nichts mehr zu meckern ein und ich würde dem ein klares pro geben. Sterns kritik verstehe ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht.. -- southpark 00:45, 29. Okt 2005 (CEST)
- Und ich finde auch, dass das ein sehr guter Artikel geworden ist. --KarlV 16:16, 9. Nov 2005 (CET)
Distanz zur KPD?
[Quelltext bearbeiten]Im Artikel steht, Ossietzky sein sein Lebtag "auf Distanz zu den beiden großen Parteien der Arbeiterbewegung" geblieben. Was die KPD betrifft, habe ich da meine Zweifel: In der ebenfalls im Artikel zitierten Aufsatzreihe "Rechenschaft" von 1932 finde ich zum Beispiel das Bekenntnis, "dass mein Verstand sich noch immer zu der heute zu der heute so verschmähten Demokratie bekennt, während mein Herz unwiderstehlich dem Zuge der proletarischen Massen folgt, nicht den in Doktrinen eingekapselten Endziel, sondern dem lebendigen Fleisch und Blut der Arbeiterbewegung". Dass mit den "proletarischen Massen" die KPD gemeint ist, ergibt sich zwanglos aus dem antithetischen Aufbau des Satzes: Herz / Verstand; Demokratie / Massen. Wenn jemand nun bekennt, dass sich sein "Herz unwiderstehlich" zu etwas hingezogen fühlt, kann ihm m.E. schwerlich ein distanziertes Verhältnis zu diesem etwas bescheinigt werden. Zudem hat Ossietzky in der Weltbühne vor der Reichspräsidentenwahl 1932 zur Stimmabgabe für Thälmann und gegen Hindenburg aufgerufen, was ebenfalls nicht auf ein ausgesprochen distanziertes Verhältnis schließen lässt. (Wenn man einmal kontrafaktisch spekuliert, was passiert wäre, wenn nur vier Millionen, die noch 1925 gegen Hindenburg gestimmt hatten, diesem Aufruf gefolgt wären, gruselt es einen: Dann wäre nämlich Hitler ein halbes Jahr früher an die Macht gekommen.) Ich plädiere für eine differenziertere Formulierung. Gruß, --Phi 08:52, 13. Nov 2005 (CET)
- Lieber Phi, bitte lies Dir doch folgende Abhandlung von Gerhard Kraiker und Elke Suhr zum Thema "Ossietzky und der Sozialismus" durch. Darin ist die Forschungslage wie folgt zusammengefasst.
- Zuletzt hat Hans Kamnitzer mehr Übereinstimmung als geistige Gegensätze und politische Unterschiede zwischen Ossietzky und der KPD festgestellt, was er sowohl an Gemeinsamkeiten in den Zielsetzungen als auch bei tagespolitischen Fragen glaubt nachweisen zu können. Kamnitzer verkennt bei letzteren die bedeutsamen Unterschiede in der Motivation, wie so häufig vor allem bei der Empfehlung Ossietzkys von 1932, Thälmann die Stimme bei der Präsidentenwahl zu geben; ebenso die bei Ossietzky prinzipielle, bei der KPD instrumentelle Liberalität in der Auseinandersetzung um den Blutmai und um das Verbot des Rotkämpferbundes. Werner Bramke hat hingegen am gleichen Ort, unseres Erachtens zutreffend, neben Übereinstimmungen zwischen Ossietzky und den Kommunisten die grundsätzlichen Differenzen herausgestellt. Am wichtigsten ist die von ihm verzeichnete Differenz in der "demokratischen Perspektive", dann auch im Plädoyer für die Wahl Thälmanns, an deren Begründung Bramke gerade die größere Nähe Ossietzkys zur Sozialdemokratie festmacht.
Die erwähnten Aufsätze stehen in: Helmut Reinhardt: Nachdenken über Ossietzky. Aufsätze und Graphik, Berlin 1989
- Zuletzt hat Hans Kamnitzer mehr Übereinstimmung als geistige Gegensätze und politische Unterschiede zwischen Ossietzky und der KPD festgestellt, was er sowohl an Gemeinsamkeiten in den Zielsetzungen als auch bei tagespolitischen Fragen glaubt nachweisen zu können. Kamnitzer verkennt bei letzteren die bedeutsamen Unterschiede in der Motivation, wie so häufig vor allem bei der Empfehlung Ossietzkys von 1932, Thälmann die Stimme bei der Präsidentenwahl zu geben; ebenso die bei Ossietzky prinzipielle, bei der KPD instrumentelle Liberalität in der Auseinandersetzung um den Blutmai und um das Verbot des Rotkämpferbundes. Werner Bramke hat hingegen am gleichen Ort, unseres Erachtens zutreffend, neben Übereinstimmungen zwischen Ossietzky und den Kommunisten die grundsätzlichen Differenzen herausgestellt. Am wichtigsten ist die von ihm verzeichnete Differenz in der "demokratischen Perspektive", dann auch im Plädoyer für die Wahl Thälmanns, an deren Begründung Bramke gerade die größere Nähe Ossietzkys zur Sozialdemokratie festmacht.
- Aus Sicht der Wikipedia bleibt wohl nichts anderes übrig, als eine gewisse Nähe, aber eben auch Distanz zu beiden Parteien zu konstatieren, was meiner Meinung nach am Begriff des demokratischen Sozialismus deutlich wird. --Schreibkraft 11:26, 13. Nov 2005 (CET)
- Sehr gut, ziemlich genau meine Meinung, lieber Schreibkraft. Die erwähnte Nähe zur KPD müsste nur im Artikel auch herauskommen, z.B. indem die Wahlempfehlung für Teddy Thälmann erwähnte wird. Gruß, --Phi 11:45, 13. Nov 2005 (CET)
- Ich habe die Thälmann-Episode noch eingefügt. Bezeichnend ist dabei die Aussage Ossietzkys, wonach die Stimme für Thälmann eben kein Votum für die KPD bedeute. Wenn die SPD 1932 einen eigenen Kandidaten aufgestellt hätte, hätte Ossietzky sicherlich nicht für Thälmann gestimmt. --Schreibkraft 13:14, 13. Nov 2005 (CET)
- Phis obiger Einwurf weist eigentlich gerade nicht auf irgendeine besondere Nähe Ossietzkys zur KPD hin, sondern auf seine allgemeine Verbundenheit mit der sozialen Frage und dem klaren Bewußtsein dessen, wie wichtig deren Lösung bzw. ihr Management in demokratischem Rahmen ist, wobei er sich deutlich vom sowjetischen Parteikommunismus als: "in Doktrinen eingekapselten Endziel" distanziert. Ossietzkys kurzzeitige Republikanische Partei war im Grunde eine DDP mit etwas mehr Sozialstaat. Ihr eigener Artikel schreibt ja ganz ähnlich über die Weltbühne, daß, wenn man ihr überhaupt eine Nähe zu irgendeiner Partei attestieren könnte, dies sicher nicht die KPD, sondern höchstens die USPD gewesen wäre. --46.93.158.170 18:01, 6. Jan. 2019 (CET)
Exzellenz-Diskussion
[Quelltext bearbeiten]Ich denke mal, den Artikel kann man mittlerweile getrost in die exzellenten Beiträge rund um die Weltbühne einreihen.
- pro -- Achim Raschka 13:54, 5. Nov 2005 (CET)
- pro -- schöner, ausführlicher Artikel --BS Thurner Hof 16:06, 5. Nov 2005 (CET)
- ohne Votum Als Hauptautor möchte ich nur anmerken, dass ich während des Review eigentlich noch einen Abschnitt über Ossietzkys Vorstellungen eines "demokratischen Sozialismus" einfügen wollte, um dessen Positionen besser von denen der SPD und KPD abgrenzen zu können. Werde es die Tage noch nachtragen. --Schreibkraft 17:39, 6. Nov 2005 (CET) PS: Habe die wichtigsten Forderungen der RPD noch ergänzt. --Schreibkraft 23:32, 12. Nov 2005 (CET)
- pro -- Georgringler 18:05, 7. Nov 2005 (CET)
Lutz Hartmann 18:49, 7. Nov 2005 (CET)
Pro ausführlich und besonders schön wegen der sehr sachlichen Darstellung. --- pro -- wie ich glaube ich schon im review schrieb oder zumindest schreiben wollte :-) Schreibkraft: exzellent heißt ja nicht perfekt, bitte nicht durch die abstimmung stören lassen, wenn du den artikel noch verbessern willst. -- southpark 19:33, 8 November 2005 (CET)
- pro -- Der Text ist schon jetzt exzellent; und wie ich Schreibkraft aufgrund seiner Beiträge zu Kurt Tucholsky einschätze, werden seine angekündigten Ergänzungen den Artikel zusätzlich verbessern. Stefan Volk 17:03, 10. Nov 2005 (CET)
- Pro Wirklich exzellent! Da kann man wirklich nichts mehr dran aussetzen. 132.230.108.15 10:49, 11 November 2005 (CET)
- Andreas Werle 20:55, 12. Nov 2005 (CET) Pro Ein sehr guter Artikel. --
- JHeuser 13:19, 13. Nov 2005 (CET) Pro Da kann und will ich mich nur anschließen. --
- Fusslkopp 13:58, 13. Nov 2005 (CET) Pro
- Abwartend. Da heißt es der Mann verlasse vor dem ersten Weltkrieg die Justiz, um pazifistischer Journalist zu werden, dann kommt er 1914 bei Kriegsausbruch wegen pazifistischer Äußerungen mit der Justiz in Konflikt, und dann heiß es, bei seiner Einziehung 1916 habe er sich von seiner anfänglichen Kriegsbegeisterung gelöst gehabt. Er kam an die Front - "Pazifistischer Soldat" steht in der Überschrift - unklar bleibt, was der Mann an der Front machte. Überhaupt fällt das Wort Pazifismus so oft, daß man sich fragt, ob da Zweifel angebracht wären - Absatz um Absatz als ob es noch nie gesagt wäre. Als Herausgeber der Weltbühne wir O. angeklagt (ist anfänglich nicht klar formuliert ob er anklagt oder ob man ihn anklagt). Er läßt sich von der Regierung nicht bewegen, zu fliehen, kostet es aus, daß sie ihn gar nicht inhaftieren will, nach dem Urteil aber inhaftieren muß - und dann erfahren wir, daß er ein Gnadengesuch einreichte. Warum tat er das, wenn er sich doch zum berühmten Haftinsassen machen wollte? Unter den Zitaten heiß es "Im Gefängnis gewesen sein, das ist ein großes Erlebnis, das kein politischer Mensch aus seinem Dasein streichen kann." - Unklar, was O. dort erlebte. Unglücklich gelöst finde ich die doppelte Chronologie 1934-1936 (KZ-Internierung und Nobelpreis-Campagne). Unklar war ich mir am Ende, ob es klug war zur Weltbühne-Arbeit ein Kapitel nachzureichen, statt auch dies zu integrieren... Ist für mich noch nicht exzellent. --Olaf Simons 14:06, 13. Nov 2005 (CET)
- Die Einwände zum Artikel kann ich auszuräumen versuchen, die Verständnisschwierigkeiten zur Person Ossietzkys zum Teil natürlich nicht. Was die Kriegsbegeisterung betrifft, so wird diese in den Biographien damit zu begründen versucht, dass der Hurra-Patriotismus zu Beginn des Krieges auch die Klassengegensätze und weltanschaulichen Differenzen aufzuheben schien, wovon vor allem die Monisten zu profitieren glaubten. Diese waren als Kirchengegner im Kaiserreich starken Anfeindungen ausgesetzt. Gut möglich, dass Ossietzky sich anfänglich von der Kriegsbegeisterung der Monistenführer Haeckel etc. anstecken ließ.
Die Einwände zu dem Gnadengesuch sind geradezu absurd: Ossietzky wollte sich nie zu einem berühmten Haftinsassen machen lassen. Schließlich hatte er im Weltbühne-Prozess einige der besten Strafverteidiger Deutschlands aufgeboten. Aber nach dem erst- und letztinstanzlichen Urteil des Reichsgerichts blieb ihm keine andere legale Möglichkeit als das Gnadengesuch, um die Haft zu vermeiden. Und von den Militärs wollte er sich nicht als persona non grata ins Ausland und damit in die Illegalität abdrängen lassen. Schließlich hatte er eine Familie zu ernähren.
Was die Kapitelaufteilung betrifft: Da die Nobelpreiskampagne völlig außerhalb Ossietzkys Einflussmöglichkeiten lag, halte es für wenig sinnvoll, sie in das KZ-Kapitel zu integrieren. Es wird übrigens kein Weltbühne-Kapitel nachgereicht, sondern es werden mehrere in der Rezeption kontrovers diskutierte Punkte dargestellt. Solche Kontroversen sind meiner Meinung nach in der chronologischen Lebensbeschreibung fehl am Platze.
Was das Zitat betrifft: Ich weiß auch nicht so genau, was Ossietzky im Gefängnis erlebte, aber ich glaube, er war den ganzen Tag über eingesperrt. --Schreibkraft 16:50, 13. Nov 2005 (CET)
Gut, aber das ist nun mal im Text ein Widerspruch, daß ihr ihn 1914 als Pazifisten führt und 1916 entdeckt, daß er 1914 krigesbegeistert gewesen sein soll. Ich habe dasselbe Problem mit dem Gnadengesuch - der Text gibt einen Eindruck und eine Argumentationslinie und kommt dann mit einem Faktum hinterher, das bei dieser Linie erst einmal nicht zu erwarten war. --Olaf Simons 20:37, 13. Nov 2005 (CET)
- Ich sehe nur einen kleinen Widerspruch zwischen der Behauptung, Ossietzky sei als pazifistischer und militärkritischer Journalist zu Kriegsbeginn keine Texte mehr losgeworden und der Aussage, Ossietzky sei plötzlich zum Patrioten mutiert. Ich habe daher noch ein "bis dato" eingeschoben. Zu seiner damaligen Einstellung schrieb er 1919 rückblickend: "Haben wir Pazifisten nicht auch 1914 die nationale Hochflut gespürt; hat uns nicht auch das Pathos dieser Bewegung gepackt und unsere Seelen erbeben lassen, während der kritische Verstand mühsam genug versuchte, uns aus dem Getriebe zu retten und auf eine höhere Warte zu führen?" In der Biographie von Vinke heißt es, dass Das freie Volk mit Kriegsbeginnn nicht mehr erschien und dass andere Zeitschriften nur noch unregelmäßig herauskamen. Von daher lag Ossietzkys Problem eben darin, dass er "bis dato" in pazifistischen und militärkritischen Blättern veröffentlicht hatte. Als sich Ossietzky schließlich grundsätzlich gegen den Krieg wandte, wurde es für ihn erst recht schwierig, Artikel unterzubringen, weil in den noch bestehenden Publikationen kein Platz für eine solche Kritik war.
Was das Gnadengesuch betrifft: Diese Passage ist in der Tat nachträglich reingeschoben worden, weil Phi darauf bestanden hatte, Ossietzkys Plädoyer für Thälmann noch zu erwähnen. Daher habe ich eine Überleitung zwischen der Reichstagswahl und dem Haftantritt gesucht, die meiner Meinung nach über das Gnadengesuch auch funktioniert. Wenn Du einen bessere Formulierung hast, kannst Du die Passage gerne ändern. --Schreibkraft 12:31, 14. Nov 2005 (CET)
Ossietzky und die Nazis
[Quelltext bearbeiten]Lieber Phi, so geht es aber nun auch nicht. Deine Argumentation ist sehr unsauber.
- Als Hitler am 30. Januar 1933 dann tatsächlich zu Reichskanzler ernannt worden war, reagierte Ossietzky mit erstaunlicher Gelassenheit. Gleich am Tag danach kommentierte er in der Weltbühne.
Diese Schlussfolgerung ist schlicht unzutreffend. Als Ossietzkys seinen Kommentar zu Schleichers Rücktritt schrieb, konnte er noch nicht wissen, dass Hitler zu dessen Nachfolger ernannt werden würde. Zur Erinnerung: Die Weltbühne war keine Tageszeitung, sondern eine Wochenschrift, die am Samstagnachmittag gedruckt wurde und am Dienstag erschien. Von daher hatte er offenbar noch Schleichers Rücktritt (der 28. war ein Samstag) erfahren, konnte aber auf gar keinen Fall etwas von der Ernennung Hitlers wissen. - Diese Flapsigkeit hatte ihre Ursache darin, dass Ossietzky – ganz ähnlich wie auch sein Weltbühnen-Kollege Kurt Tucholsky – keinerlei Unterschied zwischen dem Präsidialregime, das immerhin den Rechtsstaat gewahrt hatten, und der schrankenlosen Brutalität der Nazis vorhersah.
Dieser Satz ist unlogisch. Das Problem ist doch, dass Ossietzky eben nicht die schrankenlose Brutalität der Nazis vorhergesehen hat, womit er alles andere als allein stand zu seiner Zeit. Von daher ist dieses Argument nicht besonders schlagkräftig. Man könnte er sagen, dass er mit seiner Forderung nach einer parlamentarisch legitimierten Regierung letztlich auch eine Regierungsbeteiligung der NSDAP befürworten musste. --Schreibkraft 18:01, 13. Nov 2005 (CET)
OK, lieber Schreibkraft, wenn`s was zu verbessern und zu differenzieren gibt, bin ich immer einverstanden. Das mit dem Redaktionsschluss wusste ich nicht, die verantwortungslose Flapsigkeit bleibt aber m.E. auch so bestehen. Dass er eben die Brutalität des Naziregimes nicht vorausgesehen hat, hab ich versucht auszudrücken. Dass sie unvorhersehbar war, kann nun wirklich keiner behaupten. Gerade weil die WB-Leute seit spätestens 1927 glaubten, in keiner Demokratie mehtr zu leben, waren sie blind dafür, was an Schrecken noch auf sie zukam: Der pseudo-staatsmännische Tonfall in der WB vom 14. 2. ("Deutschland wartet!") erscheint mir ebenso unangemessen wie der Unernst zwei Wochen zuvor. Der ganze Ernst der Lage blieb unerkannt, wo doch die einzig richtige Parole für pazifistische Linksintellektuelle großen Teil jüdischer Herkunft nur heißen konnte: Raus hier, so schnell wie möglich. Wer ändert´s jetzt im Artikel? Gruß, --Phi 18:17, 13. Nov 2005 (CET)
- Ich halte Dein historisches Urteil für sehr ungerecht. Zunächst muss man festhalten, das alles, was nach dem 31.1.1933 in der WB veröffentlicht wurde, schon unter einer Art Eigenzensur stand, um ein sofortiges Verbot des Blattes zu verhindern. Hast Du Dir mal die "Verlustliste" vom 21.2.1933 angeschaut? Da grenzt es wirklich an ein Wunder, dass die WB bis zum 7.3. erscheinen konnte. Diese Vorsicht galt auch schon 1932, wie aus einem Brief Tucholskys an Ossietzky hervorgeht: ich mag nicht gegen Hitler das gröbste Geschütz auffahren, dann wird er gewählt, ich bin nicht da . . . aber Sie sind da. (12.3.1932) Tucholskys Verhalten beim "Soldaten sind Mörder"-Prozess zeigt auch, dass er sehr wohl wusste, was ihm in Deutschland drohte. Für fast alle linken Publizisten war eine Flucht nach der Machtübernahme nur eine Frage der Zeit. Dies galt für alle WB-Leute, die zum großen Teil ja auch geflohen sind, auch wenn sie, wie Hiller, zunächst verhaftet wurden. Dass Ossietzky nicht aus Berlin weg wollte, lag nach Ansicht der Forschung vor allem an dessen alkoholkranker Frau. Darüber solltest Du mit Deiner zornigen Privatmeinung nicht hinwegsehen. Ossietzkys Text "Die Blutlinie" zeigt außerdem sehr gut, was seiner Meinung nach hinter dem Nationalsozialismus stand: Denn so bunt gemischt die Wählerschaft des Nationalsozialismus auch sein mag, – sie hat sich doch dazu bekannt, daß Gewalt nach innen und außen das einzige noch mögliche Prinzip darstellt. (21.10.1930)
Ich sehe daher keinen Grund, die jetzige Version des Artikels zu ändern. --Schreibkraft 18:58, 13. Nov 2005 (CET)
Weimarer Republik und Rechtsstaat
[Quelltext bearbeiten]Die von Phi vertretene These, die Weimarer Republik sei bis zum Schluss ein Rechtsstaat gewesen, ist sehr angreifbar. Man berücksichtige dazu nur das Urteil des Reichsgerichts vom 14. März 1928 im so genannten Pontonprozess gegen Jacob und Küster. In der Urteilsbegründung vertritt das Reichsgericht die Position, wonach der Gedanke abzulehnen sei, „dass die Aufdeckung und Bekanntgabe gesetzwidriger Zustände dem Reichswohle niemals abträglich, nur förderlich sein könne, weil das Wohl des Staates in seiner Rechtsordnung festgelegt sei und sich in deren Durchführung verwirkliche“ (RGSt 62, 65 (67)). Darüber hinaus verlangte das Reichsgericht: „Dem eigenen Staat hat jeder Staatsbürger die Treue zu halten. Das Wohl des eigenen Staates wahrzunehmen, ist für ihn höchstes Gebot“. (siehe Weltbühne-Prozess). Was hat diese Rechtsauffassung noch mit einem Rechtsstaat zu tun? Für viele Richter der Weimarer Republik war klar, dass die Nationalisten letztlich immer das Wohl des Staates im Auge hatten, während die Linken dessen Existenz bedrohten. Von den Entscheidungen des Reichsgerichts bis zu deren Radikalisierung im Volksgerichtshof war es daher kein großer Schritt. Zu einem Rechtsstaat gehört schließlich auch, dass Mord als Mord bestraft wird und nicht, wie im Falle der Fememorde, dadurch entschuldigt wird, „dass es auch ein Notwehrrecht des einzelnen Staatsbürgers gegenüber rechtswidrigen Angriffen auf die Lebensinteressen des Staates gibt“ (RGSt 63, 215 (220)). --Schreibkraft 11:45, 14. Nov 2005 (CET)
- Rechtstaatlichkeit ist doch immer relativ, lieber Schreibkraft. Es ließen sich mit geringer Mühe auch ähnlich gelagerte Einzelbelege finden, mit denen man behaupten könne, dass die Bundesrepublik kein Rechtsstaat wäre, doch darum geht es gar nicht. Es geht um den qualitativen Unterschied zwischen einer m.E. semidemokratischen Restrepublik, die - so viel wirst du mir konzedieren - zumindest den Anspruch auf Rechtstaatlichkeit aufrecht erhielt und in der Menschen- und Bürgerrechte bei aller Kritik an skandalösen Einzelfällen nach damaligen Standard weitgehend eingehalten wurde, und dem schrankenlosen Terror der Nazis und ihres "Maßnahmenstaates" (Ernst Fraenkel). Wer diesen Unterschied nicht vorhersah oder nicht vorhersehen konnte, von dem kann man meiner Meinung nach nicht sagen, er hätte hellsichtig und entschieden vor den Nazis gewarnt. Ich meine, dass in der Weltbühne die Gefahr eher verharmlost wurde. Beste Grüße, --Phi 15:46, 14. Nov 2005 (CET)
- Ossietzky ist sicherlich niemals davon ausgegangen, dass die Nazis aus einer bloßen Regierungsbeteiligung heraus innerhalb weniger Wochen die Herrschaft über den Staat an sich reißen könnten. Aber er hat seit 1930 dauernd mit einem Putsch gerechnet. Für diesen Fall hat er wohl gehofft, dass die demokratischen Parteien und Gewerkschaften ähnlich wie beim Kapp-Putsch sich geschlossen den Nazis entgegenstellen würden. In einer Hinsicht war Ossietzky sicherlich naiv: Nicht damit zu rechnen, dass die Deutschen das Nazi-Regime so klaglos hinnehmen würden, wie sie es letztlich taten. Vielleicht dachte er sogar, dass Hindenburg dem Gefreiten Hitler mehr Widerstand entgegensetzen würde. Ich glaube schon, dass Ossietzky den Nazis alles zugetraut hat. Aber er dachte sicher nicht, dass diese auf so wenig Widerstand treffen würden.
Was die Rechtsstaatlichkeit betrifft: Sicher ist sie immer relativ. Aber aus Sicht der damaligen Pazifisten und Antimilitaristen sprach diese Justiz ganz klar zweierlei Recht. Dazu muss man sich nur die Statistiken von Gumbel anschauen. --Schreibkraft 19:13, 14. Nov 2005 (CET)
- Ossietzky ist sicherlich niemals davon ausgegangen, dass die Nazis aus einer bloßen Regierungsbeteiligung heraus innerhalb weniger Wochen die Herrschaft über den Staat an sich reißen könnten. Aber er hat seit 1930 dauernd mit einem Putsch gerechnet. Für diesen Fall hat er wohl gehofft, dass die demokratischen Parteien und Gewerkschaften ähnlich wie beim Kapp-Putsch sich geschlossen den Nazis entgegenstellen würden. In einer Hinsicht war Ossietzky sicherlich naiv: Nicht damit zu rechnen, dass die Deutschen das Nazi-Regime so klaglos hinnehmen würden, wie sie es letztlich taten. Vielleicht dachte er sogar, dass Hindenburg dem Gefreiten Hitler mehr Widerstand entgegensetzen würde. Ich glaube schon, dass Ossietzky den Nazis alles zugetraut hat. Aber er dachte sicher nicht, dass diese auf so wenig Widerstand treffen würden.
- Wie schön, nun sind wir uns wieder (fast) einig, lieber Schreibkraft. Ossietzky war eben kein klarer und entschiedener Warner vor den Gefahren einer Machtübergabe an die Nazis, sondern, wie du richtig schreibst, "sicherlich naiv". Nur darum geht es mir - wie man die Zustände im Präsidialregime zu beurteilen hat, darüber müssen wir hier keine Einigung herstellen. Ich hab die Formulierung deshalb abgeschwächt und auch den Redaktionsschluss eingebaut, hoffentlich kannst du mit der Fassung jetzt leben. Beste Grüße, --Phi 19:58, 15. Nov 2005 (CET)
- Lieber Phi: Vielleicht solltest Du doch einmal den Artikel über den Weltbühne-Prozess lesen. Dort heißt es: Ossietzky räumte nach seiner Verurteilung ein, dass die Republik zumindest „das Dekorum des Rechtsverfahrens“ gewahrt habe. „Wenn im Dritten Reich erst einmal nach der Plattform von Boxheim regiert werden wird, dann werden Verräter wie Kreiser und ich ohne Aufhebens füsiliert“, schrieb er am 1. Dezember 1931 in der Weltbühne." Ist das naiv? Unterscheidet das nicht doch sehr deutlich zwischen dem Präsidialregime und den Nazis? --Schreibkraft 21:03, 15. Nov 2005 (CET)
- Wie schön, nun sind wir uns wieder (fast) einig, lieber Schreibkraft. Ossietzky war eben kein klarer und entschiedener Warner vor den Gefahren einer Machtübergabe an die Nazis, sondern, wie du richtig schreibst, "sicherlich naiv". Nur darum geht es mir - wie man die Zustände im Präsidialregime zu beurteilen hat, darüber müssen wir hier keine Einigung herstellen. Ich hab die Formulierung deshalb abgeschwächt und auch den Redaktionsschluss eingebaut, hoffentlich kannst du mit der Fassung jetzt leben. Beste Grüße, --Phi 19:58, 15. Nov 2005 (CET)
- Das meiste hast du bei deinem "Revert", der mir eher ein guter Kompromissvorschlag zu sein scheint, ja dringelassen, lieber Schreibkraft. Fürs Erste bin ich einverstanden, auf weiterhin gute Zusammenarbeit, --Phi 22:24, 15. Nov 2005 (CET)
Link verbotene Aufrüstung
[Quelltext bearbeiten]verbotene Aufrüstung aus dem ersten Absatz verweist ins Nirvana.... --84.169.151.223 23:55, 28. Feb. 2010 (CET)
- Inwiefern? --Schreibkraft 00:29, 1. Mär. 2010 (CET)
"Hitlers Luftflotte"?
[Quelltext bearbeiten]Entlassung von Franz Höllering, der als Chefredakteur der B.Z. am Mittag kritisch über Hitlers Luftflotte berichtet hatte - was ist damit gemeint, Groeners Zweites Rüstungsprogramm? Bei Ossietzky steht nichts von "kritisch", nur dass dem Reichswehrministerium "die großaufgemachte Meldung über Hitlers Luftflotte nicht in den Kram gepaßt habe".[4] Vielleicht war ja schon die Erwähnung der Pläne, den Friedensvertrag zu brechen, der Grund. --88.73.41.250 23:27, 24. Jan. 2012 (CET)
- Der besagte Artikel erschien am 14. Dezember 1931 in der B.Z. unter dem Titel: "Hitler organisiert ein Fliegerkorps". Dabei ging es wohl um die Vorbereitungen Hitlers auf einen möglichen Bürgerkrieg. Im Kommentar zu Ossietzkys "Sämtlichen Schriften" ist von einer "Kampagne" der B.Z. gegen die "Hitlerischen Bürgerkriegsrüstungen" die Rede (Band VI, Seite 574). Von daher lässt wohl behaupten, dass Höllering "kritisch" über diese angeblichen Pläne berichtet hat. --Schreibkraft (Diskussion) 22:48, 15. Mär. 2012 (CET)
Wiederaufnahmeverfahren
[Quelltext bearbeiten]Beleg für die Angabe, dass u.a. Heinrich Hannover am Wiederaufnahmeverfahren beteiligt war: [5].--Agp 17:52, 26. Feb. 2012 (CET)
Bedeutung diese Zitates
[Quelltext bearbeiten]Carl von Ossietzky soll auch folgendes Zitat verfasst haben: "In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht."! Weiß jemand, was das bedeutet? -- Musketeer88 21:00 Uhr, 28.05.2012 (CET) (21:00, 28. Mai 2012 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Nobelpreisverbot durch Hitler ?
[Quelltext bearbeiten]Der Diktator Adolf Hitler verfügte anschließend, dass in Zukunft kein Reichsdeutscher mehr einen Nobelpreis annehmen dürfe. Gibt es dafür eine Quelle ? (Verbotsverfügung, Gesetzestext, o.Ä.)--Nabual (Diskussion) 07:54, 5. Dez. 2012 (CET)
Ehrenbürgerin einer Universität?
[Quelltext bearbeiten]"Ossietzkys Tochter Rosalinde von Ossietzky-Palm war bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 Ehrenbürgerin der Universität. Die Universität verwaltet auch den Nachlass von Carl und Maud von Ossietzky." Kann man_frau Ehrenbürger_in einer Universität sein? Wenn ja, bitte Link zu einer Erklärung. (nicht signierter Beitrag von Zgh (Diskussion | Beiträge) 22:42, 20. Sep. 2015 (CEST))
Konfirmation
[Quelltext bearbeiten]"1904 konnte er nicht konfirmiert werden, da er da 5 Jahre alt war. Vermutlich eher 1914." Hinweis von [6]. Von Benutzer:Ot leider nur gelöscht.--Agp (Diskussion) 17:36, 18. Jan. 2017 (CET)
- 3. Oktober 1889 in Hamburg;, d.h. 1904 war er ca 15 jahre alt. Gruß --ot (Diskussion) 11:45, 19. Jan. 2017 (CET)
- Danke für die Erläuterung.--Agp (Diskussion) 17:14, 19. Jan. 2017 (CET)
Rätselhafte Druckerei Edmund Stein
[Quelltext bearbeiten]"Die Zeitschrift wurde in der schon zur damaligen Zeit ältesten Druckerei in Potsdam, der Druckerei Edmund Stein, gedruckt" - Ausweislich der Quelle ist die Druckerei Edmund Stein auch heute noch "Die heute älteste Druckerei Potsdams". "schon zur damaligen Zeit" könnte wohl problemlos gelöscht werden.
Die fundierten Ausführungen zur Druckerei Edmund Stein könnten überdies in einen eigenen Artikel verschoben werden; oder an der Druckerei Edmund Stein Interessierte lesen einfach mal in der Fußnote nach. Der Ossietzky betreffende Informationsgehalt dieses Abschnitts geht nämlich nicht weit über die Aussage hinaus, dass Ossietzky, Tucholsky und ihr Kreis es nicht weit ins Kaffeehaus hatten.
- Habe den Abschnitt komplett aus dem Artikel entfernt. Der Bezug zu Ossietzky ist in der Tat nur marginal. --Schreibkraft (Diskussion) 20:42, 30. Jun. 2022 (CEST)
Bedeutung?
[Quelltext bearbeiten]Es wird in dem langen, aber widersprüchlichen und von Abschweifungen durchsetzten Artikel nicht wirklich klar, was jetzt an der Person Carl von Ossietzky so bedeutsam sein soll. --Ghettobuoy (Diskussion) 16:37, 16. Dez. 2018 (CET)
Negative Konnotationen im Lemma
[Quelltext bearbeiten]An Benutzer:Schreibkraft e.a.: Wenn Ossietzky im Dezember 1932 amnestiert wurde, war die erneute Inhaftierung am 27. Februar 1933 doch wohl unrechtmäßig. Das finde ich nicht im Artikel. Ossietzky wurde 1936 mit offener Tuberkulose aus dem KZ entlassen und lebte die letzten beiden Jahre in einem Sanatorium. Laut seinem Biographen Dirk Grathoff starb Ossietzky an den Folgen der Misshandlungen. Dabei galt Ossietzky im Ausland als einer der prominentesten KZ Häftlinge des NS. Beides finde ich nicht im Artikel. Stattdessen fallen mir verschiedene Stellen auf, die Ossietzky und seine Frau eher negativ darstellen: Der „umstrittene Redakteur“, das „Blatt machte meine Mutter krank “ mit dem Hinweis auf eine Alkoholsucht von Maud Ossietzky, die „unglückliche Rolle“ Maud von Ossietzkys bei der Verwaltung des Geldes des Nobelpreises, die so erwähnt wird, als wenn sie den Betrug des Rechtsanwaltes Wannow selbst herbeigeführt hätte, die „Haltung zur Republik“, die wohl als fragwürdig angesehen wird, eine Kritik der „Stilisierung Ossietzkys zum Märtyrer“, der Abschnitt über den Völkerbundkommissar klingt für mich so, als wenn dessen Darstellung der Leiden Ossietzkys unzutreffend war, das Kritisieren von Fehleinschätzungen Ossietzkys über den brutalen Charakter des NS-Regimes, die aus meiner Sicht genauso für den überwiegenden Grossteil aller Deutschen und auch aller politischen Beobachter zutreffen. --Orik (Diskussion) 10:11, 1. Okt. 2019 (CEST)
- Die Biographie Wilhelm von Sternburgs ist jedenfalls nicht eingearbeitet. Dort ist zu lesen, dass trotz inhaltlicher Differenzen ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu Tucholsky bestand. Der Inhalt von Tucholskys Briefen an Mary , in denen sich Tucho nach Sternburgs Auffassung erst mal auskotzt, stehen häufig im Gegensatz zu dem gleichzeitig oder wenig später gepflegtem vertrauensvollen Austausch mit O. --Orik (Diskussion) 07:23, 19. Okt. 2019 (CEST)
Kriegsbegeisterung ??
[Quelltext bearbeiten]Im Abschnitt Pazifistischer Soldat heißt es gleich zu Beginn:
Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich wieder von seiner anfänglichen Kriegsbegeisterung gelöst ...
Diese "anfängliche Kriegsbegeisterung " ist erklärungsbedürftig, denn im vorhergehenden Abschnitt wird dazu nichts gesagt. Dort steht lediglich:
1908 trat er in die Deutsche Friedensgesellschaft ein.
Das passt für mich irgendwie nicht zusammen. Diese oberflächliche Abhandlung führt dazu, dass man sich beim Lesen von der Entwicklung seiner Persönlichkeit in dieser turbulenten Zeit, mit all ihren Widersprüchen, kein klares Bild machen kann.--2003:CF:3F3C:B2A0:A935:FD14:8CAD:33A1 19:48, 15. Mär. 2021 (CET)
Rücksetzung
[Quelltext bearbeiten]@Agp: Satzzeichen werden in der Wikipedia wie im professionellen Umfeld regelmäßig mit ausgezeichnet. Eine entsprechender Link war in meiner Zusammenfassung angegeben. Sollte gemäß H:REV#Wichtige Hinweise 2. Diskussionsbedarf bestehen, bitte hier. Grüße von--Winnie Schneider (Diskussion) 01:25, 18. Dez. 2021 (CET)
PS. Auch einen Satzbau hatte ich umgestellt, um ihn flüssiger zu gestalten. Auch das bitte hier. Grüße von--Winnie Schneider (Diskussion) 01:54, 18. Dez. 2021 (CET)
Ossietzkys Glaube
[Quelltext bearbeiten]Hier steht er sei Atheist gewesen, dazu gibt es keine Quelle. In der englischen Wikipedia war er Lutheraner. Möchte jemand dieser Diskrepanz nachgehen? --Bartosaurus (Diskussion) 15:31, 8. Feb. 2022 (CET)