Diskussion:Chronik des Bürgerkriegs in Libyen (2011)/Archiv/1
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Verschiedene Länder forderten am 22. Februar ihre Staatsangehörigen auf, das Land zu verlassen. Das Auswärtige Amt gab eine Reisewarnung für Libyen aus.<ref>Besorgnis über Gewalt in Libyen. Auswärtiges Amt, 22. Februar 2011, abgerufen am 23. Februar 2011. </ref><ref> Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Osten Libyens In: Focus Online, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011 </ref>
26. Februar. Mehrere Staaten entsandten Kriegsschiffe ins südliche Mittelmeer und in libysche Häfen, um die Evakuierung ihrer Staatsbürger abzusichern.<ref>Deutsche Kriegsschiffe zu Libyen-Einsatz in Malta eingetroffen - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt</ref><ref>Expats evacuated from Libya reach Malta</ref> Die britische HMS Cumberland hat am 25. Februar 2011 in der Operation Deference 207 britische Bürger aus Bengasi evakuiert und nach Malta gebracht.<ref>HMS Cumberland Opeartion Deference</ref>
Bis zum 26. Februar wurden bei Evakuierungen mindestens 16.000 chinesische und 15.000 türkische Arbeiter sowie 1400 Italiener aus Libyen in Sicherheit gebracht.<ref>Foreign Office update on situation in Libya</ref> Zwei deutsche Transall-Maschinen flogen am 26. Februar in der Operation Pegasus 132 EU-Bürger, darunter 22 deutsche Staatsbürger vom Ölfeld al-Nafoura in der Kyrenaika auf die griechische Insel Kreta aus. An dem Einsatz waren bewaffnete deutsche Fallschirmjäger beteiligt.<ref>Aufstand in Libyen - Deutsche Fallschirmjäger in Libyen - Politik - sueddeutsche.de</ref><ref>Libyen: Bundeswehr unterstützt bei Ausreise deutscher Staatsbürger (Aktualisierung) in bundeswehr.de, 26. Februar 2011</ref> Die britische Regierung ließ am selben Tag ebenfalls 150 Ölarbeiter aus dem Ölfeld al-Nafoura in der Wüste südlich von Bengasi in Sicherheit bringen.<ref>BBC News - RAF Hercules planes rescue 150 from Libya desert</ref>
Bei einer missglückten Evakuierungsaktion wurden am 27. Februar drei niederländische Soldaten der Koninklijke Marine in Surt von libyschen Regierungstruppen gefangengenommen. Sie hatten versucht einen Niederländer und einen weiteren Europäer mit einem Lynx-Militärhubschrauber der Fregatte Tromp aus dem Land zu bringen und wurden dabei von den Regierungstruppen eingekreist. Die beiden zu rettenden konnten in Sicherheit gebracht werden.<ref>Gaddafi-Miliz nimmt niederländische Soldaten gefangen. Gescheiterte Evakuierung in Libyen. Spiegel Online, abgerufen am 3. März 2011. </ref><ref>NiederlandeNet, 3. März 2011, Diplomatie: Drei niederländische Soldaten in Libyen gefangen genommen</ref><ref>ORF: Zeit in Bild, 3. März 2011, Sendung von 19:30 Uhr</ref>
Am 11. März 2011 wurden die drei festgesetzten niederländischen Marineflieger freigelassen und zusammen mit 12 griechischen Evakuierten von Tripolis nach Athen (Griechenland) ausgeflogen. Dazu hieß es im griechischen Verteidigungsministerium, der griechische Außenstaatssekretär Dimitris Dollis habe die Freilassung von dem libyschen Vize-Außenminister Mohammed Taher Sijala verlangt, als er sich am 10. März 2011 mit diesem in Athen traf. Die libysche Führung habe dann zugestimmt. Der Verteidigungsminister Evangelos Venizelos informierte seine Kollegen auf dem Nato-Treffen in Brüssel noch am gleichen Tage vorab über die Aktion. Das Flugzeug war am Abend in Tripolis gelandet und soll am Freitagmorgen in Athen ankommen und auch einige in Libyen tätige Griechen nach Griechenland bringen.<ref name="derStandard.at0310" />
Der neuseeländische Premierminister John Key sagte am 21. März 2011, seine Regierung wisse von 35 Neuseeländern, die das Land in diesen Tagen und Wochen verlassen hätten. Wenige Einzelpersonen hätten sich zum Bleiben in Libyen entschieden. Man sei bemüht, über die Botschaft in Kairo den kürzlich unterbrochenen Kontakt zu ihnen wiederherzustellen.<ref>NZ to impose UN sanctions against Libya. In: Yahoo!Xtra News. Yahoo!Xtra New Zealand Limited, Auckland, 21. März 2011, abgerufen am 23. März 2011 (englisch). </ref>
In seiner Presseerklärung vom 24. Februar 2011 machte der Generalsekretär der OIC Ekmeleddin Ihsanoglu darauf aufmerksam, dass Repression und Einschüchterung der Zivilbevölkerung in Libyen zu einer humanitären Krise von katastrophalen Ausmaßen geführt habe, die Tausende von Einwohnern in verschiedenen Städten betreffe. Die Flucht von Bewohnern in die ägyptischen und tunesischen Grenzgebiete fordere dringend das Tätigwerden der internationalen Gemeinschaft. Die OIC habe eine Delegation ihres Departments für humanitäre Angelegenheiten mit einem dringlichen Fact-finding-Auftrag in die Grenzregionen zu Libyen entsandt. Ihsanoglu rief die OIC-Mitgliedstaaten, die Zivilgesellschaft und die humanitären Organisationen in der muslimischen Welt sowie das breite Spektrum der internationalen Gemeinschaft dazu auf, die Bemühungen der OIC in dieser Hinsicht zu unterstützen und dringend notwendige Hilfe zu leisten, um dieser humanitären Krise zu begegnen. Außerdem appellierte er an die libyschen Behörden, unverzüglich dringende medizinische und humanitäre Assistenzleistungen in alle betroffenen Gebiete des Landes gelangen zu lassen und dafür zu sorgen, dass sich die humanitäre Situation nicht verschlimmert.
Die umgebaute Autofähre "Ankara" konnte am 4. April 2011 nach tagelanger Wartezeit im Hafen von Misrata 230 Schwerverletzte an Bord nehmen und nach Izmir evakuieren. Das Schiff nahm in Bengasi 190 weitere Menschen auf, darunter viele Verletzte sowie 30 Ausländer aus west-, süd- und osteuropäischen Ländern. Fast eine Woche musste die "Ankara" 25 Meilen vor Misrata ankern, weil die NATO aus Sicherheitsgründen einen Aufschub verlangt hatte.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon nannte nach einem BBC-Bericht vom 2. März 2011 eine Flüchtlingszahl von 75.000 Menschen, die seit Beginn der Unruhen aus Libyen nach Tunesien flohen. Weitere 40.000 warteten verzweifelt in den libyschen Grenzregionen darauf, die Grenzen überschreiten zu können. UNHCR und IOM appellierten dringend an die Regierungen, bei der humanitären Evakuierung zu helfen. Beide Organisationen gaben für die Zeit seit dem 19. Februar 2011 die Zahl der nach Tunesien geflüchteten Menchen ebenfalls mit 75.000 an. Die meisten von ihnen seien Ägypter und weitere 70.000 hätten Libyen über die Grenze nach Ägypten verlassen. Unter den gestrandeten Arbeitern seien auch Vietnamesen, Inder, Türken, Tunesier, Chinesen und Thailänder.<ref>Libya unrest: UN urges mass border evacuation. In: BBC News Africa. 2. März 2011, abgerufen am 29. April 2011. </ref>
3. April Die Regierung von Bangladesch hat die eigenen Staatsbürger zum Bleiben in Libyen aufgefordert (etwa 60.000). Zu Hause ständen sie vor dem Nichts.
Nach UNO-Angaben vom 5. März befanden sich unter den Flüchtlingen in Tunesien unter anderem noch 10.000 Arbeiter aus Bangladesch, die hier festsitzen.<ref>Fast 200'000 aus Libyen geflüchtet, SR DRS 5. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref>
Nach Angaben verschiedener UN-Organisationen (UNHCR, IOM) bemühen sich am 8. März Hilfsorganisationen besonders um die Rückführung von Bangladeschis in ihre Heimat. Das Ende der Flüchtlingswelle sei aber noch lange nicht erreicht. Bisher habe höchstens ein Fünftel der Gastarbeiter Libyen verlassen. Die Helfer bereiten sich beispielsweise auf die Ankunft von bis zu 30.000 Gastarbeitern von den Philippinen vor.<ref name="derStandard.at0308" />
Nach einem Bericht vom 11. März 2011 ist in einem Durchgangslager in Tunesien die Transportfrage für Menschen aus Bangladesch das einzige richtige Problem. Noch immer warten 10.000 Bangladeschis in Tunesien darauf, wie es weitergeht. 4000 wurden mit Hilfe der IOM ausgeflogen.<ref>Flüchtlinge aus Bangladesch sitzen fest. In: derStandard.at. 11. März 2011, abgerufen am 11. März 2011. </ref>
In der Nähe der tunesisch-libyschen Grenzübergänge Ras Ejder an der Küstenautobahn und Dehiba im Landesinneren trafen ab Ende Februar Tausende von Flüchtlingen ein, zumeist ägyptische und tunesische Gastarbeiter.<ref>Rotes Kreuz und Roter Halbmond helfen Libyen-Flüchtlingen, in DRK.de, 26. Februar 2011</ref> Nach Angaben des Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) flohen bis zum 1. März über 140.000 Menschen. Die Lage an der tunesisch-libyschen Grenze sei dramatisch und über 1000 Menschen würden pro Stunde die Grenze nach Tunesien überqueren.<ref>UNHCR - Libyen: Situation an Tunesiens Grenze spitzt sich zu, in UNHCR.de, 1. März 2011</ref>
Am 3. März wurden vom UNHCR 85.000 Flüchtlinge in Tunesien, 77.000 in Ägypten und 3.000 im Niger gemeldet.<ref>Libya Complex Emergency PDF, 98KB USAid, 2. März 2011,</ref>
Ab dem 3. März wurden mit Maschinen der amerikanischen, spanischen und französischen Luftstreitkräfte sowie von den Vereinigten Staaten und Deutschland gecharterten Zivilmaschinen die geflohenen Ägypter von Tunesien aus in ihr Heimatland ausgeflogen.<ref>Unruhen: Obama ordnet Luftbrücke für Flüchtlinge aus Libyen an, in Zeit Online, 3. März 2011</ref>
Im tunesischen Gabès trafen am 5. März die deutschen Fregatten Brandenburg und Rheinland-Pfalz sowie der Einsatzgruppenversorger Berlin ein, die ägyptische Flüchtlinge nach Alexandria bringen sollen.<ref>Deutsche Marine bringt Libyen-Flüchtlinge nach Ägypten, in heute.de, 5. März 2011</ref>
Am 7. März legte der französische Hubschrauberträger Mistral im Hafen der tunesischen Stadt Zarzis an, um die Evakuierung von 900 Personen nach Ägypten zu unterstützen und um humanitäre Hilfe zu leisten.<ref>Le Mistral à Zarzis, en attente de ses passagers égyptiens, in businessnews.com.tn, 7. März 2011 (französisch)</ref>
Tausende Flüchtlinge verschiedener Nationalität wurden per Schiff nach Kreta in Sicherheit gebracht und teilweise von dort ausgeflogen: Am 5. März 2011 kam ein griechisches Fährschiff mit 1.200 Menschen an Bord in Iraklion an, darunter 800 Bangladeschis. Die übrigen Passagiere kamen aus Korea und den Philippinen. B
Bis zum 7. März waren 15.000 Chinesen aus Libyen nach Kreta gebracht worden, die umgehend mit Sonderflügen in ihre Heimat weiter befördert wurden.<ref>Tausende Flüchtlinge aus Libyen auf Kreta angekommen, greenpeace magazin, tagesthemen, 5. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref>
Die Evakuierung von 10.000 vietnamesischen Gastarbeitern aus Libyen wurde nach einem Pressebericht vom 10. März 2011 am Abend des 9. März abgeschlossen. Annähernd 9000 Vietnamesen wurden demnach mit zehn Flügen in ihre Heimat befördert. Etwa 1000 weitere hätten das Land mit Booten verlassen. Die meisten wären als Bauarbeiter tätig gewesen, davon 5000 allein in der Hauptstadt Tripolis.<ref name="welt.de" /> Nach anderer Quelle vom 10. März 2011 sagte der vietnamesische Arbeitsminister Nguyen Thi Kim Ngan, 8.728 Arbeiter seien bereits wieder zu Hause, während weitere 1.000 zur See und noch weitere 350 auf andere Art auf dem Weg in ihr Heimatland seien. Der Bericht gibt an, am 9. März 2011 habe der letzte von zehn Sonderflügen der Vietnam Airlines Hanoi mit über 200 Arbeitern erreicht und erwähnt ferner, dass Zehntausende Wanderarbeiter aus anderen asiatischen Staaten ebenfalls in Libyen tätig waren. Die Flüge seien in den Nachbarländern Tunesien und Ägypten gestartet. Weiter hieß es, nach IOM-Angaben seien "seit dem letzten Monat" (Februar 2011) mehr als 215.000 Menschen vor der Gewalt in Libyen geflohen.<ref>All 10,000 Vietnam workers leave Libya. In: The Himalayan Times. 10. März 2011, abgerufen am 29. April 2011. </ref>
Nach einem Bericht vom 28. März 2011 hat das Arbeitsministerium in Hanoi bekanntgegeben, elf in Vietnam ansässige Unternehmen würden 13.600 Gastarbeitern, die aus Libyen zurückgekehrt sind, Arbeit anbieten. Speziell werden nochmals 10.000 Vietnamesen erwähnt, die Libyen frühzeitig wegen der politischen Instabilität verlassen hätten. Japan, Taiwan, Südkorea und Malaysia hätten sich ebenfalls interessiert gezeigt, mehr vietnamesische Arbeiter zu beschäftigen.<ref>Job offer to 13,000 Libyan refugees. In: VIETNAMNET Bridge. 28. März 2011, abgerufen am 29. April 2011. </ref>
Nach EU-Angaben vom 7. März sind von den bisher über 200.000 Flüchtlingen aus Libyen mehr als 60.000 in ihre Heimatländer gebracht worden. EU-Länder hätten für den Transport 15 Flugzeuge und fünf Schiffe bereitgestellt. Derzeit bestünden 22 Durchgangslager, in denen Flüchtlinge an den Grenzen Libyens in Nachbarländern versorgt würden. Bei Ausbruch des Konflikts lebten 8000 Europäer in Libyen. Am Mittag des 7. März hätten noch von 80 Personen Gesuche um Hilfe bei der Ausreise vorgelegen.<ref>FAZ.net, 7. März 2011 Abruf am 8. März 2011</ref>
Bis zum 2. März verdreifachte die Europäische Union ihre Soforthilfe für Flüchtlinge aus Libyen auf 10 Millionen Euro.<ref>SR DRS, Rückstau an der tunesisch-libyschen Grenze, 2. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref>
Am 8. März wurde gemeldet, dass die EU für Flüchtlinge 50 Millionen Euro bereitstellt.<ref>derStandard.at, Rebellen stellen Gaddafi ein Ultimatum, 8. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 21:10 Uhr</ref>
Nach Presseberichten vom 26. April 2011 setzen sich Frankreich und Italien dafür ein, das Schengen-Abkommen zu überarbeiten. Die Staatschefs beider Länder hatten sich in Rom getroffen. Dabei stand der Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen aus Nordafrika im Zentrum der Gespräche. Beide Seiten plädierten nun in einem Schreiben an die EU dafür, "im Falle außergewöhnlicher Schwierigkeiten bei der Kontrolle der gemeinsamen Außengrenzen" wieder Kontrollen an den Grenzen der Schengen-Staaten einzuführen. Neben bis zu 25.000 Flüchtlingen aus Tunesien hat nach einem Bericht vom gleichen Tage Italien "mittlerweile wohl auch 7.000 bis 8.000 Flüchtlinge aus Libyen" aufgenommen.
Am 27. April wurde die Gesamtzahl der (nordafrikanischen) Flüchtlinge in Italien auf 25.000 bis 30.000 beziffert.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat in Berlin am 8. März mitgeteilt, dass sie sowohl an den Grenzen außerhalb des libyschen Staatsgebiets in Tunesien tätig sei als auch teilweise im Landesinnern, soweit dies zurzeit überhaupt möglich sei. Mitarbeiter seien derzeit nur im Osten Libyens im Einsatz. Nach Bengasi seien auch innerhalb von knapp zwei Wochen 22 Tonnen medizinische Ausrüstung und Material geliefert worden. Verletzte kämen nicht aus Libyen heraus und auf tunesischer Seite werden medizinische Teams und Hilfslieferungen blockiert.<ref name="Tages-Anzeiger0309" /> Laut Ärzte ohne Grenzen übertreffen die Bedingungen in Libyen die schlimmsten Befürchtungen. Das Dringlichste wäre im Prinzip, in Libyen selbst zu helfen. Dort, wo derzeit die Kämpfe stattfinden, im Westen, sei das aber bisher noch nicht möglich. Der neutrale Standpunkt von Ärzten und medizinischem Personal werde nicht akzeptiert. Die Organisation bemühe sich seit Wochen um eine Vereinbarung und würde sich sofort auf den Weg ins Landesinnere machen, wenn sie von Seiten Gaddafis eine Sicherheitsgarantie bekäme. Derzeit gebe es nur in Bengasi ein Camp. Besondere Sorge bereite die Situation der Subsahara-Afrikaner, die als Gastarbeiter in Libyen waren und teilweise nicht in ihre Länder zurückkönnten. Die Intensität der unterstützenden Hilfeleistung für die Flüchtlinge durch die tunesische Bevölkerung sei außerordentlich groß.<ref>derStandard.at, Sie erzählen von unglaublichen Massakern, 9. März 2011 Abruf 9. März 2011, ca. 20:55 Uhr</ref>
Nach Mitteilung des Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf, Jakob Kallenberger, am 10. März steigen die Todeszahlen in Libyen dramatisch an. Die meisten Opfer seien Zivilpersonen. Drei Viertel Libyens seien im Augenblick noch von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Ärzteteams könnten nicht an die Schauplätze der schwersten Gefechte gelangen. Kallenberger verlangte von den Konfliktparteien ungehinderten Zugang für die Hilfsorganisationen.<ref name="welt.de" />
Nach einem Medienbericht vom 14. März 2011 hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Besorgnis geäußert, dass in den von Regierungsstreitkräften gehaltenen Zonen Angehörigen der Rebellenkräfte medizinische Hilfe verweigert werde und Zugang zu den Verwundeten gefordert, um sie behandeln zu können. In einigen Konfliktgebieten wie den Städten az-Zawwiya und Misrata seien zahlreiche Menschen von jedweder Hilfeleistung von außen abgeschnitten, obwohl von dort über dringenden medizinischen Hilfebedarf und Mangel an Medikamenten und Material berichtet wurde. Vom IKRK wurden sieben LKW-Ladungen mit Medizin und Nahrungsmitteln nach Bengasi auf den Weg gebracht.<ref name="TheWest0314"/>
Ärzte ohne Grenzen hat am 15. März 2011 mitgeteilt, seine Mitarbeiter seien angesichts der heftigen Kämpfe im Osten Libyens nach Alexandria in Ägypten zurückgezogen worden. In erster Linie durch die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Gerät werde weiter versucht, die Gesundheitseinrichtungen des Landes zu unterstützen. Die Organisation habe bisher 33 Tonnen medizinischer Güter nach Libyen gebracht. Sie versuche auch weiterhin, im Westen von Tunesien aus nach Libyen hineinzukommen. Die libyschen Behörden verweigerten den Teams aber seit der Ankunft der ersten Mitarbeiter an der Westgrenze am 23. Februar 2011 die Einreise. In Tunesien gebe es ein Team von insgesamt 25 Personen, die in den Grenzorten Ras Aijdir im Norden und Dehiba im Süden im Einsatz sind. <ref>Libyen: Ärzte ohne Grenzen hat immer weniger Zugang zu Menschen, die in den Kämpfen gefangen sind. Ärzte ohne Grenzen e. V., 15. März 2011, abgerufen am 18. März 2011. </ref>
Ein vierköpfiges Mitarbeiterteam des IKRK kehrte, zwei Tage nachdem es sich wegen der prekären Sicherheitslage aus Bengasi zurückgezogen hatte, am 18. März 2011 aus Tobruk nach Bengasi zurück und nahm dort seine humanitäre Arbeit wieder auf. Der Leiter der Mission in Libyen sagte, man unterstütze Krankenhäuser, besuche Gefangene in Bengasi und anderswo und arbeite mit dem libyschen Roten Kreuz zusammen, um Zivilisten zu helfen. Er rief beide Konfliktparteien erneut dringend dazu auf, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz den Zugang zu anderen Städten und Gebieten zu ermöglichen, um dort anderen von den Kämpfen Betroffenen helfen zu können.
Das IKRK in Genf teilte mit, die Organisation habe am 15. März 2011 180 Tonnen Hilfsgüter nach Bengasi versendet und sieben Trucks mit 145 Tonnen Lebensmitteln seien von Ägypten aus auf dem Weg nach Tobruk. Das IKRK hilft darüber hinaus an den tunesischen und ägyptischen Grenzen auch weiterhin Menschen, Kontakt zu ihren Familien zu bekommen und es unterstützt die Arbeit der Rotkreuzgesellschaften in diesen beiden Nachbarländern.<ref>Libya: ICRC returns to Benghazi. In: ICRC News Release. ICRC.org Ressource Centre, 18. März 2011, abgerufen am 20. März 2011 (englisch). </ref>
Das IKRK konnte laut Bericht vom 25. März 2011 50 Gefangene in Tripolis besuchen und unter vier Augen mit ihnen sprechen. Die Behörden in Tripolis haben dem IKRK bisher nicht erlaubt, in dem von ihnen kontrollierten Gebiet zu arbeiten.<ref>Sarkozy betont Führungsanspruch – neue Angriffe auf Tripolis. In: Dossier Die arabische Revolution, News-Ticker. Tagesanzeiger.ch/Newsnetz, 25. März 2011, abgerufen am 25. März 2011. </ref>
Ärzte ohne Grenzen teilte am 26. März mit, dass sieben Mitarbeiter der Organisation nach Bengasi und Tobruk zurückgekehrt sind und die Evaluierung des medizinischen Bedarfs aufgenommen haben. Wo nötig, würden sie Gesundheitseinrichtungen mit medizinischem Personal und Material unterstützen. Die Mitarbeiter hatten das Land am 15. März 2011 wegen der verschlechterten Sicherheitslage verlassen. Seit dem 24. Februar war Ärzte ohne Grenzen im Osten Libyens tätig. Beide Konfliktparteien wurden nochmals aufgefordert, medizinisches Personal, Gesundheitseinrichtungen und Krankentransportfahrzeuge zu respektieren. Die libysche Regierung in Tripolis erteilte immer noch keine Genehmigung zur Einreise aus Tunesien, obwohl sich die Organisation seit dem 23. Februar 2011 kontinuierlich darum bemühte.<ref>Ärzte ohne Grenzen nach Bengasi zurückgekehrt. In: Aktuelles Einsatzländer. Ärzte ohne Grenzen, 26. März 2011, abgerufen am 31. März 2011. </ref>
Monika Lüke, die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland appellierte am 7. April 2011 an die internationale Gemeinschaft, die notleidende Bevölkerung in Misrata mit einer Luftbrücke zu versorgen.
Am 3. April 2011 wurde berichtet, dass ein Hilfsschiff der Vereinten Nationen mit Lebensmitteln an Bord ungelöscht den Hafen von Bengasi wieder verlassen musste. Als Grund wurden Bombenangriffe genannt.<ref name="SpOn 03.04." />
Nach Angaben einer UNO-Sprecherin traf laut Bericht vom 10. März 2011 in Bengasi ein Schiff des UNO-Ernährungsprogramms mit einer Mehllieferung für 2,5 Millionen Brote ein. Weitere Schiffe mit Lieferungen von Hilfsgütern sollten Bengasi nach UN-Angaben in den nächsten Tagen erreichen.<ref name="drs.ch" />
Am 11. März sind nach UN-Angaben seit Beginn des Volksaufstands mehr als 250.000 Menschen aus Libyen geflüchtet. Ein Sprecher der Sektion für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten nannte Zahlen für einzelne Aufnahmeländer: 137.400 Menschen flohen nach Tunesien, 107.500 nach Ägypten, 5.400 nach Algerien und 2.200 in den Niger. Die Probleme bei der ärztlichen Versorgung Hilfsbedürftiger in Libyen seien besorgniserregend.<ref name="Zeit Online1" />
Nachdem am 19. März 2011 nach unterschiedlichen Quellen die schwersten Angriffe auf Bengasi von Regierungstruppen ausgingen und eine Fluchtwelle einsetzte, bereitete die UN-Flüchtlingshilfeorganisation nahe der libysch-ägyptischen Grenze in Salloum ein Notaufnahmelager für bis zu 200.000 Menschen vor. Es wurde gesagt, die bisher angekommenen Menschen seien extrem verängstigt und traumatisiert.<ref>Rebellen leisten Gaddafi heftigen Widerstand. In: Tagesspiegel Online. Der Tagesspiegel, 20. März 2011, abgerufen am 20. März 2011. </ref> Der Grenzübergang erlebte schon im Februar einen Flüchtlingszustrom, der damals noch überwiegend aus ägyptischen Arbeitsmigranten bestand. Die ägyptische Armee hatte bereits damals ein Zeltlager und ein Feldlazarett errichtet.<ref>Aufstand in Libyen: Die Flüchtlinge von Salloum. In: TAZ.de. 23. Februar 2011, abgerufen am 20. März 2011. </ref>
Die IOM hat laut Bericht vom 22. März 2011 mitgeteilt, 5000 afrikanische Immigranten seien aus Libyen in den Niger geflohen. Innerhalb eines Monats seien insgesamt 328.000 Menschen in die Nachbarländer geflüchtet.<ref name="SFTV0322"/>
Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen Raschid Chalikow hat laut Bericht vom 23. März 2011 mitgeteilt, dass die für die Flüchtlingshilfe bestimmten Mittel des von den Vereinten Nationen angestrebten Fonds von 160 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe zu 63 Prozent finanziert sei. Inzwischen betrage die Zahl der Flüchtlinge mehr als 335.000 und die UNO wolle jetzt Experten nach Libyen entsenden, um in verschiedenen Landesteilen den Bedarf an humanitärer Hilfe festzustellen.<ref>Libysches Fernsehen berichtet von Luftangriffen auf Tripolis. In: Aufstand in Libyen Liveticker 18:40 Uhr. Spiegel Online, 23. März 2011, abgerufen am 23. März 2011. </ref>
Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen, Raschid Chalikow (Rashid Khalikov), war vom 11. bis 16. März 2011 in Tripolis und in az-Sawwya. Dabei traf er mit dem stellvertretenden Außen- und dem stellvertretenden Gesundheitsminister zusammen, um über eine Vereinbarung über eine UN-Erkundungsmission für humanitären Hilfebedarf zu verhandeln. Von seiner Libyen-Mission kehrte er unverrichteter Dinge zurück. Das Regime verbietet humanitären Organisationen den Zugang zu dem Land. Dies ging aus seinem Bericht vor den Medien in Genf am 23. März 2011 hervor. Chalikow äußerte sich extrem besorgt über die Lage der Zivilbevölkerung. Seine Organisation (das OCHO) habe Informationen, wonach in Libyen über 80.000 Menschen intern vertrieben wurden. Besonders prekär sei die Situation in Brennpunkten wie Adschdabiya, Misrata und Zenten (az-Zintan). Er bedauerte, dass es in Libyen keine internationale Präsenz gebe, um die Angaben zu überprüfen. Diese zu bekommen, hätte allerhöchste Priorität. Der Koordinator ist mit den Behörden in Tripolis in Kontakt und fordert den ungehinderten Zutritt für Hilfsorganisationen in das ganze Land. Ihm sei während seines Aufenthalts vor Ort von den Behörden gesagt worden, Libyen brauche keine Hilfe. Es gebe für Monate ausreichend Nahrungsmittel und Medikamente und sonstigen medizinischen Bedarf. Andere Bedarfe hätte man nicht. Es bestünden keine humanitären Bedürfnisse. Die Lage sei unter Kontrolle. Darüber hinaus wollten die libyschen Ansprechpartner nicht gehen. Es sei etwas schwierig, über die Auswirkungen der aktuellen Krise auf Zivilisten und soziale Dienste zu sprechen. Die Behörden hätten nicht nein zu internationaler Präsenz gesagt, aber zu verstehen gegeben, sie seien nicht sicher, dass die humanitäre Situation eine internationale Bestandsaufnahme der Bedarfslage rechtfertigt. Chalikow soll in Genf gesagt haben, er selbst halte einen humanitären Großeinsatz für zweifellos erforderlich. Nach einem anderen Medienbericht merkte er aber an, es gebe keinen Grund, anzunehmen, dass eine massive humanitäre Intervention notwendig wäre. Die humanitären Erfordernisse seien nicht riesig. Gleichwohl würden Zivilisten leiden und bedürften der Hilfe und den UN und anderen Hilfsorganisationen sollte der Zugang ins Land gewährt werden, damit ihnen Hilfe geleistet werden kann. Bevor man eine humanitäre Erkundungsmission startet, müsse man die Bedürfnisse auf dem Terrain kennen und die Sicherheitslage evaluieren. Die Visafrage für das Personal müsse auch geklärt sein. Die UNO sei bereit, mit den Konfliktparteien über humanitäre Korridore zu verhandeln. UNO-Mitarbeiter bekommen bisher kein Visum zum legalen Grenzübertritt und nur kleine Hilfslieferungen seien durch libysches Personal in die Rebellenzone nach Bengasi gelangt. Die UNO versuche, ihr Personal nicht zu gefährden. Sie habe ihre Kräfte an den Grenzen zu Ägypten und Tunesien (auf dem Staatsgebiet der Nachbarländer) verstärkt. Seit dem militärischen Eingreifen auf der Basis der UN-Resolution 1973 sei es zu keinen neuen Flüchtlingsströmen gekommen. Die Situation sei aber (auch wegen der immensen Distanzen) sehr unberechenbar und Hilfsorganisationen müssten sich auf alles gefasst machen.<ref>UNO kann ohne Zugang nach Libyen nicht helfen. In: SF Tagesschau. Schweizer Fernsehen, 23. März 2011, abgerufen am 25. März 2011. </ref><ref>Libya: No Need for International Aid. In: VOA News.com. Voice of America, 23. März 2011, abgerufen am 25. März 2011 (englisch). </ref>
Chalikow war am 9. März 2011 zum UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen ernannt worden. Er arbeitet eng mit den ständigen Koordinatoren der UN für Libyen, Tunesien, Ägypten und den Niger zusammen.<ref>10:30am Rashid Khalikov has been appointed UN Humanitarian Coordinator for the Libyan crisis. In: Libya Live Blog - March 9. Al Jazeera, 9. März 2011, abgerufen am 25. März 2011 (englisch). </ref>
Als eines der Ergebnisse der Londoner Libyen-Konferenz wurde am 29. März 2011 in der Abschlusserklärung genannt, dass die Koordinierung der humanitären Hilfe in die Hände der Vereinten Nationen gelegt werden soll. Nach Mitteilung des OCHA haben inzwischen mehr als 389.767 Flüchtlinge Libyen über die Nachbarländer verlassen.<ref>Leaders discuss Libya’s political future and humanitarian situation in the country. In: UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA). UN, 29. März 2011, abgerufen am 31. März 2011 (englisch). </ref>
Die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos forderte am 7. April 2011 eine zumindest vorübergehende Feuerpause in Misrata, damit Menschen sich und ihre Familien in Sicherheit bringen könnten. Es fehle an Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten.
Am 22. April 2011 waren nach Angaben von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon mehr als eine halbe Million Menschen aus Libyen geflohen.
Seit Beginn der Unruhen in Libyen Mitte Februar hat sich der Anstieg des sich durch die anziehende Weltkonjunktur ohnehin seit Monaten anziehenden Rohölpreises noch einmal erheblich verstärkt; so mussten Anfang März für ein Barrel der Sorte WTI 105 US$ bezahlt werden – eine Teuerungsrate von knapp 20 % in 3 Wochen.<ref>Aktueller Ölpreis, in finanzen.net</ref> Entsprechend erreichten die Preise für Benzin und Heizöl in Europa neue Höchststände. Der Goldpreis erreichte am 7. März mit 1.444 US$ für die Unze ein neues Allzeithoch.<ref>Aktueller Goldpreis, in finanzen.net</ref> Der Börsenindex Dow Jones entwickelte sich nach vorher stabiler Aufwärtsentwicklung seit einem Einbruch am 22. Februar seitwärts bis negativ.<ref>Kursdaten für Dow Jones 30 Industrial, in finanzen.net</ref> Auch die europäischen Handelsplätze - insbesondere die Mailänder Börse - bekamen die Krise zu spüren; unter Druck gerieten namentlich die in Libyen engagierten Mineralöl- und Bauunternehmen (wie Eni, OMV, BASF mit ihrer Tochter Wintershall, Statoil oder Impregilo).<ref>Revolte in Nahost: Ölkonzerne fliehen aus Libyen - manager-magazin.de - Politik</ref>
Libyen ist als Öl- und Gaslieferant für einige europäische Länder wichtig. Auf dem Weltmarkt rangieren seine Vorräte aber im mittleren Bereich. Der Einbruch durch den aktuellen Krieg im Lande und die möglichen Auswirkungen sind besonders für einige europäische Länder spürbar, wenn auch nicht inkompensabel. Exploration und Förderung durch alle großen und vielen kleinen Ölkonzernen erlebte nach dem Ende der westlichen Sanktionen ab 2004 einen Aufschwung. Viele Investoren könnten schmerzliche Verluste erleiden, wenn ihnen teures Gerät, das sich vielfach noch nicht amortisiert hat, vor Ort verloren geht.<ref>Michael Thumann: Libyen, die kleine Nummer. In: Zeit Online Wirtschaft. 6. April 2011, abgerufen am 7. April 2011. </ref>
Am 20. Februar legte der ständige Vertreter Libyens bei der Arabischen Liga, Abdel Moneim el Honi, aus Protest gegen die Gewalt gegen Demonstranten sein Amt nieder und erklärte, er schließe sich der Revolution gegen den Machthaber Gaddafi an.<ref>Aus Protest gegen Gewalt: Vertreter Libyens bei Arabischer Liga tritt zurück Tagesschau.de online, 20. Februar 2011.</ref> Weitere libysche Diplomaten folgten in den nächsten Tagen seinem Beispiel, so ein ranghoher Diplomat in China und die Botschafter im Vereinigten Königreich, Indonesien, Indien, Bangladesch, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Marokko.<ref> Erste Rücktritte in Libyen, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011 </ref><ref>Middle East Protests Libya, Reuters am 22. Februar</ref><ref name="SpOn 21.02."> Gaddafi-Gegner zünden Regierungsgebäude an In: Spiegel Online, 21. Februar 2011. Abgerufen am 15. März 2011 </ref><ref>Libysche Diplomaten wenden sich von Gaddafi ab. In: Ad hoc News. 22. Februar 2011, abgerufen am 22. Februar 2011. </ref> Der stellvertretende Botschafter Libyens bei den Vereinten Nationen, Ibrahim Dabbashi, erklärte am 21. Februar vor Reportern, dass Gaddafi Krieg gegen das libysche Volk erklärt habe und Völkermord verübe. Dabbaschi forderte von der internationalen Gemeinschaft außerdem ein Flugverbot für Libyen auszusprechen, damit das Regime keine weiteren Söldner, Waffen und Vorräte aus dem Ausland nach Libyen schaffe.
Am 25. Februar erklärte auch der ehemalige Außenminister und derzeitige UN-Botschafter Libyens, Abdul Rahman Shalgham, dass er nun für das libysche Volk und nicht mehr für Gaddafi spreche. Er bat den UN-Sicherheitsrat in einem emotionalen Appell um Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime.<ref>faz.net: UN empfiehlt Suspendierung Libyens</ref> Die Botschaften Libyens in Österreich und Schweden setzten die von den Aufständischen verwendete Flagge des Königreichs Libyen als Symbol des Seitenwechsels.<ref>ORF: Zeit in Bild, 25. Februar 2011, Sendung von 19:30 Uhr</ref><ref>Ambassaden hissar Libyens frihetsflagga - Nyheter - Senaste nytt | Expressen - Nyheter Sport Ekonomi Nöje</ref> Am 5. März wurde bekannt, dass ein weiterer hochrangiger libyscher Diplomat, der in Namibia stationiert war, in ein Mittelmeerland geflohen ist und sich vom Gaddafi-Regime losgesagt hat.<ref>SpOn, Libyen-Ticker, Das Minutenprotokoll der Revolution, 5. März 2011 Abruf am 8. März 2011</ref>
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte am 22. Februar, sollte es sich als wahr herausstellen, dass Demonstranten aus Kampfflugzeugen und Hubschraubern beschossen worden seien, sei dies eine schwere Verletzung internationaler Menschenrechte. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen berief eine Krisensitzung ein.<ref> Unruhen in Libyen: Gaddafi meldet sich mit wirrem TV-Auftritt, 22. Februar 2011. Abgerufen am 27. Februar 2011 </ref> In der Sitzung wurde ein sofortiges Ende der Gewalt in Libyen gefordert. Zur Verabschiedung eines gemeinsamen Papiers kam es jedoch nicht. Die Vertreter nahezu aller 15 Sicherheitsratsmitglieder, auch Deutschlands, forderten aber ein „schnelles und starkes Signal“ gegen Gaddafi.<ref>Katharina Peters, Lisa Erdmann und Alwin Schröder: Libyen-Minutenprotokoll: Uno-Sicherheitsrat verurteilt Gewaltexzesse In: spiegel.de, 22. Februar 2011 </ref>
Eine Koalition aus 42 internationalen Menschenrechtsgruppen forderte die Vereinten Nationen am 21. Februar auf, die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat auszusetzen und eine Untersuchungskommission in das Land zu entsenden.<ref> Unruhen in Libyen: Schwere Zerstörungen in Tripolis In: Zeit Online, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011 </ref> Am 28. Februar erklärte der UN-Menschenrechtsrat nach einer Krisensitzung einstimmig, Libyen solle von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Mitgliedschaft im Rat entzogen werden.<ref name="SpOn 25.02." /> Diese suspendierte aufgrund „systematischer Menschenrechtsverletzungen“ die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat am 1. März.<ref>UN-Vollversammlung: Libyen aus UN-Menschenrechtsrat ausgeschlossen - Weitere Meldungen - FOCUS Online</ref> Am 2. März wurde die Suspendierung durch die Vollversammlung wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten in einen formellen Ausschluss aus dem UN-Menschenrechtsrat umgewandelt.<ref>Libyen nicht mehr im Menschenrechtsrat Tagesschau Online, abgerufen am 2. März 2011</ref>
Am 23. Februar entzogen die Vereinten Nationen Aisha Gaddafi, der Tochter von Revolutionsführer Gaddafi aufgrund der Entwicklungen im Land den Titel einer UN-Ehrenbotschafterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), den sie seit Juli 2009 innehatte.<ref>UNO entzieht Gaddafis Tochter Titel als Ehrenbotschafterin in Stern.de, 23. Februar 2011</ref> Unterdessen wurde auf dem Flughafen Malta die Landung eines Turboprop-Regionalverkehrsflugzeugs vom Typ ATR 42 der Libyan Airlines untersagt. Nach Angaben von Al Jazeera soll sich unter den 14 Fluggästen auch Aisha Gaddafi befunden haben.<ref>Updated: Libyan aircraft denied landing permission in Times of Malta, 23. Februar 2011</ref>
Am 26. Februar beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf einer Sondersitzung einstimmig die UN-Resolution 1970 (2011) nach Artikel 41 der Charta der Vereinten Nationen<ref>vgl. UN-Sicherheitsrat beschließt Sanktionen bei tagesschau.de, 27. Februar 2011 (aufgerufen am 27. Februar 2011)</ref> und verhängte damit Sanktionen gegen Libyen: ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen für 16 führende Mitglieder der libyschen Regierung sowie das Einfrieren des Auslandsvermögens von sechs Personen des Gaddafi-Clans. Der Sicherheitsrat geht davon aus, dass es sich bei der Gewalt gegen die Bevölkerung um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handle und wies die libyschen Behörden zur Kooperation mit dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag an, obwohl Libyen nicht zu den Unterzeichnerstaaten des Rom-Statuts gehört, mit denen der ICC gebildet wurde.<ref>UN News Centre: Security Council imposes sanctions on Libyan authorities in bid to stem violent repression. United Nations, 26. Februar 2011, abgerufen am 28. Februar 2011 (englisch). </ref>
Der Chefankläger Luis Moreno Ocampo des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag nahm am 2. März Ermittlungen gegen Gaddafi und seine Söhne in Libyen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Er habe sich dazu nach vorläufiger Auswertung bislang zusammengetragener Informationen entschieden.<ref name="SpOn 03.04."> Spiegel Online Aufstand in Libyen Minutenprotokoll Abruf am 3. März 2011</ref>
Der libysche Außenminister Mussa Kussa forderte am 4. März in einem Brief an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Beendigung der Sanktionen.<ref name="Arabiya1">Al Arabiya, Gaddafi regime demands UN suspend sanctions, 5. März 2011 Abruf am 6. März 2011</ref>
Die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen Valerie Amos verlangte am 6. März vom Gaddafi-Regime Zugang zu den Opfern von Bombenangriffen in der Universitätsstadt Misrata, damit Helfer Leben retten könnten. Es folgen weitere Aktivitäten am 7. März: Der frühere jordanische Außenminister Abdul Ilah al-Khatib wurde von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Sonderbeauftragten für Libyen ernannt. Dieser soll mit den Behörden in Tripolis umgehend Beratungen aufnehmen.<ref>DLF Nachrichten, 7. März 2011, erstmals 00:00 Uhr Abruf am 7. März 2011</ref><ref>UN fordern Zugang zu Bürgerkriegsopfern, Deutsche Welle, 7. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref> Die UNO entsendet ein vom Koordinationsbüro für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA) organisiertes Erkundungsteam nach Tripolis. Die Einreise des Teams nach Tripolis wurde dem UN-Generalsekretär von Mussa Kussa zugesagt. Ob weitere Orte besucht werden können, blieb zunächst unklar.<ref>FAZ.net Die Zahl der Toten steigt stündlich, 7. März 2011 Abruf am 7. März 2011, nach dem Stande von ca. 12:30 Uhr, Artikel wurde später mehrfach geändert!</ref>
Die hochrangige UN-Mitarbeiterin Catherine Bragg sagte laut Agenturbericht vom 11. März 2011, ein neu ernannter besonderer humanitärer Koordinator für Libyen, Rashid Khalikov, werde den Sonderbeauftragen Abdelilah Al-Khatib auf seiner Reise nach Tripolis begleiten. Außerdem bereite man humanitäre Erkundungsteams ("humanitarian assessment teams") vor, um sie schnellstmöglich einsetzen zu können. Es werde dringlich daran gearbeitet, mit allen Konfliktparteien in Dialog zu treten, um alle Gebiete innerhalb Libyens auf den Schirm zu bekommen und die humanitäre Situation aus erster Hand aufzunehmen. Die UN hätten Schwierigkeiten, Informationen über die humanitären Auswirkungen der schweren Kämpfe der letzten Tage zu bekommen. Ein Hauptthema sei medizinische Hilfe, besonders, weil in einer Zeit, in der Menschen am meisten medizinische Versorgung benötigen, Berichte über Krankenhausschließungen die UN erreichten. Humanitäre Hilfsorganisationen würden unermüdlich daran arbeiten, Engpässe ("bottlenecks") für Flüchtlinge an den Grenzen des Landes zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Menschen sich unter würdigen Bedingungen in den Durchgangslagern aufhalten. Während Bragg dem Bericht zufolge von einer Erhebung ("upheavel") sprach, sollen einige UN-Diplomaten gesagt haben, der Konflikt in Libyen habe sich zum regelrechten Bürgerkrieg gesteigert ("has erupted into a full-scale civil war").<ref>U.N. envoys to plan visit Tripoli soon. In: Reuters.com Edition U.S. 11. März 2011, abgerufen am 17. März 2011 (englisch). </ref>
Nach einem Bericht vom 15. März 2011 forderte Abdul Ilah Khatib ein sofortiges Ende der Kämpfe, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Er traf sich in Tripolis mit dem libyschen Außenminister Musa Kussa und verlangte von der libyschen Regierung, humanitäre Hilfsorganisationen in das Land zu lassen.<ref>Lukas Niemeyer: Libyen: Brega weiterhin hart umkämpft. Afrika-Travel.de Fabian Hickl, 15. März 2011, abgerufen am 17. März 2011. </ref>
Am 13. März 2011 wurde berichtet, nach Angaben aus Diplomatenkreisen bereite der Libanon als einziges im Sicherheitsrat vertretenes arabisches Land einen Resolutionsentwurf vor.<ref>Ghadhafis Truppen rücken weiter vor. In: SR DRS. 13. März 2011, abgerufen am 13. März 2011. </ref>
In London tagte am 29. März 2011 die sogenannten Libyen-Kontaktgruppe mit Außenministern aus 40 Staaten (darunter auch aus dem Irak, Jordanien, Katar, Libanon, Marokko, Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten) sowie UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, den Vorsitzenden der Afrikanischen Union Jean Ping, den Generalsekretär der Organisation der Islamischen Konferenz Ekmeleddin İhsanoğlu und NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte dabei den Führungsanspruch der Vereinten Nationen bei der Lösung des Libyen-Konflikts: „Ich weiß, dass alle darauf brennen, dem libyschen Volk zu helfen. Aber wir brauchen eine sehr enge Koordinierung und ich beabsichtige, diese Koordinierung zu leiten, wenn Sie einverstanden sind.“ Besonders die humanitäre Lage in den Grenzgebieten von Ägypten und Tunesien sei sehr problematisch. Seit Februar 2011 hätten 380.000 Menschen Libyen verlassen. Ban forderte die Konferenzteilnehmer auf die Beiträge für einen Notfall-Fonds aufzustocken, da bisher erst 67 Prozent der erforderlichen 160 Millionen US-Dollar eingegangen seien.<ref>Ban Ki Moon: UN koordiniert Libyen-Kontaktgruppe. 29. März 2011, abgerufen am 29. März 2011. </ref>
Auf der Konferenz gab es bislang eine Uneinigkeit darüber, wie mit Muammar al Gaddafi umzugehen sei. Italien befürwortete eine Exillösung, während die USA, Großbritannien und Frankreich, Gaddafi aufgrund von Kriegsverbrechen dem Internationalen Strafgerichtshof überstellen wollen.<ref>Sarkozy und Cameron rufen Gadhafi-Anhänger zur Revolte auf. 28. März 2011, abgerufen am 29. März 2011. </ref>
Der französische Präsident Sarkozy hat eine neue diplomatische Initiative angekündigt. Das Pariser Außenministerium sagte, die Entscheidung der Arabischen Liga (Zustimmung zur Flugverbotszone) zeige, dass die internationale Gemeinschaft zum Schutz der libyschen Bevölkerung bereit sei. Die Gruppe der größten Industriestaaten (G8-Staaten) werden am 14. März 2011 auf ihrem Treffen in Paris das Thema beraten. Auf dem zweitägigen Treffen der G8 am 14. und 15. März 2011 konnte sich Frankreich mit seinem Vorstoß für eine Flugverbotszone nicht durchsetzen. Der Vorschlag kam nicht in die Abschlusserklärung des Treffens. Deutschland stand einer Flugverbotszone sehr skeptisch gegenüber und warnte vor dem Versuch einer militärischen Lösung. Russland sah vorerst noch weiteren Informationsbedarf. Die G8 forderten vom UN-Sicherheitsrat, härtere Sanktionen gegen die libysche Regierung auszuarbeiten. Nach Diplomatenangaben wollten Frankreich, Großbritannien und die USA kurzfristig einen Entwurf vorlegen.<ref>G8: Keine Flugverbotszone für Libyen. In: Schweizer Fernsehen Tagesschau. 15. März 2011, abgerufen am 16. März 2011. </ref>
Die Europäische Union verurteilte erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.<ref name="Presse1">Proteste gegen Gaddafi erreichen Hauptstadt Tripolis, Die Presse vom 20. Februar</ref> Bundesaußenminister Guido Westerwelle bestellte aus demselben Grund am 21. Februar Dschamal el-Barag, den Botschafter Libyens in das Auswärtige Amt ein.<ref> Westerwelle bestellt libyschen Botschafter in Deutschland ein, 21. Februar 2011. Abgerufen am 22. Februar 2011 </ref> Auf weiterreichende und schnellere Sanktionen gegen Libyen konnte sich die Europäische Union aufgrund von Widerständen der Mittelmeeranrainer Italien, Malta und Zypern zunächst nicht einigen.<ref> Mittelmeerländer verhindern schnelle Sanktionen gegen Libyen, 23. Februar 2011 </ref> Erst am 25. Februar einigte man sich.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton gab am 4. März bekannt, zur Vorbereitung des Sondergipfels des Europäischen Rates zum Thema Libyen und Nordafrika am 11. März ein internationales Erkundungsteam unter Leitung von Agostino Miozzo nach Tripolis zu entsenden.</nowiki>]</ref> offline-->
Die italienische Regierung hat am 7. März mitgeteilt, mit dem oppositionellen Nationalen Übergangsrat in Kontakt zu stehen. Sie kenne den an der Spitze stehenden ehemaligen libyschen Justizminister Mustafa Abdel Dschalil und die abtrünnig gewordenen Diplomaten gut und wolle zur Konfliktlösung beitragen.<ref>FAZ.net, 7. März 2011 Abruf am 7. März 2011 ca. 18:05 Uhr</ref>
Ein Resolutionsentwurf des Europäischen Parlaments fordert die EU-Außenpolitikbeauftragte und die Mitgliedstaaten der EU auf, für eine Entscheidung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen über weitere Maßnahmen einschließlich einer Flugverbotszone bereitzustehen. Alle Schritte der EU und ihrer Mitgliedstaaten müssten in Übereinstimmung mit einem UN-Mandat erfolgen und bedürften der Koordinierung mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union.<ref name="derStandard.at0308" /> Ein aus Tripolis zurückgekehrter hochrangiger EU-Diplomat teilte mit, die libysche Staatsführung biete an, Beobachter der Vereinten Nationen und der EU ins Land zu lassen. Eine Untersuchungsmission könne sofort mit der Arbeit beginnen. Sie bekomme Geleitschutz und könne überall hingehen. Die wenigen noch in Libyen tätigen EU-Diplomaten aus acht Staaten betonten die Notwendigkeit unabhängiger Untersuchungen.
Ein Sprecher der Außenbeauftragten sagte am 8. März, bei den Kontakten des von Ashton nach Tripolis entsandten Italieners Agostino Miozzo mit einem Vertreter der libyschen Regierung habe es sich „um eine ausschließlich technische Erkundungsmission gehandelt“. Es habe „keinerlei Kontakte mit irgendwelchen politischen Kräften gegeben“ und die EU habe noch nicht über das libysche Angebot, Beobachter zu entsenden, entschieden.<ref name="Tages-Anzeiger0309">Ghadhafi narrt die Weltpresse. In: Tages-Anzeiger. 9. März 2011, abgerufen am 12. März 2011. </ref>
Die EU-Außenbeauftragte Ashton wollte sich am 8. März 2011 mit den Nationalratsmitgliedern Mahmud Dschebril und Ali Essawi zu einem privaten Abendessen treffen. Beide seien in Straßburg und hätten um ein Treffen gebeten. Eine offizielle Anerkennung des Nationalrats oder der Funktion der Libyer sei damit nicht verbunden. Dschebril und Essawi waren von der Liberalen-Fraktion des Europaparlaments eingeladen worden. Auch ein Zusammentreffen der beiden mit dem französischen Außenminister Alain Juppé war geplant. Anschließend sollten sie nach Brüssel weiterreisen, wo die EU-Außenminister am 11. März über die Lage in Libyen beraten wollen.<ref name="Tages-Anzeiger0309" />
Das Europäische Parlament in Straßburg ging in einer Plenardebatte zur Krise in Nordafrika und Libyen am 9. März und in einer Aussprache mit Catherine Ashton in seinen Forderungen über die von den nationalen Regierungen bisher verlangten Maßnahmen hinaus. In der Debatte wurde gefordert, sich klar gegen Gaddafi zu stellen, jede, auch die militärische Option offen zuhalten, ein Flugverbot militärisch abgesichert durchsetzen und den libyschen "nationalen Übergangsrat" sofort anzuerkennen. Die Europäer seien in dem Konflikt nicht neutral. Wenn die Vetomächte ein Flugverbot verhindern würden, käme dem Europa der Union die Verantwortung zu, diese völkerrechtliche Lücke zu schließen. Ashton lehnte es ab, den vom Parlament aufgestellten Forderungskatalog den Staats- und Regierungschefs der EU vorzuschlagen, schloss aber eine sicherheitspolitische Aktion auf EU-Basis nicht aus. Was die Hauptredner der wichtigsten Fraktionen in der Aussprache mit Ashton verlangten, soll in eine Erklärung einfließen, die das Plenum des EU-Parlaments am 10. März beschließen will.<ref>der Standard.at, "Gaddafi ist ein Verbrecher, er muss weg", 9. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 10:50 Uhr</ref> Am 10. März 2011 wurde die vorbereitete Resolution des Europaparlaments mit 584 Stimmen angenommen. 18 Abgeordnete votierten dagegen. Nur die Vereinten Linken sprachen sich in der Debatte gegen die Idee einer No-Fly-Zone aus. In Brüssel fand am 10. März 2011 eine Beratung der Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten und der Nato-Verteidigungsminister zur Lage in Libyen statt.<ref name="derStandard.at0310">Sarkozy prescht mit Angriffsforderung vor. In: derStandard.at. 10. März 2011, abgerufen am 12. März 2011. </ref>
Der portugiesische Außenminister Luis Amado hat sich am Abend des 9. März in Lissabon mit einem Emissär des libyschen Machthabers getroffen. Der Vertraute Gaddafis versicherte nach Medienberichten der portugiesischen Regierung, dass Libyen zu Verhandlungen über eine Übergangsphase im Lande bereit sei. Amado sagte, er hätte dem Gesandten deutlich zu verstehen gegeben, dass Gaddafis Regime zu Ende sei. Portugal hat den Vorsitz in dem Komitee der Vereinten Nationen, das die Umsetzung der UN-Sanktionen gegen Libyen überprüft. Die Regierung Griechenlands soll ebenfalls einen Emissär Gaddafis empfangen, nachdem zuvor schon am 8. März Gaddafi mit Ministerpräsident Giorgos Papandreou telefoniert haben soll.<ref name="welt.de">Welt Online, USA und Nato ziehen Truppen auf Kreta zusammen, 10. März 2011 Abruf 10. März 2011, ca. 15:40 Uhr</ref><ref name="FTD.de">FTD, Libyen spaltet Paris und Berlin, 10. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 18:30 Uhr</ref> Das Treffen in Lissabon war auf Antrag der Libyer zu Stande gekommen. Catherine Ashton wurde vorher informiert.<ref name="derStandard.at0310" />
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy teilte nach dem EU-Sondergipfel zur Libyen-Krise am 11. März 2011 mit, die EU-Staaten hätten einstimmig den Nationalrat der Rebellen als Ansprechpartner anerkannt. Die EU schließt nach seinen Worten ein militärisches Eingreifen in den Machtkampf in Libyen im Extremfall nicht aus. Nach Ansicht Großbritanniens und Frankreichs seien gezielte Militäreinsätze angebracht, wenn Machthaber Gaddafi mit Kampfflugzeugen friedliche Demonstranten angreifen lasse. Mit einem militärischen Eingreifen müssten auch die UN, die Arabische Liga und die von der EU anerkannten Kontaktpersonen der libyschen Bevölkerung einverstanden sein. Jeder ziehe eine diplomatische Lösung vor. Die EU wolle bald einen Gipfel mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union zur Situation in Libyen abhalten. Humanitäre Schutzzonen sollten in Nordafrika eingerichtet werden, auch womöglich in Libyen selbst. Überdies werde von der EU der sofortige Rücktritt Gaddafis gefordert. Am 11. März 2011 tagten auch die Nato-Verteidigungsminister.<ref name="derStandard.at1103">Ölhafen Ras Lanuf schwer umkämpft. In: derStandard.at. 11. März 2011, abgerufen am 11. März 2011. </ref> In der Entscheidungsfindung Frankreichs spielte der französische Philosoph und Intellektuelle Bernard-Henri Lévy eine Rolle. Nach einem Besuch bei den libyschen Rebellen Anfang März 2011 hatte er sich einem persönlichen Telefonat mit dem französischen Präsidenten Sarkozy für eine militärische Intervention zugunsten der Aufständischen eingesetzt. <ref>Wenn Philosophen Kriege führen, von Daniel Arnet, Tagesanzeiger 31. März 2011 33</ref> Als treibende Kraft für die damit verbundene Richtungswende der französischen Politik wurde er im Gefolge als Resolutionsführer apostrophiert.
Catherine Ashton kündigte nach der Sitzung der Arabischen Liga am 12. März 2011 an, sie werde am 13. März 2011 in Kairo zu Beratungen über weitere Schritte in der Libyen-Krise mit Amr Mussa zusammentreffen. Gleichzeitig wurde darüber berichtet, dass die EU in den nächsten Tagen eine Erkundungsmission nach Libyen schicken will.<ref name="SpiegelOn0312">Arabische Liga fordert Flugverbot über Libyen. In: Spiegel Online. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011. </ref> Der österreichische Außenminister Michael Spindelegger und sein Sprecher äußerten sich am 12. März 2011 zu dieser Mission am Rande eines informellen EU-Außenministertreffens in Gödöllö. Die Mission solle für mehr Informationen vom Ort des Geschehens sorgen, die humanitäre Lage erkunden, Kontakte zu den Rebellen herstellen und herausfinden, "wer wirklich befugt ist, für die Freiheitskämpfer zu sprechen".<ref>Arabische Liga für Flugverbotszone. In: derStandard.at. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011. </ref>
Ein Sprecher des britischen Foreign and Commenwealth Office begrüßte am 12. März 2011 die Resolution der Arabischen Liga vom gleichen Tage, mit der sie sich für eine Flugverbotszone aussprach. Die Forderung der Liga nach einer Luftraumsperrung sei ein sehr bedeutsames Zeichen und biete wichtige Unterstützung aus der Region für die mögliche Schaffung einer Flugverbotszone. Luftraumsperrungen seien eine Option, die als ein Teil der internationalen Eventualplanung geprüft werde, um auf sich entwickelnde Ereignisse vor Ort schnell reagieren zu können. Diese Planung würde kein bestimmtes Ergebnis präjudizieren. Auch die Entscheidung der Liga, Kontakt mit dem Interimsnationalrat aufzunehmen, wurde begrüßt. Der Übergangsrat werde als zulässiger Gesprächspartner angesehen, mit dem es ein enges Zusammenwirken geben sollte.<ref>Arab League Resolution on Libya. In: Homepage F&C Office Latest News. 12. März 2011, abgerufen am 13. März 2011. </ref>
Auf einer Ministerratstagung der Europäischen Union am 28. Februar in Brüssel wurden auf Beschluss 2011/137/GASP des Rates der Europäischen Union über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen Sanktionen für 26 Personen erlassen. Darunter 16 Personen aufgrund der Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates, siehe in der Liste unten unter Nr. 1-16.<ref>http://www.bafa.de/ausfuhrkontrolle/de/embargos/libyen/be2010_137.pdf</ref><ref>http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st07/st07084-ad01re01.de11.pdf</ref><ref>Amtsblatt zur Wiener Zeitung</ref> Dazu gehört ein Waffenexportverbot, ein Einreiseverbot in die EU sowie eine Sperrung der Vermögenswerte. Ein Importverbot von Öl und Gas aus Libyen hat die EU nicht beschlossen, da diese nur die Bevölkerung des Landes treffe, erklärte EU-Energiekommissar Günther Oettinger.<ref>EU beschließt Sanktionen gegen Libyen. In: Reuters. 28. Februar 2011, abgerufen am 3. März 2011. </ref> Produktion und Export libyschen Erdöls sind allerdings weitgehend zum Erliegen gekommen.<ref>Libyen Öl-Export Stopp</ref> Von Westerwelle wurde nach einem Treffen mit Außenministern am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf ein kompletter Zahlungsstopp an Libyen für einen Zeitraum von 60 Tagen vorgeschlagen. Ein formeller Beschluss wurde nicht gefasst. Auch das Einfrieren des Handels mit Aktien von Unternehmen mit libyscher Staatsbeteiligung sei im Gespräch.<ref>greenpeace magazin. tagesthemen 28. Februar 2011 Abruf am 4. März 2011</ref>
Der Rat der Europäischen Union hat am 10. März 2011 in Brüssel weitere EU-Sanktionen gegen fünf libysche Finanzeinrichtungen beschlossen.<ref>http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:064:0029:0030:DE:PDF</ref>
Die libysche Zentralbank und die Staatsfonds halten Beteiligungen an einer Reihe europäischer – insbesondere italienischer – Gesellschaften, darunter an der Unicredit S.p.A. in Mailand und deren Tochtergesellschaft Bank Austria sowie weitere europäische und US-amerikanische Unternehmensbeteiligungen.<ref name="derStandard.at0308" /> Beteiligungen der LIA bestehen auch an schweizerischen Firmen.<ref name="Tages-Anzeiger0309" /> Libyen ist zudem auch an Juventus Turin beteiligt.<ref>oe1.orf.at: EU: Schärfere Sanktionen gegen Libyen, Zugriff am 12. März 2011</ref> Der sich in libyschem Besitz befindliche niederländische Ölkonzern und Tankstellenbetreiber Tamoil ist von den Sanktionen hingegen noch nicht betroffen.
Mustafa Zarti wurde von der EU am 10. März 2011 auf die Liste der von EU-Sanktionen gegen das libysche Regime erfassten Führungspersönlichkeiten gesetzt. Der Sprecher des österreichischen Außenministeriums bestätigte am selben Tag, dass damit auch Zartis Konten gesperrt werden. Bereits eine Woche zuvor, am 3. März<ref name="Österreich">30 Mrd. Dollar in Österreich geparkt? In: ORF. 4. März 2011, abgerufen am 4. März 2011. </ref> waren seine Konten mittels einer Verordnung von der Oesterreichischen Nationalbank eingefroren worden. Zarti darf sich als Inhaber eines bis 2016 gültigen österreichischen Passes weiter in der EU aufhalten.<ref>derStandard.at, Sakozy will EU gezielte Luftangriffe auf Libyen vorschlagen, 13:38 und 14:32 Uhr, 10. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 22:30 Uhr</ref>
Die italienische Zentralbank in Rom hat laut Bericht vom 14. März 2011 mitgeteilt, dass eine Bank mit engen Beziehungen zu Libyen von Italien unter staatliche Kontrolle gestellt wurde.<ref name="DW0314"/>
Wie schon am 18. März 2011 angekündigt, haben die EU-Außenminister am 21. März 2011 auf einem Treffen in Brüssel ihre Wirtschaftssanktionen gegen Tripolis verschärft. Die Kontoverbindungen für drei führende Geschäftsbanken und sechs weitere Firmen werden gekappt. Zudem wurde beschlossen, das Vermögen von elf weiteren Vertretern der libyschen Staatsführung einzufrieren.<ref name="DLF0321">Libyen: Luftangriffe fortgesetzt / NATO noch nicht einig über Beteiligung an Militäreinsatz. In: Deutschlandfunk Nachrichten 10:00 bis 23:00 Uhr. Deutschlandradio, 21. März 2011, abgerufen am 21. März 2011. </ref>
Nach einem Bericht vom 23. März 2011 erweiterte die EU ihre Sanktionen nochmals. Das Vermögen von 15 Unternehmen (Tochtergesellschaften des staatlichen libyschen Ölkonzerns) sowie weiterer zehn Personen soll gesperrt worden sein. <ref>Die Nato setzt das Waffenembargo gegen Libyen um. In: NZZ Online. NZZ, 23. März 2011, abgerufen am 26. März 2011. </ref> Bestandteil der erweiterten Sanktionen ist auch ein Flugverbot für sämtliche Flugzeuge aus Libyen sowie für Flüge, mit denen Waffen und Söldner nach Libyen befördert werden könnten. Es sollen auch alle Geschäftsbeziehungen mit den von Sanktionen betroffenen Firmen untersagt werden. <ref>EU weitet Libyen-Sanktionen aus. In: news ORF.at. ORF, 23. März 2011, abgerufen am 31. März 2011. </ref>
Die Bundesrepublik hatte vor dem Bürgerkrieg intensive Wirtschaftsbeziehungen mit Libyen <ref>AW-2007-6.indd</ref> und bezieht insbesondere Energierohstoffe aus dem Land. Die Zurückhaltung der Bundesregierung beim aktuellen Konflikt, insbesondere auch das Ausbleiben von wirtschaftlichen Sanktionen, Kontosperrungen und die Enthaltung im Sicherheitsrat, führte zu erheblichen innen- und außenpolitischen Konflikten. <ref>Steinmeier im Deutschlandradio Joschka Fischer in der SZ </ref>
Die Vereinigten Staaten verurteilten erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.<ref name="Presse1" /> US-Präsident Barack Obama veranlasste am 25. Februar durch eine Executive Order mit sofortiger Wirkung Sanktionen gegen Oberst Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, Mutassim Gaddafi, Khamis Gaddafi und Aisha Gaddafi. Das gesamte Vermögen und der Immobilienbesitz der Gaddafis in den USA wurden damit blockiert.<ref>2011libya.eo</ref> Rund 30 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Milliarden Euro) an libyschen Geldern sollen in den USA gesperrt worden sein.<ref>USA frieren 30 Milliarden Dollar an libyschen Guthaben ein | STERN.DE</ref>
Am 28. Februar begannen die USA, wie andere Staaten auch mehrere Kriegsschiffe in die Nähe von Libyen zu bringen, darunter die USS Kearsarge und USS Ponce sowie 400 Marineinfanteristen der 26. Marine Expeditionary Unit, die in Kreta stationiert wurden. Nach Angaben von Außenministerin Hillary Clinton geschieht dies in Vorbereitung humanitärer Hilfe.<ref>Süddeutsche Zeitung vom 28. Februar 2011:Gaddafi verliert Kontrolle über die Ölfelder</ref>
Die New York Times hatte am 7. März darüber berichtet, das US-Militär bereite zum Beispiel den Einsatz von Flugzeugen im internationalen Luftraum vor, mit denen der Funkverkehr in Libyen gestört werden könne.<ref>FAZ.net, 7. März 2011 Abrufe am 7. und 8. März 2011</ref> Die beiden Senatoren und früheren Präsidentschaftskandidaten John Kerry (Demokratische Partei, Massachusetts) und John McCain (Republikanische Partei, Arizona) hatten sich erneut für eine Flugverbotszone ausgesprochen. Der Senat der Vereinigten Staaten hatte bereits am 1. März eine dementsprechende Entschließung verabschiedet.<ref>David Lerman: No-Fly Zone Over Libya Urged by McCain, Kerry as Gates, Mullen Have Doubts, Bloomberg L.P., 7. März 2011. Abgerufen am 8. März 2011 (englisch). </ref>
Außenministerin Hillary Clinton sagte am 10. März 2011 vor einem Ausschuss des US-Kongresses, dass die USA ihre bestehenden Beziehungen mit der libyschen Botschaft in Washington suspendieren. Sie machte deutlich, weiter Kontakt zur libyschen Opposition zu suchen. Sowohl in den USA als auch auf ihrer für die nächste Woche geplanten Reise nach Ägypten und Tunesien werde sie auf die Opposition zugehen, um zu erfahren, was die USA zusätzlich tun könnten. Nach einem US-Pressebericht unter Bezug auf einen Vertreter des US-Geheimdienstes hat Gaddafi Bargeldreserven im Umfang von vielen Milliarden Dollar angelegt, die ihn gegen internationale Sanktionen immun machen. Der Direktor der National Intelligence James Clapper bezeichnete bei einer Senatsanhörung in Washington die libysche Luftabwehr als zweitgrößte der Region. Es gebe 31 große Stellungen für Boden-Luft-Raketen. Außerdem verfügten Gaddafis Truppen über große Vorräte an tragbaren Luftabwehrraketen.<ref>derStandard.at, Sarkozy will EU gezielte Luftangriffe auf Libyen vorschlagen, 10. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 22:30 Uhr</ref> Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Thomas E. Donilon, kündigte unterdessen an, dass die USA ein Team von Helfern in den von den Rebellen kontrollierten Osten entsenden werden. Es handele sich dabei jedoch nicht um eine Militärintervention, sondern um eine rein humanitäre Mission.<ref>U.S. to send aid teams to rebel-held eastern Libya</ref> Donilon erklärte auch, die US-Regierung sei bereit, Diplomaten zu Gesprächen mit Führern der Rebellen in den Osten Libyens zu entsenden.<ref name="Zeit Online1">US-Geheimdienstchef bezweifelt Sieg der Gadhafi-Gegner. In: Zeit Online. 11. März 2011, abgerufen am 11. März 2011. </ref>
Präsident Barack Obama sagte am 11. März 2011 auf einer Pressekonferenz in Washington, dass er einen Sondergesandten für Kontakte zur libyschen Opposition einsetzen wolle.<ref name="derStandard.at1103"/> Am 15. März 2011 wurde in einem Pressebericht Chris Stevens als Sonderbeauftragter benannt. Stevens und Gene Cretz, ehemaliger US-Botschafter in Tripolis, waren dem Bericht nach bei einer Begegnung von Hillary Clinton und Mahmud Jibril vom Nationalrat der Aufständischen zu Gesprächen in Paris zugegen.<ref name="Tagblatt0315"/> Die Resolution der Arabischen Liga vom 12. März 2011 wurde von der US-Regierung als wichtiger Schritt begrüßt. Gleichzeitig wurde von ihr Unterstützung für die libysche Opposition angekündigt. Das Präsidentenamt gab bekannt, die USA bereiteten sich in enger Abstimmung mit ihren internationalen Partnern auf alle Eventualitäten vor.<ref>Arabische Liga für UN-Flugverbotszone. In: derStandard.ag. 13. März 2011, abgerufen am 13. März 2011. </ref>
Präsident Obama unterzeichnete am 25. Februar 2011 ein Dekret, durch das Vermögen und Immobilienbesitz der libyschen Führungsschicht in den USA blockiert wurden. Im Anhang des Dekrets erschienen zunächst nur Oberst Gaddafi und vier seiner Söhne als Adressaten der Sanktionen. Die Liste könne jederzeit erweitert werden, hieß es.<ref>USA bestrafen Gaddafi mit Sanktionen. In: Mittelbayerische Zeitung, Regensburg. 26. Februar 2011, abgerufen am 3. April 2011. </ref>
Der Handel mit libyschem Erdöl ist nach Händlerinformationen infolge der US-Sanktionen zum Erliegen gekommen. Es gebe ein Embargo für Dollar-Zahlungen nach und von Libyen. Angaben der staatlichen libyschen Ölgesellschaft zufolge fördert Libyen zurzeit noch ein Drittel der ursprünglichen Menge an Erdöl. Das sind statt 1,6 Millionen Fass noch 500.000 Fass pro Tag.<ref name="drs.ch">http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.5ebb9b6d0ee33826366e3876fd14e479.html?s=al SR DRS, Libyen: UNO-Hilfsschiff in Benghasi angekommen, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 21:50 Uhr</ref> Der gesamte Überweisungsverkehr in US-Dollar sei blockiert. Die Banken seien nicht mehr bereit, den Zahlungsverkehr für das Ex- und Importgeschäft mit libyschem Öl, das in Dollar abgewickelt wird, zu finanzieren. Den Anfang machten führende US-Ölkonzerne, die sich entschieden hatten, den Handel mit Libyen einzustellen.<ref name="derStandard.at0308" /> Zeitgleich mit der EU haben die Vereinigten Staaten ihre Sanktionen gegen das libysche Regime ausgeweitet. Nach Mitteilung des US-Finanzministeriums wurden am 10. März 2011 Vermögenswerte weiterer Mitglieder der Familie des Machthabers Gaddafi und einiger seiner engsten Berater, darunter Safia Farkasch und Abdullah al Senussi, eingefroren.<ref name="SpOn0312">Chef der Arabischen Liga verlangt Flugverbotszone. In: Spiegel Online. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011. </ref> Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten hat am 15. März 2011 die Vermögenswerte des libyschen Außenministers Musa Kussa und 16 libyscher Firmen eingefroren, um den Druck auf das Gaddafi-Regime weiter zu erhöhen. <ref>UPDATE 1-U.S. freezes assets of Libyan foreign minister, firms. In: Reuters.com Edition U.S. 15. März 2011, abgerufen am 15. März 2011. </ref>
Die politische Führung Russlands fürchtet, dass die arabischen Rebellionen sich bis in die russischen, von Muslimen bewohnten Gebiete im Nordkaukasus ausbreiten könnten.<ref name="autogenerated3">Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2011, S.5</ref> Sie sprach sich gegen ein militärisches Eingreifen anderer Staaten in Libyen aus.<ref>Russische Armee: Es gab keine Luftangriffe auf Bengasi</ref>
Russlands Vertreter bei der NATO Dmitri Rogosin sagte, die Versuche des Westens, Ländern wie Libyen die Demokratie zu bringen, würden die islamische Radikalisierung verstärken. <ref>Attempts to force democracy onto Middle East will increase Islamic radicalism - Rogozin</ref> Ministerpräsident Putin ist der Meinung, im Iran hätte die Einmischung des Westens seinerzeit die islamische Revolution befördert, in einem Teil Palästinas die vom Westen als Terrororganisation eingestufte Hamas in freien Wahlen an die Macht gebracht. Rogosin unterstellte der NATO, sie wolle die Unruhen nutzen, um ihren Verantwortungsbereich in die arabischen und nordafrikanischen Länder ausweiten.<ref name="autogenerated3"/>
Am 14. März 2011 wurde berichtet, dass Russland ebenfalls Sanktionen gegen die libysche Führung verhängt hat. Nach einem Dekret von Präsident Dmitri Medwedew dürfen Oberst Gaddafi und seine Familie russischen Boden nicht betreten. Außerdem wurden demnach Finanzgeschäfte mit der libyschen Herrscherfamilie untersagt.<ref name="DW0314">UN-Sicherheitsrat berät über Flugverbot. In: DW-World.de Deutsche Welle. 14. März 2011, abgerufen am 14. März 2011. </ref>
Angesichts der Entwicklung in Libyen beschloss der Schweizer Bundesrat am 24. Februar 2011, alle möglichen Vermögenswerte Gaddafis und seines Umfeldes in der Schweiz mit sofortiger Wirkung zu sperren, um eine Veruntreuung von staatlichem libyschen Eigentum zu vermeiden.<ref>Bundesrat verurteilt die Gewaltanwendung gegen das libysche Volk und sperrt allfällige Vermögenswerte von Moammar Gaddafi in der Schweiz Pressemitteilung in: admin.ch vom 24. Februar 2011</ref> Dies betraf 29 Personen, darunter Muammar al-Gaddafi und seine Familie, weitere Verwandte und libysche Wirtschaftsführer.<ref>Schweiz sperrt allfällige Vermögen von Muammar al-Gaddafi in: Cash vom 24. Februar 2011</ref><ref>Verordnung über Maßnahmen gegen gewisse Personen aus Libyen (PDF, 507KB) in: admin.ch vom 24. Februar 2011</ref>
Laut Bericht vom 10. März 2011 wurden in der Schweiz libysche Oppositionelle empfangen. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey sprach in Bern mit einem Angehörigen des Nationalen Libyschen Übergangsrats. Sie äußerte sich besorgt über die schwierige Lage der libyschen Bevölkerung und erklärte, die Schweiz werde alles tun, um den Opfern des Bürgerkriegs mit diplomatischen und humanitären Mitteln beizustehen.<ref>SR DRS, Libyen: Kämpfe und Diplomatie, 10. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 21:40 Uhr</ref>
Das Außendepartement der Schweiz teilte am 19. März 2011 mit, die Schweiz anerkenne den Beschluss des UN-Sicherheitsrats zur Auferlegung einer Flugverbotszone über Libyen. Mit der Resolution würden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um das Leiden der wehrlosen Zivilbevölkerung in Libyen zu beenden. Die Schweiz verurteile jede nicht demokratisch legitimierte Gewalt von Behörden gegen die eigene Bevölkerung aufs Schärfste, hieß es weiter. Die Verantwortlichen - soweit sie nicht in ihren Ländern nach Gebühr bestraft würden - müssten in besonders schweren Fällen vor einem internationalen Gericht zur Rechenschaft gezogen werden.<ref name="GCHUN0319"/>
Die Schweiz hat nach einem Bericht vom 23. März 2011 zur Ausführung des UN-Beschlusses Überflugrechte für Militärflugzeuge erteilt. Bereits etwas früher wurden Durchfahrtsrechte für Militärfahrzeuge gewährt.<ref>Die Schweiz erlaubt Überflüge für Libyen-Einsätze. In: NZZ Online. 23. März 2011, abgerufen am 25. März 2011. </ref>
Der Schweizer Bundesrat hat nach Bericht vom 30. März 2011 eine weitere Verordnung zu Sanktionen gegen das Regime in Tripolis erlassen. Finanz- und Reiserestriktionen wurden auf weitere natürliche und juristische Personen ausgeweitet, der Schweizer Luftraum für libysche Flugzeuge gesperrt, ein (wie die EU-Maßnahmen) über die UNO-Beschlüsse hinausgehendes Rüstungsembargo und ein Lieferverbot für Güter, die der inneren Repression dienen könnten, verhängt.<ref>Bundesrat zieht bei UNO-Sanktionen gegen Libyen mit. In: tagesschau.sf.tv. Schweizer Fernsehen, 30. März 2011, archiviert vom am 20. April 2011; abgerufen am 20. April 2011. </ref>
Die Arabische Liga beschloss am 22. Februar, Libyen vorläufig von ihren Sitzungen auszuschließen. Das teilte die Organisation nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo mit.<ref> Arabische Liga will Libyen vorerst von Treffen ausschließen – Die Arabische Liga will Libyen bis auf Weiteres von Treffen der Organisation ausschließen In: stern.de, 22. Februar 2011. Abgerufen am 23. Februar 2011 </ref> Am 22. Februar 2011 trat die Arabische Liga angesichts der dramatischen Entwicklungen in Libyen zu einer Dringlichkeitssitzung in ihrem Hauptquartier in Kairo zusammen.<ref> Aufstand in Libyen: Ägypten verstärkt Grenzschutz - Italien entsendet Kriegsschiff In: RIA Novosti, 22. Februar 2011 </ref> Gleichzeitig forderte die Liga von Libyen unter anderem die sofortige Wiederherstellung der Kommunikationsverbindungen und der Berichterstattung.<ref>Tagesspiegel, 23. Februar 2011 Abruf am 7. März 2011</ref>
Die Aussetzung der Beteiligung Libyens an den Sitzungen der Organisation unter wiederholter Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens des libyschen Regimes gegen Proteste wurde auf einem Treffen der Liga am 2. März 2011 bekräftigt und nun auch eine Flugverbotszone als eine mögliche Maßnahme in Betracht gezogen, nachdem die Liga zuvor jegliche ausländische Einmischung in Libyen abgelehnt hatte. Die Minister beschlossen, das Gespräch darüber fortzusetzen, wie die libyschen Bürger am besten geschützt und ihre Sicherheit am besten gewährleistet werden könnte. Eine Flugverbotszone sei als Option mit eingeschlossen. Sie wäre in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union durchzuführen. Arabische Liga und Afrikanische Union sollten sich miteinander in diesem Punkt abstimmen.<ref>Arabs demand Libya halt violence, eye no-fly zone, Al Arabiya, 2. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref><ref>Arabische Liga ist gegen ausländische Truppen, SR DRS, 2. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref> Der irakische Außenminister Hoschijar Sebari appellierte zum Auftakt des Treffens an Gaddafi, das Blutvergießen zu stoppen und den Willen des Volkes zu erfüllen.<ref>SR DRS, 2. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref>
Am 8. März äußerte sich der Vertreter der Liga in Deutschland, Abdul Nabi Mussayab, zurückhaltend. Die Liga und die (noch zu klärende) Position der Organisation für Afrikanische Einheit müssten in die Entscheidung unbedingt einbezogen werden. Die Abstimmungen, insbesondere mit Libyens Nachbarstaaten, liefen derzeit noch. Es sei für eine Entscheidung noch zu früh. Die Liga wolle auch die weitere Lageentwicklung noch abwarten.<ref>DLF Lage ist noch nicht eindeutig, 8. März 2011 Abruf am 8. März 2011</ref> Nach einem Bericht der NZZ verlangt die Liga eine Genehmigung der UNO für eine Flugverbotszone.<ref>Araber nicht uneingeschränkt für Flugverbotszone, NZZ, 8. März 2011 Abruf am 8. März 2011 ca. 14:25 Uhr</ref>
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben durch ihren Außenminister Abdullah bin Sajid al Nuhujjan signalisiert, eine Luftraumsperrung zu unterstützen, falls der UN-Sicherheitsrat in dieser Richtung aktiv werden würde.<ref>Focus Online, 8. März 2011 Abruf am 8. März 2011 ca. 17:05 Uhr</ref> Der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (GCC), Abdul Rahman Hamad al Attijah, verurteilte die Massaker des libyschen Regimes an der eigenen Bevölkerung scharf und bezeichnete sie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.<ref name="Tages-Anzeiger0309" />
Nach Presseberichten vom 10. März wurde von Gaddafi Abdurrahman al-Sawi als Unterhändler nach Kairo entsandt, um der ägyptischen Führung eine Botschaft zu übermitteln und sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa zu treffen.<ref name="FTD.de" />
Der ägyptische Generalsekretär der Liga Amr Musa befürwortet eine internationale Flugverbotszone über Libyen. Von wem sie militärisch durchzusetzen wäre, würde von der Beschlusslage im UN-Sicherheitsrat abhängen. Musa betrachtet es als eine humanitäre Aufgabe, dem libyschen Volk mit einer Luftraumsperrung in seinem Freiheitskampf gegen ein zunehmend menschenverachtendes Regime Beistand zu leisten.<ref>Ich rede von einer humanitären Aktion. In: Tages-Anzeiger. 12. März 2011, abgerufen am 12. März 2011. </ref>
Der omanische Außenminister Youssef bin Alawi bin Abdullah hatte zum Auftakt des Sondertreffens der Liga am 12. März 2011 geäußert, die arabischen Staaten müssten intervenieren, um nicht eine unerwünschte ausländische Einmischung zu riskieren. Es wurde auch zu diesem Zeitpunkt berichtet, dass die Liga bereits mit dem Nationalrat der libyschen Aufständischen Beziehungen begründet hatte und die Erweiterung dieser ersten aufgenommenen Kontakte zu einer formalen Anerkennung des Nationalrats mit auf der Agenda des Treffens stand. Die Liga habe zwar Libyen suspendiert, jedoch nicht alle Beziehungen zur Gaddafi-Regierung abgebrochen. Sie begründete dies damit, dass sie Verbindung zu den Leuten brauche, die die Situation in Libyen kontrollieren. <ref>At Arab League, Oman urges action on Libya. In: The West Australian thewest.com.au au.news.yahoo.com. 12. März 2011, abgerufen am 13. März 2011. </ref>
Die Afrikanische Union (AU) hat am 23. Februar das brutale Vorgehen der libyschen Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten scharf verurteilt. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Jean Ping, rief die libysche Regierung zu einem Ende des Blutvergießens auf. Nur Dialog könne zu einer angemessenen Lösung für die Probleme des Landes führen.<ref>AU: Afrikanische Union verurteilt Gewalt in Libyen | News | ZEIT ONLINE</ref>
Der gambische Präsident Yahya Jammeh soll zu verstehen gegeben haben, die Untätigkeit der AU sei „schockierend“. Wenn der Staatenbund in derart brenzligen Angelegenheiten seiner Mitglieder keine Stimme finde, brauche er sich nicht zu wundern, wenn wieder einmal andere, etwa die ehemaligen Kolonialmächte und die USA, die Initiative ergriffen.<ref>Frankfurter Rundschau Online, Ohrenbetäubendes Schweigen, 27. Februar 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 17:50 Uhr</ref>
Am 7. März wurde gemeldet, die AU werde ein „Fact-Finding“-Komitee nach Libyen entsenden. Gaddafi habe erklärt, er sei in ständigem Kontakt mit der AU gewesen und wolle zeigen, dass Berichte über Probleme in seinem Land eine Lüge seien.<ref>NZZ, Chronologie der Ereignisse in Libyen vom Montag, 7. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 18:10 Uhr</ref><ref>Thomson Reuters Foundation: Trust.org, African Union to send fact-finders to Libya-Gaddafi, 7. März 2011 Abruf am 9. März 2011, ca. 19:10 Uhr</ref>
Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) hat am 24. Februar die maßlose Gewalt gegen Zivilisten in Libyen verurteilt. Generalsekretär Ekmeleddin İhsanoğlu forderte, das brutale Niederschlagen der Proteste zu stoppen und einen „ernsten Dialog“ mit den Demonstranten einzuleiten. Unterdrückung und Einschüchterung widerspreche islamischen Werten und den Regeln der Menschlichkeit, hieß es in einer verbreiteten Erklärung der OIC.<ref>OIC verurteilt das gewaltsame Vorgehen Gaddafis - IGMG.de - Das islamische Portal</ref>
Am 28. Februar 2011 übergab der libysche Botschafter und ständige Repräsentant Libyens bei der OIC, Mohammed Saeed Al-Kachatt, dem OIC-Generalsekretär eine schriftliche Nachricht des Sekretärs des libyschen allgemeinen Volkskomitees für auswärtige Beziehungen und internationale Zusammenarbeit, Musa M'Hamed Kussa. Das OIC-Generalsekretariat wurde darin eingeladen, eine Fact-Finding-Mission zu entsenden, um sich aus erster Hand ein Bild der aktuellen Situation in Libyen zu verschaffen.<ref>Libyan Arab Jamahiriya requests OIC General Secretariat to dispatch fact-finding mission. In: OIC News. 28. Februar 2011, abgerufen am 22. März 2011 (englisch). {{Dead link|date=April 2011}}</ref>
Der Generalsekretär ging in einer Rede bei der 16. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf am 1. März 2011 auch auf die Situation in Libyen ein. Er unterstrich die grundsätzliche Position der OIC hinsichtlich der Beilegung von Konflikten mit friedlichen Mitteln ("settlement of dispute through peaceful means") und warnte die internationale Gemeinschaft vor irgendeiner möglichen militärischen Intervention beim Umgang mit der Situation in Libyen.
„Speaking at the High level Segment of the 16th session of the UN Human Rights Council in Geneva, the Secretary General emphasized that only consensus should form the basis of involvement and action by the international community in dealing with recent developments including those in some parts of the Muslim world that reflected the peoples’ aspirations to good governance, democracy and human rights.“
Nach Auskunft des venezolanischen Informationsministeriums am 3. März soll Präsident Hugo Chávez mit Muammar al-Gaddafi über die Gründung eines Komitees für den Frieden in Libyen gesprochen haben. Geplant sind Vermittlungsgespräche eines zu bildenden „Blocks freundlich gesinnter Staaten“ mit dem Ziel, eine Annäherung und Konfliktlösung zwischen Regierung und Opposition zu erreichen. Gaddafi und Amr Mussa, Generalsekretär der Arabischen Liga, sollen nach Informationen von Al Jazeera einem solchen Friedensplan zugestimmt haben.<ref>Libyen: „Komitee des Friedens“ soll Gewalt beenden - Krise in der arabischen Welt - FOCUS Online</ref> Amr Mussa hat Reuters gegenüber die Behauptung seiner Einwilligung jedoch dementiert. Der Vorschlag sei bekannt und er werde weiter geprüft. Einige Staatschefs der Liga seien konsultiert worden.<ref>Arabische Liga prüft Friedensplan, RIA Novosti, 3. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref> Es gebe aber noch keine Einigung.<ref>SR DRS, 3. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref> Gegenüber AFP soll geäußert worden sein, es wäre diplomatisch unklug von der Liga, vor einem im April vorgesehenen Gipfeltreffen arabischer und südamerikanischer Staaten den Vorschlag einfach abzuweisen, denn bei dem Gipfel handele es sich um eine Good-will-Initiative.<ref>BigPond News, 4. März 2011 Abruf am 7. März 2011</ref> Der Vorsitzende des libyschen Nationalrats Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail lehnte jegliche Gespräche mit Gaddafi laut Al Jazeera ab. Mit ihm sei diesbezüglich auch kein Kontakt aufgenommen worden.<ref name="SpOn 03.04." /> Auch auf Seiten Gaddafis fand der Vorschlag von Chávez wenig Beachtung. Saif al-Islam Gaddafi äußerte, Libyen brauche keine Hilfe von außen, um seine Probleme zu lösen.<ref>derStandard.at, Krieg verlagert sich in die Ölgebiete, 4. März 2011 Abruf am 10. März 2011, ca. 22:00 Uhr</ref> Chávez machte den Vorschlag schon am 28. Februar 2011<ref>Chávez propone crear comisión de paz para solucionar conflicto libio. In: TeleSUR, La Habana. 28. Februar 2011, abgerufen am 24. März 2011 (spanisch). </ref> und schlug am 4. März 2011 in Caracas die Einbeziehung des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter in seine Vermittlungsbemühungen vor.<ref>Chávez: Carter soll in Libyen vermitteln. In: Portal amerika21.de — Forum für ein anderes Amerika, Berlin. 5. März 2011, abgerufen am 24. März 2011. </ref> Der Vorschlag soll von den USA abgelehnt und von Frankreich und Italien kritisch und skeptisch kommentiert worden sein.<ref>ALBA stützt Chávez-Vorschlag für Libyen. In: Portal amerika21.de — Forum für ein anderes Amerika, Berlin. 5. März 2011, abgerufen am 24. März 2011. </ref>
Danke für die viele Arbeit, Chronisten. --93.198.214.35 20:07, 2. Jun. 2011 (CEST)
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Zugriffszahlen und mehr
Im Vergleich der Zugriffszahlen schneidet dieser Artikel nicht viel schlechter als der Hauptartikel ab. -- Eynbein ⚗ 09:54, 20. Jul. 2011 (CEST)
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Aktuelle Todes-/Verletztenzahlen
Hallo liebe Chronisten, zunächst mein Dank für die tolle und kontinuierliche Arbeit an diesem Artikel. Ich habe hier vergeblich nach einer Angabe zu den aktuellen Todes- bzw. Verletzenzahlen gesucht. Gibt es eine Möglichkeit seriöse Schätzungen an Land zu ziehen? Wäre es nicht sinnvoll diese in den Artikel, zum Beispiel an der Seite, einzubauen und bei Bedarf zu korrigieren?
Vielen Dank. (nicht signierter Beitrag von 213.39.221.55 (Diskussion) 19:37, 12. Jun. 2011 (CEST))
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Aktuelle Entwicklungen
Gibt es denn seit dem 8.Juni keine neuen Infos mehr? --94.217.119.59 00:11, 23. Jun. 2011 (CEST)
Wieviele und welche Quellen müssen übereinstimmend berichten, sodass Entwicklungen wie die aktuelle (18. Juli 2011) in Brega sich niederschlagen in der Landkarte und den neuesten Berichten? Es wäre meiner Ansicht nach angebracht, mittlerweile Brega wieder braun zu zeichnen, da die Gegend noch nicht abgesichert ist mit blauer Umrandung. (Siehe http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/07/2011718131010939797.html oder auch http://www.mdr.de/mediathek/infothek/audio13910.html) Kunschi 20:45, 18. Jul. 2011 (CEST)
- äm für solche fragen wendest du dich am besten gleich an jemanden in der commons seite da dieses bild auf mehrern Artikeln in verschiedenen Sprachen benützt wird. Dort kannst du auch gerne eine geänderte version davon hochladen, mit verweis auf die quellen am besten ist es wenn du dann englischen quellen angibst um es für ein breiteres Publikum klar zu machen.
- Hier ist die Commons seite mit dem bild wo du das auch gerne vllt dort auf die Diskussionsseite schreiben kannst wenn du es selbst nicht ändern kannt, ansonsten kannst du natürlich auch dort einfach auch eine neue version des Bildes hochladen. --mfg Sk!d 02:56, 19. Jul. 2011 (CEST)
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Formatierung Überschriften
Ich würde vorschlagen das zur übersicht jeder Monat einen Ober-Überschrift bekommt damit man leichter innerhalb des Artikels Navegieren kann, werde das auch demänchst im Artikel übernehmen wenn sich hier niemand dagegen aussprechen sollte. --mfg Sk!d 16:03, 29. Jun. 2011 (CEST)
- Ich finde die Überschriften sollten Aussagekräftiger werden (Vielleicht wöchentlich mit ein wenig Text was passiert ist). Der Artikel ist dann doch etwas lang und nur mit dem Datum kommt man nicht weit. Außerdem ist jede Zwischenüberschrift einige Bildschirmseiten lang. Generator 22:11, 15. Jul. 2011 (CEST)
- Da es sich ja um eine Chronik handelt finde ich schon das auf jedenfall das Datum am Aussage kräftigsten ist da man ja denke ich am ehesten wissen will was wann passiert ist. Und ich sehe auch kein Problem darin das diese Zwischenüberschriften mehrere Bildschrimseiten lang sind. Es gibt ja auch für jeden einzellnen Tag eine Überschrifft die bloß nicht angezeigt weden weil sonst die Navigationsliste viel zu lang wäre. Aber man könnte es vllt gerne nochmal jeweils eine Woche mit einer Überschrifft zusammen fassen, jedoch wie ich finde ohne den Inhalt in der Überschrift zu erläutern sondern nur zur besseren Orientierung. Für das was du ansprichst denke ich gibt es ja die Artikel Bürgerkrieg in Libyen oder auch Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011 wo das alles bissel gestraffter dargestellt wird. --mfg Sk!d 13:43, 20. Jul. 2011 (CEST)
- Priorität sollte es haben, die noch nicht eingebrachten Texte (siehe oben) zu prüfen und einzubringen. -- Eynbein ⚗ 13:46, 20. Jul. 2011 (CEST)
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Wikipedia am Ende?
Dieser Artikel hat einen guten Traffic, aber nicht mehr genug Mitarbeiter, um zum Beispiel nachzutragen, dass einige Personen der militärischen Führung der Rebellen liquidiert worden sind. Im Zeitraum von 2004 bis 2007 etwa hatte ich das Gefühl von mehr Nähe und von mehr Team. Kollaboratives Arbeiten war ein Erlebnis. Die Kraft im Projekt läßt irgendwie nach. – Simplicius 06:09, 31. Jul. 2011 (CEST)
- Wäre es möglich vllt auf der QS Seite den Artikel ein zu tragen oder so das mehr gemacht wird? --mfg Sk!d 08:57, 31. Jul. 2011 (CEST)
- Es ist ein Systemproblem, nicht mehr das eines einzelnen Artikels. Siehe diese Meldung, hier gibt es auch einen Rückstau. – Simplicius 22:34, 31. Jul. 2011 (CEST)
- Um zumindestens diesem Artikel vllt zu helfen habe ich ihn mal auf der QS-Seite der Redatkion Ereignisse eingetragen (Qualitätssicherung#Chronik des Bürgerkriegs in Libyen). --mfg Sk!d 02:52, 1. Aug. 2011 (CEST)
- Das Systemproblem würde ich so ausdrücken: offensichtlich gibt es sehr viele Leute, die meinen, dass die Wikipedia eine Enzyklopädie ist, und sehr wenige, die meinen, dass die Wikipedia zusätzlich auch ein Nachrichtenportal wäre. Kein Wunder, dass Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Fehlende Artikel ein Monolog ist.
- Nein, die Wikipedia ist ganz bestimmt nicht am Ende. Eine Enzyklopädie definiert sich nicht durch schnelles Aufnehmen von Tagesereignissen. --Plenz 21:57, 10. Aug. 2011 (CEST)
- Traffic in tagesaktuellen Artikeln hat verschiedene Ursachen:
- Leute, die irgendwo etwas Superwichtiges gefunden haben und schauen, ob sie das einbauen können oder ob es schon drin ist
- Leute, die den Artikel auf der Beobachtungsliste haben und die letzten Edits überprüfen wollen
- Leute, die sich tatsächlich für den Inhalt interessieren.
- Darüber, wie groß der Anteil jeder Gruppe ist, darf spekuliert werden. --Plenz 00:16, 12. Aug. 2011 (CEST)
- Das Problem, andere Artikel akkurat zu halten, erstreckt sich zum Beispiel auch auf die Liste der libyschen Städte. Ich nannte das Beispiel bereits. – Simplicius 11:34, 13. Aug. 2011 (CEST)
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Brega
Wie sieht die Situation dort eigentlich aus? Laut Karte ist der Ort noch unter Kontrolle der Regierungstruppen. – Simplicius 11:34, 13. Aug. 2011 (CEST)
- Wenn es um die Karte geht schau dir die diskussionen und die seite auf commons:File:Libyan_Uprising.svg an. Wie es aktuell aussieht wird dir wohl eine googlenews suche mehr bringen. --mfg Sk!d 13:15, 13. Aug. 2011 (CEST)
Das, was vom mittlerweile weitgehend zerstörten Ort noch übrig ist, befindet sich unter Kontrolle der Regierungstruppen. Der letzte gescheiterte Rebellenangriff führte zu Younis´ Ermordung. --Roxanna 13:17, 13. Aug. 2011 (CEST)
- Danke. Laut der Meldungen der letzten 24 h wird Brega heftig umkämpft. Die Erfolgsmeldungen der Rebellen scheinen oft Enten zu sein. – Simplicius 19:10, 13. Aug. 2011 (CEST)
- Für den Rebellen ist der Erfolg dringend notwendig. Für die Regierungstruppen wäre es nur eine Stadt weniger. --Roxanna 19:44, 13. Aug. 2011 (CEST)
- Als wichtigster Ölhafen hat Brega schon eine gewisse Bedeutung.– Simplicius 00:17, 15. Aug. 2011 (CEST)
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kritk
ich kann ihnen nur vorschlagen die seite zu loeschen - von vorn bis hinten erstunken und erlogen - ich war seit 1999 in libyen uns seit 2002 ununterbrochen in benghazi, abdulhafig gougha war mein rechtsanwalt. (nicht signierter Beitrag von 46.207.216.154 (Diskussion) 21:04, 13. Aug. 2011 (CEST))
- Danke für den Hinweis. Welche Angaben sind denn besonders fraglich? – Simplicius 00:17, 15. Aug. 2011 (CEST)
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Kriegsende?
Die Rebellen scheinen in den letzten Tagen sehr viel Erfolg zu haben. Siehst schon fast wie das Kriegsende aus. Komisch: Nachdem die militärische Spitze liquidiert worden ist, hätte man eigentlich auch mit wochenlangem Chaos rechnen müssen. Werden die Rebellen eventuell auch von ausländischen Soldaten am Boden unterstützt? – Simplicius 00:16, 22. Aug. 2011 (CEST)
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Festgenommene Söhne
Laut taz [1]: "Im Westen von Tripolis nahmen die Rebellen laut Al-Dschasira drei Söhne von Gaddafi gefangen, darunter den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Saif al-Islam. (...) Al-Saadi (...) Mohammed al-Gaddafi". – Simplicius 15:13, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Neue Meldungen zu folge ist Saif al Islam zumindestens immernoch frei [2] --mfg Sk!d 22:55, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Insbesondere gibt es wohl null Fotos. – Simplicius 23:08, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Meinst du zu den Festnamen oder zu dem Umstand das der eine Sohn zumindestens Frei ist? beim zweiten kann ich dir versichern das es davon Fotos gibt. --mfg Sk!d 23:16, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Von den angeblich Festgenommenen habe ich keine Fotos irgendwo veröffentlicht gesehen. – Simplicius 13:16, 25. Aug. 2011 (CEST)
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Situation im Land
Welche Städte sind noch fest in der Hand von Gaddafis Truppen? Wie schaut es in Sebha und Surt aus? – Simplicius 13:16, 25. Aug. 2011 (CEST)
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Karten
Ich fände es gut, wenn nicht eine aktuelle Karte der Kräfteverteilung vorhanden wäre, sondern alle chronologisch angeordnet, um den Verlauf visuell deutlich zu machen. -- Michael S. Berg 19:49, 9. Sep. 2011 (CEST)
- Altversionen müsste man irgendwie einbinden können.
- Mal eine Frage vorweg: Welche Karten sind aussagekräftiger: Karten, welche die Flächen eingefärbt darstellen? Oder sind nur die Orte wichtig?
- Tja und dann, wer macht es?
- In der englischsprachigen Wikipedia läuft es alles prächtig. Hier in der deutschsprachigen fehlen die Leute. – Simplicius → Autorengilde № 1
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17. Juni
Nachdem es nun zwei Bearbeitungen ([3] und [4]) zu einer Demonstration in Tripolis gab, möchte ich hier anregen verlässliche Belege zusammentragen.
- Vorhandensein der Demonstration
- Ausrichtung der Demonstration
- Ausmaß der Demonstration
Abgesehen vom Ausmaß der Demonstration sind das m.E. verlässliche Belege. Grüße, --Qaswed 11:37, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Ich habe die zweite Bearbeitung rausgeworfen weil ich eine Demonstration von "mehr als einer Million" (Bei 6.5 Millionen Libyern) doch recht unglaubwürdig gehalten habe und ausserdem Youtube und theintelligence.de als Quelle nicht gültig ist. Das Pro-Gadaffi Demos abgehalten werden halte ich für realistisch und ab einer gewissen Größe wären die auch relevant für den Artikel. Generator 12:02, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Das Video von CNN ist vom 17. Juni und der hier aufgeführte Bericht (Vorhandensein der Demonstration) ist vom 20. Juni, hier wurde lediglich auf die Aussage einer einzelnen Person gestützt. Es wirft schon einige Fragen auf, weshalb der gleiche Reporter (David McKenzie) mehr oder weniger seine eigene Berichterstattung in Frage stellt. Im Zeitraum von 17.6. bis 15.7. gab es übrigens mehrere Großdemonstrationen in Tripolis, u.a. am 1.7. gingen wieder eine Million Menschen pro Gaddafi auf die Straße. Genau das ist ja das Problem, dass diese Zahlen so unvorstellbar sind, ich habe es anfänglich mir auch nicht vorstellen können. Das Vertrauen in die main stream medien ist mir nach meinen Recherchen der letzten Wochen und Monate doch ziemlich erschüttert worden (hier ein Beispiel: CNN).
- 1. Juli
Unabhängig von Sympathie pro oder anti Gaddafi, ist es doch zumindest erwähnenswert, dass das libysche Volk in einer beeindruckenden Vehemenz ihren Willen zum Ausdruck bringt.-- TruthSearchers 13:26, 3. Okt. 2011 (CEST)
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Großdemonstrationen in Libyen pro Gaddafi / Jamahiriya
Soeben wurde mein Beitrag für den 17. Juni ohne Begründung verworfen, obwohl ausreichende Belege dafür vorliegen, darunter auch ein Beitrag von CNN, kann mir jemand eine Erklärung dafür geben? Diese Massenproteste in ganz Libyen sind von großer Bedeutung da sie bisher in den westlichen Medien kaum Beachtung finden. Ich gehe davon aus, dass Wikipedia eine objektive Plattform ist! -- TruthSearchers 12:26, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Siehe eines weiter oben. Generator 13:21, 3. Okt. 2011 (CEST)
- ich hätte mir eigentlich erwartet, dass hier jemand bemüht ist die Formulierung zu verbessern, stattdessen wurde ich rausgekickt (gesperrt). das finde ich nicht gerade demokratisch! (nicht signierter Beitrag von 92.75.130.61 (Diskussion) 17:39, 4. Okt. 2011 (CEST))
- Für eine Prüfung der Sperrung siehe Wikipedia:Sperrprüfung. Grüße, --Qaswed 11:57, 5. Okt. 2011 (CEST)
- ich hätte mir eigentlich erwartet, dass hier jemand bemüht ist die Formulierung zu verbessern, stattdessen wurde ich rausgekickt (gesperrt). das finde ich nicht gerade demokratisch! (nicht signierter Beitrag von 92.75.130.61 (Diskussion) 17:39, 4. Okt. 2011 (CEST))
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Verschleppung Nr. 2 von Iman al-Obeidi
Die Rückführung von Iman al-Obeidi nach Libyen im Auftrag des Revolutionsrats sollte man vielleicht auch verzeichnen. -- 77.181.66.95 20:18, 13. Okt. 2011 (CEST)
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Fast keine Berichte
Der letzte Stand von unserer Wikipedia ist vom 5.Oktober. Jetzt könnte man sich fragen woran das liegt. Wir Wikipedia-Autoren entnehmen ihre Informationen über den Libyen-Krieg aus den Nachrichten, aber die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten berichten gar nicht mehr. Das liegt daran, dass diese nachweislich NATO-hörig sind und bei Nichterfolg dieses zusammengewürfelten Haufens (wobei man sich fragen muss, wieso diese unausgebildeten "Rebellen" mit veralteten Waffen überhaupt Erfolge feiern) einfach nicht berichtet wird. Berichtigt mich bitte, wenn ich falsch liege. -- Ora Unu 23:51, 16. Okt. 2011 (CEST)
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Eroberung von Sirte und Tod von Gadaffi
Nach der Eroberung von Bani Walid teilte der Übergangsrat am 20. Oktober 2011 mit, dass Gaddafi während einem Fluchtversuch in einem Autokonvoi aus seiner Heimatstadt Sirte nach einem Schusswechsel getötet worden sei. Gaddafi sei von Rebellen verletzt und festgenommen worden, allerdings erlag er daraufhin an seinen Verletzungen. Gaddafis Militärchef Abu Bakr Junus Jabr sei ebenfalls getötet worden.
- http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE79J08X20111020 Reuters.de, 20. Oktober 2011, Gaddafi ist tot]188.118.140.245 15:58, 20. Okt. 2011 (CEST)
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Übertrag von Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Qualitätssicherung
Die Chronik des Bürgerkriegs in Libyen bräuchte vor allem Hilfe bei der Täglichen Aktualisierung der Nachrichten. Aktuell gibt es einen Rückstand von einer Woche, bei einer Konstante Leserschaft von über 200 Aufrufen pro Tag ([5]). Finde das sollte man auf maximal 2 Tage wieder kürzen. Allgemein sollte auch vllt die Struktur überarbeitet werden. Und die bisherige Chronik noch einmal Quergelesen werden und möglicherweise auch ausgebaut werden. --mfg Sk!d 02:49, 1. Aug. 2011 (CEST)
- Der Rückstand ist vor allem dadurch zu erklären, dass die Medien (mit Absicht?) nicht regelmäßig über diesen "Bürgerkrieg" berichten. Jetzt, nach dem Tod Gaddafis und Abzug der NATO-Truppen, wenn der Krieg sich zu einem echten Bürgerkrieg entwickeln könnte, könnte ich mir vorstellen, dass die Medien gar nicht mehr berichten. Die Menschen schlachten sich gegenseitig ab, aber die Medien haben stets nur Gaddafi die Schuld in die Schuhe geschoben. Und jetzt wo er tot ist, wird angeblich alles besser, die Demokratie hält Einzug, die Frauen werden nicht mehr unterdrückt (wobei die Medien die Frauenunterdrückung von Waffenabnehmer Saudi-Arabien nie interessiert hat), der Friede kehrt wieder ein und der Lebensstandard steigt (wobei Libyen unter Gaddafi den höchsten HDI in Afrika hatte). Also, die Medien werden nicht mehr berichten, damit es so aussieht, dass alles nun besser ist, schließlich ist der böse, böse Gaddafi getötet worden, der ja den Bürgerkrieg angefangen hat. Dass die neuen NTC-Diktatoren und Stammesfürsten untereinander um die Macht kämpfen, davon wird man nie etwas erfahren. lG, --Ora Unu 20:13, 22. Okt. 2011 (CEST)
- Es sind ziemlich viele Referenzen. Bis jetzt schon fast 400. Es wäre gut wenn man da ein paar reduzieren bzw. zusammenfassen könnte (und sie außerdem einheitlich formatieren). Generator 17:42, 26. Okt. 2011 (CEST)
Wie sieht es mit der Bezugnahme auf kritische/alternative Berichterstattung zum Konflikt aus??? Ich finde den Artikel trotz aller Fleißarbeit im ganzen ziemlich einseitig orientiert an der Perspektive der großen westlichen Medienkonzerne und verweise deshalb an dieser Stelle vor allem auf folgende Seiten: http://www.net-news-global.de und http://www.voltairenet.org Hier finden sich viele verscheidene Perspektiven - nicht nur zum Lybienkonflikt, sondern auch zu vielen anderen weltpolitisch interessanten aktuellen Themen. In diesem Sinne - open your mind!
- Ein heikles Thema, was auch ich angeprangert habe. Sämtliche Berichterstatter, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk / Fernsehen angestellt sind, und was "falsches" sagen, werden "entfernt", und die entsprechenden "freien" Zeitungen bekommen Repressalien, wenn sie was gegenteiliges schreiben, als die Politik vorgibt. Und somit gibts 2 Lager: Die offizielle Regierungsmeinung, und die unterdrückte Meinung. Und da die offizielle Meinung viel Macht hat, wird die unterdrückte in "eine schmutzige Ecke gestellt". Ein solches Sammelbecken für Reporter, die frei schreiben wollen und dadurch keine Anstellung sonstwo bekommen werden, ist z.B. der Kopp - Verlag, http://www.youtube.com/watch?v=XmlfMSqkty4&feature=autofb den man jedoch (wie könnte es anders sein) selbst in eine braune oder esotherische Ecke stellt, auch bei Wikipedia. Ich frage mich, wie man seitens der Regierung und der Lobbyisten mit Wikipedia umgehen wird, wenn sie den Pfad der Wiederkäuer vorgegebener offizieller Meinungsbilder verlässt und denke dabei an Wikileaks. -- Voss-seligenstadt (Diskussion) 13:17, 15. Mär. 2012 (CET)
- Dass der Kopp-Verlag in einer braunen, esoterischen Ecke steht, könnte natürlich auch daran liegen, dass er Bücher mehrerer Holocaust-Leugner vertreibt, oder solche, in denen behauptet wird, im Inneren der Cheopspyramide befinde sich ein Atomreaktor, den die Alten Ägypter von Aliens, die nämlich damals […]
- Aber nein, in Wirklichkeit liegt es daran, dass der böse Mainstream alle abweichenden Meinungen unterdrückt. Diese Opferrolle muss echt toll sein… -- NacowY (Diskussion) 13:53, 15. Mär. 2012 (CET)
Soviel noch abschliessend zum Nebenthema: Frau Eva Herman wurde auch mit braunem Dreck beworfen- ist wohl politisch normal. -- Voss-seligenstadt (Diskussion) 18:27, 15. Mär. 2012 (CET)
Diese "Chronik" ist lediglich aus Mitleid für gewisse Benutzer entstanden, die viel Zeit darin investiert hatten, mittel- und langfristig enzyklopädisch nutzlose Newstickerei zu veranstalten. mE sollte dieses Lemma gelöscht werden.--bennsenson - reloaded 13:21, 15. Mär. 2012 (CET)
- Grundsätzliche Zustimmung, die Beschreibung im Hauptartikel ist m.E. ausreichend detailliert. Allerdings wäre es trotzdem schön, wenn jemand die Zeit hätte, Chronik und Hauptartikel parallel zu lesen und so nachzuprüfen, ob nicht doch irgendwas Wichtiges vergessen wurde. -- NacowY (Diskussion) 13:53, 15. Mär. 2012 (CET)
- Also ich finde der Artikel macht als Ergänzung zum Hauptartikel durchaus Sinn weil detailiert und chronologisch die Geschehnisse aufgeführt werden. Wir haben auch mehrere "Chronik" Artikel wie z.b. Chronik der deutschen Teilung, Zeittafel zur Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie, Chronologie der Katastrophe in Japan von 2011 usw. Kategorie:Zeittafel. Generator (Diskussion) 14:03, 15. Mär. 2012 (CET)
- Es spricht ja nichts grundsätzlich gegen Chronik-Artikel. Dieser hier ist derzeit in einem recht guten Zustand, enthält allerdings viele vollkommen überflüssige Informationen – die vielleicht am jeweiligen Tag in den Nachrichten waren, die aber aus historischer Perspektive keine erkennbare Relevanz haben. Wen interessiert beispielsweise noch, dass der türkische Ministerpräsident am 28. März 2011 einer britischen Zeitung sagte, er sei bereit, auf einen baldigen Waffenstillstand hinzuwirken? Lauter solche Kleinigkeiten verstecken sich hier fast überall. Das sinnvollste Vorgehen wäre nun m.E., den gesamten Artikel dahingehend zu prüfen, solche unnötigen Details zu löschen und dann angesichts des verbliebenen Artikelumfangs zu prüfen, ob eine Einarbeitung in den Hauptartikel möglich ist, oder ob ein eigener Artikel angesichts des Umfangs notwendig bleibt. -- NacowY (Diskussion) 19:44, 15. Mär. 2012 (CET)
- ok...allerdings sollte man IMHO Schritt für Schritt vorgehen und die Löschungen im Streifall auch diskutieren. Generator (Diskussion) 16:59, 19. Mär. 2012 (CET)
- Es spricht ja nichts grundsätzlich gegen Chronik-Artikel. Dieser hier ist derzeit in einem recht guten Zustand, enthält allerdings viele vollkommen überflüssige Informationen – die vielleicht am jeweiligen Tag in den Nachrichten waren, die aber aus historischer Perspektive keine erkennbare Relevanz haben. Wen interessiert beispielsweise noch, dass der türkische Ministerpräsident am 28. März 2011 einer britischen Zeitung sagte, er sei bereit, auf einen baldigen Waffenstillstand hinzuwirken? Lauter solche Kleinigkeiten verstecken sich hier fast überall. Das sinnvollste Vorgehen wäre nun m.E., den gesamten Artikel dahingehend zu prüfen, solche unnötigen Details zu löschen und dann angesichts des verbliebenen Artikelumfangs zu prüfen, ob eine Einarbeitung in den Hauptartikel möglich ist, oder ob ein eigener Artikel angesichts des Umfangs notwendig bleibt. -- NacowY (Diskussion) 19:44, 15. Mär. 2012 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Generator (Diskussion) 01:27, 27. Sep. 2012 (CEST)