Diskussion:Der Widerspenstigen Zähmung
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Quellen
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel enthält eine ganze Reihe von Aussagen, die nicht mit Quellen belegt werden, z.B. die Behauptung, die "moderne Shakespeare-Forschung" gehe davon aus, daß die Kommödie vor 1593 fertiggestellt wurde. Das kann stimmen oder auch nicht, ich weiß es nicht. Es reicht nicht, am Ende die eine oder andere Literaturangabe zu machen und es dem Leser zu überlassen, sich die entsprechenden Stellen selbst herauszusuchen. Ein Student würde diese Zitiermentalität um die Ohren gehauen bekommen. Behauptungen in der Sache müssen, sofern sie nicht evident sind oder der eigenen Forschung des Autors entspringen, mit einer Quelle belegt werden. Die meisten Wikipedia-Artikel entsprechen nichteinmal den Anforderungen, die man an Erstsemestler stellt. (nicht signierter Beitrag von 91.66.63.86 (Diskussion) 23:14, 22. Jun. 2015 (CEST))
- Wir sind hier allerdings nicht an der Uni! Und die Behauptung, dass die meisten Wikipedia-Artikel Müll sind, ist ziemlich beleidigend für die Gemeinschaft der Wikipedianer. Zudem hast du diese Behauptung mit keinem Einzelnachweis versehen. --IgorCalzone1 (Diskussion) 18:41, 25. Jun. 2015 (CEST)
- Zu "Tamin" hab ich nicht soviel Literatur, aber die übergeordnete Sekundärliteratur sagt durchweg "vor 1594", Wells und Dobson Datieren 1590/91.
- Schabert, Handbuch: 1593.
- Wells, TxC: 1590/91.
- Wells, Oxford Shakespeare: "The Shrew" vor "A Shrew", also vor 1594.
- Dobson, Oxford Companion: ca. 1590/91. (wie TxC)
- Günther: 1593.
- Hier sind nochmehr Indizien zusammen getragen: The Taming of the Shrew (1590–1591). Hab mal ein paar Ref.s eingebaut, obwohl ich das nicht mag in der Einleitung Einzelnachweise zu plazieren. Das soll üblicherweise in den Unterabschnitten geschehen, hab dafür jetzt aber keine Zeit. Vielleicht später. Gruß -- Andreas Werle (Diskussion) 20:35, 25. Jun. 2015 (CEST)
- Zu "Tamin" hab ich nicht soviel Literatur, aber die übergeordnete Sekundärliteratur sagt durchweg "vor 1594", Wells und Dobson Datieren 1590/91.
Misogynie...
[Quelltext bearbeiten]... ist kein politischer Kampfbegriff, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Artikel über das Stück ohne diesen Begriff auskommen kann. Im ausführlichen englischen Artikel en:The Taming of the Shrew geht es im Abschnitt "Controversy" fast nur um die Frage der Misogynie, und da scheint es mir vor allem drei Erklärungslinien zu geben: a) das Stück ist misogyn, b) das Stück ist früh-feministisch und führt die Patriarchie kritisch vor, c) es ist rein historisch zu betrachten. Das alles würde aber nicht der Sichtweise widersprechen, dass die Handlung aus heutiger Sicht misogyn ist (nur ein "politisch inkorrekter" Literaturführer wird irgendwo damit zitiert, das Stück feiere die "human nature"). Das einzige Problem im Artikel ist nur, dass die Einleitung etwas zusammenfasst, was noch gar keinen Unterbau zur Interpretations-/Rezeptionsgeschichte hat (den aber einer unserer Shakespeare-Experten hoffentlich noch plant?). Gruß --Magiers (Diskussion) 20:57, 19. Jun. 2016 (CEST)
- Naja, wenn sich Sh.-Gelehrte über irgendwas weitgehend einig sind, dann dass die in diesem Stück gebotene Frauendressur so ziemlich die unterste Schublade ist. Natürlich sieht Harold Bloom das anders, aber nur weil er praktisch jede moderne Interpretation aller Dramen genauso kategorisch ablehnt, wie er nahezu jede zeitgenössische Aufführungspraxis verdammt. Seine Position ist aber nicht repräsentativ für den heutigen wissenschaftlichen Diskurs. -- Andreas Werle (Diskussion) 21:46, 19. Jun. 2016 (CEST)
- In der Rezeptionsgeschichte des Werkes wurde erstmals bereits im ausgehenden 18. Jhd. Kritik an den misogenen Handlungselementen und Tendenzen des Stückes laut und z.B. von E. Griffins schon 1775 Zweifel angemeldet, ob der von Katharina am Ende des Dramas propagierte bedingungslose Gehorsam moralisch vertrtetbar sei. Spätestens seit dem ausgehenden 19. Jhd. gilt das Werk allgemein als "problem play"; selbst wenn man Kates Unterwerfungsrede am Ende, mit der sie Petruccio seine Wette gewinnen lässt, so versteht, dass sie nur augenzwinkernd und ironisch die unterwürfige Gezähmte spielen sollte, wäre dies immer noch das Spiel des Mannes, d.h. seine patriarchalische Autorität bliebe unangetastet (was beispielsweise G.B. Shaw 1897 als höchst peinliche "von der Herr-der-Schöpfung Moral der Wette" bezeichnete; vgl. dazu Ina Schabert: Shakespeare Handbuch,2009, S. 388 ff.; siehe auch Ulrich Suerbaum, Der Shakespeare-Führer 2015, S. 95, der nicht nur auf die in der Rezeptionsgeschichte des Werkes immer wieder hervorgehobene Ruppigkeit und Vulgarität Petruchios im Umgang mit Kate verweist, sondern ebenso hervorhebt, dass im Prinzip die Doktrin von der absoluten Herrschaft des Mannes am Ende immer noch gelte (S. 95). Vor allem Petruchios Inanspruchnahme der Frau als Besitz "I will be master of what is mine own. /She is my goods,my chattels, my field, my barn, / My horse, my ox, my ass, my any thing", III,2,229-232) und die Predigt Katharinas über die Unterwerfungspflicht der Frau (V,2, 136-179) wird dabei in der Kritik seitdem durchgängig als höchst anstößig angesehen (vgl. ebenda, S. 95). Auf dem Hintergrund dieser im Text des Werkes nicht bestreitbaren, offensichtlichen misogenen Passagen lässt sich die Geschichte der literaturkritischen Rezeption des Werkes bis heute eigentlich nur als ein Versuch verstehen, die als durchaus problematisch oder anfechtbar geltenden Stellen des Werkes apologetisch zu rechtfertigen, mit je nach historischer Epoche unterschiedlichen Strategien der Rechtfertigung. Eine frühe, recht simple Strategie bestand darin, wie bei anderen problematischen oder missliebigen Werken Shakespeares dessen Autorenschaft anzuzweifeln oder aber ihm zumindest seine Alleinverantwortung abzusprechen. So wurden bespielsweise in der historischen Forschung Argumente vorgebracht, die Stellung des Ehemannes in der Familie sei zu Shakespeares Zeit als Analogon zur Königsherrschaft angesehen worden, wobei Petruchios gewaltlose Zähmung Kates im geschichtlichen Kontext dann als Fortschritt gedeutete werden könnte. Im 20. Jhd. wurden demgegenüber Petruchios Handlungen und Sprüche gern als farcenhafter Klamauk oder Übertreibung gedeutet, wobei die Gattung der Farce im elizabethanischen Drama als eigenständiges Genre allerdings überhaupt noch nicht existierte. In neueren Veröffentlichungen werden vor allem zwei andere Strategien verfolgt, einerseits eine Betonung des Rollenspiels in der Bühnengesellschaft (= Petruchio und Katharina verstellen sich selbst und spielen daher nur eine bestimmte Rolle, ohne im Wesen so zu sein;) die zweite Strategie in der jüngeren Kritik verweist auf eine Entwicklung Katharinas von der als shrew verrufenen Außenseiterin zu einer integrierten Persönlichkeit, das bedeutet damit, Petruchio ist nicht länger nur als Zähmer oder Bezwinger Kates zu sehen, sondern könnte auch als eine Art Therapeut verstanden werden, der ihr zur Selbstfindung verhilft - die Tendenz der das Stück bejahenden Interpretation bleibt jedoch auch hier apologetisch; das Spiel mit Petruchios machohaften Aktionen und Sprüchen hat unbestreitbar mit Sexismus zu tun; laut Suerbaum ist The Taming of the Shrew eine "Männerphantasie, und zwar eine die ihren eigenen Anspruch zugleich forsch vorträgt und subversiv untergräbt" (vgl. ebenda, S. 96; vgl. zu neueren Ansätzen einer Deutung von Petruchios misogenem Auftreten in seiner Umerziehung Kates auch detaillierter Rainer Lengeler, The Tamining of the Shrew, in: Interpretationen · Shakespeares Dramen, Reclam 2000 (Nachdruck 2010),S. 9 - 37, insbes. S. 10 ff, 15 ff, 20 ff und 23ff. Lengeler geht in seiner rezeptionsgeschichtlichen Analyse auch auf verschiedene affirmative Auslegungversuche des Verhaltens von Kate in dem Zähmungsprozess ein. Vgl. zu den misogenen Aussagen und Elementen des Werkes detailliert ebenso die Darstellung in der Introduction der Arden-Ausgabe des Werkes von B. Hodgdon, S. 92ff, 98f., 111ff. oder 120 f.; siehe ähnlich, um nur einige wenige Quellen zu nennen, Hans-Dieter Gelfert, William Shakespeare in seiner Zeit, München 2014, 269 ff. oder Michael Dobson und Stanley Wells, The Oxford Companion to Shakespeare, Second Edition Oxford University Press 2015, S. 343 und 346 f. Die ursprüngliche Fassung des Artikels entspricht, wie von Magiers und Andreas Werle bereits dargelegt, daher sehr sowohl der Rezeptionsgeschichte und auch den jüngeren literaturwissenschaftlichen Analysen des Werkes von anerkannten Shakespeare-Gelehrten, Benutzer Wefa gibt für seine kaum zu übersehende sehr subjektive Sichtweise des Stückes dahingegen keinerlei Belege aus der Sekundärliteratur an; ich habe deshalb seine Änderungen nochmals zurückgesetzt.--WeiteHorizonte (Diskussion) 00:02, 20. Jun. 2016 (CEST)
- Hallo Andreas und WeiteHorizonte, danke für Eure Analysen. Ich habe hier nur als Laie mit dem en-Artikel argumentiert, weil ich Andreas' Formulierung in der Einleitung beispringen wollte. Es wäre aber natürlich schön, wenn speziell die ausführliche Analyse von WeiteHorizonte auch gleich in den Artikel einfließen könnte, damit auch der Leser etwas davon hat, denn das scheint mir ja schon ein zentrales Thema in den Untersuchungen des Stücks. Viele Grüße! --Magiers (Diskussion) 10:08, 20. Jun. 2016 (CEST)
Warum nicht Interpretation c) (siehe oben), das Stück also rein historisch zu betrachten? Was spricht dagegen? Ist doch besser, als es interpretatorisch im Sinne der Moderne zu vergewaltigen oder gar nicht aufzuführen. Ich kann ehrlich gesagt diese modernistische Empfindlichkeit nicht verstehen. Mikroaggressionen und Peinlichkeiten überall... Nur in der eigenen Haltung werden sie nicht gesucht. Kann man nicht dieses Minimum an Toleranz aufbringen und zugestehen, dass andere Zeiten anders dachten als wir heute? Wir fordern ja auch Toleranz gegenüber anderen Kulturen. Nun, diese Zeit hatte eine andere Kultur. Was auf der horizontalen Vergleichsebene (jetzt existierende Kulturen) gilt, kann man auch für die vertikale Vergleichsebene (unterschiedliche Zeiten) gelten lassen. Man muss das Stück ja nicht als von erzieherischem Wert betrachten. (Unbekanter Benutzer)
Mal abgesehen davon, wie unangenehm diese Unterdrückungsphantasien heutzutage wirken, stellt sich hier nicht primär die Frage, warum Shakespear das so verfaßt hat ? Findet sich diese Haltung auch in seinen anderen Werken und ist sie kompatibel mit der realen Einstellung der Menschen seiner Zeit ? Das zu beantworten würde dem Artikel zu diesem Aspekt vermutlich weiterhelfen, soweit belegbar. JB. --92.193.228.130 04:02, 20. Mai 2022 (CEST)
Erst die ältere verheiraten
[Quelltext bearbeiten]Die Idee, erst muss die ältere Tochter unter die Haube, stammt evtl. aus der Bibel: Der biblische Jakob will Rahel heiraten, bekommt aber die älter Lea, weil diese zuerst verheiratet werden soll.