Diskussion:Du hast den Farbfilm vergessen
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Mangelwirtschaft
[Quelltext bearbeiten]Ich finde, dass subjektive Sichtweisen von "DDR-Kritikern" wie: "Der Subtext des Liedes ist eine Anspielung auf die Mangelwirtschaft und die zeitweise Knappheit von Waren des gehobenen Bedarfs in der DDR, weswegen es nicht jederzeit und überall möglich war, sich beispielsweise Ersatz für einen vergessenen Farbfilm zu beschaffen." nicht in die DE:WP gehören und gelöscht werden sollte. Zumindest wäre diese Aussage/Sichtweise auch nicht (statistisch) belegt. (nicht signierter Beitrag von 2.247.249.3 (Diskussion) 11:33, 3. Dez. 2021 (CET))
- Ich fände es bedauerlich, wenn eine gängige Lesart des Textes wie die oben zitierte nicht in Wikipedia enthalten ist. Wer sich einen enzyklopädischen Eintrag auf Wikipedia zu diesem Lied ansieht, der erwartet zu Recht, dass er über verschiedene Interpretationen des Liedes informiert wird. Es wäre allerdings konsequent diese Sichtweise, die den Liedtext auf eine Systemkritik an der DDR reduziert, aus der Wikipedia zu löschen. --GZErkrath (Diskussion) 12:35, 3. Dez. 2021 (CET)
- Gibt es zu dieser Lesart eine Quelle, einen Beleg? Oder zur alternativen Lesart, dass mit dem Text suggeriert wurde, Farbfilme seien in der DDR Standard, man dürfe sie nur nicht zuhause vergessen? Sonst gerne raus.--2A02:908:5A4:B000:3582:26A2:22D0:DA1C 13:48, 3. Dez. 2021 (CET)
- Wie wäre es hiermit:"Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten amerikanische Truppen das Patent des Farbfilms und übergaben es dem US-Konzern Kodak."[1] (nicht signierter Beitrag von 2.247.249.3 (Diskussion) 14:46, 3. Dez. 2021 (CET))
- Der Witz an dem Text des Liedes ist, dass so gut wie niemand in der DDR überhaupt Farbfilme besorgen konnte. Es gab sie einfach nicht zu kaufen. Der Text ist eigentlich keine Anklage an Micha der den Film vergessen hatte, sondern eine Klage über die komplette Situation in der DDR im Vergleich zum Westen. Im Westen hätte der Text Sinn gemacht und wäre etwas banal gewesen. Im Osten ist war er brisant. Diese Lesart haben damals alle geteilt.
- "weswegen es nicht jederzeit und überall möglich war" ist irreführend. Es war nie möglich. Es gab defakto keine Farbfilme. Leider habe ich dafür keinen Beleg. --2001:4DD1:C38E:0:6984:EF53:E9E0:5150 21:23, 3. Dez. 2021 (CET)
- Es gab Farbfilme, die sahen so aus, aber es gab die nicht in rauhen Mengen. -- Aspiriniks (Diskussion) 09:24, 4. Dez. 2021 (CET)
- Es gab 2014 im Deutschen-Historischen-Museum in Berlin eine Ausstellung mit Farbfotografien des Alltags in der DDR. Das war die Ausnahme und nur dadurch zu verstehen, dass diese Fotographien im Sinne der sozialistischen Staatsführung ein positives lebendiges Bild von den Bürgern der DDR zeichnen und von Berufsfotographen angefertigt wurden, denen Farbfilme für diesen Zweck selbstverständlich zur Verfügung gestellt wurden. https://www.deutschlandfunk.de/fotografie-ausstellung-die-ddr-in-bunten-bildern-100.html --GZErkrath (Diskussion) 10:40, 4. Dez. 2021 (CET)
- Wie wäre es hiermit:"Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten amerikanische Truppen das Patent des Farbfilms und übergaben es dem US-Konzern Kodak."[1] (nicht signierter Beitrag von 2.247.249.3 (Diskussion) 14:46, 3. Dez. 2021 (CET))
OK, dann vieleicht doch nochmal ein scheinbar nötiger Hinweis aus Ostberlin. Man vergisst hier ein paar wesentliche Punkte. Zum einen ist es der Machtantritt von Erich Honecker im Jahr 1971, und der gleichzeitig verkündeten Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik als Abkehr der reinen Wirtschaftspolitik von Ulbricht. Die Stimmung 1974 warum darum auch ernüchtert, weil Erfolge ausblieben, und statt der "Farbigen Landschaften" nur weiter das Schwarz-Weiß-Grau. Dann gehört dazu natürlich die Familie von Nina Hagen mit dem Stiefvater Wolf Biermann, in deren Umwelt sich nicht nur Dissidenten sondern auch hoffnungsvolle DDR-Künstler trafen, welche die Offenheit wie sie auf den Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 erlebt wurde weiterführen wollten, aber ein Jahr später wieder in der grauen Realität ankamen. Und als letztes ist der Name und Aussprache zu beachten, bei der im Lied Micha auch als "Mischa" als Synonym für die Sowjetunion verstanden werden konnte, welche die Farbe im Leben der Menschen "vergessen" hatte. Das jedoch nicht auf das Fehlen von Konsumgüter bezogen sondern dem Fehlen von Freiheit und Bürgerrechten - Die Familie Hagen/Biermann litt ja bereits 1974 darunter. Letzter Punkt Demmler - "1974 folgte sein Album „Verse auf sex Beinen“, „eine für damalige DDR-Verhältnisse erstaunlich prüderiefreie Platte, voller erotischen Wortwitzes“." - Wer also erotische Wortspiele im Liedtext entdeckt ist auf der richtigen Spur, nur steht da Erotik nicht für gewalttätige Sexualität.Oliver S.Y. (Diskussion) 11:50, 4. Dez. 2021 (CET)
- Könnte es nicht sein, dass die Mehrheit der DDR-Bürger dieses Lied einfach nur als das verstanden, was es für einen billig und gerecht denkenden Menschen war, nämlich ein toller Sommerhit? (nicht signierter Beitrag von 2.247.245.46 (Diskussion) 12:41, 4. Dez. 2021 (CET))
- Ja, aber darum geht es hier nicht. --Schotterebene (Diskussion) 13:20, 4. Dez. 2021 (CET)
Die Aussage ist belegt, z.B. schrieb Hagen 2010 in ihrer Autobiografie "Bekenntnisse": "„Wahrscheinlich muss man in der DDR geboren sein, um all die Anspielungen und manchmal recht derben Bezüge zu verstehen, die dieses Lied zur heimlichen Nationalhymne einer ganzen Generation machten. Das Lied trieft vor Ironie; es ist Schlager durch Zerstörung von Schlager. Der Farbfilm atmet im Hintergrund das giftige Grau von Bitterfeld und die Tristesse von Leipzig; es spiegelt die Trostlosigkeit der Arbeitswelten zwischen Akkordschraube und Herumlungern an kaputten Maschinen; es spielt im Milieu einer irren Sehnsucht danach, dieser Schwarzweißwelt zu entfliehen, hin zu Orten voll Farbe und Licht. Da sind die kleinen Fluchten in die Natur, ans Meer, an die endlosen Sandstrände der Ostsee - Rügen, Usedom, Hiddensee -, Fluchten ins private Glück, in ein bisschen erotische Freiheit, die zum Guckloch des Paradieses werden. Aber das Paradies wird eingeholt von der banalen Alltagserfahrung in einem Staat, der knattrige, stinkende Plastikautos, beknackte Badeanzüge und Jahr für Jahr zu wenig Farbfilme hervorbringt.“" (Fundstelle). Des Weiteren kommt dieser Kontext in dieser Doku über den Hit explizit zur Sprache (ab 2:48).--Chianti (Diskussion) 16:38, 4. Dez. 2021 (CET)
Zapfenstreich für Angela Merkel
[Quelltext bearbeiten]Hallo, eine inhaltliche Ergänzung mit dieser Quelle war leider nicht möglich; https://www.sueddeutsche.de/kultur/angela-merkel-nina-hagen-du-hast-den-farbfilm-vergessen-zapfenstreich-1.5478591?reduced=true