Diskussion:Hominine Fossilien von Dmanissi

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Gerbil in Abschnitt Taxonomische Geschichte
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Merkmale nach de Lumley et al. 2006

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[au der engl. Zusammenfassung, S.2-3, Nachweis siehe Artikel]:

  • Dmanisi-Schädel: geringe Größe, sie sind kurz, schmal und niedrig
  • Schädeldächer sind niedriger als bei der H.-erectus-Gruppe und sogar als die des H. ergaster, jedoch höher als bei H. habilis und ähnlich hoch wie bei H. rudolfensis
  • in der Höhe und der transversalen Entwicklung des Schädel-Mittelteils (in der Parietotemporalregion) liegen die Dmanisi-Exemplare zwischen H. habilis und H. ergaster; dieser Trend [d.h. das Dazwischenliegen] ist auch in der allgemeinen Schädelkapazität [dem Volumen] zu beobachten
  • im Allgemeinen ist der Schädel schlank, das Schädelgewölbe ebener/ flacher als bei H. erectus, das Stirnbein ist weniger stark entwickelt, divergierend und seine Einengung [Einschnürung] hinter den Augenöffnungen ist stark
  • das Schläfenbein ist lang, platt [flach] und sein Warzenteil (Pars mastoidea) kurz
  • der obere Teil des Hinterhauptsbeins ist niedrig und schmal
  • [Schädel-]Kämme sind dünn und weniger stark entwickelt als in der H.-erectus-Gruppe
  • die oberen Temporalkämme liegen an hoher Stelle [in hoher Position] und ein torus angularis [? evtl. Abb zum Verständnis nötig] ist im männlichen Adultexemplar vorhanden
  • die Gelenkhöhle [glenoid cavity] ist groß mit starken Kanten [bezieht sich auf Kiefergelenk; ?]
  • die Region der Fissura petrotympanica des Paukenteils des Schläfenbeins ist schlank mit einer Vereinzelung des [tympanic circle = ? Anulus tympanicus, tympanic ring], der im Unterschied zu H. erectus eine Drehung in der Horizontale nach hinten aufweist
  • der orthognathe Trend des Gesichts unterscheidet die Exemplare von Dmanisi von frühpleistozänen Hominiden (H. habilis + ergaster) sowie den ersten eurasischen H. erectus - dennoch ist die subnasale Region des Gesichts nach vorn gerichtet [projected]
  • die Morphologie des mittleren Gesichtsteils, mit ausgesprägtem Sirnnasenpfeiler [canine pillar], einer inframalaren Einkrümmung [des Jochbeins], und einer vorne gelegenen Wurzel des zygomaticomaxillaren Kamms [zygomaticomaxillary crest] deuten eine starke Kaubelastung an
  • in Anbetracht der Gesamtmorphologie, den Schädelmerkmalen und Schädelabmessungen liegen die Dmanisi-Schädel im Übergang zur /zwischen der H.-habilis/-rudolfensis-Gruppe und H. ergaster, wobei sie den ersteren und besonders H. rudolfensis (ER 1470) näher stehen [gemeint ist anatomisch]
  • die Dmanisi-Schädel unterscheiden sich jedoch von H. rudolfensis u.a. in folgenden Merkmalen: der großen maximalen Schädelbreite (vom linken zum rechten Schädelpol [euryon, hier sinngemäß]); der rückwärtigen Rotation der "petrotympanischen Struktur" [petrotympanic structure des Paukenteils des Schläfenbeins], dem stark ausgeprägtem Stirnnasenpfeilder
  • in der Grazilität ["Zartheit" ?] des Gesichts, der Schmalheit der Hinterhauptsbeins und dem Muster ihrer Schädelbasis unterscheiden sich die Dmanisi-Schädel von der H.-erectus-Gruppe
  • Fazit/Schlussfolgerung: [phylogenetische/ taxonomische] Nähe zur afrikanischen H.-habilis-rudolfensis-Gruppe, Funde werden der neuen Art H. georgicus zugewiesen


andere Infos aus dem Abstract:

  • 5 Schädel gehören zu 3 Erwachsenen, einem jungen Erwachsenen, einem Heranwachsenden, beide Geschlechter vertreten; 4 Unterkiefer, zahlreiche Fragmente des Postcraniums
  • Häufigkeit der Dmanisi-Menschen ermöglicht es, bestimmte Merkmale des Erscheinungsbilds auf Unterschiede im Wachstum [/in der Ontogenese] sowie im Geschlecht zurückzuführen sind zurückzuführen
  • die Schädel unterscheiden sich in ihrem Wachstumsmuster von Modernen Menschen

--Chadmull 00:29, 27. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Nur zwei kleine Anmerkungen:
  • Glenoid cavity bezieht sich wohl auf die Schultergelenkspfanne, beim Kiefergelenk spricht man eher von der Glenoid fossa (Grube), kommt hier aber auf den Kontext und die konsistente Verwendung im Text an.
  • "projected", also das würde ich mit "vorspringend" übersetzen (bekanntlich nimmt ja der Gesichts- im Verhältnis zum Hirnschädel im Verlauf der Homo-Evolution immer mehr ab, die vorspringende "Affenschnautze" wird dabei zunehmend "eingeebnet".)
--TomCatX 00:54, 27. Nov. 2007 (CET)Beantworten
  • Ich habe die voranstehende Fleißarbeit nun endlich in Fließtext verwandelt und in den Artikel eingebaut. Das muss aber unbedingt noch mal gegengelesen werden, da mir fachliches Wissen zu solchen anatom. Details komplett fehlt; und ich weiß aus anderen Zusammenhängen, dass man als kompetenter Leser angesichts der Diskrepanz zwischen Wollen und Können manchmal recht schnell ins Lächeln kommen kann. --Gerbil 13:46, 9. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Erfolgreiche KLA-Disk. vom 29. November 2007

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Die homininen Fossilien von Dmanisi gelten als die ältesten homininen Fossilien, die bisher außerhalb Afrikas entdeckt wurden. Sie wurden seit 1991 bei Dmanisi in Georgien ausgegraben, auf ein Alter von 1,75 bis 1,8 Millionen Jahre datiert und als Angehörige der Gattung Homo gedeutet. Ungeklärt ist derzeit allerdings noch, welcher Art der Gattung Homo sie zuzuordnen sind: Im Jahr 2000 wurden die Fossilien von ihren Entdeckern zunächst in die Nähe von Homo ergaster oder Homo erectus gestellt. 2002 wurden sie in französischen Fachzeitschriften als Homo georgicus bezeichnet, 2006 ausdrücklich Homo erectus zugeordnet, und 2007 wurden sie aufgrund zusätzlicher Knochenfunde weder als Homo georgicus benannt noch zu Homo ergaster oder Homo erectus gestellt, sondern in die Nähe von Homo habilis.

  • pro - ein extrem fundierter und aktueller Artikel aus dem Themenkomplex Paläoanthropologie über die Funde in Georgien. Auch für Laien sehr gut verständlich und hochinteressant, zugleich wahrscheinlich die aktuellste Darstellung zum Thema überhaupt. Sehr lesenswert -- Achim Raschka 11:30, 22. Nov. 2007 (CET)Beantworten
  • Neutral "Beispielsweise wiesen ihre Hände in Ruhestellung – bei herunter hängenden Oberarmen – nicht zum Körper, sondern nach vorn." Ist unklar: Sind die Handinnenflächen gemeint? Inhaltlich sehr schöner Artikel, den ich aber nur mit meinen Vorkenntnissen verstanden habe. Er ist auch zu knapp. Es müßte deutlicher werden, dass und wie die Einordnung vieldeutig ist, und sie ja nun doch eine Art "Revolution" der Sicht auf die Menschenentwicklung darstellen oder versprechen darzustellen. Die Einleitung ist zu kompliziert, und wie heißen sie denn jetzt- Dmanisi-Hominine (homo … dmanisii?) oder homo georgicus?--Room 608 00:15, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Die nach vorn weisende Haltung der Hände (und der Unterarme) ist eine Folge der von unsereinem abweichenden Ausformung des Ellbogengelenks (s. Weblink zur nat.geogr.) – Aus der Einleitung und aus dem Abschnitt zur Situation im Jahr 2007 geht klar hervor, dass zwar eine Bezeichnung vorgeschlagen wurde, dass diese aber nicht mal vom Grabungsleiter benutzt wird. Das ist ungewöhnlich, aber was kann er dafür, dass sein früherer Chef einen Namensstein ins Wasser warf, dass die Wellen danach aber nicht eben hoch wallten? Im übrigen hat er mir vorgestern gesagt, dass ausgerechnet das Typusexemplar (ein Unterkiefer) stark abweichend von den übrigen Funden aussieht. Das Lemma des Artikels folgt exakt der aktuellen Darstellung der Fossilien in der Fachliteratur durch den Grabungsleiter, der den Artikel netterweise auch gegengelesen hat. --Gerbil 09:40, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Aha, lauter Fachleute. Deshalb versteht man den Artikel so schwer. Da ich meinen Darwin noch nicht durchgelesen habe: Ich finde den Artikel spannend und genau. Er ist aber sicher einer der am wenigsten OMAtauglichen, den ich hier je gelesen habe. Die diversen Bezüge auf die gesamte homo-Geschichte setzen zuviel Wissen voraus. Ich weiß auch nicht, wie man das macht, da ich kein Anhänger von Populärwissenschaft bin. Aber zwischen diversen homo-links möchte ich auch nicht hin- und herspringen. --Room 608 10:34, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
nö, ich jedenfalls bin kein Fachmann für Paläoanthropologie; ich habe nur das Glück, Zugang zu den passenden Zeitschriften zu haben und zu einigen der passenden Menschen. --Gerbil 11:47, 23. Nov. 2007 (CET) Beantworten
Ok. Diese Vermutung ist widerlegt. Wie steht es mit der Überforderung, weil Du zuviel konkretes menschengeschichtliches Entwicklungswissen voraussetzst? Siehe auch Andibrunt. --Room 608 15:15, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Hominide: Verteter der Familie der Menschenartigen (der heute lebenden wie ausgestorbenen). Homo: Frühform des Menschen; der Mensch selbst als Angehöriger einer Gattung der Hominiden. Jedoch der anscheinend zugehörige Australopithecus trägt kein "homo" im Namen. Und ist ja so wohl auch noch nicht gemeint.--Room 608 19:19, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
"Noch ungeklärt ist, welcher Art der Gattung Homo die Dmanisi-Funde zuzuordnen sind: Im Jahr 2000 wurden die Fossilien von ihren Entdeckern zunächst in die Nähe von Homo ergaster gestellt. 2002 wurden sie in französischen Fachzeitschriften als Homo georgicus bezeichnet, 2006 ausdrücklich Homo erectus zugeordnet. 2007 wurden sie stattdessen aufgrund zusätzlicher Knochenfunde in die Nähe von Homo habilis gestellt." Der homo ergaster wird ja wohl meist vor dem homo erectus einsortiert, teils wird aber auch propagiert, ihn dem homo erectus gleichzustellen. Der homo habilis wird dann am frühesten einsortiert, vor homo ergaster. Also für die vergleichbaren Arten ist die Situation genauso unklar. --Room 608 19:38, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Manche Autoren heißen H. habilis zudem Australopithecus habilis, und manche Autoren weiten den H. heidelbergensis so weit nach rückwärts aus, dass von seinem Ahn H. ergaster fast nichts mehr übrig bleibt. Spanische Autoren leiten hingegen den H. heidelbergensis von H. antecessor ab, den sie phantasiereich gottweiswoher ableiten, und ich würde den H. heidelbergensis einfach als späten H. erectus bezeichnen und basta. Das Problem ist: es gibt gleitende Übergänge von Australopithecus > habilis > ergaster/erectus > heidelbergensis > Neandertaler, und nun tauchen diese Dmanisi-Leute auf und passen in die Schubladen der willkürlich von einander getrennten Arten nicht mehr rein: Das ist grade der spannende an Dmanisi. Wie auch an H. floresiensis, der ja ein extrem später H. erectus, und in 10 Jahren wird er wohl als ein später, aber direkter Nachfahre der Georgier anerkannt sein. – So was ließe sich alles nett darstellen im Artikel, aber dann wär er nicht mehr enzyklopädisch, und er würde er auch nicht von einem "Gerbil" verfasst sein, sondern ich müsste mit meinem korrekten Namen X.-Y.Z. zeichnen, denn dann würde er meinungslastig. Ich hätte es mir allerdings auch leicht machen können und den Artikel schlicht H. georgicus taufen und an H- ergaster anschließen können, wie alle anderen WPs, aber da hat offenbar keiner die Originalliteratur genau gelesen. Wenn der Kopf zum Holotyp-Unterkiefer von H. georgicus veröffentlicht ist, wird man zumindest etwas klarer sehen. Einen neuen Kopf jedenfalls gibt es, ziemlich groß und offenbar ganz gut zum Unterkiefer passend. --Gerbil 23:56, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Ich finde den Übergang Australopithecus > homo auch spannend, und die Dmanisi-Funde sind ja wohl auch sensationell, weshalb ich von einer Revolution sprach. Aber ehrlich gesagt war ich auch ohne Dein Wissen bei den Interpretationen immer extrem skeptisch, und bin Alternativen offener als die Wissenschaftler, weshalb ich so eine Revolution nicht so revolutionär empfinde. Jetzt kommt auch noch der homo florensiensis dazu, der sich nicht richtig einordnen läßt. Deine Meinung ist plausibel. Ich fände es schon wünschenswert, dass Du Deine Meinung, natürlich erkenntlich, in einem Absatz zur aktuellen Rezeption der wissenschaftlichen Interpretationen darstellst. Du kannst es eben unter einer Überschrift versuchen, die den homo georgicus kritisch beleuchtet. --Room 608 01:17, 24. Nov. 2007 (CET)Beantworten
  • Pro Was mir schon bei der Erstfassung des Artikels aufgefallen war (und mir bei der Einstellung in "Schon gewusst?" einiges kopfzerbrechen bereitet hatte), war der Ausdruck "Hominin" - zwar ist dieser (mir vorher völlig unbekannte Begriff) verlinkt, doch wäre die Lesbarkeit des Artikels für Laien deutlich höher, wenn dieser Begriff in der Einleitung besser umschrieben wäre (z. B. Frühmensch - das mag nicht wissenschaftlich korrekt sein, ist aber anschaulicher und verständlicher). Auch die Häufung der Homos in der Einleitung macht den Artikel anfangs etwas sperrig (von daher kann ich Rooms Einwurf nachvollziehen), vielleicht könnte man die Problematik der Zuordnung des Fossilien kürzer zusammenfassen und so auf die Fachausdrücke erst im normalen Text eingehen (was ja auch geschieht). Trotz dieser Anfangsschwierigkeiten für OMAs und sonstige Laien ist der Artikel gut zu lesen, umfassend, schön bebildert und auf einem guten Weg zur Exzellenz. --Andibrunt 11:25, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Das Name-dropping ist leider nötig, weil man das umständliche Lemma begründen muss. Ich habe den Absatz aber ans Ende der Einleitung gestellt. Danke für den Hinweis auf fehlende Erklärung des Begriffs hominin im Text. --Gerbil 11:47, 23. Nov. 2007 (CET) Beantworten

Pro Ein ausführlicher und m.E. gut zu lesender Artikel. Eine Kleinigkeit noch: ccm ist eine "nicht empfohlene Einheit". Sollte man das durch cm³ ersetzen? --Dietzel65 17:53, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten

ccm > cm³ ist erled. Gerbil
  • Neutral. Lobenswert besonders das Streben nach einer aktuellstmöglichen Aufbereitung des Themas für die WP. Einige Punkte:
Die Organisation des Artikels mit 1) Fundgeschichte, 2) "Fundbeschreibungen", 3) wissenschaftliche Bedeutung mEn eher unelegant, da Redundanzen vorprogrammiert sind und man auf der Suche bestimmten Informationen erst mühselig alle Kapitel des entdeckungs- und forschungsgeschichtlichen Teils durchforsten muss. Wie z.B. ist die Diagnose des Homo georgicus als eigenes Taxon? Wenn ich informiert werden will über die Unterschiede zu/ Gemeinsamkeiten mit anderen Homininen und die Gründe der Synonymisierung mit anderen Homo-Arten, finde ich diese Informationen nur sehr schleppend.
Anstatt des jetzigen Aufbaus könnte der beschreibende Teil rein diskriptiv (und besonders nicht chronologisch) auf die Merkmale der Dmanisi-Homininen, so wie die unterschiedlichen Bearbeiter sie gesehen haben, eingehen, in einem Kapitel "Diskussion", "Taxonomie", "Phylogenese" o. ä. könnte man die jetzt unter "Fundbeschreibungen" mitgenannten unterschiedlichen Interpretationen (auch in ihrer zeitlichen Abfolge) gegenüberstellen.
Aussagen zur Lebensweise/ zum Verhalten/ zur Paläoumwelt sowie zur Biogeographie könnten unabhängig von der taxonomischen/phylogenetischen Problematik in eigenen Kapiteln behandelt werden. Der Zusammenhang zu den Olduwan-Industrie-Werkzeugen (und deren Bedeutung für die Interpretation der Dmanisi-Homininen) kommt eher kurz. Palaäobiogeographische Aspekte (u.a. erste Nichtafrikaner und der Bezug zur Out-of-Africa-Theorie) könnten mehr Gewicht haben/ deutlicher herausgestellt sein - zuungusten der chronologischen Darstellung, wer was wieso über die Dmanisi-Funde gedacht hat.
"Die besondere Bedeutung der Dmanisi-Funde besteht vor allem darin, dass am gleichen Ort mehrere Individuen aus der gleichen Epoche gefunden wurden, so dass Aussagen zur inter-individuellen Variabilität dieser Homo-Population ermöglicht werden" - der Artikel geht im Folgenden kaum übergreifend auf Schlussfolgerungen zur Variabilität der Dmanisi-Homininen ein, zudem ist die Stichprobengröße mit 7 Individuen noch immer ziemlich klein und manche (Rezent-)Ökologen würden bezügl. der Formulierung einwenden, dass es sich nicht (zwangsläufig) um Vertreter einer Population (Biologie) handelt.--Chadmull 01:09, 25. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Da es ja vermutlich für dich weniger zeitlichen Aufwand bedeutet, als ich ihn hätte, wäre es nicht schlecht, wenn du die beiden französ. Publikationen zur Art-Abrenzung von H. georgicus auswerten und im Artikel nachtragen könntest. --Gerbil 22:22, 25. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Neben der kurzen Abgrenzung im englischen Abstract von de Lumley et al. 2006 steht wohl einiges Wesentliches unter dem Punkt 'Morphologie générale' bei de Lumley & Lordkipanidze 2006 und unter 'Diagnose' bei Gabounia et al. 2002 - würde die relevanten Punkte übersetzen (aber erst nach Feierabend). Interessant in der letzteren Veröffentlichung evtl. auch der Individuenvergleich und die Schlussfolgerung, es habe Sexualdimorphismus gegeben.--Chadmull 11:06, 26. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Erst bei nochmaliger, genauer Durchsicht der oben erwähnten Doppelungen habe ich gemerkt, dass sie wirklich absolut unnötig sind und nur meinen mäandernden Arbeitsprozess widerspiegelten, deshalb habe ich sie eben beseitigt. Die Gliederung nach Jahren halte ich hingegen einstweilen für zweckmäßig, weil dadurch die momentane Offenheit deutlich wird, wie man dereinst die Fossilien einordnen wird. Eine Enzyklopädie neigt ja dazu, alles als "fertig" darzustellen – hier wird hingegen mal klar, dass Wissenschaft immer ein Prozess mit unklarem Ausgang ist. --Gerbil 18:13, 26. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Artikel ist lesenswert (Version)--Ticketautomat 10:50, 29. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Interpretation von Forschungsergebnissen

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" ... was zu einer Neubewertung der Abgrenzung von Arten führen könnte, die – wie Homo erectus und Homo habilis – häufig nur anhand eines einzigen Unterkiefers definiert wurden ..." Wo und in welcher Quelle steht diese Aussage? --House1630 (Diskussion) 11:00, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

natürlich im Science-Artikel, der mehrfach verlinkt ist. --Gerbil (Diskussion) 13:53, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Das war aber nichts Neues, darauf hatten die Autoren schon früher mehrfach hingewiesen. --Gerbil (Diskussion) 14:27, 18. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Warum ist in dem Artikel das Foto vom Dmanissi-Schädel aka "Homo Georgicus" entfernt worden?

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http://www.macroevolution.net/images/homo-georgicus-325-367-21.jpg (nicht signierter Beitrag von Mesomorphos (Diskussion | Beiträge) 10:53, 1. Nov. 2014 (CET))Beantworten

Hä??? --Gerbil (Diskussion) 11:00, 1. Nov. 2014 (CET)Beantworten

Taxonomische Geschichte

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Ich hab nur die Einleitung gelesen und bin dort über mehrere unglückliche Formulierungen gestolpert.

  1. wurde der Name „Homo georgicus“ nicht einfach nur „benutzt“, sondern formell und unter Beachtung der Anforderungen des ICZN eingeführt, und zwar von Gabounia et al. (2002). Homo georgicus Gabounia et al., 2002 ist damit ein gültiger Name im Sinne des ICZN und sollte deshalb zumindest kursiv gesetzt werden. In Anführungszeichen wird ein Name für gewöhnlich nur gesetzt, wenn er als Nomen dubium o.ä. klassifiziert wurde, oder, nur der Gattungsname, wenn die Gattung sich als nicht-monophyletisch herausgestellt hat und die betreffende Spezies nicht das Typustaxon der Gattung ist. Da die Spezies Homo georgicus zudem nach wie vor von Teilen der paläoanthropologischen Community als „gültig“ (d.h. das entspr. Taxon auf Spezies-Level als distinkt) betrachtet wird (Schwartz et al., 2014), scheinen mir die Anführungsstriche ungerechtfertigt.
  2. kann man eine Namensgebung nicht „widerrufen“. Man kann einen Namen höchstens mit einem anderen Namen synonymisieren oder man kann ihn neu kombinieren, sofern man die betreffende Spezies entweder in eine andere Gattung stellt oder den Rang des betreffenden Taxons ändert. Hier trifft letzteres zu, dass das ursprünglich im Spezies-Rang stehende Taxon Homo georgicus gleich um zwei Ränge heruntergestuft wurde und der Name als Quadrinomen zur Benennung des „Paläodems“ Homo erectus ergaster georgicus (mit Autorenangabe Homo erectus ergaster georgicus (Gabounia et al., 2002)) neu kombiniert wurde („retracting the species status given earlier to mandible D2600“; Lordkipanidze et al., 2013). Allgemeine Benutzung hat dieses Quadrinomen allerdings nicht erfahren, zumal solche vierteiligen Namen in der Zoologie und damit der Paläoanthropologie generell ungebräuchlich und ungewöhnlich sind (vgl. Schwartz et al., 2014; deshalb ist es unklar, ob diese Neukombination überhaupt „verbindlich“ im Sinne es ICZN ist -- technisch gesehen kann das genausogut als eine Synonymisierung des Namens Homo georgicus mit dem Namen Homo erectus aufgefasst werden). Von allen Namen in der Einleitung hat dieser die Anführungszeichen daher noch am ehesten verdient. --Gretarsson (Diskussion) 12:57, 1. Aug. 2018 (CEST); zuletzt bearb. 13:53, 1. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Danke für diese Hinweise. – Ich hatte vor inzwischen fast 11 Jahren Gelegenheit, diese Funde mit Herrn Lordkipanidze ausführlich zu besprechen, und da er gut deutsch versteht, hat er den damaligen Stand des Artikels (der im Wesentlichen so bis heute erhalten blieb) gegegengelesen. Schon damals hat er die taxonomische Eigenständigkeit (H. georgicus) nicht für angemessen gehalten, weswegen ich das zunächst nur aus Unsicherheit gewählte, umständliche Lemma damals beibehalten habe. Lordkipanidze ist halt kein Splitter. Dies vorweg. Du hattest natürlich recht, dass die Formulierung im Kopf bezüglich des Widerrufens des Artnamens unglücklich formuliert war, ich habe daher die Formulierung aus dem unteren Absatz jetzt auch oben hingestellt. Auch die Gänsefüßchen / Kursivschreibung habe ich geändert. Den Fürspruch von Schwartz et al. für H. georgicus hatte ich in Science offenbar übersehen, aber dieser Artname hatte sich so wenig durchgesetzt wie die „Benennung letzter Hand“, sehr viel öfter ist von den "Dmanssi hominins" die Rede gewesen. --Gerbil (Diskussion) 17:56, 1. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Dmanssi hominins entspricht der derzeitigen Tendenz eindeutige Zuordnungen zu Arten zu vermeiden, hier besonders passend, da die breit gestreuten Merkmale dieser Funde die Zuordnung zu vorher definierten "Arten" schwierig machen. Eine Zuordnung zu einer Art ist nur möglich, wenn vorher, gemäss der "Lumper", einige vorhandene Arten zusammengefügt würden.Jochum (Diskussion) 13:17, 2. Okt. 2018 (CEST)Beantworten
Wohin die Reise geht bei der Benennung der Funde wird sich zeigen, die neueste Variante ist Homo ergaster georgicus; ich hatte heute wieder Gelegenheit mit Herrn L. zu sprechen, er ist weiterhin nicht für H. georgicus, hat aber bestätigt, dass einige Fachkollegen (sozusagen face-to-face) Richtung eigenem Artnamen argumentieren. --Gerbil (Diskussion) 20:04, 10. Okt. 2018 (CEST)Beantworten