Diskussion:Kognitive Verzerrung/Archiv/1
Theorie der kognitiven Verzerrung und Gestalttheorie
Eine Frage an diejenigen, die sich damit auskennen: Wie wird denn das Verhältnis der Theorie kognitiver Verzerrung und Gestalttheorie bestimmt? Die Beispiele, die etwa in den Artikeln zur Apophänie bzw. Pareidolie u.a. gebracht werden, ähneln doch sehr denen im Artikel zur Gestalttheorie: Das Gehirn sieht aus heuristischen Gründen in (möglicherweise zufälligen) Mustern Objekte, die faktisch gesehen evtl. gar nicht "da sind". Das scheint doch sehr eng zusammenhängen. Möglichwerweise ist der Gestaltbegriff überholt und wird deswegen nicht gebracht. Trotzdem irritiert es mich, dass weder hier oder bei einem der anderen Artikel zu Bias, soweit ich sehe, der Artikel zur Gestalttheorie verlinkt ist, noch anders herum.141.84.137.72 15:19, 6. Aug. 2010 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Wenn bis jetzt keine Antwort gekommen ist, dann hat sich ganz sicher die Frage weiterentwickelt. Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)
Murphy's Law und ähnliche "Laws"?
Sind nicht auch "Gesetze" wie Murphys Gesetz das Ergebnis einer kognitiven Verzerrung, zum Beispiel die Beobachtung, dass sich genau die Schlange, in der man sich angestellt hat, langsamer abgearbeitet wird als die Nachbarschlange, oder das ein Bus fast immer verspätet ist, es sei denn, man selbst ist leicht verspätet?--Slow Phil 12:44, 2. Dez. 2011 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Aus diese Frage bleibt unbeantwortet. Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)
Liste der beschriebenen kognitiven Verzerrungen
Hallo - Ich stolpere häufiger über irgend eine beschriebene "kognitive Verzerrung". Inzwischen ist der Zoo gross genug, um mich ziemlich ratlos zu lassen. Bei einigen scheinen mir die Ähnlichkeiten sehr gross zu sein. Würde bitte jemand mit besserem Überblick über das Sachgebiet eine Liste der (fachwissenschaftlich) beschriebenen kognitiven Verzerrungen anlegen? (oder die Liste in diesem Artikel zu erweitern). Ich glaube, ich bin nicht der einzige, dem das Gebiet wirr vorkommt. Yotwen (Diskussion) 08:35, 7. Mai 2012 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Noch so ein Schwätzer. Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)
Dobelli
Ist Rolf Dobellis Bestseller „Die Kunst des klaren Denkens“ wirklich als Literatur-Tipp ungeeignet? Im Literaturteil verweist der Autor auf die Art von englischsprachiger Literatur, die der mähdrescherartig löschende ([1]) Yotwen offenbar für allein WP-würdig hält. --CorradoX (Diskussion) 17:09, 20. Mär. 2013 (CET)
- @ Corradox: Nicht unsachlich werden! Aufräumarbeiten sind bei WP dringend notwendig, und man sollte denen dankbar sein, die diese Arbeit auf sich nehmen!
- Zur Sache: Dobelli spricht von „Denkfehlern“. Seine beiden Bücher stehen deshalb seit Wochen auf der „Spiegel“-Bestseller-Liste, weil seine Methode, sich selbst und andere vor falschen Urteilen zu bewahren, offenbar auf ein Interesse bei der breiten Masse gestoßen ist.
- Das Buch „Die Kunst des klaren Denkens“ ist durchaus als Strukturierungshilfe der Art geeignet, die Yotwen anmahnt. Da Dobelli zu kaum einem „Denkfehler“ mehr als drei bis fünf Seiten schreibt, ist das Buch allerdings nicht geeignet, den einzelnen „Fehlern“ auf den Grund zu gehen. Bei einigen „Fehlern“ habe ich darüber hinaus das Gefühl, dass sie gar keine sind (z.B. bei dem "Story Bias"; vgl. hierzu auch den entsprechenden Abschnitt in dem Artikel Erzählung). --91.96.182.114 17:22, 20. Mär. 2013 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Nicht jedes Buch, dass ich lese ist Weltliteratur. Aber es freut mich, hier einen Literaturpapst zu finden. Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)
was mir ein bißchen fehlt...
... kann ich gerade nur schwer in Worte fassen, am ehesten mit dem Zitat "Wenn du paranoid bist, heißt das nicht, daß dich keiner verfolgt"...
Ich meine bei so mancher dieser "verzerrten Wahrnehmungen" verzerrt eher die Umwelt und nicht die betroffene Person, was dazu führt, letztere herab zu würdigen, obwohl ihrer Wahrnehmung eine durchaus berechtigte Kritik zugrunde liegen könnte. Auf diese Weise kann man fast jeder beliebig unliebsamen Argumentation den Wind aus den Segeln nehmen, indem man sie als Wahrnehmungsverzerrung hinstellt und sich selber mithin einer vielleicht nötigen sowie unbequemen Auseinandersetzung und Antwort entzieht.
Das heißt: Jemandem eine Wahrnehmungsverzerrung vorzuwerfen setzt voraus, den Kontext seiner Wahrnehmung auszublenden - und wäre damit Gegenstand einer ebensolchen Verzerrung. Das ist meiner Erfahrung nach eine beliebte Diskussionstechnik mit dem Ziel, den eigenen Intellekt gegenüber dem Gegenüber aufzuwerten... sprich dieses für dumm zu verkaufen. --Jabo (Diskussion) 04:48, 16. Apr. 2013 (CEST)
- "Kognitive Verzerrung" ist ein Fachbegriff der Kognitionswissenschaften, kein rhetorischer Kniff. Es handelt sich um Abweichungen von der Realität, um systematische/tendenziöse Fehler, die eine Person macht. Nichts davon hat mit Kritik an den Verhältnissen, mit zwischenmenschlichem Umgang in einer Diskussion oder ähnlichem zu tun (auch wenn man natürlich den Begriff entsprechend missbrauchen kann). --Arno Matthias (Diskussion) 12:03, 16. Apr. 2013 (CEST)
- Stimmt wohl und das hat deshalb lieber doch nichts im Artikel zu suchen. --Jabo (Diskussion) 16:57, 17. Apr. 2013 (CEST)
- Was zum Beispiel stört Dich? --Arno Matthias (Diskussion) 20:13, 17. Apr. 2013 (CEST)
- Na ja, die fehlende Erwähnung, daß die Beurteilung, ob und welche kognitive Verzerrung gegebenenfalls vorliegt, ein kognitiver Vorgang ist und damit einen gegebenen Fall kognitiv verzerrt darstellt...
- So daß die Feststellung, ob eine Verzerrung passiert ist und welche dabei überhaupt, verzerrt sein könnte. Der Artikel stellt zwar im Moment theoretisch solche Verzerrungen dar, aber nicht, daß eine gegebene Kognition zwecks dieser Feststellung ausgerechnet kognitiv.... -> Schleife.
- Wenn ich's gerade besser sagen könnte, täte ich das nicht hier, sondern im Artikel. Das berührt die Theorie an sich nicht, ihre Anwendung aber und die Frage ist, ob und wie man das sagen könnte... --Jabo (Diskussion) 00:06, 25. Apr. 2013 (CEST)
- Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du auf dem falschen Dampfer: "kognitive Verzerrung" meint immer eine objektive Verzerrung, eine Abweichung von der Realität, keine (subjektive) Meinungsverschiedenheit. --Arno Matthias (Diskussion) 12:15, 25. Apr. 2013 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Wenn man zwei Themen so mischt, dann kommt ziemlicher Murks raus. Was Jabo hier suchte war der Begriff der "Realität" und "Konstruktion" und bekommt als Antwort "Grün". Das hilft zwar nicht, kann aber durchaus erheiternd sein. War es aber wohl nicht. Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)
Gerechte-Welt-Glaube?
Wenn man Gerechte-Welt-Glauben als kognitive Verzerrung deklariert, behauptet man damit implizit die Ungerechtigkeit der Welt als eine Tatsache. Eine solche Einschätzung ist subjektiv, kognitive Verzerrungen sind jedoch objektive Verzerrungen und keine subjektiven Meinungsverscheidenheiten.
Aus der öffentlichen Vorschau zur angegebenen Quelle, dem Buch von Lerner, lese ich zudem die etwas anders gelagerte Einschätzung heraus, dass Gerechte-Welt-Glaube eine Strategie zur kognitiven Dissonanzvermeidung ist. Dies lässt offen, ob die Welt in Wirklichkeit gerecht ist oder nicht. Elektrolurch Kontakt 23:44, 21. Feb. 2014 (CET)
- Der Glaube, dass die Welt gerecht sei, ist nicht deshalb falsch, weil sie in Wirklichkeit ungerecht ist, sondern weil sie nicht handelt und nicht handeln kann. Wenn man die Welt, oder das Schicksal, oder irgendwelche Götter als Akteure imaginiert, die Ungerechtigkeiten ausgleichen, erlittenes Unrecht kompensieren usw,. wird das Denken systematisch verzerrt. --Arno Matthias (Diskussion) 02:22, 22. Feb. 2014 (CET)
- Jemand, der Gerechte-Welt-Glauben für wahr hält, könnte die Gerechtigkeit der Welt auch als eine Art Naturgesetz beschreiben. Da wäre die Welt dann kein Akteur und man bräuchte auch keinen übernatürlichen Akteur wie Gott. Die Existenz übernatürlicher Akteure hingegen ist nicht widerlegbar, viele Menschen halten sie für wahr. Daher kann der Glaube an sie nicht als Verzerrung deklariert werden - sondern lediglich seine Beanspruchung in Erklärungen als kognitive Dissonanzvermeidungsstrategie, wie man es bei Lerner anscheinend findet. Elektrolurch Kontakt 09:09, 22. Feb. 2014 (CET)
- Ein Glaube wird nicht dadurch wahr, dass sein Anhänger ihn zum Naturgesetz erklärt. Der Gerechte-Welt-Glaube imaginiert die "Welt" als Wesen (?), das moralische Urteile fällen und das Geschick von Menschen beeinflussen kann. Er ist also religiös/irrational und verzerrt das Denken systematisch. --Arno Matthias (Diskussion) 15:09, 22. Feb. 2014 (CET)
- Um dich zu zitieren: Kognitive Verzerrung meint immer eine objektive Verzerrung, eine Abweichung von der Realität. In anderen Worten: Ein Urteil U ist genau dann kognititiv verzerrt, wenn es eine Tatsache T gibt, die inkonsistent zu U ist. Im Fall von Urteilen, die religiös fundiert sind, kann eine solche Tatsache T nicht existieren, weil gemeinhin akzeptiert ist, dass religiöse Ansichten weder verifiziert noch falsifiziert werden können.
- Hinsichtlich des Spezialfalls "Gerechtigkeit als Naturgesetz" (insbesondere ohne Gott) könnte ein Verfechter einwenden, dass er sich die Welt genauso sehr als urteilendes Wesen vorstellt, wie ein Physiker sich die Welt als rechnendes Wesen vorstellt - nämlich gar nicht. Elektrolurch Kontakt 16:08, 22. Feb. 2014 (CET)
- Was Du hier darstellst, sind erkenntnistheoretische Positionen des 18. Jahrhunderts. Seitdem ist aber allerhand geschehen! Im Moment erscheint mir unser Dialog unfruchtbar. --Arno Matthias (Diskussion) 17:04, 22. Feb. 2014 (CET)
- Entweder gibt es Tatsachen, die im Widerspruch zu sog. Gerechte-Welt-Glauben stehen - dann handelt es sich um eine kognitive Verzerrung - oder nicht. Da ich von zweiterem ausgehe und bis jetzt keine Tatsachen vorgebracht wurden, die Gegenteiliges belegen, ist unser Dialog vielleicht kein blütentragendes Prachtexemplar einer wechselseitigen intellektuellen Befruchtung, aber führt doch zu einem recht klaren Ergebnis.
- Nebenbei bemerkt gibt die angegebene Quelle nicht her, dass es hier um eine kognitive Verzerrung geht. Der Begriff "bias" taucht in dem 200seitigen Buch lediglich einmal auf (S.111). Elektrolurch Kontakt 17:34, 22. Feb. 2014 (CET)
- Wenn Du die von mir genannten Tatsachen, die im Widerspruch zum Gerechte-Welt-Glauben stehen, nicht sehen kannst, hast Du wahrscheinlich auch keinen Sinn dafür, welch schönes Beispiel Du hier dafür abgibst, wie religiöser Dogmatismus das Denken verzerren kann, oder? Schade, ist echt lustig. --Arno Matthias (Diskussion) 19:12, 22. Feb. 2014 (CET)
- Schade, dass jetzt so ein aggressiver Ton in die Diskussion kommen muss. Von deiner Argumentation bin ich jedoch in der Tat wenig beeindruckt und mir scheint, das liegt weniger an meinem religiösen Dogmatismus (ich sehe mich eher als Agnostiker), sondern an deinem eher unkonventionellen Verständnis des Begriffs von unbestreitbarer Realität bzw. Tatsachen.
- Die Tatsachen im Sinne des kognitionpsychologischen Begriffs der Verzerrung sind einfache und unbestreitbare Fakten, die man experimentell erfassen und vergleichen kann. Beim Rückschaufehler etwa lässt man Versuchspersonen Vorhersagen zu Ereignissen machen und vergleicht hinterher die Vorhersagen und die Erinnerung an die Vorhersagen. Deine Einwände haben hingegen eher die Struktur "ich finde X irrational, daher ist es eine Tatsache, dass X falsch ist". Solche Stellungnahmen sind nicht durch die Empirie abgedeckt und daher religiöser, als du es dir vielleicht selbst zugestehen willst. Elektrolurch Kontakt 19:43, 22. Feb. 2014 (CET)
- Ich werde den Passus nun entfernen, da die angegebene Quelle nicht die Behauptung stützt, dass das beschriebene Phänomen als kognitive Verzerrung anerkannt ist - sie spricht von einer Strategie zur Vermeidung kognitiver Dissonanz. Falls das Phänomen doch als kognitive Verzerrung anerkannt ist, müssen dafür geeignete Quellen her. Elektrolurch Kontakt 21:26, 23. Feb. 2014 (CET)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Schönes Beispiel für Problemstellungs- und -lösungsstrategien (und wie man bei beidem falsch vorgeht). Der korrekte Ansatz wäre die Frage: Was hat der "Glaube an eine Gerechte Welt" mit Kognition zu tun? Und wenn die Frage stichhaltig beantwortet werden kann, dann könnt ihr das gerne weiterbehandeln. Bisher lautet die Antwort:"Ähhh?". Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)
Hier wurde der Begriff cognitive bias mit kognitiver Verzerrung gleichgesetzt. Im englischen gibt es jedoch den Begriff der cognitive distortion, was jedoch ein völlig anderes Konzept ist. Die beiden unterschiedlichen Lemma sollten daher in getrennte Artikel ausgelagert und richtig übersetzt werden.
— MovGP0 16:03, 20. Jun. 2014 (CEST)
- Die Verwechslungsgefahr liegt natürlich vor, dennoch scheint mir "kognitive Verzerrung" die geläufige Übersetzung von "bias" zu sein, während "kognitive Voreingenommenheit" holprig klingt und auch bei Google viel weniger Treffer hat. Eine mögliche Lösung wäre die Umbenennung des Lemmas in "Kognitive Verzerrung (Kognitionspsychologie)", während cognitive distortion dann unter "Kognitive Verzerrung (klinische Psychologie)" zu behandeln wäre. Elektrolurch Kontakt 17:24, 20. Jun. 2014 (CEST)
- Unsere Aufgabe ist ja nicht die Übersetzung englischer Begriffe ins Deutsche. Cognitive distortion ist ein medizinischer Fachbegriff und bezeichnet Symptome gewisser psychischer Erkrankungen. Cognitive bias ist ein Begriff der Allgemeinen Psychologie, für den es leider keine gute deutsche Entsprechung gibt; man behilft sich bislang mit "kognitive Verzerrung". --Arno Matthias (Diskussion) 10:40, 21. Jun. 2014 (CEST)
- alles klar. ich habe das in der Wikidata angepasst, dass beides gleich genannt ist. — MovGP0 11:29, 21. Jun. 2014 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Danke MovGP0. Yotwen (Diskussion) 06:37, 16. Dez. 2016 (CET)