Diskussion:Lufthansa-Flug 5634
Aussagen der Piloten
[Quelltext bearbeiten]Wenn die Piloten überlebt haben, wären deren Aussagen von primärer Bedeutung. -- itu (Disk) 22:08, 6. Aug. 2017 (CEST)
- Nein. – VC10 (Diskussion) 13:41, 3. Jul. 2019 (CEST)
- Das war aber ne kurze Antwort:). Aussagen der Piloten sind natürlich ein wichtiger Aspekt, aber nicht der primäre. Sie sind nicht objektiv im Gegensatz zu den Aufzeichnungen des Cockpit Voice Recorders, des Flugdatenschreibers oder den Aufzeichnungen der Flugsicherung. Die Wahrnehmung ist in solchen Situationen sehr eingeschränkt. Man ist erstaunt, wie viel an einem an Informationen vorbeiläuft, wenn man den berühmten "Tunnelblick" bekommt (siehe z.B. "Der unsichtbare Gorilla"). In Extremsituationen wird z.B. das Gehör abgeschaltet. Man weiss, wie sich Zeugenaussagen bei Unfällen widersprechen. Zudem wollen sich Piloten, die an einem Unfall beteiligt sind, nicht auch noch selbst belasten.--Joschiki (Diskussion) 12:34, 7. Okt. 2020 (CEST)
Unplausible Angaben zum Kapitän
[Quelltext bearbeiten]- Der 54-jährige Flugkapitän hatte zum Unglückszeitpunkt seit ca. sechs Jahren seine Verkehrspilotenlizenz und eine Flugerfahrung von 11.924 Stunden, davon 2.003 auf diesem Flugzeugtyp.
Das ist für mich unplausibel. Es ist rechtlich nicht möglich, in sechs Jahren 11.924 Stunden zu erfliegen – und wenn der Mann vorher schon zig Jahre Pilot war, sollte das für alle, die sich mit der Materie nicht so auskennen, in den Artikel. Grüße – VC10 (Diskussion) 13:41, 3. Jul. 2019 (CEST) --Haruwa (Diskussion) 15:05, 3. Mär. 2020 (CET) Ich habe versucht, diesen von Ihnen angesprochenen, in der Tat frappierenden Umstand noch einmal zu recherchieren. Alles, was ich finden konnte, bestätigt allerdings die Angabe in diesem Artikel, ohne dass ich imstande gewesen wäre zu eruieren, wo er zuvor wieviel Flugstunden gesammelt hatte. Fakt ist aber, dass dieser Mann wohl tatsächlich eine ungewöhnliche Berufsbiografie hatte und wirklich erst als bereits 48jähriger zur Verkehrsfliegerei kam. Soweit ich das aus damaligen Presse-Artikeln entnehmen konnte (der zitierte Spiegel-Artikel weist in dieselbe Richtung) war das nach dem Unfall wohl auch der Stein des Anstoßes: Flugkapitän, 54 Jahre alt, über 11000 Flugstunden Erfahrung, das klingt zunächst einmal imponierend. In Wirklichkeit handelte es sich aber um einen Mann, der erst seit wenigen Jahren Verkehrspilot war und auf dem Flugzeugmuster, das er an diesem Tag flog, noch mehr oder weniger Anfänger. Die Kritik las sich so: Bei der "eigentlichen" Lufthansa wäre dieser Mann jedenfalls nicht als Kapitän neben einem 25jährigen ins Cockpit gekommen, bei Contact Air schon. Wenn andere WikipedianerInnen imstande wären, mehr und bessere Quellen aufzutun und nähere Informationen zu sammeln, dann wäre das erfreulich.
- Da gibt es einige Erklärungsmöglichkeiten: vorher Militärpilot mit Militärlizenz, Inhaber einer Berufspilotenlizenz mit Beschäftigung in der Geschäftsfliegerei, Inhaber einer ausländischen oder DDR-Lizenz mit Beschäftigung bei der Interflug oder einer ausländischen Fluggesellschaft etc. und dann hat er eben mit schon vielen Flugstunden irgendwann die (bundesdeutsche) ATPL erlangt; alles TF aber: es gibt Erklärungsmöglicheiten und hier ist nichts ungewöhnlich. Mit fast 12.000 Stunden war er ein erfahrener Pilot und 2000 auf dem Muster sind auch nicht wenig; das entspricht immerhin etwa 2 1/2 Jahren Tätigkeit.--Joschiki (Diskussion) 12:21, 7. Okt. 2020 (CEST)
Danke für diesen Hinweis. Der Unfall passierte im Januar 1993, etwa zweieinhalb Jahre davon zurückgerechnet würde direkt in die Wendezeit und in die Zeit der sukzessiven Liquidierung der Interflug führen, die dann Mitte 1991 abgeschlossen war. Letztlich ist das aber eine Vermutung. Der offizielle Abschlussbericht der Untersuchungen durch die französische BEA enthält wie erwähnt exakt die Informationen, die im Artikel wiedergegeben sind, außerdem die Information, dass der Kapitän seine ATPL am 30. September 1987 erworben hatte sowie dass beide Piloten den Flughafen CDG "regulièrement" angeflogen seien und mit seinen Gegebenheiten daher vertraut waren. Näheres zum Kapitän habe ich bisher wie erwähnt nicht finden können - was insofern bemerkenswerrt ist als dass seine Person damals sehr im Fokus der öffentlichen Kritik stand. In einem Artikel der "Welt" aus dem Jahr 1996 über die Eröffnung des Strafverfahrens gegen die Piloten vor einem Gericht in Paris finden sich deren Klarnamen, zudem der Hinweis, der Kapitän sei seit 1963 Pilot gewesen und habe nach dem Unfall seinen Beruf aufgegeben. Bei der Eröffnung des Gerichtsverfahrens habe er das Ignorieren des GPWS-Alarms damit begründet, dieses habe zuvor immer wieder Fehlalarme verursacht. Leider gab es damals - 1993 - den Aviation Herald noch nicht. Mit diesem hat die Berichterstattung über sicherheitsrelevante Vorkommnisse in der Luftfahrt dann eine ganz neue Qualität gewonnen, die kurz nach der Wiedervereinigung aber leider noch nicht gegeben war. Sollte es mir gelingen, noch irgendwo nähere Informationen aufzutreiben, die etwas mehr Licht in diesen hier diskutierten Sachverhalt bringen, werde ich sie in den Artikel einpflegen.