Diskussion:Nicolaus Anton Friedreich

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Letzter Kommentar: vor 5 Monaten von Naronnas in Abschnitt Staatsbürgerschaft
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Sohn unbemittelter Eltern

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Ein kurzer Aufsatz von Prof. Tiemo Grimm, Uni Würzburg, wurde nicht nur hier übersehen. Blumröder schrieb noch 1837, Nikolaus Anton sei der „Sohn unbemittelter Eltern“. Laut Grimm aber, der vor Ort recherchierte, war sein Vater bereits Arzt: Johann(es) Wilhelm(us) Friedreich, „Hochfürstlich Bamberg und Würzburger Leibchirurgus und Physikus“, geb. 18. April 1720 in Teustungen (Eichsfeld), gest. 26. September 1784 in Würzburg. Hier ein Link zum Thieme-Verlag ([1]), werde den aber nicht in den Artikel einpflegen, sondern nur den "nüchternen" Einzelnachweis auf Grimm. --Imbarock (Diskussion) 16:43, 6. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Naja, das ist ein biographischer Aufsatz über den Enkel und dass Grimm "vor Ort recherchierte" ist vielleicht doch ein wenig zu hoch gegriffen angesichts der Tatsache, dass Grimm in seinem Aufsatz vor allem Zitate aus Sekundärquellen kompiliert und für die Angaben über den Urgroßvater lediglich ganz summarisch auf die Diss von Jochen Frühinsfeld, Nikolaus Anton Friedreich. Erstbeschreiber der sogenannten rheumatischen Facialisparese, Lebenslauf und Würdigung, Faksimile der deutschen Erstübersetzung Inaugural-Dissertation, Würzburg, 1983, verweist. Diese Dissertation wäre sicherlich aufschlussreich, aber ist als Spezialwerk nun nicht ohne weiteres zugänglich. Über die materiellen Umstände von NA Friedreichs Eltern trifft Grimm keine Aussage. Die Schlussfolgerung, ein Arzt könne nicht unbemittelt sein, ist sozialgeschichtlich nicht ohne weiteres fundiert. Zwar gehörten Hof- und Leibärzte zur gut verdienenden Elite. Aber es ist nicht klar, welchen Status JW Friedreich um 1761 hatte. Blumröder hingegen war persönlich mit JB Friedreich und wahrscheinlich auch NA Friedreich bekannt, ist also als Beleg nicht so leicht wegzuwischen. NA Friedreich, das kann man den biographischen Quellen ja entnehmen, schlug sich auch lange Zeit durch, etwa mit Arztstellen oder als Stabsarzt.--Assayer (Diskussion) 22:36, 6. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Du hast mich erwischt! Dass Grimm vor Ort recherchiert habe war meine Manipulation. Die Diss von Frühinsfeld also. Dass ein Arzt durchaus „unbemittelt“ gewesen sein kann, kein Widerspruch von mir. Erstaunt hat mich nur, dass die Lebensdaten von JW Friedreich so lapidar, klar, unmissverständlich von Grimm erwähnt wurden, was kein fake sein konnte. Warum Blumröder von mittellosen Eltern schrieb, lässt sich wohl nicht mehr eruieren; aber es stimmt schon, da mag mehr dahinter gesteckt haben, denn Blumröder schrieb ja nicht aus einfachen Verhältnissen o. ä. Begriffe, die damals benutzt wurden. Auch hätte er prima aufzeigen können, dass „die“ Friedreichs eine wahre Ärztedynastie waren. Bleibt also rätselhaft, vielleicht war der alte JW in Ungnade gefallen, kränkelte, verarmte etc. Aber deswegen sind die Disk-Seiten auch wichtig, weil sie Korrekturen, andere Erkenntnisse, Widersprüche usw auslösen können. --Imbarock (Diskussion) 23:50, 6. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Mich hat da noch ein Satz bei Blumröder irritiert: "Der Sohn einflussloser Eltern verdankte er sich allein, was er wesentlich (innerlich) war, suchte zunächst in sich Förderung und stund darum umso fester auf sich selber." (S. 8) Das entwickelt zwar ein bestimmtes Narrativ, das NA Friedreich in einem positiven Licht erscheinen lässt, wirft aber auch ein Schlaglicht auf seine Herkunft. Ausweislich der Würzburger Hof-, Staats- und Standskalender war Wilhelm Friedreich (bzw. Fridreich) im Wüzrburger Hofstaat jedenfalls Kammerdiener[2], was ihn zwar im Rang unter den Leib- und Hofmedici einordnet, aber auch nicht ungewöhnlich ist und ihn nicht völlig mittellos erscheinen lässt. Den Einzelnachweis Grimm würde ich trotzdem entfernen. Die Informationen in dem Aufsatz sind doch reichlich dünn für diesen Artikel.--Assayer (Diskussion) 21:31, 7. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Bitte entferne und füge ein, was Du für angemessen erachtest. Ich verzweifle inzwischen ohnehin an den familiären Zusammenhängen der Friedreichs. „Irgendwie“ liegt alles auf der Hand und „irgendwie“ tropft es zwischen den Fingern wieder durch – etliche Sekundärliteratur hilft auch nicht weiter. Wenn Du der Auffassung bist, dass Wilhelm der Vater von NA war, versuche es festzuhalten. Ich habe jetzt an männlichen Friedreichs aus Würzburg 5 Ärzte und einen Rechtsanwalt/Appellationsgerichtsrat. Aber es ist leichter einen Pudding an die Wand zu nageln, als gemäß den WP-Richtlinien sie alle per kompletten Vornamen und direkten Verwandschaftsverhältnissen valide zu verorten. Dann ist es eben so.--Imbarock (Diskussion) 22:31, 7. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Nachtrag: Nachdem Du den digitalisierten „Wirzburger Hof- Staats- und Standskalender für das Jahr 1779“ entdeckt hast, trage ich wahrscheinlich Eulen nach Würzburg. Der Kammerdiener „Hr.Willhelm Fridreich, auch bamberg- und wirzburgischer Leibchirurgus“ lässt sich noch im Kalender für das Jahr 1782, S. 64, nachweisen, im nächsten digitalisierten (1785) nicht mehr. Insofern scheint Grimm das von Frühinsfeld entlehnte Sterbedatum korrekt vermittelt zu haben.
Meine TF zu Blumröders Biografie von Nicolaus Anton Friedreich: Er, der Sohn „unbemittelter“ und „einflussloser“ Eltern, wurde von Blumröder vorgestellt als Selfmademan und maßvolles Genie, das aus sich heraus zum Erfolg kam. Da scheint ein konkreter Hinweis auf die väterliche und gar nicht seltene Verflechtung von Leibchirurg und Leib-/Kammerdiener nur gestört zu haben, weil überholtes Standeshandwerk. Vielleicht wollte Blumröder auch seinen Freund Johann Baptist Friedreich nicht desavouieren, indem er dessen Vater nicht als Sohn eines im Dienste des Absolutismus tätigen Kammerdiener darstellen wollte. Also ein „Herunterspielen“, bei Frühliberalen der 1830er zu verstehen. --Imbarock (Diskussion) 18:29, 8. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Soviel Aufwand, um dann lieber einen Pudding an die Wand zu nageln? Kann ich mir nicht vorstellen. Mich interessieren noch andere Fragen: In dieser Festschrift von 1932[3] wird die Tätigkeit von Friedreich und Brünninghausen mit der Schlacht um Würzburg in Zusammenhang gebracht. Die war 1796. Generalstabsarzt der württembergischen [recte: würzburgischen] Truppen wurde Friedreich 1798, was definitiv stimmt[4], trotz Gerhardt[5]. Liest man im Neuen Nekrolog der Deutschen von 1836 nach[6], so klingen die oft zitierten 2217 behandelten Soldaten eher nach einer allgemeinen Bilanz der Ärzte Friedreich und Brünninghausen, denn als Resultat der Schlacht bei Würzburg., was auch mit der Auszeichnung erst 1800 zusammenpassen würde. Außerdem wird die Emeritierung zwar oft auf 1834 datiert, also mit 73 Jahren, aber in der ADB auf 1824[7], was angesichts von Alter und Krankheit realistischer erscheint. Laut NDB zum Enkel[8] hieß der Vater vom hiesigen NA Friedreich auch Nicolaus, war aber zumindest Kammerdiener und Chirurg. Und das Biographische Lexikon der hervorragenden Aerzte (von 1885) läßt die Würzburger Ärztefamilie mit NA Friedreich beginnen.[9] Zur Komplettierung noch die Allg. Enzyklopädie von 1850[10] (Autor des Eintrags Theile) und das Lexikon von Callisen (1840)[11] Der Eintrag in Sachs med. Almanach bringt demgegenüber nichts Neues gegenüber dem Neuen Nekrolog.[12].--Assayer (Diskussion) 02:59, 10. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Einige Links waren mir bekannt. Vorerst bin ich dem Jahr des Ruhestands nachgegangen. Das beginnt mit Callisen, allerdings bereits in der Ausgabe von 1831 (sic!) :[13] Demnach wurde Fr. tatsächlich 1824 in den Ruhestand versetzt. Wo kommt dann der Fehler „1834“ her? Der „Neue Nekrolog“ gibt als Quelle die Nationalzeitung, Allg.Anzeiger Nr. 383 an. Diese Nummer 383 nennt auch die Callisen-Ausgabe von 1840, die sogar deutlich schreibt „u.dah.“ in den Neuen Nekrolog. Die richtige Nummer in „Allgemeiner Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen“ lautet aber Nr. 332 vom 5. Dezember 1836. Hier S. 4310/11: [14], bitte auf Scan 1031 gehen. Diese „nähere Mittheilung“ enthält bereits Sätze, die später an anderer Stelle wieder erscheinen. Aber auch für das Jahr 1819 die vorläufige Quieszierung auf Fr.'s Wunsch hin, dann folgt, im „Januar 1834“ sei ihm der Ruhestand bewilligt worden. Was folgt sind die „mehrjährigen“ Leiden. --Imbarock (Diskussion) 13:33, 10. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Wer hat „Nikolaus Anton Friedreich, ein biographischer Denkstein“ Gustav Blumröder zugeschrieben? Zeitlich war das nach Gerhart 1932, doch vor 1966. Siegfried Schödel („Blumröder?“, 2012, siehe [15]), S. 36, Anmerkung 43: Die Bibliotheken katalogisieren Blumröder als Verfasser. (Herangezogenes Exemplar der UB Würzburg. Signatur: 59/Franc.33).s.o. Seit 1837 und über das 19. Jhdt hinweg wurde die anonyme Schrift, wenn überhaupt, Johann Baptist Fr. zugeschrieben. In dem digitalisierte Exemplar des "Denksteins" ist bei 1834 die 3 durchgestrichen und eine 2 mit Bleistift ergänzt worden, von wem auch immer. --Imbarock (Diskussion) 17:35, 10. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Dass zunächst JB Friedreich als Verfasser genannt wurde, trifft einereits zu (Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung, 1838[16]). Andererseits wurde Blumröder auch schon in dem Göttinger Buchhandelskatalog Bibliotheca Medico-Chirurgica hg. von Carl Johann Friedrich Wilhelm Ruprecht (1853) als Autor identifiziert.[17]. Die 1834 als Jahr des Ruhestands sieht mir nach einem Schreib- bzw. Druckfehler aus, der danach immer wieder abgeschrieben wurde. Dafür spricht auch die handschriftliche Korrektur im Exemplar der Münchner Stabi. Eine solche Durchstreichung findet sich ebenfalls im Exemplar der Universität von Paris.[18] Da scheint jemand bereits vor dem Vertrieb Hand angelegt zu haben. Leider ist bei dem Pariser Digitalisat die Seite beschnitten.--Assayer (Diskussion) 21:24, 10. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Also wenn wir die diversen Links chronologisch, nebeneinander und auf Abschriebe hin untersuchen, dann stimmt 1798, 1824 und wahrscheinlich auch - dank Deines außergewöhnlichen Fundes „Ruprecht 1853“ - auch Blumröder, obwohl sich diese Zuschreibung im 19. Jhdt scheinbar nicht weiter tradierte. Und die beiden Ärzte versorgten „in und um Würzburg“ quasi generell verwundete Soldaten, auch deutlich nach der Schlacht von 1796. Bleibt noch der NDB-Eintrag von Robert Herrlinger zum Enkel (Nikolaus Friedreich, 1826-1882), demnach dessen Urgroßvater - immerhin von Herrlinger richtig notiert - Chirurg und Kammerdiener war und angeblich ebenfalls Nicolaus hieß. Hier aber ist Skepsis angebracht, denn Johann Wilhelm könnte allenfalls einen dritten Vornamen gehabt haben, aber sein Hauptvorname war Wilhelm. Doch bei so viel Nikoläusen … --Imbarock (Diskussion) 23:07, 10. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Sehe ich auch so, zumal die Emeritierung natürlich auch im Regierungsblatt vermerkt ist.[19]--Assayer (Diskussion) 03:10, 11. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Staatsbürgerschaft

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Bevor ich nach dieser Rücksetzung [20] die Kategorie:Bayer wieder zurücksetze, würde ich das gerne diskutieren:

Ersteinmal kann Nicolaus Anton Friedreich nicht in die Kategorie:Deutscher eingetragen sein, da er vor 1866 bzw 1871 gestorben ist, also bevor es überhaupt einen einheitlichen deutschen Staat gab (darum habe ich die Kategorie in einem neuen Edit entfernt).

Die Einordnung in die Kategorie:Bayer hatte ich auf folgende Indizien gestützt: sein durchgehender Lebensmittelpunkt war in Würzburg und 1918 wurde er sogar zum Königlich Bayerischen Hofrat ernannt. Zwar war Würzburg zur Zeit seiner Geburt 1761 nicht Teil des Königreich Bayerns, zur Zeit der Einführung des bayerischen Indigenats 1918 aber durchaus, so dass durchaus von einer automatischen Erwerb des Indigenats auszugehen ist. Falls hier dennoch Bedenken bestehen, wäre ein Weglassen der Kategorie natürlich auch möglich. --Naronnas (Diskussion) 10:47, 10. Mai 2024 (CEST)Beantworten