Diskussion:Rölsdorf
Suffix -dorf
[Quelltext bearbeiten]Zwecks Niederschlagung der Sachsenaufstände brach Karl der Große mehrfach von Düren im Rheinland auf. Einmal nach dem Reichstag im Jahr 775 und ein zweites Mal nach dem Reichstag im Jahr 779. Nach dem Sieg über die Sachsen kam es zu verschiedenen Handlungen. Neben neuen Gesetzen, wie dem Capitulatio de partibus Saxoniae (782) und dem Capitulare Saxonicum von 797, erfolgte ab 794 eine Umsiedlung von Sachsen auf fränkisches Gebiet.[1] (nicht signierter Beitrag von 79.215.126.190 (Diskussion) 13:48, 25. Dez. 2020 (CET))
In Folge der Sachsenkriege Karls des Großen (772-804), kam es um das Jahr 800 zur Umsiedlung von Teilstämmen der Sachsen ins Reichsinnere[2] des Fränkischen Reiches. Orte die heute auf –dorf enden, sind auf das Capitulare Saxonicum von 797 zurückzuführen. Die Gründung dieser Orte, die früher auf –torp endeten, war im Ursprung eine Ansiedlung von Sachsen, innerhalb des Fränkischen Reiches. Mit der Lex Saxonum wurden die Rechte der sächsischen Bevölkerung im Frankenreich, ab dem Jahr 802, rechtlich abgesichert.
Zum Jahr 804 berichten die Reichsannalen, Karl der Große habe „alle Sachsen, die jenseits der Elbe und in Wigmodien wohnten, umgesiedelt. Einhards Mitteilung hierzu lautet, der Kaiser habe „10000 Männer von beiden Ufern der Elbe mit Frauen und Kindern umgesiedelt und und sie da und dort in Germanien und Gallien in vielen Abteilungen ansiedelte." (nicht signierter Beitrag von 79.215.126.51 (Diskussion) 21:13, 2. Dez. 2022 (CET))
„Überall bezeichnen diese nach altsächsischem Vorbild geschaffenen –thorp-Ortsnamen zunächst keine Gruppensiedlungen, sondern Einzelhöfe, die von einem älteren Stammhof oder Mutterhof aus in deren Feldmark angelegt wurden, indem man ein bestimmtes Areal durch Umzäunung aus der Allmende herausnahm."[3]
Der älteste Beleg für das Wort Dorf, thaurp, findet sich in der gotischen Bibelübersetzung des Wulfila aus dem 4. Jahrhundert, wo es einen eingezäunten bzw. mittels Hecken, eingehegten Bereich (z. B. Pferch, Gehege) bezeichnet.[4] (nicht signierter Beitrag von 79.215.124.23 (Diskussion) 12:34, 23. Jun. 2021 (CEST))
Beispiele für die Ansiedlung der Sachsen im Rheinland sind: Boisdorf, Birkesdorf, Lendersdorf, Rölsdorf, Konzendorf, Selgersdorf, Juntersdorf, Junkersdorf, Langendorf, Muffendorf, Friesdorf, Roisdorf usw. Auch die Stadt Düsseldorf ist auf eine Gründung um das Jahr 800 zurückzuführen. (nicht signierter Beitrag von 217.82.45.15 (Diskussion) 20:17, 14. Feb. 2020 (CET))
- In Rheinland-Pfalz wären dies z.B. folgende Orte: Alendorf, Birresdorf, Bad Bodendorf, Bolsdorf, Eckendorf, Gelsdorf, Koisdorf, Leimersdorf, Lissendorf, Leudersdorf, Löhndorf, Lohrsdorf, Nierendorf, Plittersdorf (Lind), Walsdorf (Eifel).
In einer Untersuchung von Georg Niemeier von 1953, über die Ortsnamen im Münsterland, fanden sich dort 147 Siedlungsnamen die auf –dorf, (-drup, -trup, -darp) enden. Mit 13 % bilden sie den größten Anteil am Gesamtbestand aller Siedlungsnamen. Wobei in dieser Auflistung, viele Kleinstsiedlungen und die Namen der Bauerschaften nicht berücksichtigt wurden. Nach Durchsicht der Meßtischblätter unter Berücksichtigung auch der Höfe, fanden sich allein im Kreis Beckum 66 –dorf (-drup)-Namen wo zuvor nur 13 –dorf-Namen angegeben wurden.[5] (nicht signierter Beitrag von 79.215.151.113 (Diskussion) 10:13, 25. Mär. 2021 (CET))
- ↑ Thomas Ertl: Erzwungene Exile, Umsiedlung und Vertreibung in der Vormoderne (500 bis 1850), Campusverlag 2017, S. 35ff, ISBN 978-3-593-50528-2
- ↑ Deutsche Biographie Karl I. der Große, Umsiedlung der Sachsen ins Reichsinnere
- ↑ William Foerste: Zur Geschichte des Wortes Dorf, in Studium Generale 16, 1963, S. 427.
- ↑ Rudolf Schützeichel: „Dorf“. Wort und Begriff. In: Herbert Jankuhn, Rudolf Schützeichel, Fred Schwind (Hrsg.): Das Dorf der Eisenzeit und des frühen Mittelalters: Siedlungsform, wirtschaftliche Funktion, soziale Struktur. Bericht über die Kolloquien der Kommission für die Altertumskunde Mittel- und Nordeuropas in den Jahren 1973 und 1974. (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse 3. Folge Nr. 101). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977, S. 25–27.
- ↑ Christa Gochum-Godglück: Die orientierten Siedlungsnamen, Frankfurt 1995, ISBN 3-631-46674-9, S. 472, Anm. 39