Diskussion:Templerorden
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Anfänge
[Quelltext bearbeiten]Inwieweit unterscheidet sich das Kreuz des Templerordens von dem der Malteser bzw. des Malteserordens? Mich erinnert es an die Malteser, auch die Anfänge des Ordens, der aus der Nähe von Jerusalem stammen soll. Die Malteser, anfänglich eine Gemeinschaft, die Lazarette und Hospitäler unterhielt, es folgte irgendwann eine Vertreibung, die Niederlassung auf Inseln und schließlich Malta. Der Orden wandelte sich in dieser Zeit zu einer Seeräubergemeinschaft um, die das Mittelmeer kontrollierte. So jedenfalls die Geschichte des Malteserordens in Malta in Kurzform. Dies wäre alles bis in das Mittelalter hinein passiert. Der Malteserorden gehörte zu den ältesten, die es gibt. (nicht signierter Beitrag von 46.115.82.0 (Diskussion) 20:02, 6. Jan. 2014 (CET))
Infolücke
[Quelltext bearbeiten]Zitat: "Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Regentschaft 1942 ins neutrale Portugal verlegt" Die Regentschaft von wem oder was? Im vorherigen Absatz ist vom Neutempler-Orden die Rede, allerdings heißt es zum Schluss, dass jener Ende der 1930er Jahre aufgelöst wurde. Ist er trotzdem gemeint?--Ciao • Bestoernesto • ✉ 23:59, 14. Mai 2017 (CEST)
Selbstdarstellung / Eigenwerbung ?
[Quelltext bearbeiten]Ich habe die folgende Passage raus genommen, da sie mir sehr nach Selbstdarstellung und Eigenwerbung aussieht. Natürlich spricht nichts dagegen eine Auflistung verschiedener relevanter Nachfolgeorganisationen des Templerordens einzuarbeiten, aber wenn, dann sollte sie vielfältig sein und ohne Vereins-/Organisations-Satzungen auskommen.
"2012 - Gründung des Priorates von Deutschland (OSMCS). ✠ L'Ordre Du Temple ✠ , - Fratrum Germanorum - Grande Commanderie Sainte-Marie Du Temple / L'Ordre Du Temple Fratrum Germanorum; Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosolymitanis."
„Wir sind ein katholischer Orden, der selbstverständlich im besten Sinne ökumenisch offen ist. D.h. wir akzeptieren als Mitglieder Christen aller Konfessionen, die jedoch unsere apostolische Tradition respektieren sollten. Wir sind ‚brüderlich-ritterlich‘ und möchten eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern in Christo et Maria bilden, die Gottes Gesetze und die Regeln des Ordens befolgt und nach den traditionellen ritterlichen Tugenden lebt. Wir möchten von nun an allen interessierten Christen die Möglichkeit bieten, sich in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten spirituell zu entwickeln und auch karitativ tätig zu sein. Männer und Frauen, die den Inhalt und die Ziele des Ordens bejahen und bereit sind, die daraus erwachsenden Pflichten zu übernehmen, können gleichsam Mitglieder unserer Templerfamilie werden.“
"2012: Eröffnung des + Ordenshauses Sainte Marie à Pointe Noire im Kongo und Eröffnung des + Ordenshauses Les Chevaliers du Saint Nom de Dieu / 2013: Gründung des Großpriorates von Italien (OSMCS)"
Zur Entfernung der zwei entsprechenden Weblinks sei gesagt: Keine Weblinks zur Eigenwerbung und facebook-Seiten verlinken sowieso nur in gut begründeten Ausnahmefällen – Siehe auch WP:Weblinks--Ciao • Bestoernesto • ✉ 00:41, 15. Mai 2017 (CEST)
Neutralität?
[Quelltext bearbeiten]"Teils haben sie einen unterhaltsamen Hintergrund, wie die Veranstaltung ritterlicher Turniere, teils stecken Geheimbünde wie Freimaurer oder Rosenkreuzer dahinter, die sich auf den Templerorden beziehen." Ich halte diese Wortwahl (durch Fettschrift markiert) für negativ wertend und unsachlich. Es gibt Freimaurer-Großlogen, die seit über 200 Jahren ganz offen eine ideelle Nähe zum Templerorden bekunden. Da muss niemand "dahinter stecken". Das impliziert einen geheimen Plan. --TTsearch (Diskussion) 01:25, 22. Jan. 2018 (CET)
- Habe das umformuliert.--Claude J (Diskussion) 08:42, 22. Jan. 2018 (CET)
Beleg(e) fehlen
[Quelltext bearbeiten]- Im Abschnitt 'Schicksal der Templer nach der Auflösung des Ordens' wird von einer Überlieferung berichtet, dass auf Burg Lahneck die letzten Tempelritter im Rheinland, in einem heldenhaften Kampf, gefallen sind. Das klingt wie ein Zitat aus einem Reisefuehrer... --94.134.196.114 22:43, 13. Apr. 2019 (CEST)
- Hehe :), fast richtig! Ich habe eben im Artikel der Burg nachgeschaut, tatsächlich stammt das von der Website der Burg – „Reiseführer” trifft es also nicht schlecht ;) Muß man schauen, ob diese dolle Legende irgendwie Hand und Fuß hat (vermutlich nicht …). Danke für den Hinweis! --Henriette (Diskussion) 22:51, 13. Apr. 2019 (CEST)
Zum x-ten male:
[Quelltext bearbeiten]"... in der der Primat des Papstes über das Königtum ausdrücklich bekräftigt war; ..."
DER Primat (masculinum) ist der Angehörige der Klasse der Primaten, einer höheren Affenart!
DAS Primat(neutrum) ist: DAS Erste! (Ein Ordnungsbegriff, abgeleitet von "primum" (Erstes)).
Meines Wissens besaß der Papst keinen Primaten (keinen Affen - wozu übrigens auch der homo sapiens sapiens zählt, besonders aber sprachunkundige Enzyklopädisten ;-) ), wohl aber DAS Primat über die weltliche Königsmacht - zumindest behauptete er, dies zu glauben, obwohl die Geschichte des Papsttums selber, die ihm bekannt sein mußte (und auch war!), von Anfang an bewies, daß das eine (Papsttum und Kirche) nicht ohne das andere (Staat als das Papsttum protegierende Gewaltorganisation) existieren konnte: Staat und Kirche bedingen einander und der mit dem Untergange des antiken Rom weitestgehend beendete religiöse Spuk des Christentums lebte als ernstzunehmender Machtfaktor erst wieder mit dem unsäglichen Komplott zwischen Papst und Karolingern neu auf.
Anyway, es genügt schon, wenn man nicht DER Primat und DAS Primat verwechselt, denn das ist gerade in einer Enzyklopädie nur peinlich! (nicht signierter Beitrag von 109.41.131.9 (Diskussion) 13:46, 28. Mai 2020 (CEST))
- Laut Duden ist für den päpstlichen Primat sowohl das Maskulinum oder das Neutrum zulässig. Auch im Lateinischen ist das Wort primatus maskulin. --(Saint)-Louis (Diskussion) 14:29, 28. Mai 2020 (CEST)
- Das kommt davon, wenn man Latein und Deutsch verwechselt: Das eine hat seinen Ursprung südlich der Alpen, das andere nördlich derer. btw: Wem nützt dieses von "Experten" künstlich und gegen alle Logik angerichtete Sprachchaos eigentlich? Den Völkern dieser Erde bestimmt nicht, höchstens ein paar selbsternannter, hütchenspielerischer "Eliten", die dem Rest der Welt ihre verquaste Weltsicht aufzwingen wollen - und dafür ist Wikipedia mit ihren Millionen Falschdarstellungen wohl auch gegründet worden ... ("Religion und Interpunction sind reine Privatsache" (Goethe) ;-) )
Al-Aqsa, Felsendom, Tempel Salomons und der Name der Templer
[Quelltext bearbeiten]Im Artikel steht zur Zeit:
- Der Name „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels“ rührt von dem Umstand her, dass König Balduin dem Orden einen Flügel der al-Aqsa-Moschee, die er als Palast nutzte, auf dem Tempelberg in Jerusalem, als Quartier angeboten hatte. Dort hatte bis zur Zerstörung durch den persischen Sassanidenherrscher Chosrau II. im Jahre 614 die Basilika St. Maria gestanden, welche auf den Grundmauern des salomonischen Tempels gebaut worden war.
Von "Grundmauern des salomonischen Tempels" kann nach der römischen Zerstörung keine Rede mehr sein. Der Artikel sollte es vermeiden, die in der Forschung zum Teil sehr widersprüchlich gedeuteten archäologischen Befunde über die vorislamische byzantinische Bebauung des Tempelbezirks im Vorübergehen anzsprechen, wo dies nicht zwingend erforderlich ist und auch dann nicht einfach nur im Vorübergehen ohne brauchbare Quellenangabe geschehen könnte (die heute anderweitig vermutete Lage der Marienkirche Justinians, die nicht "Basilika St. Maria" hieß und auch in der Forschungsliteratur nicht so heißt, ist ein solches hier ganz überflüssiges Thema; das gilt auch für die Bildunterschrift "An der Stelle der heutigen al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg, wo von 530 bis 614 die Basilika St. Maria stand, befand sich von 1119 bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter"). Viel wichtiger wäre stattdessen der Hinweis, welches Gebäude sich dem Templum Salomonis gegenüber befand.
Im Tempelbezirk unterschieden die Christen zwischen dem Templum Domini (Felsendom, Qubbat as-Sakhra, keine Moschee, sondern ein 'Schrein' oder Heiligtum) und dem gegenüberliegenden Templum (oder richtiger Palatium) Salomonis (al-Aqsa-Moschee). Trotz der Bezeichnung als 'Templum' wurde nicht der letztere, sondern der erstere von ihnen als der Nachfolgebau des Salomonischen Tempels (und seiner jüdischen Wiederherstellungen) betrachtet und (obwohl mehr oder weniger bewußt war, daß es sich um ein muslimisches Bauwerk handelte) verehrt. Mit dem Templum Domini, nicht mit dem 'Templum Salomonis', wurden die biblischen Erzählungen des Alten und des Neuen Testaments über den dritten jüdischen Tempel, den die Römer zerstörten, in Verbindung gebracht. Auch in der christlichen und in der frühneuzeitlichen jüdischen Ikonographie ist meist die Kuppel des Felsendoms auf ihrem oktogonalen Rundbau als 'der' Tempel Jerusalems zu sehen, allerdings ist auf den Abbildungen die u.a. auch für die Deutung der Siegel der Templer interessierende genaue Identifizierung oft nicht einfach (und in der Sekundärliteratur nicht selten falsch), weil es hierbei darauf ankommt, welche Dachgestaltung (oder Überlieferung darüber) man für al-Aqsa vorauszusetzen hat, die sich zur Zeit Balduins II. in einem teilweise ruinösen Zustand befand und nach dem Bericht Fulchers (einer ersten Redaktion von 1106) von ihm noch weiter ruiniert wurde, weil er das Blei, mit dem das Dach und weitere Teile des Gebäudes verkleidet waren, an durchreisende Händler verkaufen ließ.
Nach dem Bericht der altfranzösischen Fortsetzung der Chronik von Wilhelm von Tyrus (herkömmlich zit. als Chronique d'Ernoul et de Bernard le Trésorier, ed. Louis de Mas Latrie, Paris 1871, pp. 7ss.), neben Wilhelm selbst (und manchmal informativer als er) derjenigen Quelle, die in der narrativen (d.h. nicht urkundlichen) Überlieferung über die Entstehung des Templerordens die maßgebliche ist, hatten die Ritter, aus denen der Orden der Templer hervorging, sich zunächst an der Grabeskirche ("au temple del Sepucre"), die nicht im Tempelbezirk liegt, niedergelassen und dem dortigen Abt (gemeint ist der des dort angeschlossenen Konvents und Spitals) unterstellt. Es war dort, daß sie beschlossen, einen von ihnen zu ihrem Magister/Meister (mestre) und militärischen Anführer zu machern ("Prendons consle, et faisons mestre d'un de nos ... ki nous conduie en bataille", p. 8). Auf ihre Bitte hin soll Balduin sie, nach vorheriger Beratung mit dem Patriarchen, den Erzbischöfen und den Bischöfen, mit 'Land, Burgen und Städten' beschenkt ("lor donna tiere et castiaus et villes") und dafür gesorgt haben, daß der Abt der Grabeskirche sie aus seiner Obödienz entließ (von dem Habit der "Ospitaus" und deren Erkennungszeichen, einer "crois vermelle à deux bras", sollen sie ihren Habit mit einem einfachen roten Kreuz abgeleitet haben). Die Entstehung des Namens 'Templer' erklärt diese Quelle folgendermaßen:
- Or vous dirai pourquoy il ont à non Templier. Quant il se partirent del Sepucre, il n'onrent u manoir. Li rois avoit .iii. riches monoirs en le cité de Jherusalem: .i. en haut, à la Tour Davi; et une en bas, devant le Tour Davi; et le tierce devant le Temple, là où Dex fu offert. Chel manoir apieloit on le Temple Salemon; c'estoit li plus rices. Il proierent le roy qu'il lor prestast celui manoir, de ci qu'il en averoient un fait. Li rois lor presta celui manoir c'on apiele Temple Salemon, dont il ont à non Templier, pour çou qu'il y manoient. Là faisoient il le past le Roy, quant il portoit couronne en Jherusalem. Puis fisent il .i. biaus et rice manoir encoste, que li Sarrasin abatirent quant il prisent la cité, que se li rois vosist avoir le sien, que il i peussent manoir.
- Und jetzt werde ich Euch sagen, warum sie den Namen 'Templer' haben. Als sie das Grab [das Spital an der Grabeskirche] verließen, hatten sie keine Residenz. Der König hatte drei prachtvolle [oder wie immer man "riche" übersetzen will, am besten vielleicht mit 'aufwendig'] Residenzen in der Stadt Jerusalem: eine oben auf dem Turm Davids; und eine unten, vor dem Turm Davids; und die dritte vor dem Tempel [gemeint ist: vor jenem Tempel], wo Gott dargebracht wurde [d.h. wo nach Lc 2,21ss. die Darbringung Jesu stattfand]. Diese [dritte] Residenz nannte man den Tempel Salomons; das war die prachtvollste. Sie baten den König, daß er sie ihnen leihweise überlasse, bis sie eine [eigene] erbaut hätten. Der König lieh ihnen diese Residenz, die man Tempel Salomons nennt, und von der sie den Namen 'Templer' haben, weil sie dort residierten ["pour çou" kann kausal an "ont à non" anschließen und den Grund für das Haben des Namens nennen, oder es kann final an "prestast" anschließen und den Zweck der Überlassung bezeichnen]. Dort bereiteten sie das Mahl des Königs, wenn er in Jersualem die Krone trug [oder richtiger: als er bei seiner Krönung von 1118 die Krone trug]. Danach errichteten sie [auch] daneben [noch] eine schöne und prachtvolle Residenz, die die Sarazenen zerstörten, als sie die Stadt erorberten, [und zwar erricheten sie sie zu dem Zweck] daß sie sich dort aufhalten konnten, wenn [oder falls] der König seine Residenz selbst benötigte.
Wilhelm selbst (Chronicon, XII, 7, ed. Huygens, CCCM 43, 1986, pp. 553ss.) erzählt nichts von einer vorherigen Zugehörigkeit zum Konvent an der Grabeskirche. Auch nach seiner Darstellung erhielten sie "neben dem Templum Domini ... im Palast des Königs eine Unterkunft", aber Wilhelm leitet ihren Namen aus dieser Lage neben dem Templum Domini ab ("Qui quoniam iuxta Templum Domini, ut prediximus, in palatio regio mansionem habent, fratres militie Templi dicuntur", p. 554), ohne den Namen "Templum Salomonis" zu erwähnen, obwohl er ihn anderweitig als volkstümliche Bezeichnung dieser 'domus regia' kennt ("Ab austro vero domum habet regiam, que vulgari appellatione Templum Salomonis appelatur", VIII, 3, pp. 386s.). Er gibt ebenfalls an, daß es sich nicht um eine dauerhafte Schenkung, sondern eine zeitweise Überlassung handelte ("rex in palatio suo, quod secus Templum Domini ad australem habet partem, eis ad tempus concessit habitaculum", p. 553), und daß diejenigen Kanoniker, denen das Templum Domini anvertraut war, ihnen unter gewissen Bedingungen erlaubten, auf dem dieses Heiligtum umgebenden Platz ihre 'Offizien' zu abzuhalten ("canonici vero Templi Domini plateam, quam circa predictum habebant palatium, ad opus officinarum certis quibusdam conditionibus concesserunt", p. 553), womit militärische Übungen (dort belegt durch Benjamin von Tudela), und nicht etwa liturgische Offizien unter freiem Himmel, gemeint sind.
Es gab folglich zwei narrative Herleitungen des Namens der Templer, eine aus dem Templum Domini (Felsendom), weil es ihrer Residenz auf dem Tempelplatz gegenüberlag, die andere aus dem Namen ihrer Residenz (al-Aqsa), weil auch diese als Templum (Salomonis) bezeichnet wurde. Anliegen des ersten Kreuzzuges war laut der Rede Urbans die Rückeroberung des Templum Domini, aus dem die Sarazenen wie seinerzeit von Jesus selbst die Händler und Geldwechsler vertrieben werden sollten. Der gebenüberliegende vermeintliche Palast Salomons hatte keine irgendwie vergleichbare Bedeutung.
Für beide Gebäudekomplexe als ganz vorzügliche und wissenschaftlich unverzichtbare Handbuchartikel zu empfehlen: Denys Pringle, The Churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem. A Corpus, vol. III: The City of Jerusalem, New York: Cambridge UP, 2007, Artikel "No. 367 The Abbey Church of the Templum Domini, or St. Mary (Qubbat as-Sakhra, Dome of the Rock), including Qubbat al Mi'raj", pp. 397-417, und "Nos. 368-9 Templar Chapel in the Templum or Palatium Salomonis (Jai' al-Aqsa) and the Adjacent Church of the Templars", pp. 417-434, dazu die Karten Nr. 3, p. 479, und Nr. 5, p. 481. Ich zitiere das "Summary" des letzteren Artikels (p. 433a):
- The combined historical and archaeological evidence suggest that within the Aqsa the Templars arranged a chapel (no. 368) with an east-facing apse in the area now known as the Jami' al-Arba'in, and possibly another chapel in the adjoining Jami' 'Umar. In the 1160s-1170s they were also building a new church (no. 369) on the north side of the court on th west side of the Aqsa. Although some scholars have suggested that this remained unfinished in 1187 (...), Muslim accounts of the events following the conquest indicate that it was complete in all essentials.
Was die Ikonographie angeht, so heißt es im Artikel:
- Das ältere Siegel trug die Inschrift:
- SIGILLUM MILITUM CHRISTI DE TEMPLO
- „Siegel der Soldaten Christi vom Tempel“
Und dazu als Anmerkung:
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 192 Nr. 632. Das dort beschriebene Siegel von 1163/64 zeigt, von der Inschrift umgeben, auf der Vorderseite zwei kämpfende Ritter zu Pferd, auf der Rückseite den mohammedanischen Felsendom auf dem Jerusalemer Tempelplatz.
Die Formulierung "das ältere Siegel" klingt sehr kennerhaft, ist es aber nicht, weil es ja nicht ein 'älteres', sondern -- wenn man mal den bloß rezeptionsgeschichtlichen Mumpitz späterer Jahrhunderte beiseite läßt -- nur alte, und zwar verschieden alte Siegel des Ordens, seiner Häuser, Meister und anderer Amtsträger gab, und davon eine ganze Menge, von denen eine mir nicht genau bekannte, vergleichsweise winzig kleine Anzahl erhalten und größtenteils in Abzeichnungen oder Photographien im Druck überprüfbar ist. Es wäre außerdem für den Leser hilfreich, in einer solchen Fußnote nicht nur das benutzte Werk anzugeben, sondern auch -- wenn es sich dort nicht um eine jüngere Erstpublikation der Urkunde oder Erstbeschreibung des Siegels handelt -- die dort doch gewiß angegebene Urkundennummer in den RHH [1], die sich übrigens auch im Literaturverzeichnis des Artikels sehr gut ausmachen würden, ebenso wie die RHHD [2] unter den Weblinks. Außerdem sollte bei der Angabe der "Inschrift" gekennzeichnet werden, welcher Teil davon auf der Vorderseite und welcher auf der Rückseite erscheint, oder sie sollten zumindest nicht ohne Trennstrich einfach zusammengeschrieben werden. Zur Formulierung sei noch angemerkt: ein Templersiegel, auf dessen Vorderseite zwei "kämpfende Ritter zu Pferd" zu sehen wären, wäre ein Novum, auf den (mir) bekannten Siegeln dieser Art reiten sie mit eingelegter Lanze, sind also kampfbereit.
Ich kann das TUB derzeit nicht nachschlagen (ich hoffe sehr und bin zuversichtlich, daß die Formulierung "mohammedanisch" dort nicht vorkommt, im Artikel sollte sie ebenfalls geändert werden!), sondern verwende meinerseits Hans Eberhard Mayer, Das Siegelwesen der Kreuzfahrerstaaten, München 1978 (= Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philos.-hist. Klasse, Abhandlungen, N.F. 83), der das fragliche -- ich vermute jedenfalls, daß es sich trotz des Unterschiedes in der Datierung um dieses oder zumindest um die gleichen Stempel handelt -- Siegel auf Tafel 1 als Nr. 9 und 10 abbildet und dazu p. 35 schreibt:
- Die älteste erhaltene Bleibulle der Templer ist diejenige, die der Meister Bertrand von Blanchefort an RRH n° 446 von 1167 hängte (Taf. I, Abb. 9f.); die Urkunde ist zugleich der erste Nachweis für Templergut in Deutschland. Der Avers zeigt zwei auf einem Pferd sitzende Ritter mit der Umschrift + SIGILLVM MILITVM, während auf dem Revers das Templum Salomonis als Kuppelbau zu sehen ist mit der Legende + XRISTI DE TEMPLO.
Die Abbildung auf Tafel 1, Nr. 9 zeigt als Bauwerk eine Kuppel über einem mutmaßlichen Rundbau, von dem vier Bögen einer Arkade zu sehen sind. Das gleiche Bauwerk, eingeprägt von einem gröberen Wachsstempel, erscheint auf Tafel 2, Nr. 12 (Wachssiegel des Ordens, 1255, ANF D 9863, auf der Vorderseite Nr. 11 ebenfalls die beiden Ritter). Die Kuppel ist jeweils unbekrönt, oder nur mit einem zwiebelförmigen, nach oben spitz zulaufenden Knauf bekrönt, der jeweils aber direkt unterhalb des zwischen Anfang und Ende der Umschrift gesetzten Kreuzes plaziert ist, das hierdurch -- vielleicht nur zufällig -- wie eine in die Umschrift verlängerte Bekrönung der Kuppel wirkt. Maier erläutert leider nicht, wie er darauf kommt, dieses Bauwerk als "Templum Salomonis" zu deuten, aber an anderer Stelle, an der er sich auf ältere Arbeiten von Louis de Mas-Latrie und Natalis de Wailly bezieht, wird deutlich, daß ihm die Unterscheidung von Felsendom und al-Aqsa kein Anliegen ist, sondern er den ersteren als Templum Salomonis bezeichnet, mutmaßlich darum, weil dieser zwar von den Zeitgenossen keineswegs so genannt, der Sache nach aber als dessen Nachfolgebau gedeutet wurde und ihn ikonographisch zumindest recht oft vertritt. Insofern ist bei Mayer offenbar kein Widerspruch gegenüber der herkömmlichen, auch im TUB anscheinend gegebenen Deutung des Bauwerks als Felsendom gegeben, sondern nur eine mißverständliche Formulierung. Sie findet sich ähnlich auch schon auf Abbildungen seit dem ausgehenden 15. Jh., wenn diese eindeutig den Felsendom zeigen, aber mit "Templum Salomonis" beschriftet sind (als Interpretation entspricht das immerhin noch dem Verständnis, wenn auch nicht der Bezeichnungsweise, in der Zeit des Hoch- und ersten Spätmittelalters; aber wer bei Google heute aktuelle Bilder der Kuppel von "al-Aqsa" sucht, wird staunen, wie oft er in den schönsten Farben stattdessen die goldene Kuppel des Felsendoms vorgeführt bekommt).
Zur Deutung der beiden Ritter wird im Artikel noch ohne Angabe einer Quelle vorgetragen:
- Das bekannteste Siegel ist das Rücksiegel der Meistersbulle, das später für die Besucher des Ordens in Europa verwendet wurde, und zeigt zwei gerüstete Ritter auf einem Pferd. Seine Deutung ist strittig. Es könnte auf das Armutsgelübde bei Eintritt in den Orden hinweisen, andere vermuten darin ein Symbol für den Grundgedanken der Brüderlichkeit, eine dritte Theorie besagt, dass die zwei Reiter eine Person seien, einmal als Krieger und einmal als Mönch. Während der Verhaftungswelle unter Philipp dem Schönen wurde es bei der Anklage als Beweis für homosexuelle Praktiken des Ordens bewertet.
Der Blödsinn mit dem Ritter und Mönch sollte unbedingt mit einer Literaturangabe belegt werden, damit der Leser weiß, wo er zu diesem Thema auf keinen Fall nachlesen sollte. Auch für die vergleichsweise interessante Behauptung, daß das Siegel während der "Verhaftungswelle" als Beweis der Anklage "für homosexuelle Praktiken des Ordens bewertet" worden sei, sähe ich gerne eine Beleg (und bitte nicht aus der Mumpitzliteratur), denn in den mir bekannten Akten habe ich dergleichen nicht gesehen und wäre es auch kein erwartbares Beweisverfahren. Falls es dagegen eine neuzeitliche Theorie ist, daß das Siegel irgendwie mit den vorgeworfenen Praktiken zusammenhänge, sollte das natürlich ebenfalls belegt und inhaltlich korrekt wiedergegeben werden. Aus mittelalterlichen Quellen ist mir nur die Aussage von Matthaeus Paris, Historia Anglorum, ed. Madden, vol. I, pp. 222s. bekannt, daß die ersten beiden Templer Hugues de Païens (oder meinetwegen Payens, eben Hugo de Paganis, aber wieso heißt er in Wikipedia, wie sonst eigentlich nur in der Mumpitzliteratur, Hugo von Payns?) und Geoffroi de Saint-Omer in derart strenger Armut lebten, daß sie gemeinsam nur ein einziges Reitpferd besaßen und deshalb zum Gedenken an diese ursprüngliche Armut, wie auch als Ermahnung zur Demut, auf dem Siegel zwei Reiter auf einem einzigen Pferd eingraviert seien ("Quorum primi fuerunt Hugo de Paganis et Godefridus de Sancto Aeodemaro. Qui primo adeo pauperes licet strenui fuerunt, quod unum solum dextrarium illi duo habuerunt,; unde propter primitivae paupertatis memoriam, et ad humilitatis observantiam, in sigillo eorum insculpti sunt duo unum equum equitantes"). Von einem Armutsgelübde ist hierbei nicht die Rede. Im 19. Jh. ist zeitweise sehr diskutiert worden, ob die ersten Templer und nicht nur die beiden Gründer wirklich nur zu zweit auf einem Pferd ritten, und ob sie so auch kampftüchtig gewesen seien, oder ob sich vielmehr zwei ein Pferd geteilt und es abwechselnd benutzt hätten. Und wie es überhaupt mit ihrer Armut stand. In den Artikel gehört es nicht unbedingt hinein, der mittelalterliche Beleg aber schon.
Soviel von mir. Ich hatte in den Artikel nur hineingeschaut, um zu gucken, ob man ihn mittlerweile vielleicht lesen könnte. Kann man aber anscheinend immer noch nicht. --2003:C9:273A:7A00:2C9F:878C:100E:6FAC 03:38, 24. Okt. 2022 (CEST)