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Dreiband-Weltmeisterschaft der Junioren

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Dreiband-Weltmeisterschaft
der Junioren
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Turnierdaten
Turnierformat: Round Robin / Knock-out
Verband/Ausrichter: UMB
Turnierdetails
Austragungsort: wechselnd
Spielzeit: seit 2001
Akt. Titelträger: Turkei Seymen Ozbas
Rekorde
Meisten Siege: 4×
Kim Haeng-jik Korea Sud
Bester GD: 2,022
Cho Myung-woo Korea Sud 2018, Izmir Turkei
Bester ED: 5,000
Cho Myung-woo Korea Sud 2018, Izmir Turkei
Höchstserie (HS): 16
Carlos Anguita SpanienSpanien 2018, Izmir Turkei
Positionskarte
siehe Link rechts oben
Sieger 2016: Shin Jung-ju (Silber), Cho Myung-woo (Gold), Han Jiseung (Bronze) und Andres Carrion (Bronze)(v.l.)

Die Dreiband-Weltmeisterschaft der Junioren ist ein Karambolageturnier, das seit 2001 ausgetragen wird.

Nachdem zum Jahrtausendwechsel hin das Interesse am Dreiband gestiegen war, stiegen die Turnierausrichtungen auch im Juniorenbereich. Die Rufe nach einer Weltmeisterschaft wurden immer lauter, besonders in Spanien.[1]

Bereits in den frühen 1990er-Jahren gab es bei den Südeuropäern Bestrebungen dieses Turnier zu etablieren. Sie scheiterten jedoch am Veto anderer Nationen. 2001 wurde ein zweiter Anlauf genommen, der zwar noch nicht zum gewünschten Ziel einer Weltmeisterschaft führte, zumindest aber zu einer WM auf Probe. Das Turnier erhielt den Namen „World Challenge Cup Juniors“ (WCCJ). Die WCCJ wurde daraufhin zweimal mit je 19 von 20 geplanten Spielern ausgetragen. Die Spiele gingen über die Distanz von 40 Punkten. Gespielt wurde eine Gruppenphase mit vier Gruppen zu je 5 bzw. 4 Spielern und eine Finalrunde mit Viertel-, Halbfinale.[1]

Nachdem diese beiden Turniere überaus erfolgreich gelaufen waren, entschloss sich 2003 die UMB, der Weltverband für Karambolage, die ersehnte Weltmeisterschaft zu genehmigen. Der bis dahin bewährte Ausrichtungsmodus wurde jedoch dahingehend geändert, dass man die Teilnehmerzahl auf 16 Spieler begrenzte und dem Satzsystem „Best of 3“ auf 15 Punkte den Vorzug gab, dieser wurde dann 2007 einmalig auf „Best of 5“ erhöht. Seit 2012 gibt es dann wieder das Ein-Satz-Spiel auf 35 Punkte.[1]

Der Grieche Filipos Kasidokostas war in der Anfangsphase der herausragende Spieler des Turniers. Er holte sich nicht nur die ersten drei Titel, sondern stellte auch alle Rekorde auf: Den Generaldurchschnitt (GD) von 1,581 (2002), den besten Einzeldurchschnitt (BED) von 3,076 (2002) und die Höchstserie (HS) von 15 (2002). Diesen Rekord musste sich der Grieche jedoch mit Frédéric Mottet aus Belgien teilen. 2009 zog der Spanier Javier Palazón mit ebenfalls drei Titeln gleich. Zehn Jahre nach der HS von Kasidokostas und Mottet konnte der Koreaner Kim Haeng-jik im Jahr 2012 ebenfalls eine HS von 15 erzielen, dieser wurde erst 2018 vom spanischen Titelverteidiger Carlos Anguita auf 16 Punkte verbessert. Der Sieg des Koreaners ließ ihn Kasidokostas überholen. Er hat damit einen Titel mehr als der Grieche. Ebenso verbesserte er den seit 2002 bestehenden besten GD von Kasidokostas auf 1,638. Seit seiner Einführung kennt das Turnier nur die drei genannten Spieler als Sieger. Dies änderte sich erst 2013.[1]

Das Turnier wird jährlich im September oder Oktober ausgetragen (Ausnahmen waren 2004 und 2006, als die WM nicht stattfand). Deutsche Teilnehmer waren Ronny Lindemann (2001, 5. Platz), Philipp Leu (2002, 13. Platz), Marcel Decker (2005, 9. Platz) und Dustin Jäschke (2010, 8. Platz). Einziger Spieler aus der Schweiz war Alain Houlman (2002, 19. Platz; 2003, 15. Platz; 2005, 16. Platz), Österreich konnte bisher noch keinen Spieler platzieren.

Einige der Juniorenspieler haben danach den Sprung in die Elite der Dreiband-Spieler geschafft. Sie spielen regelmäßig bei internationalen Turnieren mit. Namentlich waren das Jérémy Bury aus Frankreich, Sameh Sidhom aus Ägypten, Javier Palazón aus Spanien und Glenn Hofman aus den Niederlanden.[1]

2014 lag in Sluiskil der Turnierdurchschnitt erstmals über 1 (1,109). Cho Myung-woo stellte seinen eigenen Rekord im ED von 4,166 im Jahr 2017 im folgenden Jahr ein und spielte eine Partie von 5,000 ED (25:3 in 5 Aufnahmen).

Statuten und Regeln

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Die Teilnehmer dürfen bei der Anmeldung zum Turnier nicht das 22. Lebensjahr erreicht haben. Deshalb lautet der offizielle Titel World Championship 3-Cushion under 22. Die ersten drei Turniere hatten den Titel World Championship 3-Cushion under 21.[2][3][4]

Die 16 Teilnehmer werden wie folgt von den Verbänden entsandt:

  • aktueller Titelträger, wenn nicht verfügbar stellt die UMB einen Wildcard-Spieler
  • CEB – Region Europa
  • CPB – Region Amerika
  • ACBC – Region Asien
  • ACC – Region Afrika
  • Wildcard ausrichtender Verband

Spielsystem Gruppenphase

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In der Gruppenphase gilt folgende Gruppeneinteilung:

Gruppenauslosung
Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
Titelträger CEB 1 CPB 1 ACBC 1
CEB 2 ACBC 2 CEB 3 CPB 2
ACBC 2 CPB 3 CEB 4 CEB 5
CPB 4 CEB 6 WC CEB 7

Gespielt wird in der Gruppenphase auf 25 Punkte mit Nachstoß ohne Penalties. Die beiden Gruppenersten kommen ins Viertelfinale der Hauptrunde. Entscheidend für die Platzierung sind

  1. Matchpunkte (MP)
  2. Generaldurchschnitt (GD)
  3. Höchstserie (HS)

Sollte ein Spieler das Match in der ersten Aufnahme beenden, so hat der andere Spieler das Recht auszugleichen. Sollte auch Spieler zwei das Match in einer Aufnahme beenden, so erhalten beide Spieler 2 Punkte.

Spielsystem Finalrunde

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Die Finalrunde wird ab dem Viertelfinale, also mit acht Spielern, ausgetragen. Ein Spiel um den 3. Platz findet nicht statt, es gibt zwei Bronzemedaillengewinner. Anders als in der Gruppenphase wird in der Endrunde der letzten Acht nach dem KO-System gespielt. Die Distanz beträgt 35 Punkte, bis 2019 mit Nachstoß aber mit Penalties. Der Spieler mit der höchsten Serie gewinnt das Match.

Neuregelungen ab 1. Januar 2020
Runde Modus Distanz Nachstoß Penalty Shot clock
Gruppenphase 3er-Gruppe, Round Robin 25 Grünes Häkchensymbol für ja Rotes X oder Kreuzchensymbol für nein 2× 40s
ab 8el-Finale Einzel, K.-o.-System 35 Rotes X oder Kreuzchensymbol für nein Rotes X oder Kreuzchensymbol für nein 2× 40s

Zeitlimitierung

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Bis 2019 wurde galt während des gesamten Turniers ein Zeitlimit von 40 Sekunden (Countdown-Modus) je Stoß mit einem Lichtwarnsystem nach 30 Sekunden. Danach ertönt ein akustisches Signal und dem Gegner werden die Bälle neu aufgesetzt. 2020 (s. Tabelle) wurde die Shot clock auf 30 Sekunden (Warnton nach 20 Sekunden) gesenkt.

Abschlusstabelle

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Für die Abschlusstabelle werden alle Ergebnisse aller Spieler herangezogen und wie folgt gewertet:

  1. Matchpunkte
  2. Generaldurchschnitt (Punkte die im Penalty erzielt werden fließen nicht mit in die Wertung ein)
  3. Höchstserie (Punkte die im Penalty erzielt werden fließen nicht mit in die Wertung ein)

Dem Veranstalter ist es freigestellt ein Preisgeld oder Geschenke auszuloben. Eine generelle Vereinbarung hierzu gibt es nicht.

Turnierstatistik

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Der GD gibt den Generaldurchschnitt des jeweiligen Spielers während des Turniers an.

World Challenge Cup Juniors
Nr. Jahr Ort Sieger GD Platz 2 GD Halbfinalisten GD
1 2001 SpanienSpanien Gandía Griechenland Filipos Kasidokostas 1,276 SpanienSpanien Carlos Crespo 0,955 SpanienSpanien Rubén Legazpi 0,909
SpanienSpanien José-Maria Más 0,857
2 2002 FrankreichFrankreich Romans-sur-Isère Griechenland Filipos Kasidokostas 1,581 FrankreichFrankreich Jérémy Bury 1,178 Belgien Frédéric Mottet 1,191
SpanienSpanien Carlos Crespo 0,995
Junioren-Weltmeisterschaft
Nr. Jahr Ort Sieger GD Platz 2 GD Halbfinalisten GD
01 2003 Belgien Eeklo Griechenland Filipos Kasidokostas 1,324 Belgien Steve van Acker 0,825 Venezuela Merlin Romero 1,032
NiederlandeNiederlande Erwin van den Heuvel 0,976
02 2005 SpanienSpanien Paiporta (Valencia) SpanienSpanien Javier Palazón 1,270 Costa Rica Erick Tellez 0,895 Agypten Sameh Sidhom 0,951
Belgien Steven van Acker 0,828
03 2007 SpanienSpanien Los Alcázares Korea Sud Kim Haeng-jik 0,910 SpanienSpanien Javier Palazón 1,354 NiederlandeNiederlande Glenn Hofman 0,961
SpanienSpanien Antonio Ortiz 0896
04 2008 Belgien Ukkel SpanienSpanien Javier Palazón 1,274 NiederlandeNiederlande Glenn Hofman 1,088 Korea Sud Kim Haeng-jik 0,916
Agypten Sameh Sidhom 1,123
05 2009 Belgien Löwen SpanienSpanien Javier Palazón 1,252 NiederlandeNiederlande Glenn Hofman 1,159 SpanienSpanien Antonio Ortiz 1,093
Korea Sud Oh Tae-jun 0,881
06 2010 NiederlandeNiederlande Hoogeveen Korea Sud Kim Haeng-jik 1,231 Belgien Kenny Miatton 0,840 SpanienSpanien Rubén Fernandez-Bermejo 0,825
SpanienSpanien David Martinez 1,041
07 2011 Guatemala Guatemala-Stadt Korea Sud Kim Haeng-jik 1,211 Korea Sud Kim Jun-tae 0,954 SpanienSpanien David Zapata 1,107
Kolumbien Alejandro Piza 1,071
08 2012 SpanienSpanien San Javier Korea Sud Kim Haeng-jik 1,638 Turkei Ömer Karakurt 1,343 Korea Sud Kim Jun-tae 1,245
Kolumbien José García 1,178
09 2013 Griechenland Korinth Kolumbien José Juan García 1,287 Korea Sud Jung Hae-chang 1,099 Korea Sud Cho Myung-woo 1,104
Ecuador Pedro Reyes 0,976
10 2014 NiederlandeNiederlande Sluiskil FrankreichFrankreich Adrien Tachoire 1,096 Korea Sud Cho Myung-woo 1,205 Turkei Berkay Karakurt 1,391
Korea Sud Kim Jun-tae 1,192
11 2015 Korea Sud Guri Korea Sud Kim Tae-kwan 1,250 Korea Sud Kim Jun-tae 1,286 FrankreichFrankreich Adrien Tachoire 0,983
Korea Sud Shin Jung-ju 1,396
12 2016 Agypten el-Guna Korea Sud Cho Myung-woo 1,276 Korea Sud Shin Jung-ju 1,270 Korea Sud Han Jiseung 1,051
SpanienSpanien Andres Carrion 0,879
13 2017 SpanienSpanien Narejos SpanienSpanien Carlos Anguita 1,029 Korea Sud Lee Beom-yeol 1,070 Korea Sud Cho Myung-woo 1,265
FrankreichFrankreich Gwendal Marechal 0,992
14 2018 Turkei Izmir Korea Sud Cho Myung-woo 2,022 Korea Sud Jang Dae-hyun 1,300 SpanienSpanien Carlos Anguita 1,163
ItalienItalien Allesio d’Agata 1,180
15 2019 SpanienSpanien Valencia Korea Sud Cho Myung-woo 1,792 Korea Sud Ko Jun-Seo 0,927 Korea Sud Cho Hwa-woo 1,113
Kolumbien Cristian Montoya 0,751
2020: ausgefallen wg. COVID-19-Pandemie
2021: ausgefallen wg. COVID-19-Pandemie
16 2022 NiederlandeNiederlande Heerhugowaard Turkei Burak Hashas 1,241 Griechenland Dimitrios Seleventas 1,100 Korea Sud Ko Jun-sang 1,144
Turkei Denizkan Akkoca 0,960
17 2023 Turkei Ankara Korea Sud Oh Myeong-gyu 1,250 Deutschland Amir Ibraimov 1,021 Turkei Burak Hashas 1,521
SpanienSpanien Daniel Sainz Pardo 1,085
18 2024 FrankreichFrankreich Blois Turkei Seymen Ozbas 1,507 Korea Sud Jo Yeong-yun 1,157 Deutschland Amir Ibraimov 1,277
SpanienSpanien Marcos Morales 0,970

Quellen:[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 3. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 1611–1621.
  2. Regelwerk der Junioren-WM 2010. (PDF; 163 kB) UMB, 12. Juli 2010, archiviert vom Original am 20. Dezember 2010; abgerufen am 4. November 2012.
  3. Regelwerk der Junioren-WM 2018. (PDF) UMB, 23. Dezember 2018, archiviert vom Original am 1. Oktober 2019; abgerufen am 14. Oktober 2019 (englisch).
  4. Regelwerk der Junioren-WM 2024. (PDF) UMB, 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024 (englisch).