Eigelsberg (Oberviechtach)

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Eigelsberg
Koordinaten: 49° 27′ N, 12° 25′ OKoordinaten: 49° 26′ 46″ N, 12° 25′ 3″ O
Höhe: 585 m
Einwohner: 115 (16. Jan. 2013)[1]
Eingemeindung: 1946
Postleitzahl: 92526
Vorwahl: 09671
Eigelsberg (Bayern)
Eigelsberg (Bayern)
Lage von Eigelsberg in Bayern
Eigelsberg (2017)
Eigelsberg (2017)

Eigelsberg ist ein Ortsteil der Stadt Oberviechtach im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf in Bayern.

Geographische Lage

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Eigelsberg liegt 500 m südlich der Ostmarkstraße ungefähr 1 km südlich von Oberviechtach auf dem Südrand des Oberviechtacher Granitbeckens.[2] an der Staatsstraße 2398, die von Oberviechtach über Dieterskirchen nach Neunburg vorm Wald führt.

Obwohl es in der Gegend um Eigelsberg keine Gräberfunde gibt, haben sich hier schon vor langer Zeit Menschen aufgehalten. Zahlreiche Funde von Flinsteinresten sind dafür ein Beleg, die zwischen Eigelsberg und Johannisberg und bei Niesaß gefunden wurden[3]. Das Städtische Museum Regensburg datierte die Fundstücke, die als Werkzeuge zum Schneiden und als Pfeilspitzen Verwendung fanden, auf die Mittelsteinzeit (8000 – 4000 v. Chr.). Flintstein kommt in der Gegend um Eigelsberg nicht vor. Das Material findet sich im Naabtal und im Raum Bodenwöhr.

Im Altlandkreis Oberviechtach finden sich einige Orte mit der Endung –berg, wie Fuchsberg, Schneeberg, Altenschneeberg, Enzelsberg, Burkhardsberg, Johannisberg und Eigelsberg. Manche –berg-Orte leiten sich vom Namen einer in der Nähe befindlichen Burg ab.[4] „Ergersperge“[5], also Eigelsberg, wird nachweislich 1285 genannt. Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen aragartin (= pflügbarer Ackerboden), bzw. dem mittelhochdeutschen Wort ergerda (= Feldgrasland) ab und bedeutet „Feldgrasland auf dem Berg“[6].

1285 findet sich der Name „Ergersperge“[7] in einem Verzeichnis, das die Besitzungen Herzog Ludwigs II. von Oberbayern jenseits der Donau[8] auflistet. Als abgabepflichtige Orte finden sich hier neben „Vihtach“ (Oberviechtach), „Nvettzenrivt“ (Nunzenried), „Chvnratzrivt“ (Konatsried) und weiteren Orten auch „Ergersperge“ (Eigelsberg)[9].

Hofmark Eigelsberg

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In den Herzogsurbaren aus den Jahren 1285 und 1326[10] wurde Eigelsberg genannt. Im Jahre 1417 gab Niklas der Paulsdorfer sein Landsassengut Eigelsberg „hoff vnd ödt genandt Ergersperg“[11] an Wirchart und Birghart von Obermurach weiter. In der Folgezeit, in der von einer Öde „zum Eyglsperg“ in den Schriftstücken berichtet wird, erscheinen folgende Besitzer: Sebastian Bruckner, Nikolaus Herolt, Berthelmes Fischer (1503), Sebastian Teichler (1540). Um das Jahr 1570 errichtet Georg Pülnhofer einen Hof auf Eigelsberg. Als Nachfolger sind belegt: Philipp Pülnhofer (1589), Sebald Stenzing (der Ältere), Sebald Stenzing (der Jüngere). Nachdem Eigelsberg öd, also unbewohnt war und sich in den Händen bürgerlicher Personen befunden hatte[12], setzte Sebald Stenzing bei den Behörden durch, dass Eigelsberg Landsassengut wurde. 1618 kaufte Friedrich von Lentersheim den Besitz, der 1622 an Georg von Rußdorf weiter verkauft wurde. Die Witwe Elisabeth von Rußdorf folgte um 1625 nach. Unter den Auswirkungen verschiedener politischer Ereignisse (Dreißigjähriger Krieg 1618–1648) und religiöser Umbrüche, eingeleitet durch die Reformation, war die Besitzerin zur Emigration gezwungen, da sie ihren Glauben nicht wechseln wollte. Durch Verkauf gelangte das Gut Eigelsberg an Ludwig Kolb von Raindorf, dem 1624 Ludwig Laminger von Albernreuth folgte. Christoph Andre von Leoprechting ist im Jahre 1668 erwähnt, 1678 sitzt Hanns Albrecht Singer auf Eigelsberg. Ihm folgten die Fernberger. Das Gut Eigelsberg wurde im Jahre 1694 erweitert. Durch Zukauf von Untertanen aus Dürnersdorf, Murglhof und Oberkonhof konnte es vergrößert werden[13]. Johann Zacharias Fernberger ist 1710 auf Eigelsberg belegt, dem 1726 Georg Niklas von Fernberg folgt. Im Jahre 1728 ist Franz Gaston Paris genannt. Dessen Witwe Helena Maria Eleonora von Paris verkaufte Eigelsberg 1750 an Maria Anna Magdalena von Fernberg, von der es 1782 auf Maria Cordula von Fernberg überging. Diese schloss im Jahre 1785 mit Jakob Vermund von Geyer den Bund der Ehe. 1797 kam es zum Verkauf von Eigelsberg an Anton von Sauer[14].

Patrimonialgericht

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Die Gerichtsrechte in den Hofmarken lagen bei den Adeligen, die in ihrem Lehensgebiet die niedere Gerichtsbarkeit ausübten. Ein Erlass vom 16. August 1812 ordnete das Gerichtsrecht neu. Je nach Gebietsgröße gab es hier verschiedene Gerichtsklassen, auf der unteren Ebene so genannte Patrimonialgerichte. Dabei „durfte kein Untertan mehr als vier Stunden vom Gerichtssitz entfernt wohnen.“[15] Im Jahre 1848 kam es zur Aufhebung aller Patrimonialgerichte.

Patrimonialgericht Eigelsberg

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Ein Verzeichnis der Patrimonialgerichte des Pflegamts Murach aus dem Jahre 1809 listet neben anderen auf:[16] Eigelsberg

Inhaber: Jakob von Geyer 17 Familien in Eigelsberg

Gemeindebildung

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Das Königreich Bayern wurde 1808 in 15 Kreise eingeteilt. Diese Kreise nannte man nach französischem Vorbild nach Flüssen (Naabkreis, Regenkreis, Unterdonaukreis usw.)[17]. Die Kreise gliederten sich in Landgerichtsbezirke. Die Bezirke wiederum wurden in einzelne Gemeindegebiete eingeteilt. Eigelsberg war eine Gemeinde mit 20 Familien, wobei die gesetzlich vorgeschriebene Familienzahl von 20 sehr knapp erreicht wurde. 1946 erfolgte die Eingemeindung von Eigelsberg nach Oberviechtach.[18]

Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) wurde Eigelsberg als Teil der Pfarrei Oberviechtach mit 26 Häusern und 139 Einwohnern aufgeführt.[19] Am 31. Dezember 1990 hatte Eigelsberg 129 Einwohner und gehörte zur Pfarrei Oberviechtach.[20]

  • Teresa Guggenmoos: Die Natur, S. 15–48, in: Heribert Batzl (Hrsg.), Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart, Verlag für Behörden und Wirtschaft, R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970.
  • Erich Mathieu, Oberviechtach, Geschichte und Wirtschaft aus neuerer Sicht betrachtet (Festschrift 100 Jahre Krieger- und Soldatenkameradschaft. 25 Jahre Kolpingsfamilie Oberviechtach) Oberviechtach 1976, S. 51–79.
  • Ernst Schwarz, Sprache und Siedlung in Nordostbayern (Erlanger Beiträge zur Sprach- und Kunstwissenschaft 4), Nürnberg 1960
  • Monumenta Boica, Band 36/1.
  • Konrad Schießl, Die Geschichte der Hofmark und des Dorfes Eigelsberg (Festschrift 110jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Eigelsberg), Oberviechtach 1979.
  • Staatsarchiv Amberg, Amt Murach 21.
  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
  • Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X (Digitalisat).
  • Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Ministerium des Inneren, 30292.
  • Ernst Emmering, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981.

Einzelnachweise

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  1. Einwohnermeldeamt Oberviechtach, Stichtag: 16. Januar 2013
  2. Teresa Guggenmoos: Die Natur. In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 16, 17.
  3. Erich Mathieu, Oberviechtach, Geschichte und Wirtschaft aus neuerer Sicht betrachtet (Festschrift 100 Jahre Krieger- und Soldatenkameradschaft. 25 Jahre Kolpingsfamilie Oberviechtach) Oberviechtach 1976, S. 51 f.
  4. Ernst Schwarz, Sprache und Siedlung in Nordostbayern (Erlanger Beiträge zur Sprach- und Kunstwissenschaft 4), Nürnberg 1960, S. 149
  5. Monumenta Boica, Band 36/1, 419
  6. Konrad Schießl, Die Geschichte der Hofmark und des Dorfes Eigelsberg (Festschrift 110jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Eigelsberg), Oberviechtach 1979, Kapitel 1
  7. Monumenta Boica, Band 36/1, S. 419f
  8. Volkert Wilhelm, Die älteren bayerischen Herzogsurbare (Blätter für oberdeutsche Namenforschung 7), S. 22 f.
  9. Emma Mages, Historischer Atlas von Bayern, Oberviechtach, Skizze 4: Wittelsbachischer Besitz Murach (um 1285), S. 32
  10. Monumenta Boica, Band 36/1, 592
  11. Staatsarchiv Amberg, Amt Murach 21
  12. Staatsarchiv Amberg, Amt Murach 21, 24
  13. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Nabburg, S. 131 f.
  14. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Nabburg, S. 395 f.
  15. Emma Mages, Historischer Atlas von Bayern, Oberviechtach, S. 190
  16. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Ministerium des Inneren, 30292
  17. Ernst Emmering, Die Regierung der Oberpfalz, Geschichte einer bayerischen Mittelbehörde, Beiträge zur Geschichte und Landeskunde der Oberpfalz, Heft 20, Regensburg 1981, S. 12 ff.
  18. Erich Mathieu, Zur Geschichte der Stadt Oberviechtach, In: Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart.' Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970, S. 72.
  19. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 381
  20. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 475
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