Ellmannsdorf
Ellmannsdorf Gemeinde Mühlhausen
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 11° 26′ O |
Höhe: | 406 m ü. NHN |
Einwohner: | 24 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 92360 |
Vorwahl: | 09185 |
Ellmannsdorf aus nordwestlicher Sicht
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Ellmannsdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mühlhausen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler Ellmannsdorf liegt an der Sulz zwischen den Mühlhauser Gemeindeteilen Aumühle und Belzlmühle.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1280 ist im Urbar des Herzogs Ludwig des Strengen eine Hufe des H(einrich) von „Eilmarstorf“ als abgabenpflichtig erwähnt.[2] Als 1376 die Herren von Stein, die zu dieser Zeit noch auf der Burg Niedersulzbürg saßen, das Klösterlein „Zum heiligen Grab“ am Schlüpfelberg als Filiale des Benediktinerklosters Plankstetten gründeten, war unter den Fundationsgütern aus ihrem Eigengut zu „Ällmersdorf“ „2 Auen enthalb des Wassers und die Haid bis an die Straße, die von Neumarkt hergeht bis zur Sandmühl, und bis an den Weg, der von der Purkhartsmühl herabgeht.“[3] 1403 erwarben die Gebrüder Hans, Albrecht, Wilhelm und Wigalus von Wolfstein von Schweiker von Gundelfingen die Burg Niedersulzbürg mit ihren Zugehörungen, darunter den Weiler Ellmannsdorf; die Gundelfinger waren wegen ihrer Verschuldung gezwungen, sich von der Burg zu trennen, die sie von den Herren von Stein übernommen hatten. Zuvor hatten die Gundelfinger in ihrer Geldnot Güter zu Ellmannsdorf an Weypolt Rauscher verpfändet; dieser trat 1404 seine Rechte an die Brüder Hans und Wilhelm von Wolfstein ab, so dass nunmehr ganz Ellmannsdorf wolfsteinisch geworden war.[4] Nach dem Aussterben der Wolfsteiner 1740 ging deren Besitz an den bayerischen Kurfürsten über, in Ellmannsdorf zehn Güter unterschiedlicher Größe, ein ganzer Hof, ein Halbhof, ein Viertelhof und je drei 1/16- und 1/32-Höfe.[5] Circa 1732 bildeten acht Höfe mit dem Hirtenhaus das Dorf.[6] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Ellmannsdorf aus elf Gütern; zehn unterstanden der kurfürstlich-bayerischen Kabinettsherrschaft Sulzbürg, eines dem ebenfalls kurfürstlichen Klosterrichteramt Seligenporten mit Kasten in Neumarkt.[7]
Im Königreich Bayern wurde um 1810/20 der Steuerdistrikt Sulzbürg gebildet, dem Ellmannsdorf zugeordnet war. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde aus diesem Steuerdistrikt um 1820 die Gemeinde Mühlhausen.
Einwohnerzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1864: 27 (9 Katholiken; 16 Gebäude)[8]
- 1871: 23 (10 Gebäude; Großvieh: 6 Pferde, 40 Rinder)[9]
- 1875: 25[10]
- 1900: 25 (5 Wohngebäude)[11]
- 1938: 25 (3 Katholiken, 22 Protestanten)[12]
- 1961: 26 (6 Wohngebäude)[13]
- 1970: 28[14]
- 1987: 24 (8 Wohngebäude, 10 Wohnungen)[1]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt westlich der Kreisstraße NM 12 nördlich des Gemeindesitzes.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. Band II, Eichstätt 1938
- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ellmannsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 12. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 259 (Digitalisat).
- ↑ Herbert Rädle: Zur Geschichte der Gemeinde Sengenthal im Mittelalter. In: Mitteilungsblatt der Gemeinde Sengenthal, 21. Jahrgang, Nr. 3 vom März 2011, S. 3
- ↑ Buchner II, S. 567
- ↑ Heinloth, S. 95 f.
- ↑ Heinloth, S. 106
- ↑ Summarische Designation Der Gräfl. Wolffsteinischen Reichs-Lehen und Allodial-Güter, o. O., [nach 1732], S. 113
- ↑ Heinloth, S. 244, 259
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 709, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 884, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 31, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 867 (Digitalisat).
- ↑ Buchner II, S. 571
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 551 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München Dezember 1978, DNB 790598426, S. 122 (Digitalisat).