Erkenbrechtshofen
Erkenbrechtshofen Stadt Bad Windsheim
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 10° 24′ O |
Höhe: | 325 m ü. NHN |
Einwohner: | 69 (31. Dez. 2011) |
Postleitzahl: | 91438 |
Vorwahl: | 09841 |
Landschaft bei Erkenbrechtshofen (2016)
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Erkenbrechtshofen (fränkisch: Ärwadshofn[1]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Bad Windsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Erkenbrechtshofen liegt in der Gemarkung Külsheim.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf ist in Luftlinie etwa drei Kilometer nordnordwestlich von der zentralen Stadt Bad Windsheim entfernt. Nordöstlich des Dorfes liegt das Flurgebiet Im Runzelfeld, dahinter liegt die bewaldete Anhöhe Hag. Nordwestlich des Ortes grenzt das Naturschutzgebiet Kalkgraben an. Im Südwesten erheben sich der Königs- und der Scheibenberg (364 m ü. NHN). 0,75 km nordwestlich befindet sich das Flurgebiet Hirtenstube.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2253 (1 km östlich) bzw. zur Kreisstraße NEA 40 (0,8 km westlich), die nach Oberntief (1,1 km nordwestlich) bzw. nach Bad Windsheim verläuft (3 km südöstlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1132 als „Erchinbrechtishouen“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Erkinbreht.[5] 1179 war der Bischof von Bamberg im Ort begütert. Es gab ursprünglich auch eine Burg, deren letzter Herr Hans von Seckendorff war. Um 1400 verkaufte er seine Güter im Ort an die Reichsstadt Windsheim.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Erkenbrechtshofen 15 Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Windsheim aus. Sie hatte ggf. an das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim abzugeben. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Reichsstadt Windsheim. Grundherren waren die Reichsstadt Windsheim (14 Anwesen) und das Kastenamt Ipsheim (1 Gut).[7][8]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. Mit dem Gemeindeedikt wurde Erkenbrechtshofen dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Külsheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Külsheim zugeordnet.[9]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Erkenbrechtshofen am 1. Mai 1978 nach Bad Windsheim eingemeindet.
Ehemalige Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 4: erdgeschossiges Fachwerkwohnstallhaus des frühen 18. Jahrhunderts, der Wohnteil ist hofseitig aufgestockt, am ehemaligen Eckpfosten bezeichnet: „Erbaud J. L. W“(eiss). 1720. „Renovird J“(ohann). „S“(ebastian) „W“(eiss) „1841“. Stichbogiger, hölzerner Türsturz mit Oberlicht; an der Holzlege wieder verwendete Balusterstützen des 17. Jahrhunderts, angeblich von einer ehemaligen Weinpresse[10]
- Haus Nr. 16: erdgeschossiges Fachwerkkleinhaus des 18. Jahrhunderts, ehemaliges Gemeindehaus[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 |
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Einwohner | 107 | 97 | 97 | 100 | 85 | 90 | 86 | 104 | 88 | 74 | 90 | 69 |
Häuser[11] | 16 | 16 | 17 | 17 | 16 | 16 | 16 | 21 | ||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Walburga (Külsheim) gepfarrt.[7] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[20][23]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Erckprechtshofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 34 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Erkenbrechtshofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 714 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 52–53.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 94 (Digitalisat). Ebd. S. 214 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Erckprechtshofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 243 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 82.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erkenbrechtshofen. In: mgoesswein.de. Abgerufen am 24. Juli 2023.
- Erkenbrechtshofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Erkenbrechtshofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Erkenbrechtshofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 52. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ærwɘdshófn“.
- ↑ Gemeinde Bad Windsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 52 f.
- ↑ Siehe Website mgoesswein.de. Hiernach Ersterwähnung 1132.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 94.
- ↑ Nach J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 34 war Windsheim nur für 9 Untertansfamilien zuständig.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 214.
- ↑ a b H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 82. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 23 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 262 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
- ↑ Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.