Erlebnisstraße der deutschen Einheit
Die Erlebnisstraße der deutschen Einheit (auch Straße der Mahnung und des Gedenkens) ist eine touristische und historische Strecke entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sie soll der Mahnung und dem Gedenken an die deutsche Teilung dienen.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erlebnisstraße verbindet die einst geteilten Kulturlandschaften in der ehemaligen Grenzregion und verläuft auf einer Strecke von rund 2.500 Kilometern abwechselnd auf ost- und westdeutschem Gebiet durch zehn Bundesländer.[2]
An der Straße liegen 80 Grenzdenkmale, 25 Grenzlandmuseen (zum Beispiel das Deutsch-Deutsche Freilandmuseum) und Gedenkstätten zur innerdeutschen Grenze. Sie durchquert mehrmals das Grüne Band, einen einzigartigen Lebensraumverbund, der sich durch 17 Naturräume zieht. 150 Naturschutzgebiete grenzen an das Grüne Band. Sie beherbergen viele seltene Tier- und Pflanzenarten.
Verwaltet wird die Erlebnisstraße der deutschen Einheit vom „Deutschen Kuratorium zur Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur e.V. – Gestaltungsfonds deutsche Einheit.“[3]
Entstehungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Idee zur Erlebnisstraße, der Streckenverlauf und die touristische Beschreibung gehen auf die Familie Elke, Andreas und Manuel Erhard zurück, die 2004 unter anderem für diese Initiative den Bürgerpreis zur Deutschen Einheit erhielt.[4]
Am 9. Mai 2004 erfolgte die Einweihung durch den Thüringer Kultusminister Michael Krapp an der thüringisch-bayerischen Landesgrenze im früheren Grenzabschnitt 44.[5]
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erlebnisstraße der deutschen Einheit gilt als geschlossene touristische Straße, sie kann in Teilrouten oder als Gesamtstrecke befahren werden. Der Streckenverlauf verläuft entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, des früheren Grenzverlaufs in Berlin und der damaligen Transitautobahn. Sie durchläuft die Grenzregionen der Bundesländer Bayern, Thüringen, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.
Liste der Länder und Landkreise an der Erlebnisstraße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freistaat Bayern
- Landkreis Rhön-Grabfeld
- Landkreis Coburg
- Landkreis Kronach
- Landkreis Hof
- Land Berlin
- Berlin
- Land Brandenburg
- Landkreis Prignitz
- Landkreis Oberhavel mit Potsdam
- Landkreis Potsdam-Mittelmark
- Land Mecklenburg-Vorpommern
- Landkreis Ludwigslust-Parchim
- Landkreis Nordwestmecklenburg
- Land Niedersachsen
- Landkreis Gifhorn
- Landkreis Göttingen
- Freistaat Sachsen
- Vogtlandkreis
- Land Sachsen-Anhalt
- Landkreis Harz
- Landkreis Börde
- Altmarkkreis Salzwedel
- Landkreis Stendal
- Land Schleswig-Holstein
- Kreis Herzogtum Lauenburg
- Freistaat Thüringen
- Landkreis Schmalkalden-Meiningen mit den Grenzanlagen Behrungen
- Wartburgkreis mit Eisenach
- Unstrut-Hainich-Kreis
- Landkreis Eichsfeld
- Landkreis Nordhausen
- Saale-Orla-Kreis
- Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
- Landkreis Sonneberg
- Landkreis Hildburghausen
In den vorgenannten Landkreisen und kreisfreien Städten werden Grenzdenkmale, Grenzlandmuseen und Erinnerungsstätten, die im Bezug zur deutschen Teilung und zur Einheit Deutschlands stehen, tangiert.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundesregierung: Eine verschwundene Grenze und ihr Erbe. Magazin für Infrastruktur und die neuen Länder. Ausgabe 9/2008 ( vom 13. März 2013 im Internet Archive)
- ↑ Beschreibung der Initiatoren („Deutsches Kuratorium zur Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur“) ( vom 28. Mai 2009 im Internet Archive)
- ↑ Bundesregierung: Eine verschwundene Grenze und ihr Erbe ( vom 13. März 2013 im Internet Archive)
- ↑ Einheitspreis 2004 ( vom 2. April 2008 im Internet Archive)
- ↑ Artikel auf leipzig-online.de ( vom 30. August 2004 im Internet Archive), aufgerufen am 29. Juli 2008