Es war einmal … das Leben

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Fernsehserie
Titel Es war einmal … das Leben
Originaltitel Il était une fois… la Vie
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Genre Dokumentarfilm
Länge 25 Minuten
Episoden 26 (Liste)
Titelmusik „Es ist schön das Leben“ von Gabie Loh
im Original: Hymne à la vie von Sandra Kim
Idee Albert Barillé
Musik Michel Legrand
Erstausstrahlung 1986 auf FR3
Deutschsprachige Erstausstrahlung 3. Sep. 1990 auf Das Erste
Synchronisation

Es war einmal … das Leben (französisch Il était une fois… la Vie) ist eine französische Zeichentrickserie, die 1986 entstand und zu einer Reihe von Serien mit dem Titel Es war einmal … gehört.

Die Serie erklärt die Vorgänge im menschlichen Körper. Die Protagonisten sind einerseits Jugendliche, die verschiedene Lebensvorgänge wie Essen, Stoffwechsel und Krankheit erleben, andererseits anthropomorphe Elemente der mikroskopischen Welt wie Blutkörperchen, Botenstoffe oder Nervenimpulse, die sich auf ihrem Weg durch den Körper befinden. Beispielsweise werden die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) als weiße Polizisten dargestellt und die Fresszellen (Makrophagen) als Fahrzeugs-Reinigungskolonne aufgefasst oder auch die aus Planwagen springenden Cowboys mit ihren Lassos symbolisieren das Fibrinogen oder das giftige Ammoniak wird von frechen Schulmädchen dargestellt. Dazu bedienen sie sich motorrad- oder raumschiffartiger Fahrzeuge und liefern sich Feuergefechte mit Eindringlingen (Bakterien, Viren).[1] Die bereits in der Serie Es war einmal … der Mensch auftretenden Klotz und Ekel stellen hierbei die verschiedenen Krankheitserreger dar, Klotz stellt die Bakterien und Ekel die Viren dar. In den einzelnen Folgen werden auch Erkrankungen wie eine Leukämie erklärt oder auch eine durch Viren hervorgerufene Bindehautentzündung, bei der u. a. das Lysozym in der Tränenflüssigkeit helfen soll. Auch wird erläutert, wie die Bakterien Clostridium tetani in der Erde leben und dann z. B. hier durch das Umpflanzen eines Rosenstrauchs und Verletzungen in der Haut zur Krankheit Tetanus führen.

Das Lymphsystem wird als Wasserweg mit Kanälen und Schleusen und die Niere als Achterbahn wiedergegeben.

Nr. Französischer Titel Deutscher Titel Thema
1 La planète cellule Ein Wunderwerk – Die Zelle Zelle
2 La naissance Ein Mensch entsteht – Die Geburt Schwangerschaft und Geburt
3 Les sentinelles du corps Allzeit bereit! – Abwehrsystem des Körpers Immunsystem
4 La moelle osseuse Harte Schale, weicher Kern – Das Knochenmark Knochenmark
5 Le sang Ein ganz besonderer Saft – Das Blut Blut
6 Les petites plaquettes Hilfe in der Not – Die Blutplättchen Blutplättchen
7 Le cœur Dein ist mein ganzes… – Das Herz Herz
8 La respiration Tief Luft holen… – Die Atmung Atmung
9 Le cerveau Denk mal…! – Das Gehirn Gehirn
10 Les neurones Die gibt’s nur einmal – Die Nervenzellen Nervenzellen
11 L’œil Ich seh’ etwas – Das Auge Auge
12 L’oreille Horch, was kommt von draußen rein – Das Ohr Ohr
13 La peau Ich fühle es – Die Haut Haut
14 La bouche et les dents Er hat überhaupt nicht gebohrt! – Der Mund und die Zähne Mund und Zähne
15 La digestion Wohin damit? – Die Verdauung Verdauung
16 L’usine du foie Frisch weg! – Von der Leber Leber
17 Les reins Uns gibt’s zweimal – Die Nieren Nieren
18 Le système lymphatique Der große Strom – Das Lymphsystem Lymphsystem
19 Les os et le squelette Stabil und doch beweglich – Knochen und Skelett Knochen und Skelett
20 Les muscles et la graisse Wenn wir unsere Kräfte spüren – Muskeln und Energie Muskeln
21 Guerre aux toxines Auf die Menge kommt es an – Giftstoffe Gift
22 La vaccination Eine große Kraft von innen – Schutz durch Impfung Impfung
23 Les hormones Klein, aber fein – Die Hormone Hormone
24 Les chaînes de la vie Wir lieben was uns nützt – Die Nahrungskette Nahrungskette
25 Réparations et transformations Alles hat seine Zeit – Erneuerung und Veränderung Regeneration und Transformation
26 Et la vie va … Auf in die Zukunft! – Der Fluß des Lebens Lebenszyklus

Produktion und Veröffentlichung

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Die Serie wurde produziert vom französischen Studio Procidis unter der Leitung von Albert Barillé sowie von Eiken Co. in Japan. Die Musik komponierte Michel Legrand. Die Ausstrahlungen geschahen wie folgt. Die Serie erschien auf Deutsch auch auf VHS und DVD. Begleitend zur Trickfilmserie erschien im Jahr 1994 die Buchserie Mein Körper – Was ist das? im Verlag De Agostini. Die Bücherserie umfasst 58 Bände und ein Stickeralbum. Die Serie konnte mit und ohne den Videokassetten von Es war einmal … das Leben erworben werden. 2017 erschien die Serie komplett digital restauriert auf Blu-ray.

Land Ausstrahlung
Frankreich Frankreich FR3, Canal+
Kanada Kanada CBC Television, Télévision de Radio-Canada
Kroatien Kroatien HRT
Spanien Spanien Televisión Española (TVE)
Italien Italien Italia 1
Niederlande Niederlande Katholieke Radio Omroep (KRO)
Schweiz Schweiz TSR (Französisch), RTSI (Italienisch), SRF (Deutsch)
Belgien Belgien RTBF, BRT
Griechenland Griechenland ERT
Tschechien Tschechien Česká televize (ČST)
Japan Japan Eiken Co. Ltd, NHK *
Slowakei Slowakei Slovenská televízia (STV)
Schweden Schweden Sveriges Television (SVT)
Norwegen Norwegen Norsk rikskringkasting (NRK)
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland ARD
Osterreich Österreich ORF
Israel Israel Israeli Educational Television (IETV)
Polen Polen Telewizja Polska (TVP)
Portugal Portugal RTP
Irland Irland RTÉ
Syrien Syrien Syrian Public Channel 1
Turkei Türkei TRT
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Channel 4
Slowenien Slowenien Radiotelevizija Slovenija 1
Finnland Finnland YLE
Ungarn Ungarn Minimax
Island Island Sjónvarpið (RÚV)
Korea Sud Südkorea EBS
Marokko Marokko RTM
Armenien Armenien ARMTV

Synchronisation

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Die Synchronisation erfolgte durch Legard Synchron Berlin. Dialogregie führte Michael Richter; das Dialogbuch stammt von Eberhard Weiß.

Rolle Französischer Sprecher[2] Deutscher Sprecher[2]
Bakterien-Chef Helmut Gauß
Cop Dickie Gilles Tamiz Jörg Döring
Dickie Björn Schalla
Erzähler Norbert Gescher
Kommandant der Abwehrkräfte Rüdiger Evers
Maestro Roger Carel Heinz-Theo Branding
Metro Georg Tryphon
Viren-Chef Joachim Tennstedt
Thomas Petruo
Pierrot Frank Schröder
Psi Marie-Laure Beneston Dorette Hugo
Rotes Blutkörperchen Globin Marie-Laure Beneston Edeltraut Elsner
Weißes Blutkörperchen 1 Karl-Heinz Grewe
Weißes Blutkörperchen 2 Gerald Paradies

Kritik an der deutschen Synchronfassung

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In der dritten Folge ruft in der deutschen Fassung einer der Staphylokokken „Oy vey gevalt“ – ein jiddischer Ausdruck des Schreckens –, kurz bevor sie durch den blauen Wüterich (ein T-Lymphozyt) vergast werden. Das französische Original enthält keine Anspielung auf das Dritte Reich.[3] Im April 2020 widmete der Journalist Stefan Niggemeier dieser Szene einen Artikel im Onlinemagazin Übermedien, in dem er die deutsche Synchronisation als zutiefst antisemitisch bezeichnete. Er wandte sich an Studio Hamburg Enterprises, ein Tochterunternehmen des NDR, das die Serie inzwischen vertreibt. Laut Niggemeier kündigte das Unternehmen an, zu prüfen, ob zumindest auf digitalen Vertriebsplattformen diese Passage aus der deutschen Synchronisation entfernt werden könne.[4] Auch ein Text in der Trivia-Sektion der Website des Vertriebsunternehmens[5] wurde entfernt. Darin wurde auf den Unterschied zwischen dem Original und der deutschen Fassung hingewiesen, ergänzt um die Präzisierung, dass dies „eine Anspielung an die Verbrechen im Dritten Reich“ sei. Die Tragweite der antisemitischen Darstellung sei bei der Gestaltung der Website nicht erkannt worden.[4] Inzwischen hat der Video-on-Demand-Anbieter Netflix die deutsche Tonspur bei dieser Episode komplett entfernt, bis eine neue Fassung erstellt ist, bei der die betreffende Stelle durch den französischen Originalton ersetzt wird.

Bei der Ausstrahlung im Fernsehen ist der Ausspruch mittlerweile nicht mehr zu hören.[6]

Einzelnachweise

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  1. Episodenliste zu Es war einmal… das Leben auf zeichentrickserien.de
  2. a b Es war einmal … das Leben in der Deutschen Synchronkartei
  3. Dailymotion-Ausschnitt an Zeitindex 6:20
  4. a b Stefan Niggemeier: Es war einmal … der Antisemitismus. In: Übermedien. 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020.
  5. Archivierte Version der Website hellomaestro.de, abgerufen am 29. April 2020.
  6. fernsehserien.de, letztmalige Ausstrahlung der Serie bei zdfneo am 24. Juli 2024, um 7:05 Uhr