Die evangelische Gemeinde des heutigen St. Ingberter Stadtteils Hassel gehörte seit 1822 zur Pfarrei Kirkel-Neuhäusel. Ab 1896 hielt der Pfarrer alle drei Wochen einen Gottesdienst im Schulhaus in der Lindenstraße 12 in Hassel ab. Es gründete sich bald ein Kirchenbauverein und ein Bauplatz wurde gekauft. Im September 1907 begannen die Arbeiten an der Kirche nach Plänen des Architekten Ludwig Wagner-Speyer und am 11. Oktober 1908 wurde die Kirche feierlich eingeweiht.
1926 wurde Hassel eine selbstständige Pfarrgemeinschaft und der erste Pfarrer, Heinrich Oberlinger (1900–1980) zog in das neu errichtete Pfarrhaus. 1950 wurde das hinter der Kirche liegende Schwesternhaus eingeweiht und 1977 der neue Kindergarten offiziell eröffnet. Im Mai 1990 wurde die Evangelische Begegnungsstätte eröffnet.
1973 erfolgte ein Umbau der Orgel durch die Firma Hugo Mayer Orgelbau (Heusweiler). Die Zahl der Register sowie die Anzahl der Manuale veränderte sich nicht.[2]
Disposition der Steinmeyer-Orgel nach dem Umbau durch Hugo Mayer 1973
Spielhilfen: eine freie Kombination, automatisches Pianopedal
1997 wurde durch die Firma Walcker (Hanweiler) eine neue Orgel erbaut. Das Instrument sollte über 16 Register verfügen, von denen aber nur 10 zur Ausführung kamen.[2]
2007 erfolgte durch den Orgelbauer Peter Ohlert (Kirkel) der Einbau der Register Trompete 8′ und Gedackt 4′ und somit eine Erweiterung der Walcker-Orgel von 10 auf 12 Register. Durch den Einbau von Sesquialter 2f. im Jahr 2008, von Principal 8′ (Schwellwerk) 2010 und von Oboe 8′ (Schwellwerk) sowie Fagott 16' (Pedal) 2011 wurde das Instrument schließlich auf die ursprünglich geplanten 16 Register erweitert. Die Einbauten der Jahre 2008 bis 2011 wurden alle von Peter Ohlert (Kirkel) ausgeführt. Eine Besonderheit der Orgel ist das in der Brüstung der Empore, auf der das Instrument aufgestellt ist, eingebaute Hauptwerk, während sich das Pedalwerk im Schwellkasten befindet[2].
100 Jahre Evangelische Kirche Hassel 1908–2008, Dengmerter Heimatverlag, St. Ingbert-Hassel 2008, ISBN 3-929576-16-3
Arbeitskreis György Lehoczky (Hrsg.): György Lehoczky, 1901–1979. St. Johann GmbH, Saarbrücken, Saarbrücken 2010, ISBN 3-938070-49-8, S.176 (galerie-st-johann.de [abgerufen am 6. Oktober 2012]).
Bonkhoff, Bernhard H.: Die Kirchen im Saar-Pfalz-Kreis. Saarbrücken 1987.