Field Aviation

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FIELD AVIATION (Köln) GmbH & Co. KG
Fokker F-27-100 der Field Aviation am Flughafen Stuttgart, Spätsommer 1990
ICAO-Code: FIE[1]
Gründung: 1990 (1985 als FTG)
Betrieb eingestellt: 1992
Fusioniert mit: WDL Flugdienst
Sitz: Köln,
Deutschland Deutschland
Unternehmensform: GmbH & Co. KG
Leitung: T. Filkin
Mitarbeiterzahl: 60 (1991)
Flottenstärke: 6
Ziele: Frachtflug
FIELD AVIATION (Köln) GmbH & Co. KG ist 1992 mit WDL Flugdienst fusioniert. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor der Übernahme.

Die Field Aviation, die bis auf das letzte Jahr ihres Bestehens als FTG Air Service Flugcharter firmierte, war eine deutsche Fluggesellschaft mit Sitz in Köln. Sie ging 1991 in der WDL Flugdienst, der heutigen WDL Aviation, auf.

Die Field Aviation wurde 1985 von Heinz Barth als Teil seiner Finanz-Treuhand-Gesellschaft, kurz FTG, unter dem Namen FTG Air Service Flugcharter gegründet und betätigte sich unter anderem im Geschäftsreiseflug sowie Päckchenfrachtdienst.

Im Jahre 1990 erfolgte die Umbenennung des bis dahin als FTG Air Service Flugcharter firmierenden Unternehmens zur weiterhin in Köln ansässigen Field Aviation.[1] Die Field Aviation betätigte sich im Frachtflugverkehr und ging schließlich zum 30. September 1991 in der ebenfalls in Köln ansässigen WDL Flugdienst auf und bildete später die WDL Aviation;[2][3] in der Folgezeit kümmerte sich die Field Aviation innerhalb der WDL-Gruppe vor allem um die Instandhaltung der Fokker-F-27-Flotte.[4]

Im Rahmen der Miet- und Paunsdorf-Center-Affäre rund um den damaligen sächsischen Ministerpräsident Kurt Biedenkopf wurde 2001 bekannt, dass letzterer zwischen 1991 und 1997 insgesamt zwölfmal auf Flüge von Heinz Barth zurückgegriffen hatte; Biedenkopf hatte vor einem Untersuchungsausschuss des Landtags zuvor allein von zwei bis drei bezahlten Flügen mit der FTG gesprochen. Dabei erfolgte der Transport in neun Fällen unentgeltlich durch die FTG, in drei anderen Fällen auf Biedenkopfs Einladung. Die Angelegenheit gestaltete sich problematisch, da Teile der sächsischen Landesbehörden 1996 auf Anweisung des Ministerpräsidenten Büros in dem von seinem Freund, dem besagten FTG-Inhaber und Bauunternehmer Barth, errichteten Paunsdorf Center in Leipzig bezogen hatten – dies zu erhöhten Mieten, die 1996 vom Landesrechnungshof gerügt worden waren.[5][6][7][8]

Fokker F-27-600 (D-AFTG) der FTG Air Service, April 1990

Die für das Jahr 1991 – vor der Fusion mit dem WDL Flugdienst – dokumentierte Flotte setzte sich aus den nachstehenden sechs Maschinen zusammen:[1]

Flugzeugtyp Anzahl Luftfahrzeugkennzeichen
Werknummer
Anmerkungen
Fokker F-27-100 3 D-BAKA
10198
von WDL Flugdienst gemietet
D-BAKI
10102
D-BAKO
10106
Fokker F-27-200 1 D-BAKU
10137
von WDL Flugdienst gemietet
Fokker F-27-600 2 D-AARS
10450
von LKA gemietet
D-AFTG
10433

In den Jahren des Bestehens betrieb man darüber hinaus unter anderem auch Maschinen der Typen Swearingen Merlin IV, Cessna 404 und Cessna Citation I.[9][10] Ferner wurden Ende 1991 drei Tupolew Tu-134A von der Vebeg erworben, die das Unternehmen anschließend mit kroatischen Luftfahrzeugkennzeichen versah und am Flugplatz Neuhardenberg durch Interflug-Personal instand setzen ließ.[11][12]

  • Am 24. Februar 1990 kam es an Bord einer Fokker F-27-600 (Luftfahrzeugkennzeichen D-AELB) der FTG zu einem beidseitigen Triebwerksausfall und Abriss des rechten Motors von der Tragfläche. Die Besatzung hatte im Rahmen eines Übungsflugs zuvor den Strömungsabriss in Landekonfiguration geprobt, worauf die Motoren mit Überhitzung und Vibrationen reagierten. Die anschließende Notlandung auf einem Feld in der Nähe von Bergisch Gladbach, etwa 12 Kilometer nördlich des Startflughafens Köln/Bonn, glückte und die zweiköpfige Besatzung konnte sich in Sicherheit bringen, die Maschine jedoch brannte aus und musste abgeschrieben werden.[13]
Commons: FTG Air Service – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Ulrich Klee, Frank Bucher, Antonio Härry, Ernst Sommer, Werner Wyder: jp airline-fleets international 91. Bucher Publikationen, Glattbrugg 1991, ISBN 3-85758-125-5, S. 115 f. (englisch).
  2. Ulrich Klee, Frank Bucher, Antonio Härry, Ernst Sommer, Werner Wyder: jp airline-fleets international 92. Bucher & Co. Publikationen, Glattbrugg 1992, ISBN 3-85758-126-3, S. 604 (englisch).
  3. Umsatzsteuer; steuerfreie Umsätze für die Luftfahrt (§ 4 Nr. 2 UStG). Bundesministerium der Finanzen, 18. Januar 1993, IV A 3 - S 7155 a - 1/93, NWB 1993. In: NWB Datenbank. 18. Januar 1993, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  4. Flug-Revue. Band 39, Nr. 1–6. Vereinigte Motor-Verlage, 1994, S. 46 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Biedenkopf: Zwölfmal Gratis-Flüge. In: Spiegel Online. 6. Juni 2001, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  6. Sachsen: Biedenkopf immer tiefer im Sumpf. In: Spiegel Online. 9. Juni 2001, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  7. Ende der Mietaffäre – Start für Flugaffäre: Vorwürfen gegen Biedenkopf. In: n-tv. 6. Juni 2001, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  8. stern: Biedenkopf flog kostenlos mit Unternehmen seines Jugendfreundes Barth. In: Presseportal. 6. Juni 2001, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  9. Ulrich Klee, Frank Bucher, Antonio Härry, Ernst Sommer, Werner Wyder: jp airline-fleets international 88. Bucher Publikationen, Glattbrugg 1988, ISBN 3-85758-122-0, S. 103 (englisch).
  10. Ulrich Klee, Frank Bucher, Antonio Härry, Ernst Sommer, Werner Wyder: jp airline-fleets international 89. Bucher Publikationen, Glattbrugg 1989, ISBN 3-85758-123-9, S. 107 (englisch).
  11. Flug-Revue. Band 39, Nr. 1–6. Vereinigte Motor-Verlage, 1994, S. 42 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Heinrich Graf von Einsiedel, Andrea Lederer, Steffen Tippach, Gerhard Zwerenz, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS. Drucksache 13/3605, 30. Januar 1996 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 17. Dezember 2018]).
  13. Unfallbericht Fokker F-27 Friendship 600 D-AELB. In: Aviation Safety Network. Abgerufen am 25. November 2018 (englisch).