François Gédigier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

François Gédigier (* 1957 in Paris) ist ein französischer Filmeditor.[1]

François Gédigier kam 1957 als Sohn eines Textilverkäufers und einer Sekretärin in Paris zur Welt. Im Alter von 17 Jahren brach er vorzeitig seine Schulausbildung ab. Zu dieser Zeit arbeitete er bereits als Schauspieler und Assistent in einem kleinen Theater in Montparnasse und spielte in Kurzfilmen mit. 1978 war er zeitweilig Mitglied einer Rockband. Über einen Freund fand er Anfang der 1980er Jahre eine Anstellung als Schnittassistent von Marie-Josèphe Yoyotte. Zu seinen Lehrmeistern in Sachen Schnitt zählte seinerzeit auch Albert Jurgenson. Von 1986 bis 1991 kam Gédigier hauptsächlich im Bereich Tonschnitt zum Einsatz, wie etwa bei Luc Bessons Film Im Rausch der Tiefe (1988).

Ab 1991 arbeitete er als Filmeditor mehrfach mit den Regisseuren Arnaud Desplechin und Patrice Chéreau zusammen. Für Chéreaus Filme Die Bartholomäusnacht (1994) und Wer mich liebt, nimmt den Zug (1998) wurde Gédigier zweimal für den César in der Kategorie Bester Schnitt nominiert. Unter der Regie von Lars von Trier fertigte er die Montage von Dancer in the Dark (2000) an, wofür er den dänischen Filmpreis Robert erhielt. Mehrfach war Gédigier auch an Produktionen Claude Berris beteiligt, darunter die Filmkomödien Zusammen ist man weniger allein (2007) und Der kleine Haustyrann (2009). Regisseur Brian De Palma betraute Gédigier 2012 mit dem Schnitt seines Thrillers Passion. Für die Filmbiografie Barbara über die Chanson-Sängerin Barbara Brodi von Mathieu Amalric, mit dem er bereits für den Kriminalfilm Das blaue Zimmer (2014) zusammengearbeitet hatte, erhielt Gédigier 2018 eine weitere Nominierung für den César.

Gédigier ist mit der französischen Journalistin und Schriftstellerin Marie Desplechin verheiratet, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.[1][2]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1986: Double messieurs
  • 1988: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu)
  • 1990: Die Gefangene der Wüste (La captive du désert)
  • 1991: Entführung aus Liebe (Aux yeux du monde)
  • 1995: Nominierung für den César in der Kategorie Bester Schnitt zusammen mit Hélène Viard für Die Bartholomäusnacht
  • 1999: Nominierung für den César in der Kategorie Bester Schnitt für Wer mich liebt, nimmt den Zug
  • 2001: Nominierung für den Online Film Critics Society Award in der Kategorie Bester Schnitt zusammen mit Molly Marlene Stensgaard für Dancer in the Dark
  • 2001: Robert in der Kategorie Bester Schnitt zusammen mit Molly Marlene Stensgaard für Dancer in the Dark
  • 2018: Nominierung für den César in der Kategorie Bester Schnitt für Barbara
  • François Gédigier. In: Roger Crittenden: Fine Cuts: The Art of European Film Editing. Focal Press, 2006, ISBN 0-240-51684-2.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Vgl. lesgensducinema.com
  2. Raphaëlle Rérolle: “Quand il s’agit d’une réalité proche de la mienne”. In: Le Monde, 21. Februar 2013.