Friedrich Hans Schaefer

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Friedrich Hans Schaefer, eigentlich Bruno Hermann Friedrich Schaefer (* 24. März 1908 in Rostock; † 1. Dezember 1998 in Ahrensburg) war ein deutscher Schneidermeister, Lehrer und niederdeutscher Schriftsteller.[1]

Friedrich Hans Schaefer war der Sohn eines Schneidermeisters. Er besuchte in Rostock die Realschule, wo schon seine Lehrer seine herausragende musische Begabung erkannten und ihm rieten, einen künstlerischen Beruf zu ergreifen. Seine Eltern unterstützten ihn dabei allerdings nicht und ließen ihn nach neunjähriger Schulzeit eine Lehre zum Herrenschneider beginnen. Neben dieser schaffte es Schäfer aber weiterhin, als Autor, Bühnenbildner und Schauspieler tätig zu sein, indem er Stücke auf seiner Marionettenbühne darstellte. Ab 1926 war er Schneidergeselle in Dresden und ab 1929 Schneidermeister in Rostock.[2]

Von 1930 bis 1932 besuchte Schaefer die Handelshochschule und das Berufspädagogische Institut in Berlin. Er wechselte die Berufsrichtung und wurde Lehrer an Berufsschulen, heiratete und bekam eine Stelle in Lübeck. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Soldat schwer verletzt, erholte sich aber von seiner Verwundung und arbeitete in einer Rüstungsfabrik. In dieser Zeit schrieb er viele Briefe an seine Kinder, in denen er literarische Figuren entwickelte, aus denen er später Geschichten für Erwachsene in niederdeutscher Sprache entstehen ließ. 1950 wurde er Lehrer an der Kreisberufsschule in Ahrensburg; 1973 pensioniert. Sein erstes Theaterstück Dat weer de Knieperkaat wurde 1964 in Ahrensburg, Kreis Stormarn, uraufgeführt.[3]

Schaefer gehörte zu den produktivsten und kreativsten niederdeutschen Autoren: Mehr als 20 Hörspiele schrieb er seit Mitte der 1960er Jahre für den Norddeutschen Rundfunk und Radio Bremen, zumeist aktuelle, zeitgemäße, wegweisende Stücke. Hinzu kamen etliche Theaterstücke. Einen Namen machte er sich aber vor allem mit meisterlichen Nachdichtungen etwa von Goethes Faust (De Holsteensche Faust, Leer 1974), Kleists Der zerbrochne Krug (Dat Schörengericht), Balladen un Leeder nach François Villon oder Pippi Langstrumpf nach Astrid Lindgren.[4]

  • 1985: Een Dag in'n Mai. Plattdeutsche Autoren erinnern sich an den 8. Mai 1945 (Dokumentarhörspiel – NDR/RB)

Anfang Mai 1985, vierzig Jahre nach Kriegsende, bat der Schriftsteller und Journalist Michael Augustin niederdeutsche Autoren darum, ihre persönlichen Eindrücke an dem Tag der Kapitulation Nazi-Deutschlands zu schildern. In der knapp 46-minütigen Produktion sprach unter anderem Friedrich Hans Schaefer.

Einzelnachweise

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  1. Reinhard Goltz, Ulf-Thomas Lesle (Hrsg.): Dat Land so free un wiet. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 3-455-40026-4.
  2. Peter Hansen: niederdeutsche Literatur .
  3. Karl Mahnke Theaterverlag: Friedrich Hans Schaefer
  4. Hinstorff Verlag: Friedrich Hans Schaefer