Wald (Oberpfalz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 9′ N, 12° 21′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Cham | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Wald | |
Höhe: | 543 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,79 km2 | |
Einwohner: | 3081 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93192 | |
Vorwahl: | 09463 | |
Kfz-Kennzeichen: | CHA, KÖZ, ROD, WÜM | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 72 169 | |
Gemeindegliederung: | 41 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 14 93192 Wald | |
Website: | gemeinde-wald.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Barbara Haimerl (CSU) | |
Lage der Gemeinde Wald im Landkreis Cham | ||
Wald ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Cham im Falkensteiner Vorwald. Sie ist die westlichste Gemeinde im Landkreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wald hat 41 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Beckenschlag (Einöde)
- Buchendorf (Weiler)
- Dangelsdorf (Weiler)
- Dürnberg (Weiler)
- Fraunhofen (Weiler)
- Galgenberg (Weiler)
- Götzendorf (Weiler)
- Gschwand (Einöde)
- Gumping (Weiler)
- Hirschenbühl (Dorf)
- Hönighof (Einöde)
- Kolmberg (Dorf)
- Losenhof (Einöde)
- Luckstein (Dorf)
- Maiertshof (Dorf)
- Mainsbauern (Dorf)
- Nahenfürst (Weiler)
- Pfaffenöd (Einöde)
- Riegertshof (Weiler)
- Roßbach (Dorf)
- Sandorf (Weiler)
- Schönfeld (Weiler)
- Schwalbenhof (Einöde)
- Siegenstein (Dorf)
- Steghof (Weiler)
- Steinbach (Weiler)
- Steinmühl (Einöde)
- Steinsölden (Einöde)
- Sulzbach (Weiler)
- Süssenbach (Kirchdorf)
- Treitersberg (Einöde)
- Untersteinbach (Einöde)
- Wald (Pfarrdorf)
- Weitenfürst (Einöde)
- Wiesmühle (Weiler)
- Woppmannsdorf (Dorf)
- Wünschenbach (Weiler)
- Wutzldorf (Dorf)
- Zimmerhof (Weiler)
- Zwiglhof (Einöde)
- Zwiglmühl (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Buchendorf, Mainsbauern, Siegenstein, Süssenbach und Wald.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wald gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Wetterfeld des Kurfürstentums Bayern. Das Kloster Reichenbach konnte seine hier von jeher umstrittenen Niedergerichtsrechte über einschichtige Untertanen seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr durchsetzen.
Im Rahmen der bayrischen Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam Wald zum Landgericht Roding im Regenkreis und 1862 zum Bezirksamt und späteren Landkreis Roding. Dieser ging dann 1972 im Landkreis Cham auf.
20. und 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Ende des Zweiten Weltkrieges im April 1945 begannen die Todesmärsche von KZ-Häftlingen aus dem KZ Flossenbürg in das KZ Dachau. Zwei Häftlinge, die fliehen konnten, versteckten sich bis Kriegsende im Bräukeller bei Süssenbach. Dieser diente zu damaliger Zeit als Luftschutzbunker. Die Bevölkerung in Süssenbach versorgte sie mit Essen. Bei einem Häftling handelte es sich um den Niederländer Timo Pols, der nach dem Krieg von den Amerikanern als Sprecher der Gemeinde eingesetzt wurde.[4]
In den letzten Jahrzehnten hat die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung zahlreiche Projekte durchgeführt.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1945 oder 1946 wurden Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Buchendorf und Tiefenbach eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam am 1. Juli 1971 Mainsbauern und am 1. Januar 1972 Siegenstein und Süssenbach hinzu.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2358 auf 2887 um 529 Einwohner bzw. um 22,4 %.
- 1910: 741 Einwohner
- 1933: 892 Einwohner
- 1939: 901 Einwohner
- 1961: 1939 Einwohner
- 1970: 2043 Einwohner
- 1987: 2339 Einwohner
- 1991: 2470 Einwohner
- 1995: 2640 Einwohner
- 2000: 2721 Einwohner
- 2005: 2797 Einwohner
- 2010: 2835 Einwohner
- 2015: 2842 Einwohner
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie in der gesamten Oberpfalz ist auch in Wald der größte Teil der Bevölkerung römisch-katholisch.
Im Gemeindegebiet gibt es die katholische Seelsorgeeinheit Wald-Zell. Sie ist dem Bistum Regensburg zugeordnet.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus 14 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister. Die Kommunalwahlen 2020 brachten folgendes Ergebnis:[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2020 Barbara Haimerl (CSU); diese wurde am 15. März 2020 mit 50,8 % der gültigen Stimmen gewählt. Ihr Vorgänger war vom 1. Mai 1990 bis 30. April 2020 Hugo Bauer (CSU).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber über grünem Dreiberg, aus dem drei rote Flammen schlagen, ein aus dem linken Schildrand hervorbrechender golden gezungter roter Drache, der in den Fängen einen bewurzelten grünen Nadelbaum hält.“[7] | |
Das Wappen wird seit 1982 geführt. |
Paten- und Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Eitzing – Oberösterreich
- Gemeinde Wald – Hohenzollern/B.-Württemberg
- Patenkompanie – Arnulfs-Kaserne Roding
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Laurentius Wald
- Expositurkirche St. Jakobus Süssenbach
- Burgkapelle Siegenstein
- Wehrkirche St. Ägidius Schönfeld
- Heiligbrünnl Süssenbach
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Theatergruppe "Walder Komödienstadl" ist im Jahr 2000 aus einem Stammtisch heraus entstanden. Geleitet wird die Gruppe von Reinhard Hof, der zum zehnjährigen Jubiläum das Theaterstück "Die rechte Hand des Teufels" geschrieben hat.
Sport und Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es ein vielfältiges Vereinsleben und den Sportverein SSV Rossbach-Wald, der über zahlreiche moderne Sportanlagen verfügt. Die Freiwillige Feuerwehr Wald sowie die Feuerwehren der Ortsteile sorgen für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Wald verfügt als Kleinzentrum über eine ausreichende ärztliche Versorgung und ist Standpunkt von landwirtschaftlichen Betrieben sowie Dienstleistungs-, Handwerks- und Handelsunternehmen. Die Gemeinde hat mehrere Baugebiete ausgewiesen und bietet Möglichkeiten für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben.
Die Gemeinde hat einen Slogan: „Zukunft wagen, Wurzeln schlagen“.
Wichtige Ziele der Gemeindepolitik liegen derzeit bei Investitionen in regenerative, umweltfreundliche Energie, energiesparende Technik, der Weiterentwicklung der Infrastruktur sowie in der Breitbandversorgung.
Arbeitsgemeinschaft Vorderer Bayerischer Wald
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 8. Januar 2007 wurde die Arbeitsgemeinschaft Vorderer Bayerischer Wald, kurz AG Vorwald genannt,[8] gegründet. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die Region in touristischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht zu fördern und zu stärken. Mitglieder dieser Gemeinschaft sind die Gemeinden Altenthann, Bernhardswald, Brennberg, Falkenstein, Michelsneukirchen, Rettenbach, Wald, Wiesenfelden, Zell und die Stadt Wörth an der Donau. Überdies alle Heimat-, Tourismus- und Fremdenverkehrsvereine dieser Gemeinden.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde setzt vor allem auf Urlaub auf dem Bauernhof. Es gibt zahlreiche Fremdenpensionen und Gasthöfe.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kindertageseinrichtung mit 135 Plätzen und 125 betreuten Kindern (Stand 1. März 2018)
- Grundschule Wald mit fünf Lehrern und 86 Schülern (Schuljahr 2018/19)[9]
- Mittelschule Wald mit zwei Lehrern und 16 Schülern (Schuljahr 2018/19)[10]
Vor Ort unterrichten die Volkshochschule und Landkreismusikschule.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mehrzweckhalle
- Gemeindebücherei
- Kläranlagen
- Wertstoffhof
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde erscheint das Bayerwaldecho, eine Lokalausgabe der Mittelbayerischen Zeitung, sowie das Regensburger Wochenblatt, eine Ausgabe der Wochenblatt Verlagsgruppe.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irma Holder (1925–2019), Schlagertexterin
- Pepe Ederer (* 1932), Komponist, Mitglied der Nilsen Brothers
Mit der Gemeinde verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harald Grill (* 1951), Schriftsteller, lebt seit 1978 mit seiner Familie in Wald
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Wald in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. August 2020.
- ↑ Gemeinde Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Bräukeller faszinierte die Besucher Artikel der Mittelbayerischen Zeitung - Karin Hirschberger. Abgerufen am 24. Juni 2016.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 559.
- ↑ Gemeinderatswahl 2020
- ↑ Eintrag zum Wappen von Wald (Oberpfalz) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 4. September 2020.
- ↑ Urlaubsgebiet Vorderer Bayerischer Wald. Arbeitsgemeinschaft Vorderer Bayerischer Wald, abgerufen am 25. August 2020.
- ↑ Grundschule Wald in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 24. August 2020.
- ↑ Mittelschule Wald in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 24. August 2020.