Georg (Heraldik)
Der Heilige Georg ist in der Heraldik eine gemeine Figur und damit eine Wappenfigur.
Ursprünglich wurde die Bezeichnung Georgskreuz für einfache griechische Kreuze jeder Tingierung verwendet, die bis an die Kanten des Feldes reichen.[1] Thomas Fuller bezeichnete 1647 das Georgskreuz als Mutter aller anderen, womit er alle anderen heraldischen Kreuze jeder Art gemeint hat.[2]
Während der Weiterentwicklung der Heraldik im 15. Jahrhundert wurden Wappen und Flaggen auch mit historischen Persönlichkeiten aus der vorheraldrischen Zeit und Heiligen mit ihren Attributen versehen. Weit verbreitet in der abendländischen Kunst wurde St. Georg ein rotes Kreuz auf weißem Feld zugeschrieben, das Georgskreuz. Vermutlich kam es erstmals in Genua vor, weshalb damit die Flagge Genuas besetzt und im 12. Jahrhundert St. Georg Schutzheiliger der Stadt wurde. In den genuesischen Annalen des Jahres 1198 heißt es „vexillum beati Georgii“, was sich auf eine rote Flagge mit St. Georg und dem Drachen bezieht. Eine Beschreibung ist in den Annalen des Jahres 1227 zu finden. Neben dieser Georgsflagge, der wichtigsten Kriegsflagge der Stadt, wurde seit Anfang des 13. Jahrhunderts die Flagge Genuas mit dem roten Kreuz verwendet und als insignia cruxata comunis Janue (dt.: Kreuzflagge der Gemeinde Genua) bezeichnet.[3][4]
Im Jahre 1348 wählte Edward III. von England St. Georg zum Schutzheiligen seines Hosenbandordens und verwendete ein rot-weißes Kreuz im Liek seiner Royal Standard.
St. Georg ist unter anderem in folgenden Wappen dargestellt:
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Wappen des Fränkischen Ritterkreises auf der Brust des Reichsadlers und der sechs Ritterkantone
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Heide (St. Jürgen)
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Horní Jiřetín (Obergeorgswalde)
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Jiříkov (Tschechien) (Georgswalde)
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Moskau (siehe auch: Oblast Moskau)
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Russland mit Georg im Brustschild
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Saint-George (Kanton Waadt)
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Šenčur (Slowenien) (Sankt Georgen)
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Šentjur (Slowenien) (Sankt Georgen bei Cilli)
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Svätý Jur (Slowakei) (Sankt Georgen)
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Sveti Jurij ob Ščavnici (Sankt Georgen an der Stainz)
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Weilheim, Landkreis Tuttlingen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ William Wood Seymour: The Cross. In Tradition, History and Art. Putnams, New York 1898, S. 363.
- ↑ Thomas Fuller: A Supplement tu the Historie of the Holy Warre. Teil V, 1647, Kap. 4.
- ↑ Aldo Ziggioto: Genova. In: Vexilla Italica. Jg. XX, 1993.
- ↑ Aldo Ziggioto: Le Bandiere degli Stati Italiani. In: Armi antiche. 1994.