Georg Laves
Georg Laves (vollständiger Name: Georg oder George Heinrich Wilhelm Laves, * 1. August 1825 in Hannover; † 18. Oktober 1907 ebenda) war ein deutscher Maler und Radierer.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georg Laves war der erste[1] von drei Söhnen des Hofarchitekten Georg Ludwig Friedrich Laves und der Wilhelmine, einer Tochter des hannoverschen Hofrates und Kunstsammlers Georg Kestner. Zu seinen Geschwistern gehörte auch eine Schwester.[2]
Georg Laves war der Großvater von Fritz Laves.[2]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georg Laves wurde in der Residenzstadt des seinerzeitigen Königreichs Hannover[1] in eine der Hübschen Familien Hannovers hineingeboren.[3] Seine künstlerische Ausbildung durchlief er in Berlin bei Wilhelm Wach und in München bei Philipp von Foltz.
Nachdem Laves in den Jahren 1844 und 1845 ein Porträt seines Vaters gemalt hatte, schuf er die Deckengemälde in dem Konzertsaal des von seinem Vater in Hannover neu erbauten Hoftheaters. 1851 bis 1854 hielt sich Laves in Rom auf, wo er seinen dort weilenden Großonkel August Kestner und dessen Sammlung zeichnete.[1]
1855 hatte der Vater zunächst nur ein Atelier für seinen Sohn direkt neben seinen eigenen Wohnhaus errichtet, im selben Jahr porträtierte Georg Laves seine Eltern.[1] Nachdem Laves ebenfalls 1855 geheiratet hatte, baute sein Vater an das ursprünglich freistehende Atelier zur Straße hin ein Wohnhaus an (das 1873 durch Justus Heinrich Jakob Molthan um ein Stockwerk erhöht wurde).[4]
1858 verließ Laves abermals seine Heimatstadt, um für kurze Zeit bis 1860 in Antwerpen an der dortigen Kunstakademie zu unterrichten. Anschließend kehrte nach Hannover zurück und machte sich von dort aus einen Namen insbesondere als Historienmaler.[1]
Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs übernahm Georg Laves – neben Carl Schuchhardt – die unbesoldete Leitung des Kestner Museums, wo er vor allem die Gemälde und Kupferstiche betreute.[1]
Georg Laves starb 1907 und wurde im Gemeinschaftsgrab der Familien Kestner und Laves auf dem Stadtfriedhof Engesohde bestattet.[1]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bildnismedaillon für Georg Ludwig Friedrich Laves auf dem Engesohder Friedhof
- mehrere Werke von Georg Laves finden sich unter anderem in der Landesgalerie des Niedersächsischen Landesmuseums.[1]
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Historienmalerei „Graf Guido von Flandern mit seiner Tochter im Kerker“; Holzstich von A. Müller nach einem Ölgemälde in Die Gartenlaube von 1866
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Grabmal für den Vater Georg Ludwig Friedrich Laves auf dem Stadtfriedhof Engesohde mit einem Bildnismedaillon von Georg Laves
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie. Band 3: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 552.
- Laves, Georg. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 476 (biblos.pk.edu.pl).
- Marie Jorns: August Kestner und seine Zeit. 1777–1853. Das glückliche Leben des Diplomaten, Kunstsammlers und Mäzens in Hannover und Rom. Aus Briefen und Tagebüchern zusammengestellt. Hannover: Madsack, 1964, S. 469 f. u.ö.
- Georg Hoeltje: Georg Ludwig Friedrich Laves. (Mit einem Beitrag über Georg Ludwig Friedrich Laves als Bauingenieur von Helmut Weber) Steinbock, Hannover 1964, S. 81 u.ö.
- Helmut Zimmermann: Zur Herkunft der Baumeister- und Unternehmerfamilie Laves. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge 36, 1982, Heft 3–4, S. 223–230.
- Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert (revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof…), Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 262f., 229 u.ö.
- Ulrich Gehrig: 100 Jahre Kestner-Museum Hannover. 1889–1989, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Hannover: Kestner-Museum, 1989, S. 216 f.
- Helmut Knocke: Laves, (2) Georg(e) Heinrich Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 224 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Helmut Knocke: Laves (2), Georg(e) Heinrich Wilhelm. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein u. a. (Hrsg.): Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 388 (books.google.de – Leseprobe).
- ↑ a b Günter Kokkelink: Laves, Georg Ludwig Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 2 f. (Digitalisat).
- ↑ Klaus Mlynek: Hübsche Familien. In: Stadtlexikon Hannover, S. 310
- ↑ Helmut Knocke, Hugo Thielen: Laves, Georg. In: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 114.
Personendaten | |
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NAME | Laves, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Laves, Georg Heinrich Wilhelm; Laves, George Heinrich Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Radierer |
GEBURTSDATUM | 1. August 1825 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 18. Oktober 1907 |
STERBEORT | Hannover |