Gewerkschaften in Slowenien
Die Gewerkschaften in Slowenien gehören zum größten Teil einem der drei Gewerkschaftsbünde an:[1]
Name des Gewerkschaftsbunds | Mitglieder | Zugehörigkeit zu einem Internationalen Gewerkschaftsverband |
---|---|---|
Zveza svobodnih sindikatov Slovenije, ZSSS (Bund der Unabhängigen Gewerkschaften Sloweniens) |
rd. 130.000 | EGB |
Konfederacija sindikatov javnega sektorja Slovenije, KSJS (Konföderation der Gewerkschaften des Öffentlichen Sektors in Slowenien) |
rd. 73.000 | |
Konfederacija sindikatov Slovenije, KSS PERGAM (Konföderation der Gewerkschaften Sloweniens PERGAM) |
19.000 | UNI Global |
Daneben existieren vier weitere kleine Dachverbände.
Mitgliedsgewerkschaften, internationale Kontakte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitgliedsgewerkschaften des ZSSS sind u. a. (in Klammern jeweils: Mitgliederzahlen, Zugehörigkeit zu einer Globalen Gewerkschaftsföderation)[2]:
- Sindikat kovinske in elektro industrije Slovenije, SKEI (Gewerkschaft der Stahl- und Elektroindustrie Sloweniens)
(27.000, IndustriAll, IndustriAll Europe); - Sindikat delavcev trgovine Slovenije, SDTS (Gewerkschaft der Handelsarbeiter in Slowenien)
(10.000 ).
Mitgliedsgewerkschaft der KSJS ist u. a.:
- Sindikat vzgoje, izobraževanja, znanosti in kulture Slovenije, SVIZ (Gewerkschaft Bildung, Wissenschaft und Kultur)
(37.800, EI, ETUCE).
Rechtliche Situation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen der starken betrieblichen Interessenvertretungen in Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten, die durch ein Gesetz von 1993 geschaffen wurden, aber in der Tradition der jugoslawischen Arbeiterselbstverwaltung stehen, machen die Unternehmen trotz eindeutiger rechtlicher Unterscheidung zwischen Gewerkschaften und betrieblichen Vertretungsgremien faktisch keinen Unterschied zwischen beiden. Zudem agieren oft dieselben Personen als Gewerkschaftsvertreter und Arbeitnehmervertreter. Tarifverhandlungen können aber nur von Gewerkschaften geführt werden. Der Organisationsgrad beträgt ca. 20 % und ist seit Anfang der 2000er Jahre stark gesunken. Tarifverträge existieren für ca. 60 % der Beschäftigten, doch entziehen sich seit einer Gesetzesänderung 2006 immer mehr Arbeitgeber der Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer, die die Verhandlungen führt. Viele Beschäftigte waren – ebenfalls noch eine Tradition der Arbeiterselbstverwaltung – auch nach der Privatisierung an den Unternehmen beteiligt, allerdings mit sinkender Tendenz.[3]
Die Gewerkschaften sind mit vier von 40 Sitzen im slowenischen Staatsrat, der zweiten Kammer des Parlaments, vertreten. Alle vier Sitze werden vom ZSSS gehalten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Blackburn (Hrsg.), Trade Unions of the World, London (The International Centre for Trade Union Rights), 8th edition, 2021, ISBN 978-0-9933556-2-2, S. 549–553
- Friedrich-Ebert-Stiftung, Slowenien: Gewerkschaftsmonitor, alle abgerufen am 27. November 2023
2019 (Mai), PDF, 5 S., 2020 (März), PDF, 6 S., 2021 (März), PDF, 7 S., 2022 (August), PDF, 6 S., 2023 (Juli), PDF, 7 S. - Bernhard Pfitzner, Basisinformationen/Informationsquellen zu Gewerkschaften in Slowenien, Hannover 2023, 7 S., PDF
- Miroslav Stanojević, Andreja Poje, Živa Broder: Slovenia: From strong trade union movement to uneven de-unionization,
in: Jeremy Waddington, Torsten Müller and Kurt Vandaele (eds.), Trade unions in the European Union: Picking up the pieces of the neoliberal challenge, Brüssel (ETUI, European Trade Union Institute) 2023, ISBN 978-2-87574-634-4, S. 979–1012 freier download
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage des ZSSS, abgerufen am 10. Mai 2022
- Slowenien: Gewerkschaftsmonitor; FES Briefing, Seite der Friedrich-Ebert-Stiftung mit Ausgaben des Monitors für 2019, 2020, 2021, 2022 und 2023 (s. o.), abgerufen am 27. November 2023
- Seite Slovenia der Plattform worker participation des Europäisches Gewerkschaftsinstituts, abgerufen am 28. November 2023
- „Slowenien“ auf der Seite „Internationales“ von labournet, abgerufen am 26. März 2022