Gschwand (Furth im Wald)
Gschwand Stadt Furth im Wald
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Koordinaten: | 49° 19′ N, 12° 45′ O | |
Höhe: | 432 m ü. NHN | |
Einwohner: | 82 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 93437 | |
Vorwahl: | 09975 | |
Lage von Gschwand in Bayern
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Gschwand ist ein Gemeindeteil der Stadt Furth im Wald im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gschwand liegt am südöstlichen Ortsrand von Gleißenberg, trotzdem gehört es zur viel weit entfernteren Stadt Furth im Wald.
Gschwand liegt 7 Kilometer westlich von Furth im Wald,4 Kilometer südwestlich der tschechischen Grenze und 1 Kilometer südöstlich von Gleißenberg an der Staatsstraße 2154.
Nordöstlich von Gschwand erheben sich (im Uhrzeigersinn) der 627 Meter hohe Burgstall, das 902 Meter hohe Reiseck, der 828 Meter hohe Dachsriegel und der 749 Meter hohe Geißriegel. Diese Berge bilden ein breites Hochtal, in dem zahlreiche Bäche entspringen, die sich zum Bogenbach vereinigen. Der Bogenbach fließt durch Gschwand und mündet 800 Meter westlich der Ortschaft in den Hühnerbach.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -schwand, auch: -schwend von schwenden (Wald roden) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -ried und -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert.[4][5][6]
Die Gegend um Gleißenberg gehörte dem Grafengeschlecht von Bogen. Durch den Tod Adalberts (Albert) IV. von Bogen im Jahr 1242 fielen seine Besitzungen laut Erbvertrag an seinen Stiefbruder, den Wittelsbacher Otto II. von Bayern, Sohn Ludmillas und Ludwigs I. Nach dem Tod Ottos II. im Jahr 1253 erhielt dessen Sohn Heinrich XIII. Niederbayern, darunter auch das Gericht Waldmünchen.
Gschwand (auch: Geswandtt, Geschwandt, Gschwantt, Gschwanndt, Gschwandt, Schwand, Schwund, Gschwend) wurde im Salbuch von 1283 mit einer Steuer von 1 Pfund und 4 Pfennig (30 Pfennig entsprachen 1 Schilling, 8 Schilling 1 Pfund) erwähnt.[7] Nach anderer Datierung: Herzogsurbar des Wittelsbachers Heinrich XIII. aus dem Jahr 1301.[8][9] Zu dieser Zeit gehörten Gschwand und Lixenried zum Gericht Waldmünchen.[10]
1371 übergaben Heinrich und Otto Zenger von Schwarzeneck dem Kloster Schönthal Einkünfte im Dorf Gschwand bei Gleißenberg.[11][10]
Im 16. Jahrhundert kam es hin und wieder zu Grenzstreitigkeiten über den Grenzverlauf zwischen den Dörfern Gschwand und Lixenried.[12]
Im Musterungsverzeichnis von 1562 wurden für Gschwand 8 Mannschaften genannt, das waren Michael Christl senior und junior, Schmidt, Hans Liebl, Jörg Christl, Müllner, Hagler und Peter Friedl. Ihre Ausrüstung bestand aus 7 Büchsen und einer Hellebarde.[13]
1563 hatte Gschwand 8 Mannschaften. 1588 gab es in Gschwand 6 Höfe, 1 Gut, 1 Mühle. 1622 wurden für Gschwand 9 Mannschaften und 1 Mühle aufgeführt. 1630 hatte Gschwand 6 Höfe, 1 Mühle, 1 Sölde, 1 Häusl, 3 Inleute. 1703 wurden für Gschwand 6 Höfe, 2 Sölden, 1 Häusler erwähnt. 1808 gab es in Gschwand 9 Anwesen, 1 Müller, 1 Weber, 1 Gemeinde-Hüthaus.[9]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Gschwand zum Steuerdistrikt Gleißenberg, der aus den Dörfern Gleißenberg, Gschwand, Lixenried, den Weilern Bogen und Koestelhütten (= Kesselhütte) und den Einöden Tradl und Berghof bestand.[14]
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Gschwand Ruralgemeinde. zu der neben Gschwand mit 17 Familien die Einöde Tradl mit 1 Familie gehörte.[15]
1830 wurde die Gemeinde Gschwand aufgelöst und in die Gemeinde Lixenried eingegliedert. Diese Eingliederung wurde von den Bürgern von Lixenried abgelehnt und bis 1851 wurde darüber gestritten. 1972 wurde die Gemeinde Lixenried mit ihren Gemeindeteilen Bogen, Gschwand und Tradl in die Stadt Furth im Wald eingemeindet.[16]
Gschwand gehört zur Pfarrei Gleißenberg, Dekanat Cham. Es wurde im Pfarrverzeichnis der Pfarrei Gleißenberg von 1780 aufgeführt. Die Pfarrei Gleißenberg bestand zu dieser Zeit aus Gleißenberg, Lixenried, Bogen, Gschwand, Ried bei Gleißenberg, Hofmühle, Berghof, Häuslarn, Bonholz und Eschlmais. Zur Pfarrei Gleißenberg gehörte die Filialkirche Geigant mit Sinzendorf, Zillendorf, Machtesberg, Katzbach, Kühnried, Lodischhof und Roßhöfe.[17][18] 1997 hatte Gschwand 76 Katholiken.[19]
Einwohnerentwicklung ab 1820
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1820 | 17 Familien | k. A.[15] |
1838 | 76 | 10[20] |
1861 | 76 | 33[21] |
1871 | 86 | 50[22] |
1885 | 106 | 13[23] |
1900 | 80 | 19[24] |
1913 | 91 | 15[25] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 110 | 16[26] |
1950 | 94 | 15[27] |
1961 | 72 | 13[28] |
1970 | 90 | k. A.[29] |
1987 | 78 | 20[30] |
2011 | 82 | k. A.[1] |
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Nordrand von Gschwand vorbei führt der Mountainbikeweg MTB-Tour 15.[31]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3
- Prälat Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gschwand in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. Januar 2023.
- Luftbild Gschwand
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 29. Mai 2022.
- ↑ a b Gschwand bei Bayernatlas. Abgerufen am 29. Mai 2022.
- ↑ a b Gschwand in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. Januar 2023.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 14
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 19
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 25
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 27
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 121
- ↑ a b Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 39
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 43
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 68
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 131
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 172
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 177
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 184
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 58
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 202
- ↑ Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 205
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 193 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 993, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 939 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 982 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 367 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 632 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 122 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 249 (Digitalisat).
- ↑ MTB-Tour 15 Gleißenberg-Dreiwappen-Tour bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 30. Januar 2023.