Sinzendorf (Waldmünchen)
Sinzendorf Stadt Waldmünchen
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Koordinaten: | 49° 20′ N, 12° 40′ O | |
Höhe: | 501 m ü. NHN | |
Einwohner: | 101 (9. Mai 2011)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 | |
Postleitzahl: | 93449 | |
Vorwahl: | 09975 | |
Lage von Sinzendorf in Bayern
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Sinzendorf ist ein Ortsteil der Stadt Waldmünchen im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sinzendorf liegt 1 Kilometer westlich der Bahnstrecke Cham–Waldmünchen und der parallel zur Bahnlinie verlaufenden Staatsstraße 2146, 5,7 Kilometer südwestlich von Waldmünchen und 8,2 Kilometer südwestlich der tschechischen Grenze. Südöstlich von Sinzendorf befindet sich das Feuchtgebiet Sinzenweiher, nördlich erhebt sich der 537 Meter hohe Hasenbierl und südlich der 596 Meter hohe Bleschenberg mit dem Schratzelloch. Auf dem Bleschenberg befindet sich das Bodendenkmal Burgstall Bleschenberg. Am Südrand von Sinzendorf vorbei fließt der Stelzenbach (auch: Sinzenbach) in Richtung Westen.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sinzendorf (auch: Zinsendorf, Sinczzendorff, Synzendorff, Sinzendorff, Sünzendorff) gehört zu den -dorf-Orten. Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -dorf endenden Ortsnamen als Gründungen aus dem 9. bis 12. Jahrhundert. Solche Ortsnamen treten in der Umgebung von Waldmünchen gehäuft auf.[4]
1298 wurde Sinzendorf erstmals schriftlich erwähnt, als Albrecht von Stauff dem Kloster Walderbach ein Lehen zu Sinzendorf als Seelgerät stiftete.[5] Im Leuchtenberger Lehenbuch von 1396 wurde Albrecht von Ratendorf (Rottendorf (Schmidgaden)) mit einer Mannschaft in Sinzendorf erwähnt.[6] Sinzendorf wurde im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 aufgeführt.[7] In der Übersicht der zum Kloster Walderbach grundbaren Dörfer von 1596 erschien Sinzendorf mit einem Hof.[8]
In der Amtsbeschreibung von 1550 wurde der Sinzenweiher (auch: Sinzn Weier) als der größte Weiher im Amt Waldmünchen genannt.[9] Das Gelände dieses Weihers besteht bis in die Gegenwart unter gleichem Namen als Feuchtgebiet weiter.[2]
1563 hatte Sinzendorf 9 Mannschaften. 1588 gab es in Sinzendorf 1 Hof, 8 Güter, 3 Sölden, 1 Inwohner. 1596 war in Sinzendorf ein Hof grundbar zum Kloster Walderbach. 1622 hatte Sinzendorf 11 Mannschaften. 1630 wurden für Sinzendorf 2 Höfe, 6 Güter, 1 Sölde, 1 Söldengütl, 1 Söldenhäusl und 2 Inwohner aufgeführt. 1703 gab es in Sinzendorf 1 Hof, 6 Güter, 3 Sölden, 1 Häusler. 1808 hatte die Ortschaft 11 Anwesen, eine Mühle und ein Hüthaus.[10]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Sinzendorf zum Steuerdistrikt Geigant. Der Steuerdistrikt Geigant bestand aus den Dörfern Geigant, Haschaberg und Sinzendorf, dem Weiler Roßhof und der Einöde Almosmühl.[11]
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Sinzendorf Ruralgemeinde. Zur Ruralgemeinde Sinzendorf gehörten neben Sinzendorf mit 24 Familien das Dorf Haschaberg mit 9 Familien und die Einöde Almosmühl mit 2 Familien.[12]
1829 und 1836 bemühte sich die Gemeinde Sinzendorf um eine Eingemeindung in die Gemeinde Rannersdorf. Diese Anträge wurden jedoch von der Regierung abgelehnt. Am 1. Mai 1978 verlor die Gemeinde Sinzendorf ihre Selbständigkeit und wurde in die Stadt Waldmünchen eingegliedert.[13][14]
Sinzendorf gehört zur Pfarrkuratie Geigant.[15][16][17][18][19] 1997 hatte Sinzendorf 110 Katholiken.[19]
Einwohnerentwicklung ab 1820
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1820 | 24 Familien | k. A.[12] |
1838 | 110 | 14[17] |
1861 | 122 | 35[20] |
1871 | 110 | 50[21] |
1885 | 117 | 14[22] |
1900 | 115 | 14[23] |
1913 | 122 | 13[18] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1925 | 107 | 15[24] |
1950 | 126 | 18[25] |
1961 | 87 | 17[26] |
1970 | 97 | k. A.[27] |
1987 | 105 | 22[28] |
2011 | 101 | k. A.[1] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 11. März 2022.
- ↑ a b c Sinzendorf bei Bayernatlas. Abgerufen am 22. März 2022.
- ↑ a b Sinzendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. März 2022.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 8.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 24.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 31.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 48.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 53.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 66.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 131.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 172.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 178.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 187.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 643 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 58.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 202.
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 194 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 368 (Digitalisat).
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 195.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 811, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 994, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 940 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 983 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1001 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 861 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 633 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 125 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 255 (Digitalisat).