Rußmühle (Furth im Wald)
Rußmühle Stadt Furth im Wald
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 12° 45′ O | |
Höhe: | 394 m ü. NHN | |
Einwohner: | 25 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 93437 | |
Vorwahl: | 09973 | |
Lage von Rußmühle in Bayern
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Rußmühle ist ein Ortsteil der Stadt Furth im Wald im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rußmühle liegt 7 Kilometer westlich von Furth im Wald, 1 Kilometer südwestlich der Staatsstraße 2154 am Rußmühlbach.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rußmühle wurde in den Quellen erst Anfang des 19. Jahrhunderts erwähnt. Sie ist allerdings wahrscheinlich wesentlich älter.[4] Anfang des 19. Jahrhunderts hatte sie zwei Anwesen, darunter eine Mühle und gehörte zur Hofmark Ränkam.[5]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Rußmühle zum Steuerdistrikt Ränkam. Der Steuerdistrikt Ränkam bestand aus den Ortschaften Rußmühle, Waradein, Ziegelhütte, Degelberg und Ried bei Gleißenberg.[6]
1821 wurden im Landgericht Cham Gemeinden gebildet. Dabei kam Rußmühle zur Gemeinde Ränkam. Ränkam war patrimonialgerichtische Gemeinde, die mit dem Steuerdistrikt Ränkam identisch war. Sie hatte ein Patrimonialgericht I. Klasse unter Freiherr von Völderndorff.[7] 1851 wurde Ried bei Gleißenberg aus der Gemeinde Ränkam herausgelöst und eigenständige Gemeinde.[8][9]
Von 1867 bis 1946 bestand die Gemeinde Ränkam aus den Ortsteilen Bruckmühle, Degelberg, Kühberg, Leinmühle, Ränkam, Rußmühle, Tradt, Waradein und Ziegelhütte.[10][11] 1946 wurde die Gemeinde Grabitz zerschlagen. Grabitz mit Stieberg und Tradtbauer wurde nach Furth im Wald eingemeindet und Haberseigen kam zur Gemeinde Ränkam.[12] Bei der Gebietsreform in Bayern wurde 1972 die Gemeinde Ränkam mit ihren Gemeindeteilen Bruckmühle, Degelberg, Haberseigen, Kühberg, Leinmühle, Ränkam, Rußmühle, Tradt, Waradein und Ziegelhütte in die Stadt Furth im Wald eingemeindet.[13]
Die Rußmühle gehörte 1838 zur Pfarrei Arnschwang.[14][15] 1845 baten die Einwohner der Rußmühle darum, in die Pfarrei Gleißenberg umgepfarrt zu werden. Diese Bitte wurde von der Pfarrei Arnschwang abgelehnt. 1871 erneuerten die Rußmühler ihre Bitte und die Einwohner der Ziegelhütte schlossen sich der Bitte an. 1874 wurde der Bitte stattgegeben.[16] 1874 wurden die Rußmühle und der Weiler Ziegelhütte in die Pfarrei Gleißenberg, Dekanat Cham umgepfarrt.[17] Mit Gründung der Filialkirche Lixenried 1963 wurde Rußmühle dieser zugeordnet. 1997 hatte Rußmühle 29 Katholiken.[18] Auf dem Müllerhaus der Rußmühle befindet sich ein kleiner Glockenstuhl mit einer Glocke. Die Glocke trägt die Aufschrift „Therese Fischer 1876“ nach der ehemaligen Besitzerin. Die Glocke wird nach altem Brauch dreimal täglich geläutet. Sie überstand die beiden Weltkriege, da sie von den Rußmüllern immer rechtzeitig versteckt wurde.[16]
Im Ersten Weltkrieg fielen vier Männer aus Rußmühle: Anton Ascherl, Anton Bierl, Alois und Max Siegl.[19] Opfer des Zweiten Weltkriegs wurde Franz Dankerl aus Rußmühle. Er starb am 9. März 1944 in Russland.[20]
Einwohnerentwicklung ab 1838
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1838 | 23 | 4[14] |
1861 | 32 | 18[10] |
1871 | 22 | 16[21] |
1885 | 46 | 7[22] |
1900 | 31 | 6[23] |
1913 | 29 | 6[17] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 27 | 5[11] |
1950 | 56 | 8[12] |
1961 | 39 | 7[24] |
1970 | 32 | k. A.[13] |
1987 | 28 | 8[25] |
2011 | 25 | k. A.[1] |
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Rußmühle führt der Radweg Weiding-Gleißenberg.[26] Er zweigt von den Fernradwegen des Chambtales ab:
- Ostbayerischer Jakobs-Radpilgerweg (Eschlkam-Regensburg-Donauwörth)[27][28]
- Chambtal-Radweg[29]
- München-Regensburg-Prag Radweg[30]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955 (Digitalisat).
- Prälat Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 29. Mai 2022.
- ↑ a b Rußmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 6. Februar 2023.
- ↑ a b Rußmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. Januar 2023.
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 14
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 46 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 69 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 72 (Digitalisat).
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 182
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 666, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 840 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 715 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 122 (Digitalisat).
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 21 (Digitalisat).
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 202
- ↑ a b Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 360
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 367 (Digitalisat).
- ↑ Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 205
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 376
- ↑ Josef Kraus: Gleißenberg – Ein Heimatbuch, Oberviechtach, 1973, S. 397
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 840, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 802 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 836 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 529 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 249 (Digitalisat).
- ↑ Radweg Weiding-Gleißenberg bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Ostbayerischer Jakobs-Radpilgerweg (Eschlkam-Regensburg-Donauwörth) bei ldbv.bayern.de. Abgerufen am 10. Februar 2023.
- ↑ Ostbayerischer Jakobs-Radpilgerweg: Eschlkam - Cham - Regensburg - Weltenburg - Eichstätt (Nordroute) - Donauwörth oder über Ingolstadt (Südroute) bei radpilgern-bayern.de. Abgerufen am 10. Februar 2023.
- ↑ Chambtal-Radweg bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Radweg München-Regensburg-Prag bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 30. Januar 2023.