Höfles (Kronach)
Höfles Kreisstadt Kronach
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Koordinaten: | 50° 14′ N, 11° 22′ O |
Höhe: | 316 m ü. NHN |
Einwohner: | 223 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 96317 |
Vorwahl: | 09261 |
Ehemaliges Schulhaus in Höfles
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Höfles ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Kronach im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt an der Rodach. Die Bundesstraße 173/303 führt über Ruppen nach Kronach (2,6 km westlich) bzw. nach Unterrodach (2,3 km nordöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Vogtendorf (0,6 km westlich) und nach Fischbach (1,8 km südöstlich) jeweils zur Kreisstraße KC 12.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstnennung war im Jahr 1323 im Bamberger Urbar als „höfleins“.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Höfles aus 27 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Kronach. Grundherren waren die Stadt Kronach (1 Zinshof, 3 Tropfsölden, 1 Mahlmühle, 1 Schneidmühle), das Gotteshaus Kronach (1 Zinshof), das Spital Kronach (1 Zinshof), das Kastenamt Kronach (7 Tropfsölden, 1 halbe Tropfsölde, 2 Tropfhäuser, 3 Häuser, 3 halbe Häuser), die Engelmessstiftung Kronach (1 Gütlein) und das Rittergut Unterlangenstadt-Burkersdorf (2 Halbhöfe). Außerdem gab es ein Gemeindehirtenhaus und ein Schulhaus.[5]
Höfles kam durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Ersten Gemeindeedikt wurde Höfles dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unterrodach zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Höfles, zu der Ruppen gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Höfles zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 1,665 km².[7]
Ab 1900 war der Ort mit dem Haltepunkt Höfles an der Bahnstrecke Kronach–Nordhalben an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen, der Personenverkehr wurde 1976 eingestellt und die Strecke 2005 abgebaut.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Höfles am 1. Januar 1975 in Kronach eingegliedert.[8]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Höfles gibt es 8 Baudenkmäler:
- Höfles 17: Schulhaus
- Höfles 36: Bauernhof
- Höfleser Mühle 1: Wohnhaus
- Höfleser Mühle 3: Wohnstallhaus
- Höfleser Mühle 4: Wohnhaus
- Ein Bildstöcke und zwei Bildstockaufsätze
Die folgenden Häuser listete Tilmann Breuer in dem Buch Landkreis Kronach von 1964 mit ihren ursprünglichen Hausnummern als Kunstdenkmäler auf. Sie sind in der Denkmalschutzliste nicht aufgeführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgerissen oder stark verändert wurden.
- Haus Nr. [9] 7: Eingeschossiger Bau mit zur Hälfte abgewalmtem Mansarddach, angeblich 1807 errichtet. Die Umfassungsmauern sind aus Sandsteinquadern.
- Haus Nr. 13: Zweigeschossiger, ehemals eingeschossiger Putzbau; der Scheitelstein der Haustür ist mit „PE 1843“ bezeichnet (Peter Eberth).[9]
- Haus Nr. 20 und 20a: Zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau, der Scheitelstein der einen Haustür ist mit „1838“, der der anderen mit „AR“ bezeichnet.[9]
- Haus Nr. 24: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Walmdach, das Erdgeschoss besteht aus Sandsteinquadern, der Scheitelstein der Wohnungstür ist mit „JS 1812“ bezeichnet. Das Obergeschoss wurde massiv erneuert.[9]
- Haus Nr. 34: Beim Neubau von 1933 wurde ein Türsturz mit der Bezeichnung „1812“ wiederverwendet.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Höfles
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 256 | 304 | 281 | 314 | 313 | 318 | 300 | 305 | 281 | 287 | 281 | 315 | 339 | 348 | 374 | 396 | 375 | 348 | 445 | 490 | 491 | 443 | 419 |
Häuser[10] | 50 | 48 | 48 | 45 | 64 | 77 | 93 | ||||||||||||||||
Quelle | [11] | [11] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [11] | [19] | [11] | [20] | [11] | [21] | [11] | [11] | [11] | [22] | [11] | [7] | [23] |
Ort Höfles
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 213 | 301 | 318 * | 281 * | 294 | 314 | 344 | 285 | 262 | 223 |
Häuser[10] | 28 | 48 * | 42 | 52 | 53 | 61 | 71 | |||
Quelle | [6] | [12] | [14] | [17] | [19] | [21] | [22] | [7] | [23] | [1] |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Rot schräg gekreuzt zwei wachsende goldene Ähren, überdeckt von einem silbernen Floßanker.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort war gemischt konfessionell. Die Katholiken sind nach St. Johannes der Täufer in Kronach gepfarrt, die Protestanten waren ursprünglich nach St. Jakobus in Fischbach gepfarrt.[24] Mittlerweile gehört der Ort zur evangelischen Kirchengemeinde St. Michael in Unterrodach.
Die katholische Kirche St. Marien in Höfles wurde 1952 errichtet. Zur Filialgemeinde gehören neben Höfles die Orte Fischbach, Ruppen, Vogtendorf, Wötzelsdorf sowie Unterrodach.[25]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hedwig Schardt (1924–2004), Politikerin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 65.
- Johann Kaspar Bundschuh: Höfles. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 699 (Digitalisat).
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 236.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Höfles in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Höfles in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. September 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 310 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Kronach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. September 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. September 2023 (Entfernungsangaben entsprechen gemessener Luftlinie).
- ↑ Karl Löhner: Fischbach und seine Kirchengemeinde. Kronach 1996, S. 46.
- ↑ H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 479. Hier werden unter Einberechnung des Hirtenhauses 28 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 586.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 689–690 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 689 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c d e T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 65.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 887–888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1005 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 938 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 479.
- ↑ St. Marien, Höfles auf der Website der Pfarrei St. Johannes Kronach, abgerufen am 6. April 2018.