Hagen (Apenburg-Winterfeld)
Hagen Flecken Apenburg-Winterfeld
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Koordinaten: | 52° 45′ N, 11° 10′ O | |
Höhe: | 30 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,74 km²[1] | |
Einwohner: | 75 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Altensalzwedel | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 039035 | |
Lage von Hagen in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Hagen
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Hagen ist ein Ortsteil des Fleckens Apenburg-Winterfeld im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hagen, ein kurzes Straßendorf mit Kirche, liegt etwa 11 km südlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark an der Purnitz zwischen den Bundesstraßen 248 im Westen und 71 im Osten.[1][3]
Nachbarorte sind Valfitz im Westen, Schieben im Nordwesten, Altensalzwedel im Nordosten, Saalfeld im Osten und Klein Gischau im Südwesten.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Personennamen Tylo de Hoghe aus den Jahren 1329/1330 könnte der Ortsname erstmals bezeugt sein.[4][1] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Hogen aufgeführt und gehörte dem Kloster Dambeck. Die Familie von Bartensleben hatte hier Einkünfte.[5] Weitere Nennungen sind 1492 Item tom hagenn, 1687 Hagen[1] und 1804 Hagen, Dorf mit Lehnschulze und 6 Ganzbauern.[6]
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 15 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 345, eine Kirchenbesitzung hatte 1 Hektar Land, genauso wie die Gemeinde.[1] 1960 gab es in Hagen eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG „Wiesengrund“.[7]
Ersterwähnung 1215
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 27. Dezember 1215 war Henricus de Hagen unter den Zeugen einer Schenkung an das Kloster Mariensee.[8] Der Historiker Peter Rohrlach erläutert,[1] dass die Angabe der erstmaligen Nennung im Jahre 1215 für Hagen von Hermes und Weigelt[9] sowie von Wilhelm Zahn[10] sich nur auf einen Familiennamen Hagen beziehen kann.
Herkunft des Ortsnamens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname wird zurückgeführt auf das Grundwort Hag für „umfriedetes Gelände“.[11]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Hagen in die Gemeinde Altensalzwedel eingemeindet,[12] die sich zum 1. Juli 2009 auflöste und in dem neugebildeten Flecken Apenburg-Winterfeld aufging.[13] So wurde Hagen ein Ortsteil von Apenburg-Winterfeld.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirchengemeinde Hagen, die früher zur Pfarrei Altensalzwedel gehörte,[17] wird heute betreut vom Pfarrbereich Apenburg des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]
Die historischen Überlieferungen in Kirchenbüchern für Altensalzwedel beginnen im Jahre 1649.[19]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die evangelische Dorfkirche Hagen, ein Feldsteinbau mit rechteckigem Saal mit einem halbrunden Ostschluss, wurde Ende des 13. oder in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut. Eine Besonderheit ist der verbretterte Holzturm östlich vor der Kirche.[11]
- Sie ist eine der acht „verkehrten Kirchen“ der Altmark, deren Kirchturm statt nach Westen in Richtung Osten weist.[20]
- Das Altarbild der Kirche stammt aus dem Jahr 1697 und zeigt Maria, die wie eine altmärkische Bäuerin im 17. Jahrhundert gekleidet ist. Die im Hintergrund des Altarbildes zu erkennende Stadt deutet in ihrer Silhouette ebenfalls altmärkische Elemente an, es könnte sich demnach um das nahegelegene Salzwedel handeln.[21]
- Bei der Renovierung des Innenraumes im Jahre 1972 wurde ein Zyklus mittelalterlicher Wandmalereien freigelegt. Am Nordende ist in unbeholfener Weise ein vierfüßiges Tier mit einer Art Fahne dargestellt, das ein Lamm mit einer Christusfahne darstellt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein löwenartiges Tier zu sehen, aus dessen Maul ein Gefäß mit Kette ragt, möglicherweise ein Weihrauchfass.[21][11]
Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Kirche ist vom Friedhof des Dorfes umgeben.
- Auf dem Friedhof befindet sich ein Grab für einen im Zweiten Weltkrieg umgekommenen russischen Zwangsarbeiter.
- Neben der Kirche steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, ein abgestufter ummauerter Feldsteinblock in dessen Spitze ein Schwert steckt.[22]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 877–879, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 334, 66. Hagen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hagen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 877–879, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S. 410.
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de ( vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 375 (Digitalisat ).
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1891, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 215 (Digitalisat).
- ↑ J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 334, 66. Hagen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b c Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 207–209.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Bildung einer neuen Gemeinde aus dem Flecken Apenburg und den Gemeinden Altensalzwedel und Winterfeld zum 1. Juli 2009 mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 1. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 33–36 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 20. August 2021]).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Apenburg. In: kirchenkreis-salzwedel.de. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 13 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 169.
- ↑ a b Paul Meitz: Die Feldsteinkirche in Hagen. April 2007, abgerufen am 29. April 2023.
- ↑ Hagen, Flecken Apenburg-Winterfeld. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 29. April 2023.