Hardisser Moor
Naturschutzgebiet „Hardisser Moor“
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Lage | Lage und Lemgo, Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 29,84 ha | |
Kennung | LIP–009 | |
WDPA-ID | 81827 | |
Geographische Lage | 52° 1′ N, 8° 50′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1981 |
Das Gebiet Hardisser Moor ist ein 1981 durch das Regierungspräsidium Detmold ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer LIP–009) in den nordrhein-westfälischen Städten Lage und Lemgo im Kreis Lippe in Deutschland.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das rund 30 Hektar große Naturschutzgebiet Hardisser Moor gehört naturräumlich zum Lipper Bergland. Es erstreckt sich entlang des Oetternbachs nördlich des Lagenser Ortsteils Hardissen, zwischen der Hardisser Straße im Süden, der Afrikastraße im Westen sowie der Bega und dem Lemgoer Stadtteil Lieme im Norden.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schutzgebiet Hardisser Moor wird als „Talraum des Oetternbachs im Landschaftsraum Begamulde mit einem international bedeutsamen kalkreichen Niedermoor als Lebensraum für seltene, gefährdete sowie landschaftsraumtypische wildlebende Pflanzen- und Tierarten“ beschrieben.[2]
Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wesentlicher Schutzzweck ist die „Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung des Talraums des Oetternbachs und der unmittelbar angrenzenden Flächen.“[3]
Lebensraum- und Biotoptypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Schutzgebiet Hardisser Moor sind unter anderem die Lebensraum- und Biotoptypen „Erlen-Eschen-Auenwald“, „Hecken und Gehölzstreifen, einschließlich Ufergehölz und Kopfbaumreihen“, „Kalkflachmoor mit seiner typischen Flora und Fauna“, „Nass- und Feuchtgrünland unterschiedlicher Ausprägung einschließlich Groß-Seggenried“, „naturnaher mäandrierender Bach“ sowie „temporär wasserführende Tümpel einschließlich ihrer naturnahen Röhrichtsäume, der Uferhochstaudenfluren und der Schwimmblattvegetation“ beschrieben.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Artenbestand des Hardisser Moores ist seit 1953 mehrfach aufgenommen worden. 1963 wurden 198 Farn-/Blütenpflanzen sowie zwischen 1966 und 1982 162 Gefäßpflanzen erfasst.[4]
Aus der schützenswerten Flora sind besonders die im Gebiet vorkommenden „Arten der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in Nordrhein-Westfalen“ zu nennen:[5]
- Armblütige Sumpfbinse
- Bach-Nelkenwurz
- Blasen-Segge
- Breitblättriges Knabenkraut
- Färber-Ginster
- Fieberklee
- Fuchs-Segge
- Geflecktes Knabenkraut
- Haarfarnähnliches Spaltzahnmoos
- Hirse-Segge
- Kleiner Baldrian
- Kleinfrüchtiger Ackerfrauenmantel
- Krauses Laichkraut
- Kuckucks-Lichtnelke
- Mittleres Zittergras
- Moor-Labkraut
- Nelken-Haferschmiele
- Rundblättriger Sonnentau (Foto)
- Schmalblättriges Wollgras
- Sumpfdotterblume
- Sumpf-Dreizack
- Sumpf-Helmkraut
- Sumpf-Herzblatt
- Sumpf-Pippau
- Ufer-Segge
- Wasser-Greiskraut
- Wiesen-Fuchsschwanz
- Wolliges Honiggras
- Zottiges Weidenröschen
- Zweizeilige Segge
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der schützenswerten Fauna sind besonders die im Gebiet vorkommenden „Arten der Roten Liste der gefährdeten Tiere in Nordrhein-Westfalen“ und Tierarten nach FFH-Richtlinie zu nennen:
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Brinkmann: Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Hardisser Moor. In: Heimatland Lippe – Zeitschrift des Lippischen Heimatbundes und des Landesverbandes Lippe. Band 4. Detmold April 1983, S. 109 ff.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturschutzgebiet „Hardisser Moor“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- Hardisser Moor in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karte bei www.protectedplanet.net, abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Beschreibung des Schutzgebiets durch das LANUV.
- ↑ Schutzziele des LANUV.
- ↑ Helmut Brinkmann: Die Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Hardisser Moor. In: Heimatland Lippe – Zeitschrift des Lippischen Heimatbundes und des Landesverbandes Lippe, Detmold, April 1983.
- ↑ Informationen zu Lebensräumen und Arten des LANUV