Hartensteiner Wald
Hartensteiner Wald
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Naturschutzgebiet Hartensteiner Wald (Mai 2014) | ||
Lage | Sachsen, Deutschland | |
Fläche | 89 ha | |
Kennung | C 04 | |
WDPA-ID | 163533 | |
Geographische Lage | 50° 38′ N, 12° 41′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1961 |
Das Naturschutzgebiet Hartensteiner Wald liegt im Landkreis Zwickau in Sachsen. Es erstreckt sich zwischen dem unteren Westerzgebirge und dem Erzgebirgsvorland.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) mit rund 90 ha südlich der Stadt Hartenstein ist ein großes zusammenhängendes Waldgebiet beidseitig der Zwickauer Mulde und umfasst das Muldetal von der Burg Stein bis zur Prinzenhöhle, das westlich anschließende Gebiet des Steinwaldes und das östlich gelegene Waldgebiet bis zur Ostgrenze des Landkreises Zwickau. Es trägt die offizielle Postadresse Talstraße 3, 08118 Hartenstein. Eingebettet in dieses LSG liegt das Naturschutzgebiet (NGG) Hartensteiner Wald. – Das Flächennaturdenkmal Erlen-Auwald Stein und der Steiner Schlosshang sowie die Naturdenkmale Schlosspromenade und Hochzeits-Eichen gehören ebenfalls zum LSG. Nördlich verläuft die S 283 und östlich die S 255.[1] Als genauere Grenzen werden vom Landratsamt Zwickau der Tieftalweg (nordöstlich), der Dreibrückenweg (östlich) und der Lößnitzer Weg angegeben. Die übrigen Wege tragen keine Namen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick und Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das NGG Hartensteiner Wald repräsentiert die rund eintausend Jahre alte sächsische Landschaftsgeschichte zwischen Hartenstein und Bad Düben.[1]
Das Gebiet wurde erstmals im Jahr 1961, zu DDR-Zeiten, unter Naturschutz gestellt. Nach der deutschen Wiedervereinigung, 1993 wurde der Schutzstatus erneuert, das NSG Hartensteiner Wald ist nun Bestandteil des FFH-Gebietes Muldetal bei Aue und gehört damit zum Ökologie-Schutzgebiet Natura 2000.[2] Das große Gebiet trägt die genaue Bezeichnung NSG-Nr. C 04; im April 2001 veröffentlichte die sächsische Landesregierung dazu den entsprechenden Beschluss.[3]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Hartensteiner Wald bietet Besuchern folgende Attraktionen:
- Die Prinzenhöhle, ein 18 m langer Felsspalt, zu der man hinabsteigen muss, entstand im Mittelalter als Bergwerksstollen und soll der Legende nach als Versteck zweier Ritter gedient haben, die im Auftrag des Kunz von Kaufungen einen Prinzen entführt hatten.
- Unterhalb der Höhle steht das Forsthaus Zur Prinzenhöhle, das ein Restaurant beherbergt.
- Eine weitere Sehenswürdigkeit in diesem Wald ist der Knoblauchfelsen.
- Die Wanderwege Dreibrückenweg, Mühlweg, Lößnitzer Weg und Muldentalwanderweg durchziehen unter anderem das NGG.[4][5][6]
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die frühere Bewirtschaftung der kommunalen Waldflächen hier wurde Ende des 20. Jahrhunderts im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 aufgegeben.[6] Die Bestände sollen sich durch intensiven Schutz und behutsame Nachpflanzungen wieder in einen naturnahen Zustand zurückentwickeln. Folgende Gewächse sind im NGG zu finden: Japanischer Staudenknöterich entlang der feuchten Wiesenflächen[5], Buchen: typisch der Hainsimsen-Buchenwald, Fichten, Vogel-Nestwurz, Langblättriges Waldvöglein, Bärlauch, Zwiebel-Zahnwurz, Quirlblättrige Zahnwurz, Türkenbund-Lilie, Echter Fichtenspargel, Nördlicher Streifenfarn, Braunstieliger Streifenfarn, Rauhhaariges Hartheu, Wald-Wicke, Berg-Ehrenpreis.[2] Fast alle sind auch im Naturschutzgesetz konkret genannt.[3]
Besonders zu schützende im NGG vorkommende Tierarten sind: Hohltauben, Grauspechte, Nagelfleck, Großer Eisvogel, Großer und Kleiner Schillerfalter.[3] Schwarzspecht, Raufußkauz, Uhus (Brutgebiet Muldetal), Mopsfledermaus, Großes Mausohr, Wasserfledermaus, Feuersalamander (Laichgebiet Quellareal Ottertal), Großer Eisvogel und Kaisermantel.[2]
Bei weiteren Vogelbeobachtungen konnten außerdem folgende Arten erfasst werden: Grünspecht, Eichelhäher, Tannenmeise, Haubenmeise, Blaumeise, Kohlmeise, Wintergoldhähnchen, Kleiber, Silberreiher und Wasseramsel.[7] Hinzu kommen Waldkauz, Sumpfmeise, Mönchsgrasmücke, Waldbaumläufer und Zaunkönig (Januar und Mai 2023 sowie Juli 2024).
In dem Gesetz heißt es schließlich, dass dazu auch die „für die Fortpflanzung, die Ernährung, die Migration, den Durchzug und die Überwinterung wichtigen Habitate“ gehören.[3]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Planungsverband Chemnitz sucht Aufstellorte für Windräder, auch der Hartensteiner Wald („höher gelegene Flächen … im Bereich von Meisterei und Alexanderstein“) wird nicht ausgeschlossen.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hartensteiner Wald in der World Database on Protected Areas (englisch)
- NSG Hartensteiner Wald auf landkreis-zwickau.de, abgerufen am 15. April 2019.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Naturschutzgebiete. Landkreis Zwickau, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ a b c d Landkreis Zwickau, Landratsamt (Hrsg.): Infotafel am Forsthaus Hartensteiner Wald. 2020. , fotografiert im Jahr 2023.
- ↑ a b c d Festsetzung NSG Hartensteiner Wald. 2001, abgerufen am 4. August 2024 (vollständig: Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz zur Festsetzung des Naturschutzgebietes „Hartensteiner Wald“ vom 19. April 2001 (SächsABl. S. 597), die durch die Verordnung vom 6. November 2001 (SächsABl. S. 1132) geändert worden ist).
- ↑ Hartensteiner Wald: Die schönsten Wanderwege. Wanderatlas Verlag GmbH, abgerufen am 5. August 2024.
- ↑ a b Von Burg Stein durch den Poppenwald zur Prinzenhöhle. Abgerufen am 4. August 2024.
- ↑ a b Natur im Erzgebirge. Themenweg03 bei Hartenstein. Von Wäldern, Flüssen und uralten Wegen. Landschaftspflegeverband Westerzgebirge, 2014, abgerufen am 4. August 2024.
- ↑ ebirding. 24. September 2023, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Wirbel um Windräder bei Hartenstein, Freie Presse, 2024-03-13, abgerufen am 6. August 2024.