Harzelt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Harzelt
Gemeinde Gangelt
Wappen von Harzelt
Koordinaten: 51° 1′ N, 6° 1′ OKoordinaten: 51° 1′ 25″ N, 6° 1′ 5″ O
Höhe: [1] 67 (60–73) m
Einwohner: 169 (31. Dez. 2015)
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02454
Karte
Lage von Harzelt in Gangelt
Kapelle in Harzelt
Kapelle in Harzelt
Ortsbeschilderung
Ortsansicht

Harzelt ist ein Ortsteil der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Harzelt liegt ca. 4 km nördlich von Gangelt an der Kreisstraße 3. In der Nähe des Ortes befindet sich am Saeffeler Bach das Naturschutzgebiet Höngener- und Saeffeler Bruch.[2] Der Ort Harzelt grenzt direkt an das Dorf Langbroich und liegt an einem Hang.

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Harzelt in den Saeffeler Bach (GEWKZ 2818222)[3] und dann weiter über den Rodebach in die Maas. Der Saeffeler Bach hat eine Länge von 12,747 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 47,479 km².[4]

Nachbarheid Hontem Laffeld
Breberen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pütt
Schümm Langbroich Schierwaldenrath

Harzelt ist ein mehrzeiliges, beidseitig bebautes Straßendorf am erhöhten Rand des Saeffeler Bachs.

Harzelt auf der Tranchotkarte 1803–1820
Harzelt auf der Urkatasterkarte von 1846
Harzelt auf der Neuaufnahme von 1912
  • 1277 Artcele
  • 1312 Harttelt
  • 1343 Hertsel
  • 1541 Hartzel
  • 1820 Harzel
  • 1846 Hartzel
  • 1912 Harzelt

Im Hochmittelalter gehörte Harzelt zusammen mit 38 Ortschaften sowie 32 Einzelgehöften und Rittersitzen den Herren von Millen und zum Jülicher Amt Millen. Der Ort war 1277 im Havertwald berechtigt. Güter zu Harzelt lagen 1343 im Zinsbezirk Breberen der Herrschaft Heinsberg. Im 16. Jahrhundert besaßen die von Budberg unter Harzelt Land, das wahrscheinlich zum Haus Altenburg in Breberen gehörte. Der Ort ist im Laufe der Zeit mit Langbroich zusammengewachsen.

Harzelt hatte 1828 insgesamt 115 Einwohner, 1852 waren es 202 Einwohner. Harzelt bildete mit den Orten Langbroich und Schierwaldenrath die Gemeinde Schierwaldenrath. Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[5] wurde die Gemeinde Schierwaldenrath am 1. Juli 1969 in die Gemeinde Gangelt eingegliedert.[6]

Kirchengeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarre St. Mariä Empfängnis setzt sich aus den Orten Langbroich und Harzelt zusammen und ist seit 1855 eigenständig. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

Im Zentrum von Langbroich befindet sich die 1859 fertiggestellte Kirche St. Mariä Empfängnis, die auch die Hauptsehenswürdigkeit darstellt. Nahe der Kirche befindet sich ein Denkmal, das an die Gefallenen aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert.

Der Ort Harzelt gehörte ursprünglich zur Pfarre Breberen. Nach 1815 bildete Harzelt einen Schulverband mit dem benachbarten Ort Langbroich, der zur Pfarre Gangelt gehörte. 1852 richteten die Bewohner beider Orte ein Gesuch an den Erzbischof von Köln zur Errichtung einer selbstständigen Pfarrei. Am 8. Dezember 1855 wurde die Pfarre St. Mariä Empfängnis errichtet. Erster Pfarrer war Hubert Schrammen (1855–68). Ab 1925 gehört die Pfarre zum Dekanat Gangelt.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Mariä Empfängnis Langbroich in die Weggemeinschaft der katholischen Pfarrgemeinden Gangelt eingegliedert.[7]

  • Volksschule Langbroich, 1925: 1 Klasse, 1 Stufe, 1 Lehrerstelle, 40 Kinder
  • Volksschule Langbroich, 1965: 1 Klasse, 1 Lehrerstelle, 40 Kinder
  • Volksschule Harzelt, 1965: 2 Klassen, 2 Lehrerstellen, 41 Kinder

Gemäß § 3 (1) e) der Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt bilden die Orte Langbroich und Harzelt einen Gemeindebezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Gemeinderat der Gemeinde Gangelt vertreten.[8] Ortsvorsteher des Gemeindebezirks ist Harry Himpel. (Stand 2017)

Ehemalige Schule für Langbroich und Harzelt
  • Die alte Schule dient als Jugendzentrum, der Bürgertreff ist als kulturelles Zentrum eingerichtet.
  • Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.
  • Der Ort lässt sich architektonisch in zwei Hälften teilen. Vom Ortseingang Langbroich bis zur Abzweigung Bergstraße bestimmt eine dichte Aneinanderreihung von älteren Häusern das Ortsbild. Das letzte Stück Harzelts wird hingegen von moderneren einzelnen Häusern dominiert. Aufgrund der Höhenunterschiede zwischen den beiden Teilstücken wird inoffiziell von „Ober-“ und „Unterharzelt“ gesprochen.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wegekreuz
Alte Wasserpumpe
  • Katholische Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis Langbroich als Denkmal Nr. 44
  • Buntverglasung in der katholischen Pfarrkirche[9]
  • Kapelle in der Friedhofsmauer als Denkmal Nr. 47
  • Kapellchen in Langbroich als Denkmal Nr. 46
  • Backsteinhofanlage Palz 17 als Denkmal Nr. 53
  • Wohnhaus in Langbroich, als Denkmal Nr. 45
  • Wohnhaus mit Schmiede als Denkmal Nr. 58
  • Ehemalige Volksschule, als Denkmal Nr. 69
  • Freiwillige Feuerwehr Gangelt, Löscheinheit Langbroich-Harzelt
  • St. Salvator Schützenbruderschaft Langbroich-Harzelt e. V.
  • Trommler- und Pfeifercorbs „Edelweis Langbroich-Harzelt e. V.“
  • Instrumentalverein Langbroich-Harzelt e. V.
  • Chorgemeinschaft Langbroich-Schierwaldenrath
  • Karneval-Gesellschaft „Langbröker Dicke Flaa“
  • Spiel Vereinigung SVG Birgden, Langbroich, Schierwaldenrath
  • Frauengemeinschaft Langbroich-Schierwaldenrath e. V.
  • Tennisclub Langbroich e. V.
  • Taubenverein Langbroich-Harzelt e. V.
  • Jugendgruppe Alte Schule Langbroich-Harzelt
  • Männerballett Langbroich
  • Langbröker Selfkanttheater
  • Sozialverband VdK Deutschland Ortsverband Birgden betreut Harzelt

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Vogelschuss der Bruderschaft
  • Patronatsfest und Kirmes
  • St. Martin-Umzug

Autobahnanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 10 km
A44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 25 km
A4 Aachen – Köln AS Weisweiler 35 km

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 10 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express AachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn AachenMönchengladbachKrefeldDuisburg

Die AVV-Linie 474 der WestVerkehr verbindet Harzelt an Schultagen mit Breberen, Gangelt und Heinsberg.

Der Multi-Bus verkehrt seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten:

  • Mo–Fr an Schultagen von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 14:00 Uhr bis 00:30 Uhr
  • Mo–Fr an Ferientagen von 6:00 Uhr bis 00:30 Uhr
  • samstags von 6:30 Uhr bis 00:30 Uhr
  • sonn- und feiertags von 7:30 Uhr bis 00:30 Uhr

Es können Fahrten in alle Orte der Städte/Gemeinden:

  • Hückelhoven
  • Geilenkirchen
  • Übach-Palenberg
  • Wegberg
  • Erkelenz
  • Wassenberg
  • Heinsberg
  • Waldfeucht
  • Selfkant
  • Gangelt

gebucht werden.

Zudem sind zu bestimmten Zeiten grenzüberschreitende Verbindungen in die Niederlande möglich:

  • Posterholt
  • Echterbosch
  • Sittard
  • Onderbanken/Schinveld

[10]

Linie Verlauf
474 Heinsberg Busbf – (Aphoven – Laffeld –) Selsten – (Braunsrath – Löcken – Schöndorf – Obspringen – Brüggelchen) / Hontem – Waldfeucht – Bocket – Saeffelen / Abzw. Nachbarheid ← Breberen – (Harzelt ← Langbroich ←) (Kievelberg – Hastenrath) / (Brüxgen – Schümm) / Vinteln – Gangelt
  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen, ISBN 3-87448-172-7, S. 690f.
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 99
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
Commons: Harzelt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_011
  3. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  4. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 101.
  7. http://www.weggemeinschaft-gangelt.de
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gangelt.de
  9. http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b2628/b2628.shtml
  10. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.