Mindergangelt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mindergangelt
Gemeinde Gangelt
Koordinaten: 50° 59′ N, 5° 59′ OKoordinaten: 50° 59′ 3″ N, 5° 58′ 42″ O
Höhe: [1] 58 (53–63) m
Einwohner: 236 (31. Dez. 2015)
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02454
Karte
Lage von Mindergangelt in Gangelt
Ortseingang Mindergangelt
Ortseingang Mindergangelt

Mindergangelt ist ein Ortsteil der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Mindergangelt liegt circa ein Kilometer südwestlich von Gangelt an der Landesstraße 227. In der Nähe des Ortes, am Rodebach, befindet sich das Naturschutzgebiet Rodebach-Gangelt/Mindergangelt.[2]

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Mindergangelt in den Rodebach (GEWKZ 281822)[3] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[4]

Süsterseel Hastenrath Gangelt
Jabeek (NL) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Niederbusch
Etzenrade (NL) Onderbanken (NL) Hohenbusch

Mindergangelt ist ein Weiler auf einer Terrasse am Rodebach.

Mindergangelt auf der Tranchotkarte 1803–1820
Mindergangelt auf der Neuaufnahme von 1912
  • 1303 minor Gangelt
  • 1312 Menregangelt
  • 1343 Minder Gandelt
  • 1593 Mindergängelter
  • 1820 Mindergangelt

Mindergangelt gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. Der Ort war 1343 dem Zinsbezirk Gangelt der Herrschaft Heinsberg zugeordnet, ebenso der Gerichtsbezirk und das Kirchspiel.

Mindergangelt hatte 1828 insgesamt 58 Einwohner, 1852 waren es 63 Einwohner. Mindergangelt bildete mit den Orten Gangelt, Hastenrath, Hohenbusch, Kievelberg, Kreuzrath, Niederbusch und Vinteln die Gemeinde Gangelt.

Ab 1948 gehörte Mindergangelt etwa 15 Jahre lang zu den Niederlanden.[5] Die Staatsgrenze trennte in dieser Zeit Gangelt, das bei Deutschland verblieb, und Mindergangelt, das gemeinsam mit dem Selfkant dem niederländischen Drostambt Tudderen zugeschlagen wurde (siehe auch: Niederländische Annexionspläne nach dem Zweiten Weltkrieg). Erst im August 1963 gaben die Niederlande den Selfkant an Deutschland zurück. Als einziges Dorf dieses Gebiets kam Mindergangelt zur Gemeinde Gangelt, alle anderen vormals niederländischen Orte kamen zur neuen deutschen Gemeinde Selfkant. Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] konnte Mindergangelt zum 1. Juli 1969 in der Gemeinde Gangelt verbleiben.

Kirchengeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarre St. Nikolaus Gangelt setzt sich aus den Orten und Ortsteilen Gangelt mit Claessen, Kreuzrath, Mindergangelt, Oberheide, Thyssen, Unterheide und Vinteln zusammen. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

1268 schenkte Theoderich II. von Heinsberg das Patronatsrecht der Kirche dem Heinsberger Prämonstratenserinnenkloster. 1343/44 wurde die Kirche Gangelt dem Heinsberger Kloster inkorporiert. Von da an waren meist Prämonstratenser hier Seelsorger bis zur Auflösung der Klöster im Jahre 1802. Danach gehörte die Pfarre zum Kanton Geilenkirchen im neuen Bistum Aachen, später zum Erzbistum Köln und 1925 wieder zum Bistum Aachen.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die Pfarre St. Nikolaus Gangelt in die Weggemeinschaft der katholischen Pfarrgemeinden Gangelt eingegliedert.[7]

  • Volksschule Gangelt, 1925: 4 Klassen, 4 Stufen, 4 Lehrerstellen, 155 Kinder
  • Volksschule Gangelt, 1965: 5 Klassen, 5 Lehrerstellen, 179 Kinder

Gemäß § 3 (1) a) der Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt bilden die Orte Gangelt, Mindergangelt und Vinteln einen Gemeindebezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Gemeinderat der Gemeinde Gangelt vertreten.[8] Ortsvorsteher des Gemeindebezirks ist Gerhard Schütz. (Stand 2013)

Hotel und Restaurant Brommler Mühle

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brommler Mühle
Etzenrather Mühle
  • Am Rand vom Naturpark Roode Beek/ Rodebach, nah bei Schinveld, das Besucherzentrum Roode Beek.
  • Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus als Denkmal Nr. 1
  • Buntverglasung in der katholischen Pfarrkirche[9]
  • Burgturm mit Burgareal, als Denkmal Nr. 15
  • Bruchtor in der Bruchstraße, als Denkmal Nr. 61
  • Heinsberger Tor in der Heinsberger Straße, als Denkmal Nr. 62
  • Pulverturm und Stadtmauer am Schützengraben, als Denkmal Nr. 75
  • Brommler Mühle als Hotel und Restaurant
  • Etzenrather Mühle als Café und Restaurant
  • Freiwillige Feuerwehr Gangelt, zuständig auch für Mindergangelt
  • St. Johannis Schützen-Bruderschaft Gangelt e. V.
  • Tambour- und Pfeifercorps Gangelt e. V.
  • Musikverein St. Hubertus Gangelt e. V.
  • Chorgemeinschaft Gangelt und Stahe e. V.
  • Katholische Frauengemeinschaft Gangelt e. V.
  • Tennisclub Gangelt e. V.
  • Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft-DLRG Gangelt
  • Sozialverband VdK Deutschland Gangelt betreut Mindergangelt

Autobahnanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 10 km
A44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 25 km
A4 Aachen – Köln AS Weisweiler 35 km

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 10 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express AachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn AachenMönchengladbachKrefeldDuisburg

Die AVV-Linie 423 der WestVerkehr verbindet Mindergangelt mit einzelnen Fahrten an Schultagen mit Gangelt und Breberen.

Zudem verkehrt der Multi-Bus seit dem 9. Juni 2024 kreisweit erweitert und zu einheitlichen Bedienzeiten. Mehr Informationen gibt es bei West-Verkehr.

Linie Verlauf
423 (Stahe – Niederbusch) / (Kreuzrath – Birgden – Schierwaldenrath – Langbroich) – Birgden Schule oder
Breberen Grundschule – (Schümm ←) Kievelberg – Hastenrath – Gangelt – Mindergangelt – Gangelt Bf – Vinteln – Langbroich
  • Am Wald
  • Schinvelder Straße
  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen, ISBN 3-87448-172-7, S. 681f.
  • Leo Gillessen 1993 († 2012): Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 104
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830
Commons: Mindergangelt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/HS_008
  3. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  4. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. Aachener Nachrichten: Mindergangelt gehörte bis 1963 zu den Niederlanden.
  6. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  7. http://www.weggemeinschaft-gangelt.de/
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gangelt.de
  9. http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b2672/b2672.shtml