Hebresmühle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hebresmühle
Gemeinde Büchenbach
Koordinaten: 49° 15′ N, 11° 2′ OKoordinaten: 49° 15′ 4″ N, 11° 1′ 43″ O
Höhe: 346 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91186
Vorwahl: 09178
Hebresmühle von Osten
Hebresmühle von Osten

Hebresmühle (fränkisch: Häweresmil[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Büchenbach im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Hebresmühle liegt in der Gemarkung Büchenbach.[4]

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt etwa 2,5 Kilometer südwestlich von Büchenbach im Flusstal der Aurach. Der Listenbach mündet dort als rechter Zufluss in die Aurach. Im Westen liegt die „Bachwiesenleite“ und im Südosten die „Mühlleite“. Die Staatsstraße 2224 führt von Schwabach kommend nach Georgensgmünd an dem Ort vorbei.[5]

Der Ort wurde 1382 als „Halbmansmule“ erstmals urkundlich erwähnt, als Arnold von Seckendorff und sein Bruder die Mühle an die Burggrafschaft Nürnberg verkauften.[6] Diese vergaben die Mühle als Mannlehen an die Nürnberger Patrizier Geuder.[7] 1526 wurde sie nach ihrem Besitzer Heyber/Heuber „Heybersmühle“ genannt.[8][9] 1608 war sie im Besitz des Gumbertusstiftes.[7] 1623 wurde sie als „Hebreßmühle“ erwähnt.[9] 1732 hatte die „Heberleins Mühl“ laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter das Kastenamt Schwabach als Grundherrn.[7] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Hebresmühle zur Realgemeinde Breitenlohe. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Mahl- und Sägemühle hatte das Kastenamt Schwabach als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Hebresmühle die Hausnummer 1 des Ortes Breitenlohe.[10] Die Mühle wurde lange Zeit als Ölschlagmühle betrieben. Zu der Mühle gehörten auch Felder, die für den Leinanbau genutzt wurden.[9]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Hebresmühle dem Steuerdistrikt Büchenbach (I. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Büchenbach zugeordnet.[11]

In den 1960er Jahren wurde der Mahlbetrieb eingestellt.[12]

  • Haus Nr. 1: ehemaliges Mühlengebäude mit Wohnhaus, Scheune und Stallgebäude

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 8 8 12 13 9 5 9 15 6 2 2
Häuser[13] 2 1 1 1 2 2 2 1
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt.[10] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Herz Jesu (Büchenbach) gepfarrt.[22][24]

Commons: Hebresmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 347 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 28. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hęwərɘsmìl“.
  3. Gemeinde Büchenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 28 = F. Eigler: Schwabach, S. 250.
    Hebresmühle auf der Website buechenbach.de (Hier wurde fälschlicherweise das Jahr 1392 als Ersterwähnung angegeben.).
  7. a b c F. Eigler: Schwabach, S. 250.
  8. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 28.
  9. a b c W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 256.
  10. a b F. Eigler: Schwabach, S. 396.
  11. F. Eigler: Schwabach, S. 468.
  12. Hebresmühle auf der Website von Buechenbach
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 37 (Digitalisat). Dort als Hebersmühle aufgelistet.
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 233 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1255, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1185 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1295 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  24. Pfarrverband Roth-Büchenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.